Narzissmus: Isolation, Befreiung und Dialog

„Narzissmus“ bezeichnet vor allem die Selbstliebe: Wie sehr (oder wenig) wir uns selbst mögen, achten, lieben. Narzissmus hat mehrere Facetten: Zum Einen sind wir selbst narzistisch:

Man fühlt sich klein, unbeachtet, wertlos… und doch großartig, einzigartig, wunderbar.

und zum Anderen, ist unser Gegenüber “der Narzißt”, haben wir offenbar eine andere Rolle:

Gibt man ihnen die Bestätigung, die sie brauchen, wird man sie nicht mehr los. (…als Bettgefährten sehr kurzweilig ;o), sie geben gerne, um Bestätigung zu erlangen)

Die obigen Zitate entstemmen dem „Assoziations-Blaster”, sind aber deshalb nicht unwissenschaftlich: Wissenschaftliche Erklärungen des Narzissmus sind so widersprüchlich wie die Theorien, denen sie entsprechen, sind damit noch weniger fassbar. Noch eine Kurzdefinition zu Narzissmus vorab:

benannt nach der mythologischen Gestalt des Narziss, eines Jünglings, der sich in sein Spiegelbild verliebte und daran starb. In der seelischen Entwicklung Durchgangsstadium vor der Hinwendung zu Liebesobjekten. Beim Erwachsenen ist gesunder Narzissmus (ausgewogenes Sorgen für das Selbst) und pathologischer Narzissmus zu unterscheiden. Letzterer ist gekennzeichnet durch Selbstüberschätzung, übersteigerte Hinwendung zur eigenen Person und abnorme Kränkbarkeit.

Im Zusammenhang mit „Diät und Gesundheit steht “Narzissmus”, wo es um Schönheit, den Blick in den Spiegel und die Suche nach Bestätigung geht.

Narzissmus als psychologische Kategorie

Was “der Narzissmus” ist, oder auch “die Selbstliebe”, wird kaum je verständlich erklärt; Wo es thematisch um

  • Selbstbild,
  • Schönheitsideal,
  • das Festhalten an gewissen inneren Einstellungen,
  • Selbstliebe,
  • Selbstverliebtheit,
  • fehlende Einfühlung in das Gegenüber,
  • Neid, Hass und Verachtung

In der Antike war der Begriff "Narzissmus" gänzlich unbekannt, und man hatte ein unverkrampftes Verhältnis zu der mythologischen Figur: Hier eine Abbildung von Narziss auf einem Sarkophag geht, habe ich hier meist die Kategorie “Narzissmus” hinzugefügt.

Auch bei der ” Prominenz ” soll er sehr ausgeprägt sein, dies ist von dem bewundernden Publikum, das gerne applaudiert, abhängig, und manche Zeitung, Sendung, Webseite lebt davon, über Prominente zu berichten, und damit “Auflage” zu machen .
Ppuristische Publikationen nutzen den Aschenputtel-Effekt, der auch mit dem Thema Narzissmus verwandt ist.
Das Element des Visuellen ist bei der mythischen Figur, die sich im Wasser einer Quelle gespiegelt hat, sehr betont: Auch ein Grund, sich die eine oder andere Abbildung des Knaben anzuschauen: Er hat, soviel sei vorab gesagt, nicht gerade einen athletischen Körperbau…
Es gäbe ja noch die Möglichkeit, zu fragen, woher der Begriff sich ableitet, was seine Ursprünge sind.

Béla Grunberger , ein französischer Psychoanalytiker, hierzulande wegen der Fremdheit der verschiedenen Richtungen der Psychoanalyse untereinander nicht allzu geschätzt, meinte zu Beginn seiner Abhandlung “Vom Narzissmus zum Objekt” , es sei bezeichnend, dass der Laie sich des schwer erfassbaren Charkters dessen, was das Wort “Narzissmus” bedeutet, bewusst ist und genau den Sinn dieses Begriffs erfasst, der der Mythologie entlehnt ist

.

… er weiß genau, dass ein Narzisst jemand ist, “der sich selbst liebt”. Dichtern und Geisteswissenschaftlern sind der Gehalt des Wortes und die von ihm bezeichneten Verhaltensweisen bis zu den ältesten Quellen vertraut …

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Quelle die andere speist, und es schier unmöglich ist, zu “der Urquelle” zurückzuforschen. Auf OVIDs Fassung des Mythos zu setzen, um den Begriff (oder den Vorgang) vom Mythos her zu erklären, hatte eine philologische Absicherung (Galinky uvm.). Den Begriff “Narzissmus” über die Interpretation des Mythos von Naziss und Echo zu erschließen, ist somit eine fachlich gerechtfertigte Vorgehensweise.

Mythologie und Narzissmus – Kein Verständnis des Narzissmus ohne Kenntnis des Mythos

Echo", von Narziss verschmähte Nymphe. Merke: Kein Narzissmus ohne Schmach, Schande und Scham: Bei den Partnern des/der N. Vom Mythos her können wir auch ableiten, dass ein Narzisst nicht nur jemand, der sich selbst liebt ist, sondern auch jemand, der von anderen begehrt wird, aber keine Liebe erwidert, (wofür er gehasst wird) und sich selbst begehrt. Dieses Verhalten ist einigermassen verrückt; im Mythos wird es als erstmaliges Auftreten eines „neuartigen Wahnsinns“ gedeutet und steht von Anfang an im Zusammenhang mit dem Begriff der „Fremdheit“; Vertrautheit und Vertrauen sind also nicht das Ding des Narziss.
Das sieht man auch daran, dass er uns nicht vertraut ist: Wer kennt schon seine ersten Bezugspersonen, die Umstände, unter denen er aufgewachsen ist, die näheren Umstände seines Todes? Eigentlich sollten wir auch wissen, wer oder was seine Bezugspersonen geprägt hat, um einschätzen zu können, wie letzere, also

  • seine Mutter, Liriope,
  • sein Vater, Cephisus,
  • der Prohet und Wahrsager, Tiresias als ärztlicher Berater

ihn geprägt haben. Wir könnten der Chronologie des Mythos folgen und an den Besonderheiten der Bezugspersonen herausarbeiten, was Narziss mitgegeben worden ist.

Wie Narzis zum Narzisten (gemacht) wurde

Am Genauesten wissen wir vielleicht, dass Einige Wissenschaftler vor nicht allzu langer Zeit aus seinem Schicksal den Begriff „Narzissmus“ abgeleitet und in den aktuellen Katalog psychischer Krankheiten eingefügt haben.
Auch wird aktuell oft „männlicher Narzissmus“ und „weiblicher Narzissmus“ unterschieden – Im Mythos gibt es eine weibliche „Partnerin“ des Narziss namens Echo, und in mancher Lektüre zur „Paartherapie“ wird vorausgesetzt, ein Narzisst habe oftmals eine „Komplementärnarzisstin“ an der Seite. Dass Echo nicht von sich aus „die Rede“, etwa die Werbung um den Partner, beginnen konnte, ist aber kulturell bedingt, Erziehungssache und Konvention, kann als krankhaft nur angesehen werden, wenn wir diese Konvention als „Krankheit“ betrachten: Echo kann von sich aus nicht mit „der Rede“ beginnen, weil sie weiblich erzogen worden ist. Dem weiblichen Narzissmus wäre auch bei der „großen Göttin“, bei Juno, nachzuspüren, denn sie hatte Echo die sprachliche Initiative genommen. „Über Männer reden – Ja; Mit Männern – Nein“. So ähnlich scheint das göttliche Motto gelautet zu haben, und an „Initiation“ ist bei Juno überhaupt nicht zu denken, weil sie, was den gekonnten Umgang mit „spröden“ Männer betrifft, selbst völlig ahnungslos war. Beim „männlichen Narzissmus“ wäre auf die weiblichen Züge des Narziss hinzuweisen. Ein feminines Verhältnis von schmaler Taille zu breiter Hüfte, ein großer Brustumfang mit der Andeutung von Busen, die gelockten, dunklen Haare als eindeutige Anspielung auf Eigenschaften der Mutter, und den Speer streichelt Narziss mehr, als dass er ihn festhält, während er verträumt gen Himmel schaut – so jedenfalls die Darstellung vor 2000 Jahren auf einem Wandbild in Pompeji.

Kein Narzissmus ohne Komplementärnarzissmus

Bis auf Weiteres können wir die “Nymphe Echo” als “Komplementär-Narzisstin” einordnen: Eine Figur, die darunter leidet, nicht begehrt zu werden und nicht in der Lage ist (oder es nicht wagt), autonom ihre Wünsche auszudrücken. Sie verkörpert mit ihren Besitz- und Hingabewünschen die andere Seite der Medaille – die andere, die angepasste Seite des Narzissmus. Als Nymphe benimmt sie sich offen nymphoman, oder hat versteckte Tendenzen in diese Richtung. So ergibt sich eine permanente (Selbst-) Unzufriedenheit und ein schmerzhafter Mangelzustand, der aus der Unerreichbarkeit des Objekts herrührt: Ein heimlicher Beziehungshunger. Mit diesem umzugehen, gibt es verschiedene Strategien; Pseudo-Beziehungen mit Pseudo-Kommunikation, Drogen (Narkose!), anorektische Selbst-Kontrolle, Ersatzbefriedigung, unter Anderem durch Essen.

Narzissmus und Betäubungsmittel

Narziss, Narzisse und Narkose haben die gleiche Wortwurzel. Die Zwiebel der Narzisse enthält betäubende, narkotisierende Wirkstoffe. Narzissten betäuben sich – und ihre Gefühle, mit stofflichen und stoffungebundenen Suchtmitteln, gegebenenfalls Alltagsdrogen.

Die narzisstische Essstörung

Echo magert schließlich ab, verhungert, bleibt uns nur als Widerhall der Stimme erhalten.

Der Gewichtsverlust wird von den Betroffenen unbewusst angestrebt und selbst herbeigeführt, z.B. durch Vermeidung von hochkalorischen Speisen … . Die Verweigerung der Nahrungsaufnahme ist oft Ausdruck einer tiefen Verzweiflung angesichts einer nicht zu bewältigenden Lebenskrise, in der die Patienten um ihre Eigenständigkeit kämpfen.

Bewusst wird sich schon niemand krank hungern – und wenn die Motive unbewusst sind, kann „Echo“ sie auch nicht unbedingt erklären. Dass es um Kontrolle geht, ist offensichtlich; Was Echo von sich geben kannn, ist nur wenig, unterliegt nicht mehr ihrer Verfügung – ebenso verhält es sich mit dem, was sie zu sich nimmt. An sich ist es unwahrscheinlich, dass sie die Bestrafung, die von der Göttin ausgegangen ist, klaglos hinnimmt – ist diese Verweigerung eine indirekte Klage? Merkwürdigerweise wissen wir von Echos Mutter rein gar nichts, also wird Juno eine „Ersatz-Mutter“ oder die eigentliche Mutterfigur in Echos Leben gewesen sein, der sie immer nach dem Mund geredet hat, der gegenüber sie aber auch nie einen eigenen Standpunkt entwickelt und vertreten hat. Auch Narziss‘ Mutter hat sich nur wenig gekümmert: Ein Anzeichen für eine „Mutterlose Gesellschaft“, in der auch die Männer unfähig zu deutlichen Worten sind: Cephisus murmelt nur vor sich hin, und Tiresias‘ orakelhafte Äußerungen bleiben unverständlich, als Drohung im Raum stehen.

Essstörungen sind Ausdruck eines narzisstischen Hungers nach Anerkennung und eines instabilen Selbstwertgefühls, das zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Größenphantasien schwankt. (Quelle)

Hunger nach Anerkennung hat allerdings viele Gesichter, ist nicht spezifisch weiblich und nicht spezifisch männlich und nicht notwendig narzisstisch.  Aussagefähiger sind hier die Aspekte des Yin und des Yang.

geheimnisvoll klar
Hingebung Zuverlässigkeit

Narzissmus als Selbstbespiegelung und -Bewunderung

Narziss kann im Gegensatz dazu nicht genug bekommen – von seinem Spiegelbild: Nahrungsverweigerung und Unersättlichkeit. Vielleicht ist ja das Scheitern von 95% aller Abnehmversuche dadurch bedingt, dass der Narzissmus seine Kapriolen schlägt, alte Verwundungen wieder auftauchen, wo das Fett schmilzt, der Narzissmus beharrlich ist und sich einer Transformation nicht von selbst fügen mag. Ohne eine gewisse Umwandlung des Narzissmus aber wird auch keine Diät funktionieren: Wer “narzisstisch schwach” und allzu wenig selbstbewusst, allzu angepasst und selbstunsicher ist, wird nicht die Stärke haben, auch nur eine Ernährungsumstellung durchzuführen, geschweige denn zu einer gesunden Lebensweise zu finden. Die objektive (manchmal übertünchte ) Schwäche geht mit gekränktem, verpönten, geminderten Stolz (manchmal von Hochmut, “Grandiosität” überformt) einher.

Narzisstische Interaktionen

Die Störung bezieht sich auch auf den Bereich des “Give and take”; Komplementär oder präventiv zu geben befriedigt nicht; und auch das ausbeuterische einseitige Nehmen kann zwischenmenschliches Vertrauen nur verhindern. Zwischen dem depressiven Part und dem egomanen Part mag es zwar eine Art Anziehung geben, aber Partnerschaft, Freundschaft ist zwischen diesen Spielarten des Narzissmus nicht möglich, allenfalls das Ringen darum:
Narziss hat anfangs Echo herbeigelockt und -gerufen, dann aber die in Liebe entbrannte zurückgewiesen. Später hat man diese Beziehungsstruktur, die dem Muster von „Komm doch her – geh fort“ folgt, als „Double-Bind“ bezeichnet. Er vermeidet auf sämtlichen Abbildungen den Blickkontakt zu Anderen, schaut nur sein Spiegelbild an, und das höchst intensiv. Auch wird öfters eine Differenz zwischen dem (Gesichts-) Ausdruck der Person und dem Spiegelbild der Person dargestellt: Er „betrügt“ seine Umwelt, indem er ihr die einstudierte Maske präsentiert, und sich, weil er so von der Umwelt nur unadäquate Reaktionen bekommen kann. Bei aller Sehnsucht nach Anerkennung sind Narzißten nicht wirklich gruppenfähig – was aber nicht an ihnen allein, sondern auch am Narzissmus der Gruppe liegt. Warum er sich von der Gruppe entfernt oder entfremdet, ist mit „zufallsbedingt“ nur scheinbar, also überhaupt nicht erklärt. So, wie er mit seinem Spiegelbild verschmelzen will, kann er das nur in der Einsamkeit – dass er diese extremen Fusionswünsche hat, deutet auch auf wenig (wenige positive) Erfahrungen mit „Ablösung“ hin. Der Narzisst hat keine Schwierigkeiten damit, sich für nicht zuständig zu erklären, Andere abzuweisen, wegzuschicken, oberflächlich zu begutachten, zu verhöhnen und zu kränken – dies nach dem pseudo-empathischen Motto:

„Du meinst, Dir würd‘ ich mich schenken?“ (vgl. „Ironie in der Therapie„). Massen, die von Narzissten geführt werden, bilden sich nur, wenn es genügend Komplementärnarzissten, “Epigonen” gibt; das ist heute immer noch möglich – denken wir an den Begriff der „schweigenden Mehrheit“, die auf ihre Art eine Masse darstellt, sogar in einem unheimlichen Ausmass.

Nazismus zwischen Verschmelzung und Distanz, Sexualität

Nähe oder Zusammensein, im Sinne von Nebeneinander-Sein, wird in der narzisstischen Sichtweise bereits als “Vereinigung”, m.a.W. Fusion verstanden. Damit wird “Zuneigung zeigen” bereits zum “sich verschenken”. Verständlich, dass unter diesen Vorzeichen die sexuelle Vereinigung mit Ängsten, sich zu verlieren, verbunden ist. Der befürchtete Kontrollverlust wird durch diverse Praktiken, oder Vermeidung des Koitus, abgewehrt. Narziss bleibt die Autoerotik, Echo verflüchtigt sich. Dali - Narziss an der Quelle

Wandlungen des Narzissmus

Die Metamorphose des Narziss bedeutet: Entwicklung und Abschluss des Lebens, Übergang von bewusster zu vegetativer Existenz, die Metamorphose zur Pflanze ist eine Analogie, die das innerste Wesen der mythischen Figur symbolisiert.

Narziss hatte bereits den Wunsch der Echo, sich (ihm) hinzugeben, abgelehnt, als der verbreitete Wunsch, das begehrte Objekt zu besitzen, als solcher evident wurde, wobei allerdings von einer Gegenseitigkeit im Sinne des Volks- und Liebeslieds

„Nun bist Du mein, und ich bin Dein, nun schlafen wir zusammen“

nicht die Rede war: Er hatte alle Bewerberinnen und Bewerber abgewiesen… Dem Narzissten ist die regressive Interaktion im Zusammenhang mit Erotik und Sexualität unerträglich, allenfalls bei einseitigen Besitzverhältnissen geht vielleicht noch etwas – wenn er denn dauerhaft bewundert wird, wozu er dauerhaft seine Fassade aufrechterhalten müsste… Man kann aber auch seine Energien (fanatisch) auf Anderes ausrichten, ohne Sexualpartner bleiben oder, wie es Adolf Hitler tat, gleich nach der Heirat eine tödliche „Medizin“ schlucken. Sexualität kann im Sinne des Narzissmus als berauschende Stimulanz (oder mit Stimulanzien) zur Abwehr/Betäubung anderer Gefühle gebraucht werden: Narziss fügt sich Schmerzen zu, die er möglicherweise gar nicht als solche empfindet. Sexuelle Verweigerung kann der Abwehr von mit der abgespaltenen Sexualität verbundenen “perversen” Impulsen dienen und ein Wechselspiel von narzisstischem Begehrt-Werden und Zurückweisung begründen, die Illusion, eine Situation “im Griff” zu haben und die Triebe autonom zu beherrschen, erzeugen. Anders gesagt:

Zu den Szenarien der sexuellen Objektwahl gehören “die Suche nach dem heterosexuellen Zwilling (Kernberg 1995, dt. 1998, S.232), das Don-Juan-Syndrom, die anhaltende Dichotoomie zwischen Hure und Madonna, frühe sexuelle Promiskuität des “schüchternen Narzissten” (Aktar 2000a), narzisstisch determinierte mänliche Homosexualität, das Kreisen narzisstischer Frauen um berühmte Männer sowie die völlige Abkehr einiger narzisstischer Frauen von Heterosexualität und Hinwendung zum Zölibat oder einem lesbischen Lebensstil. Im Falle regredierter narzisstischer Männer … gibt es eine deutliche Anfälligkeit für Pädophilie.” Akhtar, Salman Narzissmus und Liebesbeziehungen in: Kernberg, Otto F. / Hartmann, Hans-Peter (Hrsg.) Narzissmus: Grundlagen- Störungsbilder- Therapie Übersetzt von Petra Holler Schattauer Verlag, 2006, S. 629

Das Spiegelbild und der Liebesgott

Es lässt sich vieles über „narzisstische Formen der Liebe“ behaupten und ableiten – zuerst ist es jedoch wichtig, festzustellen, dass Amor in die Belange des Narziss involviert war.
Oder, da es „die Götter“ ja gar nicht gibt und ihr Auftreten im Mythos etwas erklären soll, was nicht immer zu verstehen ist: Narziss hat geliebt. Nur, dass seine Liebe etwas ungewöhnlich war, und mehr dem maskenhaften, geschönten Spiegelbild als etwas anderem gegolten hat, jedenfalls in der Schlussphase seines Lebens. Hier offenbart sich auch, dass Narziss sich aufgrund seiner Schönheit, genauer gesagt: Seiner Jugendschönheit für unwiderstehlich hält; wenn dieses Mittel wirken soll und wirkungslos bleibt, ist dies ein Grund, zu verzweifeln: Andere Mittel, von sich zu überzeugen, hat er nicht.
Dabei war seine Grundüberzeugung, dass Liebe vergeblich sei, was immer hier unter „vergeblich“ zu verstehen sei, und seine Liebe hatte etwas selbstzerstörerisches, selbstquälerisches. Die Szene an der Quelle erschließt sich nicht, so lange wir verleugnen, dass hier auch der Akt der Masturbation beinhaltet ist nebst der Andeutung der begleitenden Phantasien:
„Liebender ist er zugleich und Geliebter“: „Was tust Du mit mir“ und „Ich würde Dich …“. All dies beruht auf reinster Illusion; in das lebhaft vorgestellte Drama des Kopfkinos passt so auch die einfühlende Warnung: „Gläubiger Knabe, Du haschest vergeblich nach flüchtigen Bildern“.

Narzisstische Hybris

Ursprünglich hatte dieser Mythos die Selbstüberhebung (Hybris) und ihre Strafe zum Thema. In der Spätantike wurde der Sage das Motiv der „Vergeblichkeit“ (Vanitas) entnommen. [Wikipedia, Artikel: „Narzissmus“]

Sicherlich kann man Überheblichkeit und Vergeblichkeit gegenüberstellen und auch postulieren, dass sie sich gesetzmäßig bedingen. “Vergeblichkeit” war jedoch von Anfang an Bestandteil der mythischen Aussage: “”Ach, vergeblich geliebt”… “vergeblich geliebt”, antwortete Echo.” Auch ohne eine “Nemesis” zu bemühen, dürfte “Hochmut kommt vor dem Fall” gültig sein – beim eigentlichen Narziss jedoch von “narzisstischem Hochmut” zu sprechen, ist nicht gerechtfertigt: “Es beseelte den Körper / die sprödeste Härte” besagt immerhin, dass Narziss nicht viel Elastizität gegeben war, und stattdessen eher Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit, mangelnder Zusammenhalt, die Tendenz zu “zerspringen” auf der seelischen Ebene. Man kann hier auch mit “Aber solch hartherziger Hochmut wohnte in der zarten Gestalt” übersetzen: Das ist dann nicht mehr wertneutral, erklärt wenig und entspricht von der Tendenz her dem Wunsch, das Rachebedürnis der Verschmähten zu legitimieren: “Möge er selbst so lieben und nie das Geliebte besitzen!” Hochmütig ist die Selbstverständlichkeit, mit der der Vergeltungswunsch als legitimer apostrophiert wird: Der Ausgang der Geschichte beweist die Gültigkeit des Wortes des Propheten, und nicht, dass Nemesis tatsächlich in die Handlung eingegriffen hat.

Der Kranke Narziss – Narzissmus und Kränkung, und Ärzte, die krank machen

Tiresia, Liriope, Narziss Der Gedanke, bei dem blinden Propheten könnte es sich um einen Fall von Hochmut gehandelt haben, ist zuerst einmal beunruhigend, läuft er doch dem ehrfürchtigen und respektvollen Gefühl, das wir der ärztlichen Zunft entgegenbringen, zuwider.
Auf dem Bild von Giulio Caprioni (hier nur ein Ausschnitt) hat Liriope eine alte Frau an der Seite, die vielleicht ihre Sorgen repräsentiert und, mangels eigener Weisheit, die Konsultation des Propheten begleitet. Auch Narziss ist verdoppelt dargestellt, als das verspielte, vor dem alten Mann kniende Kind (das aber von ihm nicht wahrgenommen wird) und als das verkrampfte Körper-Objekt, das in der Untersuchung abgetastet wird, dem diese Berührung so unangenehm ist, dass es sich zurückziehen möchte, das aber festgehalten wird.

Bei aller prophetischen Begabung war es ihm nicht möglich, den Gesichtssinn seines „Patienten“ (war er überhaupt krank, was fehlte ihm denn?) zu überprüfen: Der beste Prophet war hier nicht automatisch der beste Arzt, aber für Liriope, die beste aller Mütter und ihr Kind, was der beste Seher gerade gut genug.

Auch dies Version ist also denkbar: Tiresias konnte nichts finden, und verpackte diese Diagnose in eine rätselhafte Orakelei: Aus „Ja, wenn ich nichts finde, wirkt das aber befremdlich“ wird : „Ja, wenn er sich fremd bleibt“.
Der Grund der ärztlichen Konsultation war die Angst der Mutter, ob ihr Kind überhaupt Überlebensschancen hätte, die Frage, ob Narziss je alt werden würde.

Der Maler interpretiert die Szene so, dass hier unter Anderem etwas verschüttet wird, also eine überaus lässige und un-achtsame Atmosphäre herrscht (welcher Arzt untersucht schon, indem er sich selbst ins Bett legt?), die von einem bisexuellen Propheten, der, statt Frauen zu erobern, sich selbst zur Frau machte, dominiert wird. Pädophile Tendenzen wollen wir ihm nicht andichten, können sie bei ihm aber auch nicht ausschließen: Tiresias ist blind, muss also den Patienten befühlen („befingern“), um ihn zu untersuchen. Das Anliegen der Mutter: „Wir je dieser Knabe/ein hohes Alter erreichen“ beinhaltet im weitesten Sinne auch die Frage nach der zu erwartenden Fortpflanzungsfähigkeit – und die Antwort des Arztes impliziert auch die Therapie: Dafür zu sorgen, dass jener „Patient“ sich fremd bleibt.

Therapie des Narzissmus

Narziss - Zeichnung von Daumier: Narziss ist an der Quelle, und an einem Abgrund zugleichBei der Hardtwaldklinik begreift man Narzissmus übrigens nicht im Sinne der Selbstverliebtheit, sondern als “Reaktion auf das innere Gefühl der Bedrohtheit des Selbstgefühls” . Anliegen der Therapie ist es, “den Betroffenen einen Einblick in die psychologischen Zusammenhänge zu ermöglichen und diese bewusst zu machen.” Eine schwierige Arbeit. Dass das Verständnis der Zusammenhänge auch bei der “Arbeit am Mythos” bzw. beim Studium des Mythos reifen kann, ist hier unser ergänzender Standpunkt – zur Nachahmung empfohlen. Ohnehin könnte man moderne Narzissmus-Theorien als unbewusste Fortschreibungen des Mythos von Narziss interpretieren. Selten wird bei heutigen Darstellungen des Narzissmus eine verbindliche Fassung des Narziss-Mythos akzetiert, und inder Folge des unverbindlichen Umgangs mit den Quellen verlieren die Resultate an Aussagekraft – schließlich wird Alles und Nichts als “Narzissmus” interpretiert, und es entsteht ein neuer Wirrwarr von unverbundenen, unverbindlichen und unverstandenen Narzissmus-Mythen , ohne sonderliche Erklärungskraft, ein Narzissmus-Brei, mit dem nichts mehr erklärt wird – oder Erklärungen, die am Widerstand scheitern? Sigmund Freud hatte die Abstammung des Narzissmus-Begriffs aus dem Mythos “geflissentlich” ignoriert, in der Sprache von Anna Freud: Geleugnet. Er musste sich ja als Entdecker eines neuen, unbekannten Kontinents, als Entdecker des “Unbewussten” darstellen; diese Konstruktion wäre mit der Anerkennung der Logik des Mythos wie ein Kartenhaus zusammengefallen.

Krankhafter und gesunder Narzissmus

Immerhin – Freud hat mit seiner Gegenüberstellung des narzisstischen Liebestypus und der Liebe nach dem Anlehnungstypus, die fließend ineinander übergehen, wesentlich weiter gefasst, was unter Narzissmus zu verstehen ist, als die Definition nach DSM IV vorsieht; krankhaft ist, was Narzissmus betrifft, sowohl ein Zuviel als ein zu wenig. Würden wir unter “Narzissmus” nur die krankhaften Ausprägungen verstehen, kämen wir schnell und fälschlich zu der Ansicht: “Damit hab ich doch nichts zu tun”. Eine gewisse Disposition zum Narzissmus ist generell gegeben, so dass nicht nur unsere Zeit ein ” Zeitalter des Narzissmus ” ist, sondern eigentlich jede. Narzistisches Defizit, narzistische Wunde und narzistische Kränkbarkeit schließlich sind beim Versuch eines Dialogs zu berücksichtigen, und zwar von beiden Seiten. Wahrscheinlich ist die Fähigkeit zu einem befriedigenden Dialog der Schlüssel zur Überwindung des Narzissmus. Therapeutisch wirksam ist es, wenn sich zwei oder mehr Personen “guten Willens” zusammentun und diese Fähigkeit behutsam einüben.

  • Narzistische Therapeuten fallen durch eine übergroße “therapeutische Distanz”, Unerreichbarkeit, “Holzhammermethoden”, instrumentalisierte Freundlichkeit und wenig echte Empathie auf – vom Resultat her also dadurch, dass sie ihre Klienten eher zur Verzweiflung bringen als dass sie ihnen helfen.
  • Wo der Dialog entgleist, muss dies nicht notwendig nur im (oft komplementären) Narzissmus Eines oder Einer der Beteiligten begründet sein.

Ist Narzissmus angeboren?

Den Narziss vum Benczúr Gyula (1844-1920) Magyar Nemzeti Galéria, BudapestDie These vom pränaltalen Narzissmus verschleiert, von der mythologischen Betrachtung her gesehen, zunächst den Sachverhalt: In einer Übersetzung heißt es, Narziss entstamme aus einer Flussgott-Familie. Der Mythos erzählt von Gewalt, die Liriope erlitten habe; deutet eine Vergewaltigung an, lässt aber auch die die Frage, ob die Mutter aktiv “die Gefahr” gesucht habe, zu. Bekannt ist weiterhin, dass die “bläulich gelockte Nymphe”, was die (Über-) Lebenschancen ihres Kindes betrifft, derart unsicher war, dass sie um die Auskunft eines Sehers nachsuchte: Frühe Stadien des Narzissmus (narzisstische Zurückgezogenheit/Autismus, Grandiosität, …) sind von daher nur unter Berücksichtigung der Mutter-Kind-Interaktion zu interpretieren, wobei wir hier eine Angst- bzw. Empathiestörung der Mutter annehmen können, die durch die Traumatisierung, die ihre Vergewaltigung hervorgerufen hätte, erklärbar wäre. Alternativ können wir annehmen, dass sie sich ohne Gedanken an die Konsequenzen, “just for fun” schwängern ließ, ohne das Kind als eigenständiges Wesen (”Person”) wirklich zu wollen. Das Kind war ihr fremd, sie hat es nicht “erkannt”, nicht vollständig wahrgenommen. Wie sie es erzogen (geformt) hat, welche Rolle der Vater gespielt hat: Das wird im Mythos nicht spezifiziert, doch wir kennen die Vorzeichen und den Ausgang der Geschichte.

Erziehung zum Narzissmus

Alice Miller, in “das Drama des begabten Kindes” (S. 91f):

“Die Fähigkeit … auf die Illusion über die eigene “glückliche” Kindheit zu verzichten und das ganze Ausmaß an erlittenen Verletzungen fühlend wahrzunehmen, gibt dem Depressiven seine Lebendigkeit und Kreativität wieder und kann den Grandiosen von den Anstrengungen und der Abhängigkeit seiner Sisyphosarbeit befreien. Kann ein Mensch, in einem langen Prozeß, erleben, daß er nie als das Kind, das er war, geliebt, sondern seiner Leistungen, Erfolge und Qualitäten wegen gebraucht wurde, daß er seine Kindheit für angebliche “Liebe” geopfert hat, so wird ihn das zu großen inneren Erschütterungen führen, aber er wird eines Tages den Wunsch verspüren, mit seiner Werbung aufzuhören. Er wird … sich nicht länger Liebe verdienen zu müssen, eine “Liebe”, die ihn im Grunde doch mit leeren Händen zurückläßt, weil sie dem falschen Selbst gilt, das er aufzugeben begonnen hat.

Es ist schwer zu sagen, was diese Form der empathischen Psycho-Lektüre einmal so populär gemacht hatte; es wird das Bedürfnis gegeben haben, sich in dieser Literatur wiederzufinden, zu entdecken. “Befreiung durch Selbsterkenntnis” war einst ein ungeschriebenes Motto. Jedoch führt diese Unterscheidung von wahrem und falschem Selbst zu einem künstlichen Entweder-Oder: Die ganze “dialektische” Tragweite des “das Kind verdiente schon damals /Liebe” wird so nicht erfasst.

Nachtrag:
  1. Es gibt Zusammenstellungen, die sich nur mit dem ” negativen Narzissmus ” beschäftigen, die sollte man nicht unbedingt lesen, es könnte einem schlecht werden.Sie fördern auch nicht automatisch das Verständnis für die Mitmenschen oder sich selbst. Und noch nie habe ich bei solchen Berichten etwas über Narziß’ Gegen- und Mitspielerin, Echo, gelesen.
  2. Nicht nur die Medien-Veranstaltungen mit den (nicht durchgängig) narzisstischen Stars sind eine Zeiterscheinung. Narkose, Narzisse und – wenn schon – Narzissmus haben die gleiche (Wort-) Wurzel.Narkotika spielen in unserer Zeit eine immer größere Rolle. Mittel und “Fetische”, Gedanken und Illusionen, die das, was weh tun könnte, unterdrücken. Schließlich werden die Narkotika “unentbehrlich” und sind gleichzeitig krankheitsverursachend: Ein Teufelskreis des Narzissmus?
  3. Der Mythos von Narziss ist nur einer von hunderten. Die Theorien, die sich der Bezeichung “Narzissmus” bedienen, überbetonen einen von hunderten Aspekten; worauf sie sich beziehen, ein einzelner Mythos, ist nicht geeignet, ein komplettes Theoriegebäude zu tragen.
  4. Der Mythos von Narziss zeigt sehr schön, dass im ursprünglichen Verständnis der (sozialen) Welt das Geschehen als durch das Zusammen- und Einwirken mehrerer Götter bedingt gesehen wurde, wobei die Götter durchaus menschliche Probleme haben/hatten. “Narzissmus” ist damit kein isoliertes Phänomen, sondern im Kontext übergeordneter Gesetzmäßigkeiten und Konflikte zu sehen. So wird der Mythos von Narziss in mehrere andere Episoden eingebettet, bei denen es unter Anderem umSexuelle Befriedigung (Juno-Jupiter)Sexuelle Identität /Bisexualität (Tiresias)Sucht/Alkoholismus (Baccus)Vergeltungswünsche (Nemesis) geht.
  5. Aus der Rolle der Nemesis, Narziss zu bestrafen, indem er “so lieben (musste), wie er selbst geliebt ward”, geht auch das narzisstische Potential der Allgemeinheit hervor: Narziss’ Liebeswahn spiegelt nur das Elend der von ihm Verschmähten. Hier spielt das magische Denken, das Verwünschungen Wirksamkeit verleiht, hinein.
  6. Die narzisstische Störung bricht in der Pubertät aus. Was davor war, was danach kommt, sind zwei verschiedene Kapitel.
  7. Als der Mythos sich herausbildete, galt Narzissmus noch als ein “neuartiger Wahnsinn”, also nichts, was durch die biologische Ausstattung dem Menschen mitgegeben ist, sondern eine irgendwie kulturell vermittelte Krankheit. Des Rätsels Lösung: Die Krankheit, die Selbstverliebtheit, entsteht erst mit dem Aufkommen tauglicher Spiegel, zunöchst wohl hoch poliertes Metall.
  8. Die hysterische Sorge der Liriope um „ihr Kind“, also nicht die gemeinsame Sorge von Vater und Mutter, ähnelt der Inszenierung im Märchen „Die kluge Else“.

Primärer und sekundärer Narzissmus

Mit „primärer Narzissmus“ wird das „Glück“ der intrauterinen, sprachlosen, „vegetativen“ Existenz gemeint. Allerdings ist so eine Annahme hoch spekulativ. Es mag zwar Erinnerunsspuren an die fötale Zeit geben, aber immer sind solche „Erinnerungen“ wohl auch mit Annahmen über diese Zeit verwoben. Prägungen auf der Zellulären Ebene (vgl. “Epigenetik”) sind keine Gedächtnisinhalte.

Aus der Tatsache regressiver Verhaltens- und Gefühlsmodi ist die Folgerung, der Wunsch, zurück in den Mutterleib zu fliehen, existiere universell (und latent), nicht zwingend logisch – aber auf solchen ‚Annahmen beruht der Terminus „primärer Narzissmus“ letztlich.
Die „primär-narzisstische Phase“ in den ersten Tagen, Wochen, Monaten des Lebens sei dadurch charakterisiert, dass der eigene Körper das Sexualobjekt sei – obwohl diese primäre Phase gleichzeitig eine objektlose Zeit ist und zwischen „Ich“ und „Außen“ (oder „Du“), „Selbst“ und „Nicht-Selbst“  noch nicht wirklich differenziert wird. Das Objekt muss sich ja noch konstituieren, durch wiederholte Erinnerungsspuren von bedürfnisbefriedigenden (Inter-) aktionen. Die Rede von der „libidinösen Besetzung“ führt hier in die Irre, da es noch wenig oder nichts konturiertes gibt, woran die Libido sich heften könnte: Dennoch wäre „Leben“ ohne Lebensenergie auch, gerade in der ersten Phase, nicht denkbar.

Aber, hat man sich von der Existenz des primären Narzissmus erst einmal überzeugt, kommt man beim Begriffe-schmieden auch zum „sekundären Narzissmus”:

REVERSION [Rückwendung] eines Triebimpulses gegen die eigene Person infolge eines Verbotes des Über-Ich. Ziel: Bestrafung des Ich. Die Reversion des Sexualtriebes ist gleichbedeutend mit dem sekundären Narzissmus [Wiederbesetzung des eigenen Ich mit Libido, besonders nach Liebesversagen, Selbstwertkränkungen, Objektverlust], die des Aggressionstriebes führt zum Masochismus [Orgasmus geht mit Erleiden von Schmerz, Qual oder Demütigung einher]. Strafbedürfnis bei der Verwirklichung sexueller Tendenzen. [Vergleiche Verschiebung]

SUBSTITUTION [Ersatz] / VERSCHIEBUNG [auch Funktion des Traumzensors bei der Traumarbeit] eines ursprünglichen Triebobjektes durch ein Ersatzobjekt, wenn die Befriedigung eines Bedürfnisses aus inneren oder äußeren Gründen unmöglich ist oder verhindert werden soll: Trieb wird auf ein leichter erreichbares Ziel gelenkt, z. B. auf einen Untergebenen oder das eigene Ich [siehe Reversion] statt auf den Vorgesetzten. Auch aus dem Über-Ich stammende und gegen das Ich gerichtete Aggression [Selbsthass, Selbstbeschuldigung] kann auf ein äußeres Objekt [„Sündenbock“] umgeleítet werden. [Vergleiche Phobien](Quelle)

Die Verkettung von Narzissmus und Masochismus

„Eine aktuelle Überprüfung des Masochismus unter Heranziehung unserer neuen Ideen zu Separation-Individuation, Selbstwertregulierung, dem Wesen der frühen Objektbeziehungen etc. könnte uns dabei helfen, masochistische Phänomene besser zu verstehen.“ (Arnold M. Cooper, Der narzisstisch-masochistische Charakter, S.350) ((Quelle)

Masochistische Anteile des Narziss – beziehungsweise des Narzissmus – zeigt bereits der Mythos auf.

Zuvor geht es jedoch um (Auto-) Voyeurismus, Verlassenheitsgefühle, Wut:

„… So bleibe, du Grausamer, laß mich / Der dich liebt, nicht allein! Was zu berühren mir versagt ist, /Darf ich doch wenigstens sehn und die Wut, die unselige, schüren!“ [met. 3/477 ff]

Narziss jammert, entkleidet sich, und mit seinen Händen „zerschlug die Brust er sich, die nackte“. Die Haut rötet sich und wird von Hämatomen überzogen, und dieser Anblick bewirkt, dass er  „wie gelbliches Wachs in dem leichten Feuer“ oder „wie Reif in den Morgenstrahlen der Sonne“ zerrann.
Echo reproduzierte die Schläge, die er sich zufügte; „Wenn er die Oberarme sich peitschte mit klatschenden Händen / Ließ auch die Nymphe den nämlichen Ton der Schläge vernehmen“, und die letzten Worte: „Ach Du Knabe, vergeblich geliebt … leb wohl“.
Dabei ist das „Objekt“, das Narziss anspricht, ein imaginiertes; dass er mit seinem Spiegelbild spricht, beruht auf einer (psychotischen) Ich-Spaltung oder einer tiefen Regression, einem „neuartigen Wahnsinn„, den der Prophet Tiresias zwar vorausgesehen, aber nicht hatte verhindern können.

Die Dynamik der Wunscherfüllung im Herr-Knecht-Spannungsfeld kann auch so dargestelt werden:

Gibt das Kind [das von der Mutter einen Wunsch erfüllt haben möchte] nach, verbleibt ihm lediglich die Rückkehr auf die narzisstisch-masochistische Position mit dem Nachgeschmack der Revolte, des Vorwurfs und der Forderung.
Bleibt das Kind in seiner Verweigerung oder seiner Bitte, dann kann die narzisstisch-sadistische Haltung entweder zu einem dauerhaften Charakterzug werden oder sie stellt einen normierenden Übergang zu einer selbstständigeren Position der Unabhängigkeit dar. (Quelle)

Mit dem eigentlichen Narziss,  der sich (als Jugendlicher) immer anderen und deren Wünschen verweigert hatte,  haben diese Darstellungen auf den ersten Blick wenig zu tun.

Die Mutter-Kind-Beziehung zwischen Narziss und Liriope (siehe oben) allerdings war von der primären Verunsicherung der Mutter überschattet und könnte evtl. auch im Rückblick von dieser Szene (Narziss an der Quelle) aus interpretiert, „interpoliert“ werden.

Tertiärer Narzissmus

Es hat bereits (schwache) Versuche gegeben, nach primärem und sekundärem Narzissmus den Begriff des Tertiären Narzissmus einzuführen: Gemeint waren die enttäuschten Reaktionen im Alter, der „beleidigte Rückzug“ aus dem Leben, Verbitterung und Einsamkeit im Alter, statt am Leben teilzuhaben solange es geht.

Mit diesem Begriff könnten wir von „Stufen des Narzissmus“ sprechen,  wobei der primäre Narzissmus allerdings grundsätzlich normal, biologisch bedingt zu verstehen wäre.
Die Unterscheidung krankhafter/gesunder Narzissmus könnte ausschließlich bei den zwei letztgenannten „Stadien“ erfolgen, und es wäre interessant, die Experten zu befragen, ab welchem Alter eine Person eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickeln kann.
Mit welchen Verhaltensweisen, Denkweisen und welcher Relation zum Gegenüber und Selbst fängt der Wahnsinn (die Persönlichkeitsstörung) an, und wo hört er auf?

Wird „Narzissmus“ auf die Sucht nach Bewunderung („Narzissten tun für gesteigerte Aufmerksamkeit fast alles“) und Größenwahn („Narzissmus in den Führungsetagen und in den Medien“) reduziert, bleibt der Begriff oberflächlich und flach, die gestörten Führer sind keine Führungspersönlichkeiten im eigentlichen Sinne. Napoleon hatte wohl gegenüber dem Psychiatrie-Patienten, der sich für Napoleon hält, die kleinere Persönlichkeitsstörung, und es wäre außerordentlich billig, die Entstehung von Diktaturen nur durch den Größenwahn der Diktatoren zu erklären.


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43 Kommentare zu “Narzissmus: Isolation, Befreiung und Dialog”

  1. […] Unter der Überschrift “Narzissmus” sind noch viele Fragen offen: […]

  2. […] Kommen wir noch einmal zum Kampf gegen des Schlankheitsideal: Fragen des "Ich-Ideals" oder des "Ideal-Selbst" oder "Selbstideals" werden (oder wurden?) innerhalb der relativ jungen Selbstpsychologie behandelt – im Zusammenhang mit dem Narzissmus. […]

  3. […] Bei der Suche nach einem Zusammenhang zwischen Nirwana-Prinzip und Narzissmus habe ich heute eine schöne Definition von Religion gefunden: Religion ist zu definieren als jener auf dem Glauben an die Existenz eines höheren weltschöpferischen Wesens beruhende Bezug zwischen diesem göttlichen Wesen und dem, seinem Selbstverständnis gemäß, auf sich gestellten Subjekt, wobei sich letzteres von jenem etwas für sein Wohl und sein Heil erhofft. Bedeutsam bleibt bei dieser Bestimmung, dass alle dem irdischen – profanen – Bereich des Lebens entstammenden Vermittlungen zwischen dem Glaubenden und Gott intellektuell übersprungen werden und eine direkte Verbindung zwischen beiden hergestellt wird. […]

  4. […] Eine Besonderheit dürfte darstellen, dass hier auch auf die narzisstischen Bestrebungen, einfach gesagt: Auf den Wunsch, zu gefallen, eingegangen wird. Aber auch andere Mythen werden herangezogen, die Schierigkeiten zu illustrieren, etwa der von Sisyphos zum Jo-Jo-Effekt: […]

  5. […] […]

  6. […] Das “Bäuchlein” war offensichtlich erwünscht, galt als Zeichen reifer Weiblichkeit, und wurde gelegentlich auch schon einmal im Sinne des Mästens übertrieben. Von Rubens gibt es die Darstellung einer sitzenden Venus, die mit Spiegel und Schönheitspflege beschäftigt ist – ein deutlicher Hinweis auf den weiblichen Narzissmus, der immer mit “Selbstbespiegelung” verbunden ist; das ist offensichtlich eine Gesetzmäßigkeit, aber ein eigenes Thema. […]

  7. […] Noch ein Artikel über die "Narzissmus und Diät" gefällig? […]

  8. […] Aufgabe fehlt, weshalb er sich eben mal in sich verliebt, womit er die Grundlagen für den wissenschaftlichen Narzissmus […]

  9. […] könnten auch vom Selbstbewusstsein zur Selbstliebe und der Frage des Narzissmus […]

  10. […] Narzissmus […]

  11. […] dass eine komplizierte psychische Kategorie in 10 Fragen erfasst werden kann: Da findet sich Narzissmus und ein Narzissmus-Test auf einer US-Seite, die “Teamarbeit” zum Gegenstand hat, und […]

  12. […] selbst eher schizophren an, weil er eine Zweiteilung der Person verlangt und auf das Glatteis von Diät und Narzissmus führt; Besser ist es, mit einer anderen Person einen Vertrag abzuschließen – wenn eine […]

  13. […] lassen sich besonders durch das Lob ihres guten Aussehens beeindrucken, werden heut wohl als Narzissten […]

  14. […] macht stolz” hat auch einige Anhänger. Oder, anders formuliert: Verzicht ermöglicht eine sekundäre narzisstische Befriedigung. Die Possins argumentieren: Schokolade spült das Glückshormon Serotonin in die Gehirnzellen. Das […]

  15. […] sehen an diesem Beispiel: Auch theoretische Sexualität kann schön sein, auch für (angehende) […]

  16. […] “Sie ist ein Prototyp, mehr nicht. Sie ist Anorexie. Und wie alle Magersüchtigen ist sie hypernarzisstisch“, so der Fotograf, … […]

  17. […] In diesem Sinne: (K)ein einziger hessischer Politiker hat Grandiositäts-Phantasien, niemand Allmachtsträume oder eine narzisstische Störung. […]

  18. […] eine Wortwahl also nicht. Kosmopolitisch wäre, wenn die mal einen Artikel über Masturbation und Narzissmus schreiben, wird der Artikel gut, ist das Heft auch mal zur Abwechslung sein Geld wert. Eine Liste […]

  19. […] wir hier noch auf den Zusammenhang Narkose-Narzisse-Narzissmus hin, auf die Gefahr hin, dass das zunächst zu kompliziert sein könnte; kurzer Hinweis: Narziss […]

  20. […] erreicht wird, letztlich en narzisstisches Ziel, das die Beschäftigung mit den Grundlagen des Narzissmus  lohnend erscheinen […]

  21. […] sich ihr eigenes Fundament und kommt ins Schwimmen. Wir können das am Beispiel des “Narzissmus” […]

  22. […] Anti-Diät-Tag – No Diet Day […]

  23. […] ist auch kein Narzissmus denkbar – aber die Anti-Diät-Diskussion wird geführt, ohne “den Narzissmus” zu bedenken. Nur Pollmer hält uns den Spiegel vor: “Fresst doch, was der Markt […]

  24. […] Frevel und Missachtung der Göttin der Fruchtbarkeit(”Hybris“) […]

  25. […] um den Preis allerdings, auch nicht wirklich erwachsen zu werden. Insofern mag hier noch einmal der Verweis auf den Narzissmus angebracht […]

  26. […] die narzisstische Ebene betrifft, liefert der Mythos durchaus einige Anhaltspunkte oder, je nach Interpretation auch den […]

  27. […] “Ihr” zu bestehen. Da ist ein Anspruch auf Spiegelbildlichkeit, Gleichheit, wie wir ihn aus der Legende kennen, dem niemand entsprechen kann. Wie viele Gemeinsamkeiten muss ein Paar haben, wie soll man […]

  28. […] Aspekten ist von derartiger Genitalverstümmelung, die sich im Grenzbereich des phallischen Narzissmus bewegt, jedoch abzuraten. Aber bitte: Wer die Wahl zwischen Penis-Abtrennen und Penis-Durchstechen […]

  29. […] Fällen des Adonis-Komplexes der Fall sein. Die klassische Sage hat einen unübersehbaren Bezug zum Narzissmus, auch auf Seiten der Göttin: Am undankbaren Hippomenes hat sie sich mehr oder minder grausam […]

  30. […] müsste hier noch zwischen Selbstliebe und Eigenliebe unterscheiden)  dürfte wohl auch als “Narzissmus” zu lesen zu sein, ist aber nicht per se Unsinn, sondern – im rechten Maß – lebensnotwendig, […]

  31. […] um Inhalte. Es geht um die Kunst, aus Äußerlichkeiten Inhalte zu machen. Um die Selbstliebe, um Narzissmus – vielleicht auch und […]

  32. […] es einen Zusammenhang zwischen Diäten-Wahn (Diätwahn) und dem Wunsch, (sich) zu gefallen, dem Narzissmus – ob Orbach diesen Zusammenhang herausgearbeitet hat, ist zu […]

  33. […] man so sagt: Keine Antwort ist auch eine Antwort, “vergebliche Liebesmüh” – das deutet auf eine narzisstische Problematik hin, auf Schwierigkeiten, einen Dialog zu […]

  34. […] Wir wissen nicht, was genau  Colette Baron Reid in ihrem Fernkurs vermittelt – kann sein, die Lösung ist das kurz eingeblendete “Fall in love with yourself all over again”. “Verlieb’ Dich doch mal wieder in Dich selbst – mit Haut und Haar” – das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert, denn auf die überzogene Selbstliebe könnte die Selbstzerstörung folgen, so jedenfalls im Mythos von Narzziss…. […]

  35. 1.abnehmen muß die parteienmacht, zunehmen die macht des souveräns!
    gerade in parteien scheinen viele narzißten unterwegs zu sein. im psychosozial-verlag erschien eine studie zu narzißmus bei joseph fischer, gerhard schröder…

    ein verfassungskonvent der bürger kann das durchsetzen.
    siehe etwa: verwaltungsrundschau ende 2010: aufsatz zu artikel 146 grundgesetz: >verfassungsvolksentscheid

    und: ZAS/FAZ vom 8.11.09 s. 26 aufruf/weckruf bürgerkonvent CITOYEN 2011

    2. abnehmen durch guten sex mit möglichst freien menschen. bringt einiges in bewegung!
    kinder kriegen ist dabei nur e i n aspekt, der schon angesichts der überbevölkerung nicht überbetont werden sollte.
    sexuelle ökologie und soziale ökologie und priorität für ökologie in allen produktions- und lebensbereiche.

    damit uns nicht die luft ausgeht!
    so macht’s leben mehr spaß…

  36. – Wobei der Narzissmus der Prominenten nicht mal das Interessanteste ist, denn ohne das Echo der Vielen wären sie nicht prominent.

  37. was kann ein verfassungskonvent durchsetzen?

    > STOP ämterpatronage: mit der nicht wenige narzißten in ämter kommen – eine narzißstische person ist eher empfänglich für machtspielchen der partei(en)oligarchie…
    heute werden verfassungsrichter (gewaltenteilung?!), TV-intendanten, aufsichtsratsmitglieder, stiftungsvorstände… von parteien bestimmt oder wesentlich beeinflußt…
    > optimale synthese von direkter und repräsentativer demokratie
    > festlegung des wahl-verfassungsrechts, des wahlsystems durchs volk. bisher machen sich die parteien die regeln selbst, nach denen sie gern gewählt werden und bis ultimo im amt bleiben wollen.
    > priorität für ökologie in allen lebensbereichen
    > (mitwelt-) gerechtes geld- und finanzsystem
    > schuldenbremse, die diesen namen verdient

    KPBaumgart,

    zum echo der vielen bei narzißtischen
    promis wie fischer, schröder, guttenberg, merkel, BILD-chefredakteur und nicht wenige chefredakteure anderer medien (manche journalistInnen verstehen sich sogar als teil der politischen klasse und verraten damit ihren verfassungsauftrag als unabhängige „4. gewalt“)dies:

    viele sehnen sich nach authentischen, glaubwürdigen, kompetenten, charismatischen dem gemeinwohl verpflichteten promis in politik, wirtschaft, medien, wissenschaft, gewerkschaften, kirchen…
    doch die oftmals zu beobachtende „negativauslese“ (von arnim), wegen konkurrenzangst, narzißmus…
    bietet solchen sehnsüchten nur steine statt brot. etwa vergleichbar mit dem unterschied von durchschnittshuren und klasse-frauen.
    wir haben keine meinungsfreiheit, die sich von unten nach oben entwickelt (so will es das GG + das BVerfG), keinen rechtsstaat (weil die gewaltenteilung erodiert: siehe dissertationen von hochschild + fornauf
    …) , keine demokratie (günther grass annte die verweigerung des verfassungsvolksentscheids gemäß artikel 146 GG einen „staatsstreich von oben gegen das volk“).
    es ist wieder mal zeit für eine (friedliche) revolution!

    auch in arabien (ägypten, tunesien, libyen, syrien, marokko, algerien…) braucht es verfassungsversammlungen der bürgerInnen.
    zur hälfte per los bestimmt und zur anderen hälfte auf bürgerversammlungen. diese mischung verspricht viel unanhängigkeit und kreativität! siehe etwa das buch „demokratie und lotterie“.
    die wahlbeteiligung ist auch deswegen so niedrig, weil dirfekte demokratie zwischen den wahlen kaum oder gar nicht passiert (siehe diss. dazu…).

    > carlo.difabio@yahoo.de

    empört euch! versammelt euch!
    entscheidet euch! freut euch!

  38. „Narzissmus der Promis“ hätte ich vielleicht in Anführungszeichen schreiben sollen. Der Sprachgebrauch hat sich so durchgesetzt, Selbstdarsteller und „Führer“ als Narzissten zu bezeichnen, aber dem Mythos entspricht das wohl nicht so ganz:
    Der schildert einen „neuartigen Wahnsinn“ und dessen Entstehung.
    Zuerst war das Narziß‘ spröde Zärtlichkeit, dann hat ein Enttäuschter die Göttin der Vergeltung angerufen, daran hat sich die Trennung von seinem Gefolge und die Episode mit Echo, und seine unglückliche (Selbst-) Liebe und der Tod angeschlossen.

    Sicherlich haben fischer, schröder, guttenberg, merkel, BILD-chefredakteur – wie wir alle – ihre narzisstischen Anteile – aber doch in unterschiedlicher Ausprägung, und es „passt“ wohl auch je ein anderer Mythos, sie besser zu charakterisieren.

  39. […] (Im Kachelmann-Prozess) … hat der Gutachter implizit auf den Beziehungsaspekt des Narzissmus hingewiesen, wenn auch höchst unvollständig. Vereinfacht gesagt, gehören zum Narzissmus mindestens zwei […]

  40. […] »›Ego‹ ist die Nahaufnahme eines modernen Narziss, wie er der Zeitschrift ›Men’s Health‹ entsprungen sein könnte. Das Leben ist für […]

  41. […] wenig, also unterbewertet wird, kann über Gesundheit oder Krankheit, und gesunden oder krankhaften Narzissmus […]

  42. […] Narzissmus: Isolation, Befreiung und Dialog […]

  43. […] kommen: Die schönste Blog-Planung kann fehlen, und bei manchen Themen –  ich denke hier an “Narzissmus” –  ist das Blog einfach das falsche Format. Das Blog kann parallel zu Neuen Inhalten, […]

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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