Pizza, Picknick und Miteinander
Geschrieben am 19. Juni 2025 von KPBaumgardt
Der Überfluss an Fake-News erlaubt immer noch, wahre Tatsachen in den Informationsfluss zu mischen. Das Gegenteil von „Fake-News“, Facts werden digital gesucht, etwa die „Beste Pizzeria in Ingelheim„: Der Pizza-Weltmeister beherrscht wohl den Marktplatz und verköstigt die Hungernden, sofern sie nicht schon „Pub-Satt in Schottland“ sind.
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Als Kinder hatten wir Bücher schon mal anhand der Bilder, mit denen sie illustriert waren, ein- und wertgeschätzt. Es gibt eigentlich keinen Grund, solche Illustrationen geringschätzig zu betrachten – allerdings wird die Situation durch die Schwemme an „Illustrationsmaterial“ schwierig:
„Ich fotografiere eigentlich auch nur für mich. Mir ist es vollkommen unwichtig, ob irgendjemand meine Fotos toll findet.“
So ein Kommentar zu „Machst Du eigentlich noch gerne Fotos?“. Bis zur allgemeinen Anerkennung des kulturellen Wertes der Hobbyfotographie lassen wir uns noch Vieles entgehen, das, weil privat, nicht katalogisiert wird und nicht zugänglich ist und bleibt.
Von der Bilderflut des Moments profitiert kaum jemand, da gibt es nicht viel, was auf Bestand hinweist; Vieles ist den Internet-Neurosen, also dem Drang zur Selbstdarstellung geschuldet.
„Grünzeugs“ auf der Fensterbank zu fotographieren, kann Überraschungen mit sich ziehen; so ganz geplant war hier nämlich nichts. Wenn zum Intervallfasten noch auswegslos das Scheinfasten kommt, bleibt kein anderer Ausweg, als sich sein eigenes Fastenkonzept zu erstellen. Die Fastenbegleitung gehört dann dazu.
Es ist ja nicht nur die Bilderflut, die stört – hinzu kommen verinnerlichte Perfektionsansprüche, bei relativem Desinteresse des lieben Publikums.
„Bandnudeln“ sind hier gewissermaßen der Joker, der zusammen mit Spargel und Blumenkohl und der Trumpfkarte „saure-Sahne-Sauce“ ein Gewinnerrezept ergibt. Wer sich an der Nudelmaschine durch tätiges Kurbeln nützlich macht, könnte sich dabei beliebt machen, wenn die Köch*Innen denn solche Zusammenarbeit zulassen.
Nicht immer herrscht Sonnenschein bei der Radiccio-Zubereitung –
Es bleibt dabei: Rindswurst auf Blumenkohl mästet weniger als Wurst mit Pommes, Ketchup und Süßgetränk. Die Limonade steht für „Zuckerfalle“, die wir am liebsten weglassen, aber auch vernünftig einteilen können, um Schäden zu vermeiden.
Den Einfluss der Gemeinschaft auf uns soziale Wesen wie auch unser Einfluss auf die Gesellschaft ist weniger untersucht, als er es verdiente – das sollte uns jedoch nicht „zorniger, wütender oder trauriger machen“ als die Sache es wert ist. Zur Debatte steht der gesunde gegenseitige Umgang, das „Miteinander“.„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei, und besonders nicht, daß er alleine arbeite; vielmehr bedarf er der Teilnahme und Anregung, wenn etwas gelingen soll.“
Quelle: Goethe, J. W., Gespräche. Mit Johann Peter Eckermann, 7. März 1830
Es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass jemand mit dem Versuch, ein Problem alleine und ohne Hilfe zu lösen, scheitert. Scheitern kann man auch mit Hilfe, mit einer „nur-so-als-ob-Hilfe“, aber auch mit schlechten Vorbildern.
Auch große Organisationen können scheitern – Weight-Watchers haben gerade ihre Zahlungsunfähigkeit bekanntgegeben, die Zeiten des Abnehmens nach Punkten sind also vorbei. Einen Wert mag allein das Markenzeichen noch haben, das braucht ein frisches Konzept.
„Ballaststoffe, Eiweiß und gesunde Fette machen länger satt, stabilisieren meinen Blutzucker und stoppen Heißhungerattacken“ – so ähnlich tönt mittlerweile die „AI“, ohne je das kleinste Bisschen Hunger empfunden zu haben. Fragen wir genauer nach, nach Abnehm-Pillen und -Spritzen, neuen Apps, modifizierten Fasten-Konzepten, moderneren Essensplänen und intrinsischer Motivation, kollidieren wir immer noch mit dem Erfolgs-Wunsch auf der Waage, der seine Verwandtschaft mit dem ungeliebten Erfolgszwang nicht übertünchen kann.
„Picknick“
Ich finde ja, so etwas sollte beim begleiteten Fasten möglich sein oder werden. ,
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