Kopiergeld für Internetautoren: Klage?
Geschrieben am 22. Februar 2007 von KPBaumgardt
Heute gibt es nichts. Jedenfalls kein Abendbrot. Das fällt aus, und wir machen uns xxx.
Nicht, weil wir keine Brötchen hätten, und hätten wir keine, würden wir sie backen.
Was ist übrigens schlimmer: Ein Brötchen klauen oder das Bild eines Brötchens zu klauen?
Blöde Frage? Und warum kommt das Wort „Brötchenbilderklau“ bei Google überhaupt in die Ergebnisliste, eins, zwei, drei?
Wobei letzterer ja zu bedenken gibt:
Nun, wer seine Kamera kennt und das Licht unter Kontrolle hat, braucht kein umfangreiches Shooting, da reicht ein Bild. Objekt patzieren, Licht an, Kamera auslösen, Bild in den Commputer, zuschneiden, nachschärfen, aus. Spätestens nach dem hundertsten Futterfoto ist das Routine.
Fotographieren und Bloggen gehört einfach zusammen, finde ich. Und es gibt ja bald viel mehr Bilder im Netz, weil das Bloggen jetzt umsonst wird – wenn’s jemand braucht.
Diätblogs, Abnehmblogs, Kochblogs, Ernährungsblogs, Lebensstilblogs massenhaft – das wär‘ doch nett, hält davon ab, zuviel fernzusehen, schärft die Gedanken (siehe oben) und ist gut für die Beweglichkeit der Finger und den Ruck, den die Gesellschaft braucht, das Umdenken …
Aber man kann, um zum Thema zurückzukommen, auch schon mal versehentlich ein Brötchen einstecken:
Pfadfinder aus Taunusstein hielten Richard von Weizäcker vom Brötchenklau ab (1999), das wird unser Ex-Bundespräsident doch nicht absichtlich gemacht haben, und abgemahnt worden ist er auch nicht.
Das kann ich jetzt aber nicht illustrieren, habe gerade keinen Chip in der Kamera. Schade.
Als Journalist, Autor, Fotograph usw. kriegt man ja Geld, das die Verwertungsgesellschaft Wort und Bild eintreibt, bei den Computer-, Kopierer-, Druckerherstellern – sogar Faxgeräte sind mit einer Abgabe belegt. Klar, was mal gedruckt ist, wird kopiert, und der Autor hat gewisse Rechte.
Internetseiten kann man zwar auch drucken, und den Ausdruck auch kopieren (so etwas kommt vor), man kann auch die gleiche Seite mehrfach ausdrucken, aber das Geld für den Autor kommt beim Blogger nicht an. Da ist ein Schild „Enten füttern verboten“ wirkungsvoller als ein Copyright-Hinweis.
Will sagen: Das wäre doch ein Fall für „M.“ und ihren Anwalt: Solange klagen, bis Internetpublizisten nicht mehr als Autoren zweiter Klasse behandelt werden.
Noch ein Fototipp: für kleine Dinge braucht es kein großes Studio, aber eine Kamera, bei der man die Automatik ausschalten kann, eine kleine Installation mit Master- und Slaveblitzen, Lichtdiffusor, und vor allem ein Stativ.
Oder Tageslicht, oder Neonröhren mit der passenden Farbtemperatur, evtl. Filter.
Dann steht dem Rezeptblog doch eigentlich nichts mehr im Wege – würde mich glatt dran beteiligen, wenn nicht so ein antiqierter Kram „gekocht“ wird wie:
Jetzt hinein mit dem Wienerle ins Brötele, zubinden und mit einem Wachholderzweig dekoriert auf weißblau kariertem Pappteller servieren.
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Und jetzt mal ganz im Ernst (wenn der Beitrag auch in der Kategorie Satire steht):
Das allerschlimmste an manchen „Kochbüchern“ sind doch die Inhalte!
Rezepte von gestern, die mit heutigen Ernährungsbedürfnissen rein gar nichts mehr zu tun haben. Gerichte, die krank und fett, aber nicht satt machen. Zutaten, die der Phantasie keinerlei Spielraum lassen, Fast-food für zu Hause, etwas Gurke als Alibi; es war ja etwas „grünes“ dabei …
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Abgelegt unter: Allgemein, Satire | 3 Kommentare »
interessantes Rezept!
Freut mich zu hören; hab’s auch selbst formuliert. Ehrlich!
[…] – weil die Verwendung ohne copyright abgemahnt werden kann (nicht muss – ich bin da nicht so geldgierig) sind bei Plusminus Thema geworden – reichlich spät, die Bloggosspäre hatte die Diskussion um die Brötchen schon vor langem. vll. sollt man Google wirklich mal sagen das die den die Top Positionen streichen sollen. […]