Diätplan für Kinder – Die richtige Diät für Kinder

Wenn Kinder übergewichtig geworden sind, wird oft geraten: „Einfach abwarten – das wächst sich ja vielleicht noch aus“. Warten heißt dann: Nichts ändern, und der Appetit bleibt der gleiche; Warten und Nichts-tun wäre also ziemlich verkehrt.

Die Wirksamkeit von Ernährungs-Trainings mit Kindern wäre noch auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen; es ist auch ziemlich phantasielos, mit Kindern einzuüben, was „gute“ und was „schlechte“ Nahrungsmittel sind. Ernährungspläne werden selten wirklich eingehalten, irgend etwas kommt immer dazwischen…
Vielleicht könnte man im Rahmen des “Kinder-Diätplans” eine familiäre Werteskala aufstellen: Welche Aktivitäten werden wie wichtig genommen, womit wird wie viel Zeit verbracht? Was wird wichtiger als das Essen genommen, was ist unwichtiger? Was ist angenehmer als das Essen, welche Aktivitäten werden auch als angenehm und befriedigend empfunden? Ist Bewegung und Sport darunter, und wie vorbildlich sind hier die Eltern?

Fragen, bevor der Diätplan für Kinder aufgestellt wird

Wenn das Essen wichtig ist: Wo und wann findet es statt? Wie ist die Stimmung bei Tisch? Gibt es Spannungen, und welcher Art sind sie? Gibt es Futterneid, hat jemand Angst, zu kurz zu kommen, und in welcher Hinsicht?
Wann und in welchem Umfang wird was gesnackt, genascht?

Diese Daten wären als Ausgangssituation in einen Diätplan einzutragen. Ziel des Diätplans wäre, dem Essen den Stellenwert zuzuweisen, der ihm zukommt: Als eine unter vielen, unter einigen angenehmen Situationen, Aktivitäten, der keine übertriebene Bedeutung beigemessen wird. Die Qualität, der Wohlgeschmack der Mahlzeiten muss nicht wichtiger sein als beispielsweise die Frage, ob der Fußboden ordentlich gesaugt ist – hier bitte ein besseres Beispiel finden 😉

Die Liebe zu den Kindern muss sich nicht darin ausdrücken, dass sie verwöhnt werden – auch nicht mit Essen. Das gilt auch für die elterliche (Selbst-) Liebe.
Es geht beim „Diätplan für Kinder“ also weniger ums abnehmen oder Kalorienzählen, sondern ganz allgemein ums richtige Verhältnis von Lust, Unlust, Fürsorge, Autonomie. Manche Kinder sind damit überfordert, wenn auf dem Tisch ein riesiges Nahrungsangebot zur Auswahl steht, unbegrenzt Nachschlag genommen werden kann und es am Ende der Mahlzeit genötigt wird, noch einen Salat zu essen.

Wenn die Eltern unsicher sind, ob sie Alles richtig machen: Alles kann man nicht richtig machen, und es geht überhaupt nicht darum, dem Kind alles recht zu machen.

Man sollte es aber von Vorwürfen wegen Übergewicht verschonen, sich selbst vorbildlich verhalten und diskret (ohne Diskussionen) die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Ob es vorbildlich ist, wenn eine kräftige Mutti mehrmals in der Woche zum Krafttraining “geht”, aber das Kind stets zur Schule fährt – das sind dann die komplizierten Detailfragen. Auch diese sind innerhalb des Familien-Diätplans, im Interesse der Kinder, zu beantworten: Wer spielt welche Rolle, und wie kommt man (frau) aus Widersprüchlichkeiten im Rollenverständnis wieder heraus?

[Update]

Was selten im Diätplan für Kinder steht

Wir könnten natürlich einen Diätplan für Kinder aufstellen, in dem Süßigkeiten, Pommes-Frites, Chips und mehr verboten sind. Da wir aber wissen, dass sich Verbote nur ganz schlecht durchsetzen lassen, wäre dieses Vorgehen unsinnig.
Aber fängt „es“ nicht schon viel früher an, wenn die Kleinen noch im Einkaufswagen sitzen und sie an der Kasse anfangen, wegen der Überraschungseier zu quengeln?

Einerseits kommt es auf das Verhalten der Erwachsenen an: Mit einem bestimmten „Nein – das lassen wir“ kann man sich durchaus durchsetzen; es gibt aber auch Kompromisse.
Und es gibt – hören wir einmal genau und ruhig in uns hinein – auch die Tendenz, die „Kleinen“ verwöhnen zu wollen, die Meinung, sie irgendwie „entschädigen“ zu müssen: Da gibt es das schlechte Gewissen, ihnen nicht all das bieten zu können, was man sich insgeheim erträumt hatte, und die Tendenz, was man selbst vermisst hatte, heute den „eigenen“ Kindern angedeihen zu lassen.

Es kann sogar Konkurrenz unter den Eltern geben, frei nach dem Motto „Wer bietet mehr?“

In solchen Fällen kommt es weniger auf den detailliert ausgearbeiteten Diät-Plan für Kinder, oder „die richtige Kinderdiät“ an, sondern mehr auf eine klar definierte, einvernehmliche Rollenverteilung von Vater und Mutter. Wenn die Eltern sich gegenseitig bekritteln und unzufrieden sind, quengeln die Kinder – so könnte es jedenfalls auch sein.

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13 Kommentare zu “Diätplan für Kinder – Die richtige Diät für Kinder”

  1. Man sollte das Kind auch einmal fragen, was für es das Schönste ist, was es gibt. Wenn dann „Essen“ die Antwort ist, kommen aber sicherlich noch andere Antworten und Bedürfnisse dazu.
    Ich finde den Artikel stellenweise ziemlich gemein, aber auch informativ.
    Vielleicht ist es ja richtig, bei „Diätplan für Kinder“ nicht gleich mit der Kalorientabelle zu antworten.

  2. Die meisten dicken Kinder haben auch dicke Eltern. Die Kinder selbst haben keine Schuld an ihrer Situation, sie sind Opfer ihrer Erziehung. Fehlende Aufmerksamkeit, fehlende und falsche Vorbilder, wenig bis keine Bewegung, keine Herausforderungen. Was sollen die Kiddies dann auch anderes machen, als vor der Glotze zu hängen. Ein Diätplan für die Kinder beginnt mit einer Therapie der Eltern. Natürlich kann man nicht alle Eltern über einen Kamm scheren, aber ein Großteil ist am Schicksal seiner Kinder wirklich über alle Maßen selbst Schuld.

  3. @ Johanna: Die „Experten“ kommen aber mit dem Kalorienzählen als Lösung. Psychotherapeuten sind auf dem Gebiet der Adipositas auch eher hilflos, oft genug selbst in Suchtprobleme verstrickt.
    @ Kinder-Diätplan: Inhaltlich hab‘ ich an Deinem Kommentar nichts verändert. Hätte auch den Link zu Deinem Blog zugelassen, wenn Du nicht auf die etwas absurde Idee gekommen wärst, Dein spezielles Key-word als Namen zu verwenden. Das hab ich bisher nur von einem SonnenSegel-Vertriebler gekannt.
    Schuld sind auch die Eltern nicht, sondern hilflos. Da helfen auch keine Fettaufnahmehemmer!

  4. @ Kinder-Diätplan: Wenn die Kinder Opfer sind und die Eltern Täter – „schuld“ – was waren dann die Eltern, als sie Kinder waren?
    Und sind unsere Städte Auto- oder Kinderfreundlich?
    Und: Brauchen wir schon morgens früh Fernsehprogramme für Vorschulkinder?

  5. […] Die Erfindung der Puddingdiät steht uns noch bevor, wir sind bald so weit, denn es gibt bereits in Mengen Diät-Pudding. Und, auf der anderen Seite, den Ruf nach der “Kinder-Diät“. […]

  6. @ Johanna: Lauter Fragen 😉
    Das Wichtigste ist, den Kindern nicht noch schlechte Gewohnheiten beizubringen. Selbst Müsli-Riegel, die ja vermeintlich so gesund sind – immer als „Pausenbrot“ mitgegeben, sind Unfug. Ähnlich die Unsitte, als Getränk am Morgen ein Kakaogetränk zu servieren, „Weil da ja alles drin ist, was das Kind braucht“. Gut gemeint, vielleicht, aber nicht gut genug gedacht.
    Nun sind Kinder noch eher formbar als Erwachsene, aber auch die müssen manchmal noch an ihren Gewoihnheiten arbeiten, und sich immer wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren…
    Leider sind sie selten gut beraten, was die „Kinder-Diät“ betrifft.

  7. […] Kind wird vorgeführt, soll (?) für die Kamera tanzen. Kinder-Diät: Fehlanzeige. Die Mutter bestellt eine Familienpizza, Jessica schaufelt sie in sich hinein, […]

  8. ich möchte auch abnehmen weiss aber nicht wie und brauche hilfe

  9. Vielleicht redest Du zuerst mal mit Hausarzt/Hausärztin; denn manchmal macht man sich auch unnötig Gedanken darüber.
    Ansonsten sollte bei der Jugendberatung jemand weiterhelfen können.
    OK?

  10. Diätberatung für Kinder ist Kindesmißbrauch.

    Studien zeigen immer wieder, daß Eltern mit der größten Sorge um das Gewicht der Kinder, dicke Kinder produzieren.

    Was auch sonst? Wer seine Kinder nicht bedingungslos! liebt, der mißhandelt sie automatisch. Nicht der Trostkeks macht dick, sondern der Streß durch die Hilflosigkeit und Lethargie eines sinnentleerten lieblosen getriebenen Daseins mit Eltern und Mitschülern, die einen mehr hänseln und an einem herumschustern wollen anstelle zu lieben und Gemeinschaft zu pflegen. Dann verlernt das Kind ggf. aktives Leben. Verlorene Lebendigkeit führt in die Fremdbestimmung, das eigene ICH geht verloren.

    Letztens sah ich eine Frau, die zwar feminin wirkte, aber durchaus einige Männer das Fürchten lehren dürfte. mit fast 1,80 Meter, einer breitschultrigen bulligen untersetzten Figur die mit meiner als Mann konkurrieren könnte, ist sie wohl die Antithese zur hungernden feingliedrigen Fee, die heute als das Non-Plus-Ultra „gesunden“ Lebens gilt.
    Realität ist letztlich, das zeigt das Beispiel, das Menschen körperlich teilweise extrem unterschiedlich sind und der Normmensch eine realitätsfremde Erfindung wie auch das Normgewicht und das zeigt sich auch schon bei den Kindern.
    Bildungsfern heißt nicht dämlich oder bekloppte geistig behinderte Menschen, sondern einfach nur Arbeiter und Arbeiter sind seit jeher körperlich aktiver und demensprechend anders gebaut. Wie auch soll ein hagerer weicher Typ den groben Arbeitsalltag meistern? Es ist ja nicht umsonst so, das viele harte und gefährliche Arbeitsstellen nicht von Frauen nachgefragt werden, trotz aller Emanzipation: Sie sind schlicht körperlich nicht fähig diese Stellen zu besetzen. Dafür brauchts ein kräftiges Rückrat und das findet sich eben auch schon in der Veranlagung vieler Arbeiterkinder wieder.

    Ansonsten ist die Zuwanderung dickerer und untersetzter Menschen (zumeist Arbeiter) aus der Mittelmeerregion heute eine Hauptursache für die angebliche Gewichtspandemie bei Kindern.

    Wie es eine Ernährungsfaschistin so schön schrieb in einem Artikel:“Wo sind nur die zierlichen Kinderchen hin?“
    Hier geht es um Abgrenzung und Klassenkampf auf eine besonders perfide Art, der schon im Kindergarten ausgetragen wird. Das Ergebniss dieser Aufklärungsdiktatur sehen wir in den Schulen: Ca. 30% der Mädchen und zunehmend Jungen äußern auf diesen durch Politik, Medien und Ernährungsdiktatoren praktizierten Mißbrauch mit dem berühmten Finger im Hals.

    Eine Patentlösung habe ich aber auch nicht anzubieten. Bei sovielen Faktoren, die Ursächlich und Auslösend sein können, soviel falschen Informationen und Erwartungshaltungen die kursieren, soviel geradezu religiöser Eifer in der „Ernährungsberatung“ durch meistens selbst (Ess)gestörte Missionarinnen, ist jeder Fall eine individuelle Leidensgeschichte die ihr eigenes Balsam sucht.

  11. Eine richtige Diät für Kinder finde ich absolut falsch. Wenn das eigene Kind zu dick ist sollte man erstam genau schauen woher das kommen mag. Oftmals ist es doch so das zu Hause einfach zu kalorienhaltiges Essen auf den Tisch kommt. Wenn das Kind dann auch noch einen gesunden Appetit hat und gerne mal was Süßes ist kommt eines zum anderen. Man sollte versuchen als Familie eine gesündere Ernährung anzustreben, so kann sich das Kind satt essen ohne dicker zu werden. Zusätzlich könnte man dann auch noch ein wenig zum Sport animieren, aber auf keinen Fall zwingen.

  12. Meine tochter ist 14J.,165cm,74kg.ich habe fiel unternommen von ernährungsberatungen bis zur vorstellung im krankenhaus.teilgenommen im krankenhaus an einem kurs,“wie gehe ich mit adipösen kindern um.“ ohne erfolg. wie kann ich meiner tochter noch helfen?

  13. Unsere Tochter 5 Jahre alt wiegt 30,5 kilo ….

    wie kann sie leichter abnehmen??

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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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