Diätplan für Frauen – Diätplan für eine Frau
Geschrieben am 5. Februar 2008 von KPBaumgardt
Wenn eine Frauen-Zeitschrift ihren Leserinnen eine Diät vorschlägt, dürfte es eine Diät für Frauen sein, denn die Frauen-Zeitschrift hat ihr spezifisches Publikum, spezielle Themen.
Die Gleichberechtigung ist gesetzlich vorgeschrieben, Männer dürfen nicht bevorzugt werden, und doch haben die Frauen das Monopol auf Diäten, bestimmen auch, welche Diät der Mann machen darf: Gefragt ist also nicht „die Männerdiät„, sondern der „Diätplan für einen Mann„.
Stellt sich die Frage, wie groß die Nachfrage nach einer spezifischen Frauen-Diät ist. Wie passt „Frau“, „Diät“ und „Enthaltsamkeit“ zusammen?
Eine identische Diät für Männer und Frauen würde zur Verflachung und Entdifferenzierung des Geschlechterunterschieds führen.
„Die Frauendiät bringt mit sanftem, weiblichem Aufbautraining ohne Stress einen fitten und straffen Po, einen ebensolchen Busen, Bauch und lange Beine.“ „Ich nehme ab, um mir besser zu gefallen!“
Der komplexen Struktur der Frau entsprechend baut eine spezielle Frauen-Diät deshalb auf den weiblichen Grundtugenden wählerisch, eigensinnig, konservativ und anspruchsvoll auf.
Für den daraus resultierenden Ernährungsplan ist es an drei von vier Tagen unerheblich, was darauf geschrieben steht, da so doch nur die weibliche Spontanität unzulässig unterdrückt würde. Bei der bisherigen Praxis der Frauen-Diät bleibt der Ernährungsplan daher ungeschrieben und vorbewusst.
Warum Frauendiäten- die dann allzuoft an Männern getestet werden – gesucht werden, lässt sich hier nur andeuten:
Mit der Pubertät geht ein natürlicher Anstieg im Körperfett einher. Brüste, Schenkel und Hüften entwickeln sich schneller als die Psyche der Mädchen.
Kontrolle über den Körper zu bekommen, wird für Mädchen und Frauen zu einer Ganztagsbeschäftigung.
Die Fettschicht symbolisiert bei Frauen eine Ablehnung der Frauenrolle in der Gesellschaft, oder soll den „fraulichen Typus“ und die Distanzierung von der Mädchenrolle stärker herausstellen – Rebellion gegen das ideale Frauenbild? Das Phänomen der Magersucht sollte hier auch nicht vergessen werden, und so kommen wir lieber früher als später zur Auflösung des Dilemmas:
Wir unterscheiden zwischen Diät und Reduktionsdiät, lehnen letzteres mittlerweile kategorisch ab und auch die künstliche Trennung von „Frauendiät“ und „Männerdiät“: Das eine ist eine Erfindung von Frauenzeitschriften, die mit einem Mittel gegen die Langeweile den Jo-Jo-Virus verbreitet haben, das andere der Versuch, auch noch auf diesen Zug aufzuspringen.
Wir brauchen weniger eine geschlechtliche Sonderdiät, sondern mehr eine gemeinsame Umstellung der Ernährung…
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Abgelegt unter: Diät, Satire | 6 Kommentare »
Ja genau so ist es. Einen kleinen Unterschied gibt es jedoch schon (zumindest bei uns). Anja (Diätischlebende Frau 😉 ) braucht täglich eine kleine Portion Süßkram in Form von Keksen oder Schokoraspeln oder so was. Lutz (Diätisch lebender Mann 😉 ) braucht das seit geraumer Zeit (früher Gummibärchenkiller) nicht mehr und hat sich auf Obst eingeschossen.
Ein kleiner aber feiner Unterschied der sich im Ergebnis des KFA (Körperfettanteil) und seiner Tendenzen bemerkbar macht 🙂
Da bringst Du mich auf die Idee, mal nach „Vollkornkekse selbst backen“ zu suchen – wenn das mal gut geht!
Hoffe, der Umstieg auf Obst tut gut; ich hab‘ ja auch nie etwas gegen Gummibärchen gesagt 😉
Also komisch ist das schon. Nach den Gummib. hatte ich so einen Drang, dass ich dafür Nachts aufgestanden wäre und mit dem Obst ist das ganz anders. Da reichen am Abend als Snack vor der Flimmerkiste 2 kleine Äpfel und ne Orange oder so und dann hat die liebe Seele ruh.
Das war mal wieder ein Wochenlanger Selbstversuch – und er hatte ein positives Ergebnis. Das freut mich schon wieder…
So dann wünsche ich ein schönes WE , wir laufen jetzt gleich los und das Wetter so super werden 🙂
[…] Also gut: Diätplan für eine Frau, Diätplan für Frauen […]
also bei mir funktioniert das mit dem obst nicht. wobei obst eh nicht so mein ding ist. gemuese und salat ja, obst ……. neeeeeeeeeeee. keine ahnung warum. meine mutter isst obst total gerne. UND suesskram. 🙂
ich nehme mal ganz stark an: jeder ist anders, hat andere vorlieben, ‚gelueste‘. egal ob mann oder frau.
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