Gurkenbitterer Widerstand

Eine uneingeschränkt schöne Perspektive habe ich heute nicht anzubieten, dafür Einiges mit der Geschmacksnote „Bitter“. Zum Beispiel Banales aus einem PodcastÜbergewicht. Die Pandemie der Kilos“  zum Jo-Jo-Effekt, der schlicht vom Hunger herrührt, der denen, die erfolgreich abgenommen haben, bleibt, und ein verminderter Grundumsatz führt, wenn so viel genossen wie gewünscht wird, zum erneuten Übergewicht.
Die Diätindustrie suggeriert, beim Abnehmen und „Gewicht halten“ seien Diätdrinks – meist Pulver, die in Wasser eingerührt werden, hilfreich und sinnvoll; meine Überzeugung dazu ist:

Wir brauchen Alternativen zur Diätindustrie und monotonen „Diätshakes“. Selbst gemachte Suppe/Brühe ist ein Zeichen für Widerstand gegen die Vorstellung, mit fadem Essensersatz sei eine befriedigende Ernährungsumstellung schon erreicht!

Bald (oder längst schon?) lassen sich Bilder wie dieses per „künstlicher Intelligenz“ erstellen. Heutige Fotographen empfinden diesbezüglich Ähnliches wie die Maler des Realismus, als die Photographie sich entwickelte. Neben den künstlich generierten Abbildungen werden aber echte Photos weiterhin einen Markt finden, weil das Publikum, genauer: Teile des Publikums ein Bedürfnis nach Authentizität haben. Und nebenbei mehr als „Knipsereien“ wollen.

-So mamches Fotoalbum voller Erinnerungen wurde mit Hilfe solcher simplen Kameras befüllt – die waren ein Massenprodukt, das für die Belichtung des nicht- wiederbeschreibbaren Films gebraucht wurde. Die Kurzbezeichnen für „schnell und einfach fotographieren“ lautet „knipsen“; heute sind Photopgraph*in und Model häufig identisch, die Produktw heißen „Selfie“, und niemand zählt sie.

Weil ein Bild mehr sagt, als 1000 Worte, ist die Lebensmittelfotographie ein ökonomisches Hilfsmittel der Küchen- und Diätberichterstattung – vor allem verringert sich so der Aufmerksamkeitsaufwand der BetrachterInnen, die so eine Seite wie diese mal überfliegen und an der „Knipserei“ noch bemängeln, dass sie keine Videos erzeugt.

Schon wieder vegan! Der Teller nennt sich „Räuchertofu mit lauwarmem Kartoffelsalat und Schalotten, dekoriert mit gehackter Petersilie“ und ist der mediterranen Diät nicht so ganz zugehörig, die aber wird von Lebensmittel-Päpsten und -Bischöfen empfohlen.

Doch Deutschland grenzt nicht ans Mittelmeer, wir kennen Nordsee, Ostsee und den Baggersee und müssen das Beste aus dem, was uns gegeben ist,  machen. Also gilt:

„Abnehmen ist eine Lebensaufgabe“

„Jeder der Gewicht verlieren will, muss nicht nur weniger essen und sich mehr bewegen, sondern auch dauerhaft seine Ernährungsgewohnheiten ändern. Ungünstige Verhaltensweisen wie gedankenloses oder an bestimmte Situationen gekoppeltes Essen oder Essen als Reaktion auf Stress und Enttäuschung müssen erkannt und verändert werden. Schulungen, Abnehmgruppen und gegebenenfalls psychotherapeutische Unterstützung können dabei helfen.“

Diese Äußerung von Tanja Legebauer aus dem Jahr 2018, in einem Interview der „Süddeutschen„, ist ganz und garnicht veraltet, die Reihe der Auslösefallen ließe sich fortsetzen; die Gestimmtheit beeinflusst das Essverhalten und umgekehrt, lernen wir aus einem Fallbeispiel:

Depression: Wie Ernährung und Darmbakterien die Stimmung beeinflussen | Die Ernährungs-Docs | NDR

Als Fernsehdoc-Erfolgsgeschichte eignen sich immer nur die Fälle mit einem guten Ausgang. die wirklichen Problemfälle tauchen nicht vor der Kamera auf, die, die gezeigt werden, leben in einer förderlichen Umgebung.
Der Aufmerksamkeitsschub wirkt – niemand will sich blamieren und spezielle Fachärzte und Berater helfen bei der Einhaltung der Spielregeln.

„Bittergurken-Kichererbsen-Kraftsuppe mit Pilzen, Räucher-Tofu und Petersilie“

Mit dieser Rezept-Studie hat sich gezeigt, dass Bittergurke auch in unseren Landen machbar und genießbar ist – die Gemüsebrühe war mit Mischpilzen, eingeweichten Gurkenscheiben, frisch geriebenem Curcuma (alles püriert) „gepimpt“, Möhre und Kohlrabi vom Julienne-Hobel sorgten fürs Volumen.

„Genießen Sie fünf  Tage lang …

Ich finde ja, das Foto ist ein richtiges Suchbild geworden, und es erschließt sich nicht auf den ersten Blick und so ganz automatisch, worum es hier geht. Das ist

„… die Vielfalt der Rheingauer Weine und verschiedensten Essensangebote. …“

Sorgen machen die Winzer sich nicht, weil der Frühschoppen genau genommen schon ein Vorzeichen der Sucht ist, oder dass „vielfältige Speisen“ auch den Aspekt „Der Adipositas Widerstand leisten“ umfassen könnte.

Ein Glässchen Wein und ’ne Bratwurst mit Pommes machen nicht nachweislich krank, wie auch eine Mahlzeit Pellkartoffeln mit Spinat ohne Sahne von der Kuh, aber mit „saurer Sahne aus fermentierter Hafermilch“ allein nicht wundersam gesund macht.

Doch im Guten wie im Schlechten trifft das Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein“ zu, und Entscheidungen machen uns zu Entscheidern.

Es macht auch nicht das eine Blümchen vor einer Hauswand eine grüne oder naturgemäße Stadt, aber es kann hier oder da für die Motivation der Beteiligten entscheidend sein.

Garten-Anemone (?) in größerer Darstellung

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