Gemischte Verwandlungen – und „Was soll die „Anti-Diät-Kultur“?“
Geschrieben am 16. August 2025 von KPBaumgardt
Eine philosophische Flaschenpost erklärt uns einen alten Satz: „Niemand steigt zweimal in den selben Fluss“ oder „Alles fließt“, „Alles ist im Fluss“, „Panta rhei“.
Die Interpretation des Satzes liegt nahe, findet der freie Philosoph Wilhelm Schmid. „Alles ist in Bewegung, nichts bleibt fest, nichts bleibt stabil. Alles verändert sich.“ Heraklit (* um 520 v. Chr.; † um 460 v. Chr.)…

Die Folgerung „nichts bleibt stabil“ ist allerdings eine subjektive, „das einzigst Konstante ist die Veränderung“ steht dagegen.
Verändern, optimieren wollen wir auch Qualität und Menge bei unserer Ernährung, und in der Menschen-gestalteten Umwelt gibt es so einige „Eyecatcher“, die mit diesem Thema zu tun haben.
So ein Schaustück hat doch einen folkloristischen Touch oder Anklang, gehört jedenfalls stillschweigend zum vertrauten Stradtbild. Eher schräg erscheint mir auch das Anti-Diät-Schreckgespenst, wenn die Aufforderung lautet:
„Lerne, Frieden mit Deinem Körper zu schließen und entdecke, wie freudvolle Bewegung für Dich aussieht.!“
An anti diet culture approach to personal training and mindset coaching.
Die Überbewertung von Leibesübungen, Body-Transformation und Sport allgemein entsteht auch im Zusammenhang mit der Fitness-Industrie. Der neu geschaffene „anti-diätkulturelle Ansatz“ will natürlich auch für sich selbst ein Stück vom „Coaching-Kuchen“.
Dank Social Media gibt es nichts, was es nicht gibt, dabei fehlt jede Menge an Belegen; das Mindset-coaching klingt bedingt interessant, wird aber als Anti-xxx-Culture -Zugang es schwer haben, sich von einem Pro-kulturellen Status ablösen zu lassen. Die „Anti-Diätler“ schütten das Kind mit dem Bade aus – während manche Adipositas-Betroffenen nach „advice“ dürsten.
Das Schlossteich-Idstein-Motiv entfaltet seine Wirkung eher im großen Format. Merke: Normalgewicht ist keine Hexerei!
„Alles wandelt sich unaufhörlich, geht vom Leben in den Tod und vom Tod ins Leben sowie von Gedanken in Wirklichkeit und umgehkehrt.“
Also gut: Alles ist im Wandel, alles ist im Fluss, alles verändert sich, geht, und kommt wieder.
Das obige Zitat fand sich bei
Zhuangzis Philosophie | Gert Scobel
Von
der Universalität der Verwandlungen handeln auch die Metamorphosen des
Ovid. Das „Epos“ erzählt die Geschichte der Welt von der Schöpfung bis
zur Zukunft; wo es heute auf der Psycho-Schiene um Narzissmus geht, ist Ovid als Chronist des Narzissmus bekannt.
Wer sich mit Metamorphosen auseinandersetzen will, greift gerne zum Coffein, wer gleichzeitig abnehmen will, greift zu starkem, „alten“ Kaffee mit Mineralwasser. Schon ist eine Verwandlung geschehen ;-), wenn diese Art von Getränk neu für Dich ist.
Die Akzeptanz von kaltem Kaffee ist ein kulturelles Problem oder eine Frage der Unkultur, Ein eigentliches Problem, die Einschränkung durch „kulturelle Leitplanken“, zwischen denen bei Gemeinschaft, Solidarität und Fortschritt nicht viel stattfindet, wird ausgeblendet, verdrängt.
Ganz allgemein könnte hier
„Ohne Mampf kein Kampf!“
gelten, doch bei der Diskussion des „weiblichem Narzissmus“ wird Dir
Dein Weg aus der Essstörung
gezeigt, gehen musst Du ihn schon selbst. Dein Motto dabei könnte genausogut lauten: „Ohne Mampf kein Krampf“, aber das sind vielleicht Wortspiele ohne wesentlichen Wert.
Das Abendbrot auf dem Servierbrett war
an einem Tag die erste und einzigste Mahlzeit des Tages. Nach den
Regeln des Scheinfastens war das m. E. ein erfolgreicher, gültiger
Fasten-Tag.
Das findet wenig Beifall – doch durch Bestätigung von
aussen fühlt man sich ohnehin nachhaltig nicht besser. Manche sind
regelrecht süchtig nach Anerkennung, und nur noch mit der Suche danach
beschäftigt.
Die Aufgabenstellung, nachhaltig abzunehmen, existiert schon seit über 100 Jahren und wird eigtentlich immer dringlicher. Was langfristig und ohne Misserfolg wirkt, ist längst noch nicht gefunden/geschaffen. Wenn dazu ein selbsternannter Fitness-Guru laut herumschreit:
„Erfolgreich Abnehmen ist extrem einfach“
– dann ist das für die, bei denen es nicht märchenhaft problemlos läuft, ein Schlag ins Gesicht, eine Demotivation, wenn die verbreiteten Tipps eben ins Leere greifen, warum auch immer.

Buchtitel wie „Für immer schlank“
sind vermutlich den Wünschen der BücherfreundInnen, für die sie
geschrieben werden, zu verdanken. Die passenden AutorInnen finden sich
wie von selbst.
„Gesund und für immer schlank“ ist – unnötig, es zu sagen – ein gewagtes Versprechen ohne Erfolgsgarantie.
Dass die LeserInnen sich die Buchinhalte selbst eintrichtern können, erscheint auch ausgeschlossen. Was sie im Selbstlernverfahren mit welchen Büchern, Lehr- und Motivationsvideos erreichen (Ich glaube ja: Nichts): Das verdient einmal eine gründliche Untersuchung.
Die Abnehmwilligen brauchen vielleicht weniger eine Anleitung zum „richtigen Essen“ als eine Anleitung zum Selbst-Lernen. Aus den eigenen Erfahrungen kann ein eigener Ratgeber werden, der könnte in einewr Gruppe abgeglichen und verglichen werden.
Gerade bei „abgelaufenen“ Ratgeberbüchern sollte es doch genug NutzerInnen geben, die über einen eventuellen Langzeiterfolg berichten könnten. Oder sind die Langzeiterfolge so rar?
Zu viel zu versprechen, führt zu Stress und Frust – die will ja niemand. Mit den gewollten Erfolgserlebnissen ist das anders. Bei 10 KG Gewichtsabnahme sind jedenfalls 100 Erfolge möglich, wenn hundert Gramm Abnahme als ein Erfolg gelten.: Wie viele Leser haben das Ziel, zum Beispiel “Gesund und für immer schlank” zu sein, erreicht und wenigstens bis heute gehalten?
Häufig fällt an dieser Stelle das Stichwort „Maßgeschneidert“. Es geht dann um eine Diät, die den einzelnen auf den Leib geschneidert ist, individuell und im Rahmen des Möglichen. Vielleicht ist ja noch mehr möglich, als Ihr Euch vorstellen mögt?
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