Bedenken beim Lachs-Verzehr, Nachhaltige Küche – und es wird mehr gefastet

Warum „Lachs in der Küche“ so beliebt ist, muss ich wohl kaum beschreiben.

Warum Zuchtlachs eine Gefahr für die Natur ist, und warum Naturlachs vom Aussterben bedroht ist, sind Zusammenhänge der ungemütlichen Art. Verzehrt wird der Fisch im Millionen-Tonnen-Bereich.

Gäbe es keine Bedenken zu diesem Konsum, hätte ich auch keine Bedenken, Rezepte mit Lachs vorzubringen und behaupte auch nicht, dass ich die Zauberformel für den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Tieren hätte.

Gemischter Teller mit Tahin (mit Olivenöl), Paprika, Lachs, Champignons, Broccoli, Sahne-Meerettich aus der Tube

Wenn er je ein Restaurant eröffne, solle das „Zum Storyteller“ heißen, meinte Marc-Uwe Kling kürzlich in einem seiner Sketche, Vielleicht suchen die Kunden hier ja tatsächlich mehr die Geschichte hinter dem Rezept, das wie die meisten Rezepte überlesen wird.
Und während die Story zu den Traditionsgerichten meist ein

„… soweit ich mich erinnern kann, hat Oma …“

als Kernelement enthalten, nehme ich an, dass meine Oma z. B. Paprika nur als Pulver oder Gewürz gekannt hatte. Paprika hatte es in meiner Kindheit nur als „Paprika im Glas“ gegeben, irgendwo bei den Gewürzgurken.
Bei dem Tahini-Paprika-Broccoli-Champignons-Lachs-Yoghurt-Teller  handelt es sich keinesfalls um eines der Traditionsgerichte, die schon länger auf der Liste der bedrohten Arten stehen.

Wird aber nur eine Zutat knapp, wie das beim Lachs der Fall ist, wird die Nahrungszubereitung kritisch. Handel und Industrie haben schon mal mit rigiden Preiserhöhungen beim Fisch reagiert, für die manche Bevölkerungskreise nur ein müdes Lächeln übrig haben. Artenschutz und Naturschutz stellen nicht wirklich die „Leitplanken beim Einkauf“ dar.

Wer heute eine Weihnachtssuppe namens „Siemieniotka“ zubereiten will, ist damit bei den Traditionsgerichten, die aussterben. Die Weitergabe von Oma zu Mutter hat nicht recht funktioniert, durch Krieg, Tod und Vertreibung fehlt der Tradition das tragende Umfeld und die heutigen Mütter fühlen sich auch mit Fertigfutter „fine“, scheuen z. B. das Risiko, dass bei einem unbekannten Rezept etwas anbrennt.

Ökologisch vertretbar ist es vielleicht noch, Lebensmittel mit „verkürzter Haltbarkeit“ zu suchen, oder die Menge zu verkleinern. Fakt ist: Die Versorgungssituation wird mit der Ausbeutung der Natur nicht besser, und der Einklang von Genuss, Gewissen und Werten ist ein schwieriger Dreiklang.

„Den Lachs weglassen, oder durch etwas Anderes ersetzen“ wäre eine Möglichkeit, und ein „Snack“ wie dieser kennt tausend Variationen. Manchmal geht es darum, in kritischen Momenten über einen „Imbiss“ zu verfügen, der gewisen Nöten abhelfen kann…

Dieses Imbissproblem findet seine Entsprechung in der grassierenden Knabbersucht, der mit Chipstüten bewaffnet vor der Traummaschine „TV“ gefrönt wird. Man könnte dem Alternative Snacks entgegenhalten und der Volksgesundheit einen Dienst erweisen unter der Devise „Wir lassen uns das Tahin nicht vom Chinakohl streichen“:

Das hier zu sehende Tahin ist selbst gemacht, mit angerösteten Sesamsamen und einem Fünftel geschälter Hanfsamen. Auf deren gesundheitlichen Wert schwören zwar viele Experten, aber viele haben noch das Denkverbot verinnerlicht, das aus der Zeit des verbotenen Nutzhanfs stammt: Das waren Despoten, ähnlich denen, die „rein technologisch“ über wechselnde Zeitzonen befinden.

Anderentags gab es Mini-Pak-Choi, und es stellte sich wie so häufig, die Frage:“Was machen wir denn daraus?“

Pak-Choi, der zu gut für die Tonne war – die Außenblätter sind großzügig entfernt. Das Foto, das ich zuerst, und mit viel Morgensonne gemacht hatte, scheint der Belichtungsautomatik der Kamera nicht so sehr gefallen zu haben:

Der Hinweis, dass es sich hier nicht um ein hochgradig „professionelles“ Werbefoto handelt, erübrigt sich wohl. Neugier, oder Appetit auf junges Gemüse zu machen, ist mir bei solchen Bildern ein Anliegen, denn „Dranbleiben ist der Schlüssel“, und Gemüse kann diätentscheidend sein. Wo Gemüse das Fleisch ersetzt, werden viele Kalorien eingespart, und die Menge der Kalorien kann über Ab- und Zunehmen entscheiden. Mit niederkalorischen Leckereien wird sich auch kein Binge-Eating veranstalten lassen, das ja in jedem Fall kontraproduktiv ist.

Das „kaloriensparende Teilzeit-Fasten“ verliert gerade Punkte auf der Beliebtheitsskala der „Diäten“, das Projekt „betreutes Fasten, Diätfasten“ befindet sich auf dem Weg der Erprobung.

Dabei sind diverse Szenarien möglich – und bei aller Diversität – gibt es mehrere Wege, die nach Rom führen. Klar, dass man beim Intervallfasten darauf achten muss, was in der Zeit passiert, in der nicht gefastet wird. Wenn ich mich nach „16 Stunden Nichts essen“ wie ein hungriger Wolf auf die Nahrungsvorräte stürze, ist das kein eigentliches Intervallfasten, sondern Bruch der Diätregeln, in Intervallen.

Wir sehen hier, was aus dem „Pak-Choi am Morgen“ geworden ist, unter Verwendung eines Multicookers: Pak-Choi mit Nudeln…

Bei der WHO heißt es passenderweise:

As the obesity community advances as part of a wider, positive change in global health, breaking out of disease silos, it positions itself at the heart of this change, and is impossible to ignore.

Das ist gewiss eine blumige Sprache, doch es fehlen Informationen über die nächsten Schritte. Die obesity community wird sich erst noch organisieren müssen und den Platz im Zentrum des Wandels einnehmen.

Wir dürfen gespannt sein, was aus dieser Richtung noch an Vorschlägen und evtl. sogar auch an Angeboten kommt. „Betreutes Fasten“ gibt es bereits auch hierzulande. Deutlich günstiger als nach Buchinger wäre jedoch anzustreben, angesichts der ungleichen Verfügbarkeit des Geldes. Unterstützung/Betreuung sind „manchmal“ unverzichtbar.  Care-Arbeit, „Tätigkeiten des Sorgens und Sich-Kümmerns für andere Menschen“, gibt es in der bezahlten und in der bezahlungslosen Variante, oder auch in Mischformen und mehr oder weniger auf Gegenseitigkeit.

Die Zutaten für die Brocccolisuppe sind schon mal im Topf…

Was daraus entsteht, könnte man auch als „Fastensuppe“ bezeichnen und in kritischen Fällen als Notfallprogramm anbieten. Es bleibt Jeder und Jedem freigestellt, so eine Kost als Teilzeitfasten, als Fressnet-Diät oder anders zu bezeichnen. Platz für Meinungen ist bei den Kommentaren.

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  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...

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