Puddingdiät

Mit „Keine Lust auf Milch“ war hier einstmals ein Artikel überschrieben, der eine OETKER-Werbung

für Puddingpulver vorstellte. Wenn Kinder die ach so gesunde Milch nicht mögen, solle die liebende Mutter sie doch einfach überlisten und ihnen einen Pudding kochen.

Mag sein, dass gegen Ende der 50-er Jahre das Verwöhnen und Stopfen der Kinder im größeren Massstab angefangen hat, dessen Folgen wir heute „hier und da“ spüren.

Polizist, Arzt, Pfarrer und sogar Lehrer waren Damals noch geachtete „Respektspersonen“, und Kinder glaubten, das „Dr.“ vor dem „Oetker“ bedeute, was da in den Tüten verkauft wird, sei ganz besonders gesund, weil es von einem Doktor gemacht wird.

Mit Backpulver, abgepackt in Portionsgrößen, und den entsprechenden Rezepten sollte dass zudem jeder Kuchen garantiert gelingen und der Hausfrau die Angst genommen werden, ihre Küchen- und Backstubenkunstwerke könnten misslingen.

Es waren diese Zeiten, da man die Not der „halben Portion“ hinter sich hatte und, unvernünftig, sich in Teilen der Bevölkerung an die größeren und doppelten Portionen gewöhnte.

Vanillin und andere Aromen (Mandel, Rum und ähnliches) war man noch aus Kriegszeiten gewohnt, man schätzte auch künstliche Farbstoffe für die Optik – aber es gab noch keine Fertigbackmischungen, und die Milch wurde noch in der Flasche verkauft oder beim Bauern mit der Milchkanne geholt.

Zwei Generationen später wird den Kindern die Milch mit angereicherten Traubenzucker-Kakaomischungen versüsst, und sie schauen als Jugendliche auf ihre Eltern herunter, haben wundersamerweise reihenweise Garde-Maße erreicht, die noch früher ganz selten und Grund zur Furcht waren.

Die Erfindung der Puddingdiät steht uns noch bevor, wir sind bald so weit, denn es gibt bereits in Mengen Diät-Pudding. Und, auf der anderen Seite, den Ruf nach der „Kinder-Diät„.

Cremig-leichter Premium-Pudding, wie selbstgemacht: in optimaler Konsistenz – wie frisch gekocht – und mit bestem Geschmack und nur 0,1 % Fett für anspruchsvolle Großverbraucher in Hotelerie, Gastronomie und Catering.

Entrahmte Milch, modifizierte Stärke, Inulin, Zuckeraustauschstoff Fructose (1,6 %), fettarmes Kakaopulver (0,6%), fettfreies Kakaopulver (0,5 %), Verdickungsmittel Carrageen,Aroma, Farbstoff Titandioxid, Süßstoffe Aspartam und Acesulfam. 100g = 0,8 BE / 1 BE = 125 g Enthält eine Phenylalaninquelle.

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


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3 Kommentare zu “Puddingdiät”

  1. Zuweilen wird einen aber schon mal fett- und zuckerfreier Pudding (?) als Kuchen angeboten.
    MIt der dazugehörigen Diät nimmt man 7 kg in 5 Wochen ab…

  2. Sind Formula Diäten nicht auch so ne Art Puddingdiät? Die Version der Cremes kommt doch schon sehr einem Pudding gleich. Also würde ich meinen die Puddingdiät ist schon erfunden 😉

    Anmerkung von Fressnet: Links zu Diättipps sind hier eigentlich überflüssig, aber bitte:
    Diättipps

  3. […] alledem könnte man auf die Idee kommen, Agar-Agar gleich in größeren Mengen einzukaufen, Pudding künftig nur noch glutenfrei zu genießen und dieses Kapitel von Abnehmen und Diät einfach neu zu […]

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