„Schema F“ vs. Soziale Realität, Stigmatisierung vs. Anerkennung
Geschrieben am 30. März 2025 von KPBaumgardt
Die lausige Art, sobald Adiposotas ins Spiel kommt, von einer Kur mit weniger Kalorien und mehr Bewegung zu erzählen, hat bei der Erklärung der Ursachen das gleiche Schema, nur als Negativ: „Die haben zu viel genascht und zu wenig Sport gemacht“.
Betrachtet man hingegen die sozioökonomischen Gesundheitsfaktoren , stellt sich heraus, das Frauen mit niedrigem Einkommen im Schnitt 4,4 Jahre kürzer leben als solche mit hohem Einkommen. Bei Männern sind es sogar 8,6 Jahre Unterschied.
„Wir sehen große soziale Unterschiede bei vielen chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, starkem Übergewicht, Diabetes und verschiedenen Krebserkrankungen“, sagt die Medizinsoziologin Stefanie Sperlich von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Die gehobenen Einkommen gehen relativ häufig mit gehobener Bildung einher, bestenfalls auch mit aktiver Gesundheitsvorsorge, und die besseren Wohnquartiere haben die bessere Luft zum Atmen. Zum Zusammenhang von erreichbarem Lebensalter, sozialem Status, Tradition und Innovation bei Ernährung und Lebensweise haben wir in der Nachbarschaft und überhaupt genügend Beispiele, hier könnte Jeder einige Fallstudien erstellen.
Sozioökonomisch wertvoller Geheimtipp:
„Ayran pur“ kann beim Abnehmen als durstlöschendes und leicht sättigendes Getränk oder auch als Zwischenmahlzeit verwendet werden, wenn Zwischenmahlzeiten auch verpönt sind.
Wer seinen Yoghurt selbst herstellt, kann dabei relativ viel Geld sparen, und der aus dem „verbilligten“ Yoghurt angerührte Ayran ist gleichfalls günstiger als die Regalware.
Für Aussagen über veganen Ayran wäre es günstig, hier ein relativ großes Team befragen zu können. Teams bilden sich heutzutage nicht von selbst, und dies hier ist nicht der ausreichende Anstoß – aber ein Geheimtipp ist das „Abnehmen im Team“ allemal.
Eisbergsalatröllchen mit dreierlei Füllungen – Erdnusshummus, Erdnusshummus mit Extra-Rote Beete (fermentiert) und Erdnussbutter; jeweils mit einer Scheibe Bratwurst.
Bei gelungenen Rezepten zum Abnehmen lässt sich sagen: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, damit aber – logisczherweise – bleibt vom eigentlichen Abnehm-Weg noch ein gutes Stück!“
Zur Standortbestimmung bleibt ab und zu die Frage, ob es Abwege, Umwege oder Rückschritte gegeben hat und, wenn ja, ob die sich im vertretbaren Rahmen gehalten haben.
Innerhalb der sozioökonomischen Betrachtung kommt übrigens der Anerkennung eine Rolle als Erfolgs-Schlüsselfaktor zu. Dabei können neidhafte Konstellationen bewirken, dass Anerkennung verweigert wird, etwa, indem Geleistetes übersehen und ignoriert wird.
Dass daneben bei der Entwicklung neuer Ideen die eigene Aufmerksamkeit bei einer Fahrt auf dem Gedankenkarussell leiden kann, steht auf einem anderen Blatt.
360-Grad-Revolution: Auch auf dem Teller
Dass Adipositas im Zusammenhang der verweigerten persönlichen Anerkennung immer wieder genannt wird, ist kein Wunder.
Die „Behandlung“ wird häufig in die Eigenverantwortlichkeit der Klienten „überwiesen“, deren (auch verzweifelte) Bemühungen dann nicht anerkannt werden. Dem sozioökonomischen Status angepasste Mitmach-Konzepte fehlen, obwohl sie zu starten realtiv unkompliziert sein sollte.
Das Wort „Kunstfisch“ zu verwenden, ist merkwürdig verpönt, wenn solche Produkte auch durchaus genießbar sind. Hätte man vor wenigen Jahrzehnten „Zuchtlachs“ abgelehnt und den Wildfang geschont, hätten wir eine drohende Katastrophe (es ist nicht auszuschließen, dass der Lachs ausstirbt) weniger.
Fehlentwicklungen, die die Balance sämtlicher Lebensbereiche betreffen, finden wir reichlich und überreichlich, nicht nur bei „Essen und Trinken“, sondern auch bei „Licht und Luft“ und so weiter.
Naturnahe Lebensräume müssen im städtischen Bereich „künstlich“ angelegt werden, kosten eine Stange Geld und werden sogar von Schildkröten gerne angenommen:
„Frankfurter Schildkröten beim Sonnenbaden„
Es mag ja sein, dass über überaus moderne Konzepte, etwa „Therapie per KI“ nachgedacht wird, weil man sich davon massenhafte und bezahlbare Behandlungsmöglichkeiten verspricht, doch der Faktor Mensch wird damit mehr oder weniger ausgeschlossen und die Ursachenforschung wie auch die Therapie des Systems bleiben so aus. Für wohlorganisierte Selbsthilfe- oder Selbsterfahrungsgruppen ist damit noch viel Raum verfügbar…
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