Anerkennung-Ge-Sucht, Positive Selbstoptimierung als goldener Schlüssel
Geschrieben am 23. März 2025 von KPBaumgardt
„Anerkennung ist immer etwas Schönes!“ Das meinte der Anhalter und „Langfinger“ in der Erzählung: Roald Dahl; der Anhalter.
Um Anerkennung geht es auch beim Abnehmen: Eine Moderatorin erschlankt, eine gewisse „Presse“ berichtet, und flugs kursiert das Zitat:
„ich habe alles was ich kann in mich selbst investiert … Und das Schönste: ich bin fitter als nie zuvor und meine Kinder sind unglaublich stolz auf mich.“
Manchmal muss man einfach so auf andere Gedanken kommen. Mitte März fingen hier die Zierkirschen schon das Blühen an – das macht etwas aus.
Dieser Stolz der Kinder liegt nun bei der Mutter, und der Stolz der Kinder auf sich verarmt. Das könnte eine Milchmädchen-Rechnung sein, es ist eben nicht so einfach mit der Anerkennung, die beim Zunehmen fehlt und so das Zunehmen fördern kann. Stolz erscheint mir von daher aufs Durchbrechen des Teufelskreises gerechtfertigt.
Zu viel zu essen, ist an sich bereits „Substanzmissbrauch“, der sich oft verstärkt, wenn gewisse stimmungsbeeinflussende Substanzen hinzukommen.
Bei riskanten Aktionen wie „rauschbedingten Schlemmereien“ kann sich eben nicht Jede(r) bremsen, wenn dieser Zustand der „eingeschränkten Schuldfähigkeit“ herrscht, wäre es hilfreich, eine Notbremse zu haben.
Bei den Tipps zum Abnehmen fehlt also noch die gehörige Prise Anerkennung und Stolz. wo der Stolz fehlt, könnte das an fehlender Anerkennung und lang erlebter Unterdrückung liegen.
Man darf stolz darauf sein, schädliche Handlungs-Ketten abzuschaffen oder abgeschafft zu haben; ob ein Alkoholiker unbeeindruckt durch die „Lebensmittel-Alkoholabteilung“ läuft oder jemand, der gänzlich ohne Alkoholprobleme lebt, ist durchaus ein gewisser Unterschied.
Um im Plan zu bleiben, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Zum Beispiel ein „Rohkosttag“ oder zumindeste eine Rohkostmahlzeit sind keine Verletzung der Menschenwürde und allemal besser als die „Krautsuppendiät“, die jat tatsächlich, als das Mode war, als Ultima Ratio gehandelt wurde.
Die Veränderung der Perspektive ändert übrigens nicht den Gegenstand der Betrachtung:
Das Roggenbrot ist mit einer Tahin-Margarinemischung bestrichen und hat so die klein gewürfelte Zwiebel nach Art eines Mettwurstbrötchens aufgenommen, zum „Krautsalat“ wäre anzumerken, dass Karotte, Sellerie, Apfel und Petersilienwurzel gerieben oder gehobelt beteiligt waren und mindestens 30 min. in einer Sauce aus Brühe, Leinöl, Zitronensaft, Senf, Petersilie, Dill, Knoblauch und Salz ziehen mussten. Dass die Sauce mit einer halben, gekochten Kartoffel gebunden werden kann, ist übrigens ein Geheimtipp (gewesen).
„Rezepte zum Abnehmen„ sind im Kommen und dienen tendenziell als Anegung, nicht als „Kopiervorlage“.
„Rezepte bei Fettleibigkeit“ sind neben den „Abnehmtipps mit Methode“ zu finden – im Prinzip handelt es sich immer um das Gleiche, mit wenigen, modisch/ästhetischen Variationen.
Da stellt sich der Eindruck heraus, mit der geeigneten Ernährungsform, die mit „lecker Mittelmeerdiät“ und zunehmend Low-Carb oder Low-Cal daherkommt sei die eine, entscheidende Säule der radikalen Lebensstilwende schnell aufgebaut und somit der Kampf im Prinzip auch schon so gut wie gewonnen.
Wer bei den entscheidenden Säulen der Lebensführung in Schwierigkeiten gerät, kann alternativ zu den „Fünf Schlüsseln zum Guten Leben“ greifen, und sich damit einen schönen Tag machen:
- Adequate Sleep
- Regular Exercise
- Good Diet
- Achtive Social Life
- Having a Purpose (A sense of purpose can be gained by self-reflection, experimenting with new ideas and activities, observing the work of others, and asking for feedback. Manifestation of one’s purpose is likely to be sustained when it reflects the individual’s values and strengths.)
Was eine „Good Diet“ ist, wird schnell beantwortet, das fühlt sich an wie im Frontalunterricht der 60-er Jahre; „Iss dies, das und jenes, trink ausreichend Wasser und mehr, wenn Du ins Schwitzen kommst!“
Im Zusammenhang mit den „Fünf Schlüsseln“ im aktuellen Schema ist wohl eher „Du weißt wahrscheinlich schon längst, was Dir gut tut, und Ernährung ist nur eines von fünf Feldern“ gemeint.
Im Zusammenhang von Abnehmen mit Diabetes-Spritzen sind neuerdings Fälle von Blindheit als Nebenwirkung aufgetaucht, spezifische (Psycho-) Therapien wären u. U. auch reich an Nebenwirkungen, bis ins Sozialgefüge. Dieser Weg ist aber noch nicht so recht erforscht.
Die Psychologie der Versprechungen
Die „Ozempic-Blindheit“ könnte Anlass genug sein, zu hinterfragen, warum Menschen immer wieder an „Geheimformeln“glauben, welche Mechanismen dafür sorgen, dass ein teuer verkauftes System überzeugender wirkt als eine frei zugängliche Empfehlung. Es rumort in der Black Box!
Selbstermächtigung statt entfremdeter Vorschriften und Belehrungen!
Man kann durchaus von der intuitiv gewählten Parole aus zum Lösungsweg, zur Selbstermächtigung kommen. Es bleiben nur noch wenige Fragen:
– Wie könnten transparente, wissenschaftlich fundierte Ernährungskonzepte gegen die „Black Box“-Methoden bestehen?
– Was braucht es, damit Menschen sich selbst ein passendes Ernährungssystem erarbeiten können?
„Die Antwort, mein Freund, kennt nur der Wind“ war hierzu meine erste Assoziation. Die zweite: „Ein wetterfestes Fahrrad ist unmöglich“, war lange Zeit das Credo in der Transportbranche. Mit Herzblut, Geduld und Forschergeist hat es aber einer möglich gemacht! Und schließlich Drittens: Als der Katalysator in Verbrennungsautos eingeführt wurde, glaubten doch manche, nun sei die Klimakrise überwunden. Verbesserungen aus den neu erstandenen Mediennischen heraus zu bewirken sei eine Option, war auch so ein Irrglauben.
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