„Abnehm-Geheimtipps“, Berechtigter Stolz – Alltagsmedien
Geschrieben am 31. März 2024 von KPBaumgardt
Geheime Tipps und Tricks kann man nicht einfach so weitergeben:
- Womöglich verlören sie ihre Wirksamkeit, wenn sie allgemein und frei zugänglich würden.
Geheimtipps sind vertraulich zu behandeln, damit müssen die Empfänger sehr diskret damit umgehen; man muss wissen und prüfen, an wen man solche Geheimsachen weitergeben kann. „Abnehmtipps für den Alltag“ muss man auch erst mal verstehen, ansonsten kann ich somit lediglich „Unbekannte und unbeachtete Tipps“, die damit „Quasi-Geheimtipps“ sind, veröffentlichen:
- z. B. zum Schlafverhalten:
„Our results suggest that short nocturnal sleep duration could be a modifiable risk factor for obesity. It is possible that this association may be stronger among men and subjects who experienced previous weight gain. Additionally, siesta might be a novel and independent protective factor for obesity; however, confirmatory studies are needed.“
Die maschinelle Übersetzung lautet:
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kurze nächtliche Schlafdauer ein modifizierbarer Risikofaktor für Fettleibigkeit sein könnte. Es ist möglich, dass dieser Zusammenhang bei Männern und Personen mit früherer Gewichtszunahme stärker ausgeprägt ist. Darüber hinaus könnte die Siesta ein neuartiger und unabhängiger Schutzfaktor für Fettleibigkeit sein; allerdings sind bestätigende Studien erforderlich.“ (aus: „Mittagspausen machen schlank„)
Dass das „Schlafverhalten“ (und wer nicht weiß, was damit gemeint ist, erstelle mal eine Liste mit 20 dem „nächtlichen Treiben“ zugehörigen Punkten und gebe sie im Kommentarfeld ab) dem Bereich „Gesunde Lebensweise/Gesundheit“ zugehörig ist, wussten doch schon die alten Griechen, die eine „Balance“ von Wachen und Schlafen“ angestrebt haben, und hierzulande gibt es den Schopenhauer-Aphorismus “Der Schlaft ist für alle Menschen, was das Aufziehen für die Uhr ist.”
Stellen wir also fest, dass Schlafstörungen und Essstörungen wohl nicht nur den Wortteil „Störung“ gemeinsam haben, sondern auch Ängste, Enttäuschungen, Mittel, die „trösten“ und manchmal gestörte Beziehungen. „Gestört“ ist es auch, wenn man sich übers Abnehmen nicht freuen kann oder eine „Abstinenz“ als „kein Grund, stolz zu sein“ empfunden wird.
Stolz, Hybris und „Eitle Selbstbespiegelung“ samt Assoziationen wie „Hochmut kommt vor dem Fall“ werden geächtet, bei „Erfolgsmenschen“ aber bewundert und „wissenschaftlich“ in der Nähe des „Narzissmus“ verortet.
„Ein bestimmtes Maß an Narzissmus wird heute jedem zugestanden, der mit anderen konkurrieren muss. Erfolg ist in der modernen Aufmerksamkeitsökonomie nicht ohne Selbsterhöhung und -überhöhung zu haben, denn die Aufmerksamkeit der anderen ist das Kapital, das sich am besten verzinst.“
Irgendwie haben wir alle Gründe, einen „gesunden Stolz“ auf uns zu empfinden – wo der moderate Stolz, das „gesunde Selbstbewusstsein“ fehlt, gäbe es Anlass zu Interventionen und Gründe, die für eine Lebensstiländerung sprechen, auch im Umfeld.
Die schönste Sammlung von Tipps wird nichts nutzen, wenn es eigentlich um Lebensperspektiven geht.
Themenwechsel:
„Ich habe lieber ein Bild mit Pixelrauschen, als gar kein Bild“
Das Zitat stammt von einem YOUTUBer, der über die Grenzen der Aufnahmetechnik dozierte; das illustrierende Photo stammt von mir und zeigt besagtes „Pixelrauschen“. Bei analogen Kameras hieß der Effekt noch „das Auftreten von Korn“, kam auch nur selten vor, und die Gegenmaßnahmen waren andere.
Das „verpixelte“ Foto ist nur ein Ausschnitt aus dem Hintergrund eines Portraits, „geschossen“ mit einem modernen und kompakten Autofokus-Zoom, bei dem die Automatik-Funktionen manches möglich machen, das manuell oder analog vielleicht nicht gelingen würde.
Noch lässt sich die alte Technik an die neue adaptieren – dafür gibt es Adapter, und wir sehen hier einen, an eine vielleicht 11-jährige Kamera angesetzt. Darauf wiederum befindet sich ein Nachkriegsobjektiv, das seinen Weg aus Japan nach „D“ gefunden hat und seinerzeit meist unerschwinglich war.
Beim Blick ins Objektiv sehen wir die Blende, die der Iris des menschlichen Auges entspricht. Die Lichtstärke eines Objektivs wird von der Blendenöffnung, aber auch von der Brennweite beeinflusst, und ein „verkleinerter“ Foto-Sensor „vergrößert“ die Brennweite. Das abgebildete „Normalobjektiv“ wird in dieser Kombination zum „leichten“, immer noch sehr lichtstarken Teleobjektiv.
Die Zukunft der Lebensmittelfotographie ist vielfältig: So ist die Kunstfisch-Druckerei auf ihre Dateien angewiesen, derartige Bedarfe könnten zunehmen. Von lachsfarbenem Brotaufstrich nur zu erzählen, reicht nicht, man muss auch etwas herzeigen können:
Angesichts der „Zutatenliste“ dieser Aufstreichpaste stellt sich die Frage, ob hier noch die Bezeichnung „Hummus“ erlaubt ist, oder ob es gilt, den Hummusbegriff zu erweitern.
Die gallertartige Konsistenz des Gläscheninhalts stammt von Hühnerhaut und -Knochen. „Tier im Brotaufstrich“ ist kein Tabu, wenn es um Streichwurst geht, bei „vorwiegend pflanzlich und nachhaltig“ fehlt uns sozusagen die Schublade zum Einordnen.
Viel Spass wünsche ich noch beim Einordnen des folgenden Fotos –
Während der Osterhase noch bunte Eier versteckt (es soll sich um einen archaischen Fruchtbarkeitskult handeln), bleibt mir noch Zeit, vegane Bratlinge mit faseriger Konsistenz und annäherdem Fleisch-Geschmack zu entwickeln. Im Vergleich zu industriell hergestellten „Nuggets“ ist so etwas sensationell nachhaltig.
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