Abnehmtipps für den Alltag

… liefert die Berliner Morgenpost – überfallartig:

Wasser: Füllen Sie ein Glas mit Wasser und trinken Sie es – jetzt sofort. Ganz schön einfach, oder? Trinken Sie Wasser anstelle von Saft, Limo und anderen Getränken.

Klar, einfacher, als einen grünen Tee zu kochen 😉

Vorläufiges Update („Vorläufig“, weil dieser Artikel  weiter ergänzt wird):

Mit einigem Abstand betrachtet, liegt nach wie vor auf der Hand, dass dieser „imperative Stil“ nicht passt. Der Artikel mit der Überschrift „Diese Tipps helfen beim Abnehmen“ ist zudem inzwischen kostenpflichtig geworden – welchen Wert er für uns LeserInnen hat, will ich gar nicht beurteilen.

Ob „Tipps“ oder „Befehle“ – hier wird von oben herab eher vorgeschrieben, was zu tun ist, als vorgeschlagen, was die Klienten vielleicht übernehmen könnten.

Die Kunst bestünde doch eigentlich darin, zunächst die Beziehung zwischen AnleiterIn und Angeleiteter/Angeleitetem zu etablieren.

Das braucht Verständnis, Gespräche, Regelmäßigkeit, kurz: Zeit.

Das braucht auch Vertrauen und Offenheit, wenn es zum Beispiel um die „eigentlichen Ziele“ geht – und um die Hemmnisse, zum Beispiel innere und äußere Einflüsterungen.

Wer „nur“ eine Strategie braucht, wird vielleicht bei einer (Bundes-)Wehr-Universität fündig, aber dort wahrscheinlich keinen Frieden finden.

Wem mit gutem Rat geholfen ist, ist zu wünschen, dass das auch langfristig funktioniert. Etwa:

„Es kommt nicht darauf an, welcher Diät Du folgst, Hauptsache, du befolgst sie ernsthaft“.

Mit dieser Diättreue, „Compliance“ ist in Wirklichkeit nicht allzuviel los, weil sie mangelhaft ist. Sie verliert sich im Sande, versauert, kommt meist nach sechs Wochen abhanden.

„Die Diät taugt nichts“, denn

„Wie nennt man die Welle, die
einen nach einer Diät erwischt?

– Zunahmi.“

 

Das Abnehmen ist keine isolierte Veranstaltung in einer einsamen Gefängniszelle – damit können wir es als zwischenmenschlichen, beziehungs-geladenen Prozess betrachten, der Zeit und Mühe erfordert, „auf beiden und mehr Seiten“, sowie Einiges an Verständnis und Verstehen – das ist nicht so einfach wie rgelmäßig ein oder zwei Pilen zu schlucken.
Es geht um das „Unterstützung langfristig beibehalten, gegen Widerstände behaupten, pflegen, Stillschweigen über die Beziehung bewahren und letztlich den gewünschten oder möglichen Effekt zu erreichen“.
Es geht nicht darum, ein Rezept für „dauerhaft veränderten Lebensstil“ auszustellen, wenn es keinen Ort gibt, an dem das Rezept eingelöst werden kann.

Es könnte darum gehen, dabei zu helfen, das je eigene Rezept selbst zusammenzustellen: Denn, stellst Du ein Rezept aus, wird das nicht angenommen, weil es als dreiste Bevormundung interpretiert wird.

Vieles, was heute als „Lebensstil-Änderung“ verkauft oder bewundert wird, beruht auf uralten religiösen Ritualen – Sauna, Eisbad, Atemübungen, Meditation, Fasten, Ernährungsbeschränkungen, Psychedelika – mit gewissem Bezug zur Askese.

Gerade „Adipositas-Interventionen“ werden aber unter dem rationalisierten Label „Wisssenschaft“ vertrieben, weil sie mit dem Etikett Placebo-Wissenschaft oder Pseudowissenschaft eher schwer verkäuflich wären.

Andererseits: Sind die Versprechen nur groß und unwahrscheinlich genug, brauchen sie, wie in der Werbung, keine Begründung: Sie müssen nur den Erwartungen entsprechen, zum Beispiel „Fünf Pfund abnehmen in fünf Tagen“.

Im Bild-Zeitungsstil kann es weitergehen mit „Tipps, wie Sie Ihren inneren Schweinehund am besten an die Leine legen und dauerhaft abnehmen können“, vielleicht auch mit Hinweisen auf eine eingebildete Depression und eine heilbare Faulheit, gewachsen durch Unterforderung und schlechte Gewohnheiten, mit Thesen zum „Lustprinzip“, zur „Unlustvermeidung“ und zum „Lustgewinn“ durch Überwindung der Vermeidung, Auch Pragmatismus und Realitätsprinzip sind gerne gesehen, vor allem, wenn sie Antworten auf die Frage aller Fragen, das „Was tun?“ mitbringen.

Lösung: „Das Richtige“!

„Das richtige tun“ ist, wenn – Wer weiß es? Lässt sich „Das Richtige“ in 10 Regeln auflisten?

  1. Am Tisch essen, denn „Essen im Stehen oder Laufen“ wird nicht als wirkliches Essen wahrgenommen.
  2. Respekt vor dem Essen entwickeln – herauskommen aus dem „niederen Modus“ beispielsweise des Huhns, das, wenn es herumläuft, ständig auf der Suche nach dem nächsten Korn ist.
  3. Also doch: Besser eher regelmäßige Mahl-Zeiten (also Zeiteinheiten, die dem Mahl gewidmet sind) einhalten, befolgen, zelebrieren.
  4. Fettsucht ist wie Bulimie, Anorexie (die „Essstörungen„), Kaufsucht, Schwatzsucht oder Alkoholismus ein Suchtproblem. Das wiederum hängt aufs Engste mit Narzissmus zusammen, der vom Wort her seine Wurzel in „Narcos“, also „Betäubung“ hat. Der Durst, den Narziss beim Trinken entwickelt, ist ein „besonderer Durst“, hier gibt es Bedürfnisse, die „man“ nicht benennt.
    Beim Alkoholismus unterscheidet man verschiedene Stadien der Krankheit, die als unheilbar, aber behandelbar gilt. Totale Abstinenz (und Fasten ist gar nicht so unkompliziert, weshalb es auch schon in die Klinik verlegt wird) hat man früher gefordert (besonders Fordernde fordern noch heute), hinsichtlich der Nahrungsaufnahme ist sie „biologisch ausgeschlossen“. Was nichts an der „Toleranzentwicklung“ ändert, mit der die Dosis schon mal in den roten Bereich geraten kann. Das darf man nicht vergessen.
  5. Die mit dem „besonderen Durst“ verknüpften Bedürfnissen könnten narzisstisch-regressiver Art sein.
    Woran selten gedacht wird, ist, dass es auch ein besonderes, progressives Moment um die Metamorphose geben sollte: Bei dem, was bleibt, also Blume (hier: Narzisse), Efeu, Echo, Europa, handelt es sich ja um ein Sinnbild, das nicht ohne Bedeutung sein dürfte. Das Symbol steht für das eigentlich Gemeinte, dient der Kommunikation, hat – wie ein Bild – seinen Informationsgehalt.Wir wünschen uns vielleicht (doch, das sollten wir), dass Europa sich und seine/unsere Kultur entwicklt und mit Afrika, Asien und den zwei Amerikas bessere Beziehungen entstehen.
    Von dem Wunsch ausgehend zur zielgerichteten und koordinierten  Handlung zu kommen, kann die Wunscherfüllung bewirken. Die Metamorphose als Endpunkt misszuverstehen, wird sie verhindern.
  6.  Eine Kooperation von Narziss und Echo ist undenkbar.  Jedenfalls habe ich davon noch nie irgendetwas gehört. Warum? Mit einigem Nachdenken, Rückführung des Symbols auf das Gemeinte, verschiebt sich das Bild. Wenn Echo lernt, autonom zu reden, und Narziss aufört, sich im Spiegel bewundern zu wollen, „verschiebt“ sich die Szene.
  7. Über die Mangelneurose als mangelhaftes Fundament für eine gesunde Lebensführung ist noch zu sprechen! Ihre Existenz unter den Teppich zu kehren, entspricht in wesentliche Punkten einer unterlassenen Hilfeleistung.
  8. Dein Unterbewusstsein ist ein zuverlässiges Seismometer – es kann kleinste Schwankungen des Hungergefühls erkennen. Und wenn Du je den falschen Rat „Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben“ gehört oder gelesen hast, könnte es sein, dass daraus ein „Essen sie immer, sobald Sie Hunger oder etwas ähnliches verspüren oder ahnen!“ wird.
  9. Unausweichlich sind wir obskuren Angeboten, Versprechungen und Verhaltensregeln ausgesetzt. Ob bittere Abnehmtropfen für 55 Euro, Diättrinks mit Gütesiegel oder der schlichte Rat eines „Online-Bodybuilding-Trainers“, mit Ballaststoffen vorsichtig zu sein: Immer geht es um unser Geld, unsere Hoffnung, irgendeine Möglichkeit, unser Übergewicht loszuwerden.
  10. Wenn Du eine „Blitzdiät“ mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit gemacht hast, weißt Du, warum der/die ErfinderIn untergetaucht ist.
  11. Wer sagt, es käme auf die Zeut zwischen Weihnachten und Neujahr nicht an, sondern die Zeit zwischen Neujahr jund Weihnachten sei entscheidend, handelt nach der Devise „Ausnahmezustand, ja bitte“. Ausnahmezustand herrscht in der „Dunkelzeit“ schon wegen der süßlichen Weihnachtsatmosphäre, den Kaufzwängen für Geschenke, den Erwartungen, die aufkochen. Wenn der „Neustart“ am ersten Januar mit einem Kater beginnt, ist das nicht das beste Omen und ein guter Grund, nicht so weiterzumachen.
  12. Eine Frage der Einstellung – Dick-Sein als Schicksal oder Schlank-Sein als Glückssache?
    Wissenschaftlich erkennen wir in der Sozialisation komplexe Ursache-Wirkungsketten: Das spricht gegen die „Schicksalstheorie“.
  13. Unangenehme Ursachen: „Der innere Schweinehund“ oder das/die „maligne/n Introjekt/e.
    Die sind nicht so recht zu greifen, haben hinterlistige Tricks und verlocken mit v erführerischer Scheinlogik zu eigentlich ungewollten Verhaltensformen.
  14. Welche Lebensstiländerung ist wichtiger – vom Fleischesser zum Veganer zu werden oder keine Kochsendungen mehr verfolgen?Wenn man jenfalls liest, was eine gertenschlanke US-Blondine über Broccoli weiß: „Sie müssten ein paar Kilos Broccoli essen, um auf die gleiche Kalorienmenge, die ein großes Stück Käsekuchen enthält, zu kommen, sind die Gründe, sich vegan zu ernähren, doch recht vielfältig.
    Wenn man sich den Normen der hiesigen Sterne-Gastronomie entzieht, sind die Gründe vielleicht auch vielfältig. Das kann auch mit der Änderung einer inneren Einstellung zu tun haben: „Sollen die doch so perfekt oder „parfait“ kochen, wie sie wollen – ich muss da nicht mithalten“.
    Wenn der Kaviar aus der Fernseh-Kasse bezahlt wird, ist es auch keine Kunst mehr, ihn auf den Tisch zu bringen – das muss ich mir nicht zum Vorbild nehmen.
  15. „Wer schhon längere Zeit am Abnehmen „herumdoktort“, ohne sonderlich erfolgreich zu sein, braucht entweder das richtige Programm, oder muss schauen, welcher Knoten da erst noch aufgelöst werden muss.“
    Ich habe mich hier mal selbst mit einer älteren Aussage zitiert; heute würde ich korrigieren:  „… welche Knoten da erst noch aufgelöst werden müssen.“
  16. Theorie in Praxis überführen: Übungsaufgabe: Was ist besser für Dich: Ein dünne, knusprige Vollkorn-Pizza mit toller Tomatensauce und Gemüse, vielleicht auich Pilzen, oder eine aufgebackene „Knusper-Pizza mit wenig Gemüse, etwas Wurst oder Schinken und viel Käse?
  17. Dich für das Richtige entscheiden, für „das gute Essen“ (das bessere, das vernünftigere).
  18. Dich dementsprechend verhalten.
  19. Ärztlicher Rat

    Einem Oberarzt einer psychosomatischen Klink hatte ich mal ein Diätkonzept zugeschickt, mit der Bitte, sich das mal anzuschauen, und mit der Frage nach seiner Einschätzung praktikabler Methoden bei der Gewichtsreduktion.
    In seiner Antwort ging der nicht auf den ersten Teil meines Anliegens nicht ein, zum Zweiten „erklärte“ er mit eine Methode des „Mentaltrainings“, bei der man bestimmte Motivationssätze aufsagt und dabei abwechselne seine Arme mit der Hand des anderen Arms abklopft.
    Aufschlussreich war dann eine spätere Auskunft, dass seine Gattin adipös ist und als Psychotherapeutin arbeitet.
  20. „Achtsamkeit“ beim Essen (und auch bei der Zubereitung) wird auch immer gern empfohlen und als Patentlösung präsentiert, als sei „Achtsamkeit“ gerade erst erfunden worden.
    Erzähle mal einem Glaser etwas von Achtsamkeit!
  21. „Still den kleinen Hunger, bevor es zu spät ist“ will die Werbung uns einflüstern, damitz wir Milchreis aus einem Plastiktöpfchen naschen. Der Tipp lautet hier: Sich immunisieren und diese Form des rücksichtslosen Verführungskapitalismus bekämpfen.
  22. „7,1 Klio Abnehmen in einer Woche sind doch machbar“ sagen die Anderen, die mit Fernsehzuschauern Geld machen und das ewig gleiche Thema wiederholen, wiederhoen, wiederholen.
    Wieder-holen werden die Kandidaten von „The biggst Loser“ sich ihre „verlorenen Kilos“. Stellt Euch einfach vor, die „aktuelle Sendung“ sei eine Wiederholung aus 1981, das macht die Sache garantiert weniger spannend.
  23. Professionelle Distanz ist in diesem Bereich vielleicht ein gültiges Ideal, was daraus resultiert, ist Gleichgültigkeit dem Problem gegenüber und Ablehnung von weitergehenden Forderungen – man kann in der resultierenden Haltung auch eine passive Aggression erkennen.
  24. Nicht zu viel ans Essen denken – auch Rezepte auszudenken, ist ans Essen denken, aber man hat ja noch ander Sorgen 😉
  25. Könnte es sein, dass in der Beratung eine „wohlwollende Begleitung“ statt des „Aufdrängens von Gesundheitsvorschriften“ entscheidend dafür sind, Vertrauen zu gewinnen und verändertes Verhalten umzusetzen?
  26. Also, dass es immer darum geht, einen Gesundheits-förderlichen Lebensstil als Grundlage zu nehmen! n
  27. Wenn z. B. der wohlgefüllte Kühlschrank den Eindruck erweckt, das sei das Schlaraffenland, und du kämst mit jedem Häppchen der Glückseligkeit näher – das ist dann eine Illusion.
  28. Wenn es einen „Fett-Kater am nächsten Morgen“ gibt, du damit natürlich irgendwie schlecht drauf und gar nicht richtig fit bist, ist das ein Indikator, dass das, was Du zu dir gestopft hast, ganz allgemein zu den Suchtstoffen zählt – aber darüber sprocht man ja nicht, um die „Bewusstlosigkeit“ aufrecht zu erhalten, also den Status Quo.
  29. „Frei von Spannungen“ sein, zufrieden, sich wohl fühlend – wer möchte das nicht? Und was hat dieser Zustand mit dem „Nirwanaprinzip“ zu tun? Es gibt (seltene) Andeutungen, dass Nietzsche hierbei an „Tendenzen zum Nichts“ gedacht hätte, doch das ist Spekulation.
  30. Ernährungsprotokoll – Kontrollinstrument oder Hilfestellung?
  31. „Laissez faire“ war mal die Bezeichnung für einen Erziehungsstil, der sich im Allgemeinen nicht bewährt hatte. Wo er   zu wunderbarer Selbstorganisation zu führen schien, waren mit Sicherheit orientierende Vorbilder und  „lenkende“ Anerkennung gegeben.
  32. Jemand  bietet Dir an, bei einem 12-Punkte-Programm einzusteigen – was tust Du?
  33. Weil wir jetzt bei „32“ sind: Das kann man sehr schön dividieren, und ist eine „gerade Zahl“. Was aber ist mit der „1“, sprich: Wie lautet die erste Regel?
  34. Wenn diese Regel Dir noch nicht derart in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass Du sie eigentlich nicht mehr brauchst, sei eine weitere Grundregel: Die Regeln wiederholen!
  35. Nehmen wir mal an, Du bist entschieden dafür – hast Dich also entschieden, gesund und vollwertig zu essen. Ich kenne so Einige, die über die Mühen der Zubereitung klagen – DAS muss nicht sein.
  36. Gewöhnliches, vollwertiges Essen sollte gut schmecken und gut im Vorfeld zuzubereiten sein. Das fällt in den Bereich „praktische Haushaltsführung“ – hier geht es um Kenntnisse, die viel mit „Bildung“ zu tun haben, wobei anzumerken ist, dass eigentlich niemand gesagt hat, „Das kann wegfallen“, doch zeigt der Mangel an Kenntnissen, dass wir zum großen Teil eigentlich sehr ungebildet sind.
  37. „Setzen Sie sich Ziele“ – wenn das kein zweischneidiges Schwert ist!  Das Thema ist schon seiten- und stundenlang bearbeitet worden, mit unbefriedigendem Ergebnis oder ohne, gilt dabei als unverzichtbar.
  38. Insofern: Es gibt auch Etappenziele, Tagesetappen. (Behandlungs-) und Therapie-Konzepte.
  39. Sollte es zu wenige Behandler oder TherapeutInnen geben, müssen erfahrene Laien in die Bresche springen. Auch, wenn sie selbst „noch“ in Behandlung sind.
  40. Womit es um das „therapeutische Arbeitsbündnis“ geht. Dabei: Zum Beispiel die „Compliance“.
  41. Zur „Introspektion“ gehörtes, zu verstehen, woher gewisse „Handlungsmuster“ kommen, die ja nicht immer zweckdienlich sind.
  42. Zum Beispiel „Bei einem leichten Hunger“ mal eben – notfalls auch pur – eine Scheibe Käse: Solche Ideen muss man nicht selbst entwickeln, es gibt ja (schlechte, und doch geliebte) Vorbilder. Der Name dieser „Psychofunktion“: Identifikation…
  43. „Abnehmen  mit Kräutern“ ist ein schöner Slogan, wahrscheinlich ist „Abnehmen ohne Kräuter“ auch nicht so gesund, aber das Kraut, das Übergewicht gesund abbaut, wird im der Naturapotheke nicht produziert – wahrscheinlich ist das eine biologische Logik.
  44. Angeblich ist aber Sauerkraut ein Wundermittel – wenn auch die „Kohlsuppendiät“ ohne säuernde Fermentation auskam . Warum auch immer so eine menschenverachtende Sache in die Welt gesetzt wurde.
  45. Dass „Fasten“ und „Hungern“ in einem Zusammenhang stehen, sollte von vernünftigen Menschen nicht weiterhin geleugnet werden. Die Fastenapostel schwurbeln den Aspekt Hunger mal eben weg – das macht bei gesundem Misstrauen gegenüber solchen Scheinheiligen keinen guten Eindruck.
  46. Die Scheinheiligen leugnen auch, dass „sonstige Bedürfnisse“, die zu kurz kommen, per Essen ersetzt werden können und werden.  Lieber lassen sie ihre Eltern bei ihrem Geschreibsel Korrektur lesen, bedanken sich artig und erzählen Anderen, wie man „es“ macht.
  47. Ob Abnehmen nun Kampf oder Arbeit, Vergnügen oder Erfolgserlebnis ist: Hier können wir auch hinterfragen, ob die scheinbaren Alternativen echte Alternativen sind, oder ob hier alle diese Elemente vorkommen und gültig sind.
  48. Wie wärs mit „ein bisschen Psychohygiene“? Oder doch gleich mit dem rechten Maß? Und was das bedeutet, denke sich jede(r) selbst aus… Natürlich gerne auch im Austausch…
  49. Ihr braucht klare Strukturen – Euer Programm zum Gewichtsmanagement braucht klare Strukturen. Was das genau heißt, müsste sich in 10 Punkte fassen lassen. Der erste ist schon mal: Wenn Du dem „Genuss“ höchste Priorität einräumen willst und bei einem Wischi-Waschi herauskommst, dann waren das keine klaren Strukturen!
  50. Davon abgesehen: Kennt Ihr das NES? Das ist eher selten zu sehen, ganz selten auf offener Straße, denn es ist ein „Night-Eating-Syndrom“ – na ja, und wird gerne verschwiegen. Man kann es den Essstörungen zuordnen, aber behandeln? Wer das könnte, könnte schnell reich werden – nur mal als „Tipp“.
  51. Thema verfehlt? Oder auch: Warum fangen die Abnehmtipps mit Empfehlungen zum Trinken an, nur um das Thema fallen zu lassen?
  52. Wollen wir in diesem Zusammenhang mal über die „Selbstwirksamkeit“ nachdenken? Sage Keiner, „Das gibts doch nicht!“
  53. Was ist der gemeinsame Nenner der „ausgeprägten Vorlieben“ für „süß“ und „herzhaft“?
    – Genau das: Augeprägtheit!
  54. Die elementare und angeborene Motivation des Menschen, positive, starke und stabile Bindungen zu anderen zu knüpfen: Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, haben eigentlich alle.
  55. Im Zusammenhang mit (53) hatte ich neulich die Idee einer „Tofu-Community“. Oder einer Kette von „Tofukooperativen“…
  56. Zögern und zaudern sind der Feind jeden Neuanfangs.
  57. Häufig werden Disziplin und Selbstdisziplin als Voraussetzungen genannt.
  58. „Wer hilft beim Abnehmen?“
    Wenn Du mit einer Standard-Antwort wie „Ernährungskurse sowie kombinierte Ernährungs-Fitness-Programme gibt es bei Krankenkassen“ nicht zufrieden bist, suchst Du vielleicht eine
  59. Therapie der Adipositas, die zu Dir passt.
  60. Da ist die Auswahl theoretisch groß, denn das Angebot ist winzig, weil die Profis hier wenig Profit machen können.
  61. Doch können auch engagierte Laien theapieren – sie müssen es ja nicht so nennen. Bei den möglichen Methoden ist an
  62. („dialogisches“) Coaching zu denken. Das zu finden, erfordert bereits eine Portion Eigeninitiative.
  63. Gesprächsbedarf gibt es hinsichtlich Ehrlichkeit/Offenheit, Verbindlichkeit, Frequenz usw. beim Coaching.
  64. Betrachtest Du „Diät“ als Kunst, kann diese „Kunst der Diät“ die Deine werden. Wie das so ist mit der Kunst, ist dann Deine Kreativität und Schaffenskraft gefordert.
  65. Es gehe dabei nicht um Ruhm und Berühmtheit – der narzisstische Starkult produziert nur Kitsch.

271, 291, 296–97, 317, 326, 327, 359, 373, 384, 416

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