Das ganz alltägliche Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
Geschrieben am 22. März 2010 von KPBaumgardt
Autoren, die andere Autoren zitieren und aus auch veränderten Versatzstücken ein “neues” Buch erstellen – also per copy & paste – gibt es nicht nur hierzulande; die New York Times beschäftigt sich ausführlich mit dem Phänomen, das im Internet das Normalste scheint.
Man sieht ja in den Log-Files, wer mitliest; ärgerlich bloss, dass die Zeitschriften so Link-geizig sind; fänden sie keine Inspiration, würden sie auch nicht mitlesen ;-(
Kopieren, “Datenklau” und Sensationshascherei – dagegen lässt sich nichts machen. Kommt hinzu das Lese-Publikum, das die leisen Töne nicht verstehen will:
WORRYING ABOUT the public’s growing attention deficit disorder and susceptibility to information overload, of course, is hardly new. It’s been 25 years since Neil Postman warned in “Amusing Ourselves to Death” that trivia and the entertainment values promoted by television were creating distractions that threatened to subvert public discourse, and more than a decade since writers like James Gleick (“Faster”) and David Shenk (“Data Smog”) described a culture addicted to speed, drowning in data and overstimulated to the point where only sensationalism and willful hyperbole grab people’s attention.
“Wir amüsieren uns zu Tode” scheint als These unverändert zutreffend zu sein.
Das ist ärgerlich. In manchen Texten gab und gibt es Inhalte, die zwischen den Zeilen stehen. Dieser Text gehört nicht in diese Kategorie. Dieser Text ist zum quer-Lesen gedacht.
Related posts:
- Die Metamorphosen der Mayo-Diät
- Die „Moderierte Diät“, Nussiger Spinat, Knackige Sprossen, Klimalawine, Mars-Mandus
- Aus globalen Gründen: Ihr könnt Eure Fernreisen stornieren
- Krisen, die uns betreffen: Wollen wir untergehen?
- Nackensteak-Brinkhaus, Kichererbsen-Knabberspaß, Diätziel: Gesundheit
Abgelegt unter: Medien | 2 Kommentare »
[…] zeigt gerade die Buchstaben-Suppe den “Informations-Overkill”: Mehr als 4000 mal ist Buchstaben-Suppe im Netzt zu finden; das sind wahrlich moderne […]
Manchmal wäre ein kleiner Verzicht gut. Mal eine böse Kritik weniger, auf ein paar Auto- und Flugfahrten verzichten können, ein Sportstadion eine Nummer kleiner planen, etc.
Vielleicht ist bei aller Agressivität und Wachstumsdenken etwas Entscheidendes abhanden gekommen. – oder es wird uns erst langsam wieder bewusst. – weniger kann auch mehr sein.