Aus globalen Gründen: Ihr könnt Eure Fernreisen stornieren
Geschrieben am 12. August 2018 von KPBaumgardt
„Es gibt diesen schönen Moment in dem Film „Apollo 13“, wo Tom Hanks sagt, „natürlich können wir uns jetzt die Köpfe einschlagen. Aber wir müssen danach immer noch zusammen weiterfliegen“. Und so geht es uns ja hier in diesem Staat auch.“
Dieses auf die „Klimaskeptiker“ gemünzte Zitat von Harald Lesch musste einfach sein – weil es eben nicht zu bestreiten ist.
Heute gibt es (mal wieder) viele Fotos mit Tomate und die Erkenntnis: Sie ist zum Grundnahrungsmittel geworden.
Wir hatten ja schon den sauren Regen, die (schleichenden) Bleivergiftungen von Benzin-Additiven „besiegt“, und der Himmel im Ruhrgebiet ist auch längst nicht mehr schwarz, das Ozonloch schließt sich – so ähnlich geht doch die häufig zu hörende Argumentation der „ist doch-alles-halb-so-wild-und übertrieben-dargestellt-und wissenschaftlich-nicht-belegt-Fraktion“. Denen verklebt auch die Windschutzscheibe mit Insekten, also gibt es kein Artensterben.
Die können gerne ihre Skepsis behalten, wenn sie mit einem speziellen Argument des Umweltbundesamts konform gehen können:
Der aktuelle Anlass für mehr Sorge ums Klima:
Salopp könnte man auch sagen: „Die Erde brennt, der Mensch pennt“ – denn
Ganz bestimmt ist Franz Alt, der journalistische Welterklärer, beim Essen Purist. Zumindest isst er fleischarm – jede Wette. Wenn es in diesem Artikel auch eigentlich um die technisch ermöglichte Fortbewegung geht, braucht Mensch auch was zu Essen…Die Klimawissenschaftler sagen: Wir haben noch eine Gnadenfrist von etwa 15 bis 20 Jahren. In dieser Zeit können und müssen wir die hundertprozentige Energiewende schaffen. Alles liegt an uns. Wir sind die erste Generation, welche die Klimakatastrophe verursacht hat. Wir sind aber auch die letzte, die das Problem noch lösen kann. (Franz Alt)
Die verpennte Menschheit wird also als solche nicht ewig weiterschlafen, sondern aufwachen und aufstehen, sodann aktiv sich ums Notwendige kümmern?
Jetzt, gleich und sofort muss die Energiewende Fortschritte machen:
Es ist Zeit für eine vierte industrielle Revolution. Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung muss jetzt die Dekarbonisierung kommen. Gelingt es, von Kohle, Erdöl und Erdgas wegzukommen, hilft das nicht nur dem Klima. Es schafft auch Arbeitsplätze, technologische Entwicklung und Wachstum, weil wir eine völlig neue Infrastruktur der erneuerbaren Energien aufbauen müssen. Das ist eine Riesenchance, und jeder kann mitbestimmen, ob es dazu kommt oder nicht.
Der Fisch-Döner ohne Fladenbrottasche ist nicht 100%ig ökologisch korrekt – ob Fisch überhaupt auf den Teller darf, weil er ja längst überfischt ist, ob Dosenfisch indirekt Menschen vergiftet, durch die Überschwemmungen von Schlämmen, die bei der Alu-Herstellung anfallen?
Deshalb: Fisch direkt aus der Dose essen, dann kommt er nicht mit dem Teller in Kontakt, und die Dose ausgespült dem Hersteller zurückgeben!
Nur ist diese neuartige Form der Mitbestimmung davon abhängig, dass die Menschen auch aufwachen und #aufstehen. Ob die gleichnamige „Bewegung“ hier einen Beitrag leisten wird? Die Diskussion, ob „das“ überhaupt eine Bewegung ist, läuft noch, oder dümpelt vor sich hin. Sie will, so ist zu lesen:
Entspannungspolitik, Erneuerung des Sozialstaats, umweltverträgliches Wirtschaften
Ob in der Langfassung das Stichwort „Dekarbonisierung“ enthalten sein wird? Ob „Energie ohne Co2-Ausstoß“ überhaupt verstanden wird? Ob „Aufstehn“ nicht nur eine „leere Worthülse“ ist und es alternative „#s“ gibt – schaun wir mal.
Vorwärts mit der Kraft der Turbine
Bei Flugzeugen entsteht ja nur Wasserdampf: Das ist deutlich an den Kondensstreifen zu erkennen, und deshalb brauchen wir seit den Anfängen der Fliegerei auch keine Kerosinsteuer 😉
Die Politik hat versagt bei der Kerosinsteuer. Vermutlich ändert sich erst etwas, wenn eine Fluggesellschaft den Klimaschutz als Lifestyle entdeckt, freiwillig zahlt und damit um Kunden wirbt. Genau dies half im Autoverkehr einst bei der Etablierung des Abgas-Katalysators oder jüngst des Dieselrußfilters.
Der Wirkungsgrad des Kolbenmotors – das Verhältnis von zugeführter und ausgewerteter Energie – liegt zwischen 25 und 33 Prozent.
Die Gasturbine weist demgegenüber bestechende Vorzüge auf: Sie hat einen weit höheren Wirkungsgrad (über 40 Prozent)…“)
Die Platzauslastung ist das A und O für die Umweltbelastung beim Reisen. … die Regierungskommission Bundesbahn, die 1991 die Grundzüge der Bahnreform absteckte, formulierte in ihrem Bericht: „Im Personenfernverkehr liegt der Primärenergieverbrauch der Bahn entgegen allgemeiner Erwartung erschreckend hoch. Bezogen auf die gefahrenen Personenkilometer, verbraucht der ICE etwa so viel Primärenergie wie der Pkw und nicht mehr sehr viel weniger als neuere Flugzeuggenerationen … Im ICE werden vier Tonnen rollendes Material bewegt, um einen Fahrgast zu befördern.“
„Mit 670 Tonnen Leergewicht ist der ICE 4 100 Tonnen leichter als der ICE 1.“
Worauf es ankommt, ist ja auch „nur“ unsere Antwort auf die Frage:
Wie kann global für mehr Nachhaltigkeit gesorgt werden?
So hatten das auch die Leser/Kommentatoren mehrheitlich verstanden, und der Hinweis auf die Möglichkeit, per Atombombenexplosionen einen „atomaren Winter“ herbeizuzaubern, war sicherlich als Zynismus gedacht.
-
… ich denke ja auch, dass es sinnvoll ist, sein Verhalten zu überdenken:
wenn immer möglich Bahn fahren statt fliegen (müssen Fernreisen im Urlaub wirklich sein?), ÖPNV statt Auto, Fleischverzehr reduzieren, Bio-Lebensmittel statt Discounter (so man es sich leisten kann), weniger Konsum, etc.Aber solange die lobbygesteuerte Politik, die Wirtschaft und die Werbung in die gegenteilige Richtung weist, wird das nicht reichen.
-
… Nicht jeder kann auf den ÖPNV umsteigen und Bio-Lebensmittel kann sich in diesem reichen Land auch nicht jeder leisten.
Mein Hinweis richtet sich darum auf diese Doppelstrategie:
1. Selbst was tun.
2. Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse ändern oder zumindest benennen.
So war es in der Nachkriegszeit vielleicht sinnvoll, die Luftfahrt im Sinne der internationalen Völkerverständigung zu fördern – heute hat die Vielfliegerei sich zur Umweltplage ausgewachsen.
Deutschland verzichtet weiterhin auf die fällige Kerosinsteuer, begünstigt gar Inlandsflüge steuerlich, statt die Reisenden zum „Regio-Express“ oder Intercity-Fahren einzuladen.
„Urlaub mit dem Flieger“ – das machen ja „alle“, und wenn alle das machen, will auch niemand verzichten. Und alle sägen auf dem „Umweltast“, auf dem sie sitzen, und keiner will runterfallen.
So leid es mir tut: Dann muss das Problem eben per Steuererhöhung zumindest gemindert werden. „Basisdemokratisch“ passiert da vorerst nicht viel. Später können sich dann alle an den Ferien- und Freizeitlandschaften, die mit der Kerosinsteuer finanziert worden sind, ergötzen und erfreuen.
Ist das nicht zu verstehen, was für ein Quatsch es ist, hier die Schwimmbäder zu schließen, um „Normalprivilegierte“ an (plastikverseuchte) „Traumstrände“ zu fliegen?
Alternative Hashtags zu #aufstehen
#aufwachen #aufstand #aufschnitt #auftritt #aufsitzen #aufsetzen #aufsaessig #auflauf #aufguss #aufgleisen #aufsatz #aufwickeln #aufessen #aufhalten #aufkleben #aufdrehn #aufmarsch #aufmachen #aufsicht #aufbau #aufheben #aufbruch
Related posts:
- Katastrophen sind machbar, Invasion migrierter Rezepte, Lohn der Treue
- Bananen-Eliten, gezuckerte Erdbeeren, Klimafolgenverfolgung, Ende Gelände
- Politischer Frauentausch – Neu: Der Gohlke-Salat – Bessere-Welt-Rezept – „Klimamythen“ – SDS – Schulstreik
- Fast-food und Geheimsprache
- Kompromisslos – So gut wie möglich! Kartoffelpfannkuchen mit Tomatensalat und veganer Kräutercreme
Abgelegt unter: Politik | Keine Kommentare »
Frische Kommentare