Einbahnstraße: Von der Normalzeit in die Heißzeit

„Bald gibt es kein Zurück“ und die Menschheit kippt in ihr hausgemachtes Unheil, lässt die Welt ins Klima-Höllenfeuer rutschen – so wars in der ZEIT zu lesen, mit einem klitzekleinen „… es sei denn…“ zum Schluss.

Und weil auch die Tagesschau über die Klimastudie der Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) berichtet hat, sind wir an dem Punkt, ab dem es kein Zurück mehr geben sollte: Jetzt kann Keine/r mehr sagen, er/sie/es habe ja von Nichts gewusst (obwohl – das kann man immer sagen – ist auch üblich: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“).

Wölkchen, das keinen Regen brachte (Feldberg/Taunus)…
 

Vielleicht hatte, hätte das Szenario Donald Trump aufrütteln sollen (was aber nicht funktionieren kann), nun hat die Allgemeinheit noch einmal eine Kurzversion der bevorstehenden Apokalypse vor Augen geführt bekommen, kompakt gesagt:

  • 1.) Methan-aus-Permafrostglandschaften-die-tauen-(könnten),
  • 2.) Urwaldrodung,
  • 3.) Asche stattt Wäldern,
  • 4.) eisfreien Polen,
  • 5.) gletscherlosen Gebirgen,
  • 6.) verirrtem Golfstrom,
  • 7.) chaotisiertem Monsum,
  • 8.)  verendeten Korallenriffen.

Was Mensch anlegt, braucht auch seine Pflege. Hier sind die „Kübelpflanzen“ vor dem ehemaligen Postgebäude in Idstein verdorrt, weil sich niemand zuständig fühlt. „Natur vergessen“ – das kommt vor, ist nicht der einzige Systemfehler.

 

 

Es ist ja nicht so, dass wir von diesen komplex verwobenen Problemen – die es ohne menschliche Eingriffe in die Natur so nicht gäbe – noch nie gehört hätten. Neu (?) ist die Argumentation, dass die Effekte sich gegenseitig anstoßen werden, wie bei in einer Reihe aufgestellten Dominosteinen, wo keiner mehr stehenbleibt, wenn erst mal der Anfang des Umfallens passiert ist.

Doch die Schlagzeile „Kalifornien – größter Waldbrand der Geschichte“ ist aktuell, Dürre, Hitze und Ernteausfälle sind beängstigend, und wenn ein Dorf, das an der ICE-Strecke liegt, plötzlich Feuer fängt, wundert man sich, dass in der Aera der  Dampfloks eigentlich weniger passiert war.

Eine schöne, alte Eiche, die vom Grün der Blätter her einen gesunden Eindruck macht, wirft (vorsichtshalber und eigentlich verfrüht (?)) ihre Früchte ab. Das ist in diesem Fall in einem Park; im Wald geht es den Bäumen wohl teilweise echt schlecht.

 

Ungemütlich bleibt es, wenn in der Tagesschau ein Experte unkt:

„Selbst, wenn wir das Pariser Klimabkommen umsetzen, könnte es sein, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten wäre. Man müsste also über das hinausgehen, was im Klimaabkommen steht, und zwar relativ schnell.“

So geht das nicht – „hätte, könnte, sollte, müsste“ – im Konjunktiv rettet niemand die Welt

Selbst gezogenes Gemüse muss nicht durch die Landschaft gekarrt werden, erspart also Co2, das beim Transport anfällt. In der Summe eine relevante Größe, zumal hier noch Steigerungen möglich sind.

 

Deutschland hat sich auf definierte Klimaschutzziele festgelegt – die sind verbindlich, wenn es auch nicht allen ins Konzept passt. Kohleausstieg, Schluss mit naturferner Landwirtschaft, und  ein Verkehrswesen, das mit deutlich weniger Sprit auskommt: Das ist alles machbar, zur Not auch, indem die, die im Luxus schwimmen, mit etwas weniger Luxus auskommen.

 

Als Highlight der Nachricht fasst der Klimaexperte Werner Eckert das Fazit der Studie zusammen:

„Wenn wir in den nächsten Jahren nicht sehr viel tun, dann können wir danach nichts mehr ändern“

 

Nun bin ich gespannt, wieviel und was vom Experten-Rat auch umgesetzt wird. Vielleicht bräuchten wir zusätzlich offene Foren für praktische Veränderungs-Ideen, und mehr Mut, vermeintlichen Mehrheiten „die Kelle zu zeigen“ – die „Freunde des Rasens“ haben das generelle Speed-Limit ungemein erfolgreich sabotiert.

Der NABU-Präsident Olaf Tschimpke meint, es sei fatal, wie das Thema [Klimawandel] verdrängt werde.

Gleichzeitig erhebt Tschimpke die Forderung, mit der industriellen Landwirtschaft Schluss zu machen. (Foto: Putenfleisch aus Agro-Industrie neben handwerklichem Semmelknödel)
Wie die allgemeinen Ernährungs-Präferenzen davon tangiert würden, bleibt offen – aber, ohne Alternativen auf dem Teller  findet diese Forderung keinen Rückhall in der Bevölkerung.
Das heißt: Ohne interdisziplinären Ratschlag, ohne Organisitation der Veränderung (Reform der Lebensweise) geht es weiter, wie gehabt, so lange es geht.

 

Die, die den Klimawandel nicht wahrhaben wollen, sehen das zwar anders, doch auf die Vielen, denen die Zukunft der Welt, in der ihre Enkel, wenn nichts dazwischenkommt, nicht egal sein wird, kommt es an.
Jede soziale Bewegung, die dieses Prädikat verdient, muss um die Vorgänge bei „Mutter Natur“  besorgt sein, wie umgekehrt auch die „Naturfreunde“ die soziale Gerechtigkeit nicht vergessen dürfen, wenn sie für voll genommen werden wollen.

„Schlimmstenfalls“ ist unser einheimische Journalismus nicht in der Lage, eine anständige Analyse von Klimaveränderung zu erstellen – worauf es ankommt, ist ja auch „nur“ unsere Antwort auf die Frage:

Wie kann global für mehr Nachhaltigkeit gesorgt werden?

Da war doch mal was – so ein Spruch: „Global denken, lokal handeln“. Wie wäre es, mit lokalem Mozzarella zu handeln? „Seidenstraße“ hin oder her…
 

Dass es lokal auch und gerade ums „Kleinklima“ geht, ist allgemein einleuchtend. Ventilatoren sind ausverkauft – Klimaanlagen verschlimmern die Klimabilanz. Für ein erträgliches Innenklima gibt es Konzepte – hier ein „Baustein“:

 

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