Aufbacken mit Julia Klöckner, Klimaschutz, Desinformationschutz und opulenter Salat

Die Presseerklärung des Bundesministerium für Enährung und Landwirtschaft, „Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger, danke für Ihren Einsatz und das tolle … Das Essen der Gäste wird nach Gewicht berechnet…“ noch irgendwie mit einer Oskar-Verleihung in Verbindung zu bringen, trieft vor selbstauferlegter Glorie –

doch wer hier vom „Hause Klöckner“ ausgezeichnet ward, ist kaum Erfinder des „Zahlen Sie  nach tatsächlichem Verbrauch“. Nichts Neues, aber Bewährtes wird hier bei Julia Klöckner aufgewärmt.
Ich kenne in Limburg ein alteingesessenes vegetarisches Restaurant, das proklamiert:

Weil Verantwortung und Genuss zusammengehören

Nach diesem Prinzip wird im Brokkoli in Limburg gelebt, gekocht und verwöhnt.

Wir bereiten für Sie täglich frisch, wechselnde, vegetarische Gerichte wie eine Tagessuppe, zwölf verschiedene Salate, ein pikantes Mittagsgericht und ein Dessert zu.

Die Größe und Zusammenstellung Ihrer Mahlzeit können Sie selbst an unserer Theke bestimmen. Alle Zutaten stammen ausschließlich aus kontrolliertem-biologischem Anbau.

Das Konzept kann man zu Hause nur mit relativ hohem Aufwand realisieren – recht gut jedoch bei einer Feier, wenn die Teilnehmer zum Beispiel je einen Salat mitbringen (was dann meist die Garantie darstellt, dass etwas übrigbleibt, weil einer den anderen übertreffen will).

 

Bei Salaten sind die Kombinationsmöglichkeiten also groß – und Rettichsalat, Kichererbsensalat und Pakrika-Chinakohlsalat überhaupt erst auf den Tisch zu bringen, ist schon mal ein Anfang, bei der gesunden Ernährung. Akzeptiert wird so etwas eher in anderer Kombination…

 

Worum es jenseits symbolischer (Umwelt-) Politik geht, illustriert sehr schön dieser Tweet vom Samstagmorgen:

Samstagmorgen. Die Kinder von CDU- und FDP-Wählern brechen zu ihren Klimaschutz-Demos auf.

Sie werden natürlich von Mutti chauffiert, dem Golf-Trainer ist frühzeitig abgesagt worden. Die lange Liste mit Forderungen zur Co2-Reduktion ist voller Fragezeichen: Flugkompensation mit Solaröfen? Wie viele pro 1000 miles? Und wo sollen die Großstadtchinesen in ihren Wohnsilos all die Solarherde überhaupt anschließen – bei dem Smog überall?

Wenn der Salat samt Wurzelballen sich frisch präsentiert, ist das (gepflückt und serviert) nicht nur optisch ein Genuss. Dem üblichen Apfel-Möhren-Selleriesalat kan man noch einiges an körnigem Frischkäse mitgeben, rote Zwiebel braucht nur ein paar Tropfen Öl, aber keine Sauce zum Baden, eine winzige Tomate verträgt sich mit hartgekochtem Ei, und frisches Basilikum-Minikraut, mit Kresse ergänzt, ist gut für eine Gabel der Jahreszeit angepasstes Grün. Und, damit Ihr endlich erfahrt, was Ihr mit der Tüte alter Dinkel-Brezeln, die doch das „Anstatt Chips“ hatten sein sollen, anstellen könnte, ist auch das hier zu sehen.
 

Tja, fordern, fordern, fordern – das können die Thunberg-Apostel*linnen 😉 – aber mal selbst praktisch werden, dafür brauchen sie #teachersforfuture. Diese zünftigen Lehrer der Zukunft haben zur Zeit noch ihre Selbstfindungsschwierigkeiten, können „nach Überwindung derselbigen“ auch in Feriencamps die vernachlässigten „Techniken der Nachhaltigkeit“ teilnehmend vermitteln – Zum Beispiel „kollektive Eintopfherstellung, bei der nichts übrig bleibt“.

Grundnahrungsmittel werden schließlich sogar kostenlos zur Bestellung angeboten; im Seminar „Die öffentliche Meinung“ erklären wir den Gehalt der Vokabel „geschenkt“ in Relation zum Mindestbestellwert. Spielen wir das mal durch:

„Ich schenke Dir Waren „für 14 Euro“, wenn Du für mindestens 15 kaufst. Du bekommst Waren, die angeblich rund 30 Euro wert sind, eigentlich aber weniger als 10, dafür bekomme ich 15 und mehr. OK? Du must jetzt kaufen – das Angebot gilt nur noch 90 Minuten.“

Du hast wohl gedacht, bei dem Deal wäre für mich kein Gewinn mehr drin – Irrtum.

Auch die humanistischen Lehrkräfte („Frauenquote? Bei uns? Hatten wir noch nie…“) sind in den Startlöchern, die Jugend in die Zukunft zu lotsen, denn:

Immerhin hat OVID uns den Pythagoras erklärt, der hat erklärt, warum wir (seine Anhänger, also die Freunde von Geometrie und Wissenschaft) kein Fleisch essen sollten, und sicherlich hätte er auch erklärt, dass die „leib-seelische Einheit Mensch“ mit all ihren Mythen, Göttern und Götzen eher geistige Klarheit braucht als noch einen Götzendienst, wie er mit der Industrialisierung und Fetischisierung der Ware, bei der der Mensch selbst zur Handelsware verkommt, entstanden ist.
 

Wegen des Dreisatzes („#Genitivforfuture“) haben wir meist drei Dinge auf dem Teller, wie hier:

Leider stammt die Megakartoffel nicht aus eigenem Anbau und ich habe kein Patentrezept, solche zu erzeugen, Mega ist aber auch die Gemüsezwiebel, hier, wie die Paprika, mit Gewürzreis und Hackfleisch gefüllt – alles kam energiesparend aus dem Dampftof, den bringen dann die Lehrers zum Sommercamp mit. Das Rezept, wie das mit der passenden Sauce funktionert, bringen sie hoffentlich mit.
 

Das Thema „klimafreundliche Ernährung“ hat ja viele Aspekte – hier gilt es, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen, die Kids von heute sind spätestens morgen die Vorbilder, und die Alten sowieso nicht.

Wenn Barak Obama den Erstwähler*innen und Erstwahldiversen empfiehlt, klimafreundliche Politiker zu wählen, während eine konkrete Empfehlung nicht möglich ist, weil alle ihre Macken haben, wenn alle angeblich für den Klimaschutz sind, aber verbindliche  Ziele verfehlen, also etwas faul sein muss: Ist das Mumpitz und Augenwischerei oder bedeutet es „dann übt halt mehr Kontrolle aus“? Und wo findet welche Desinformation statt, wer macht so etwas wozu? Wer wird mit diesen Andeutungen unter Generalverdacht gestellt? Was hat das mit Umweltschutz zu tun, wenn ich (wie von der Klimafreundin Klöckner propagiert) einen Handkäse nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum esse, während megatonnenweise krebserzeugende Pflanzenvernichter versprüht werden?
 

Wie bei Mode und Musikgeschmack muss jede Generation ihre eigene Richtung finden, meint der Ex-Präsident, der sich mit „Angie“ so gut versteht, wie wir vielleicht gar nicht ahnen wollen.
Ich bin ja auch ein alter Mann, meinem Geschmack nach gilt „Schwein darf auch mal sein“. Die weniger edlen Stücke, wie Schweinebauch, werden häufig auf den Grill gelegt – oder „eingeweckt“, das ist nicht jedermanns Sache und kann so aussehen:

Eigentlich sollte das ein „Paprika-marinierter Grill-Schweinbauch“ sein – ein Gesülz ist es geworden. So etwas mit  in die Grillglut tropfendem Fett zuzubereiten, ist schon ein kleiner GAU.

 

Doch Sülze „geht“ auch vegan – ein theoretisches Wissen, das nur noch in der Praxis umgesetzt werden muss. Der Unterschied zwischen „herumsülzen“ und „Quark erzählen“ entspricht dabei der Differenz Habeck:Lindner, ob der Papst nun die Heiligkeit der Jugend-Zukunftsbewegung dementieren lässt oder nicht. Oh, heiliger St. Christian…

„Das Brot“ haben übrigens die Portugiesen nach Japan gebracht, und wie hier die Nougatstückchen gefallen, füllt man dort Bohnenpaste ins Gebäck. „Brot exportieren“ hat also einen kolonialen Touch, es sei denn, die Gesellschaft, die das noch fremde „Kulturgut zum Essen“ integriert, macht etwas daraus. Wie und dass das funktionieren kann, möchte ich abschließend zeigen:

Die  Innenseiten des Sesam-Fladenbrötchens sind mit Auberginenmus (gegartes Auberginen-„Fleisch“ mit Tahini, Knoblauch, Zitronensaft und Salz püriert) bestrichen, der „falsche  Döner“ ist belegt mit rohen Paprika-Streifen, mit einer Scheibe Käse, die mit etwas Tomaten-Ketchup abgeschmeckt ist,  überbacken und schließlich mit roter Zwiebel und grünem Salat, beträufelt mit Olivenöl, vollgestopft.

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
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