Haferbreipampenpampigkeit – Freiheit statt Ökodiktatur!
Geschrieben am 2. April 2019 von KPBaumgardt
Es hat sich wohl so eingeschlichen, dass jede Generation der Folgegeneration ziemlich üble Hypotheken hinterlässt und die heutige Jugend protestiert dagegen, hoffentlich besser und nachhaltiger als die revoltierenden Studenten von 1968 und folgende.
Die aktuelle Preisfrage heißt nicht „Wie sollen wir uns ohne Kaiser regieren?“, nicht so ganz „Wie überleben in Zeiten einer Hyperinflation?“, auch „Wie weit dem Führer, dem wir Gefolgschaft geschworen haben, folgen?“ ist nicht so aktuell, und an „Ärmel aufkrempeln, Aufbauen! und Wirtschaftswunder wahr machen“ besteht weniger Bedarf als am Lüften des „tausendjährigen-Muffs-aus-den-Talaren“ oder dem Schleifen irgenwelcher deutsch-deutscher Grenzen:
Das ist alles erledigt und vorbei. Mit dieser Sorte Erbschuld kommen wir doch locker zurecht, glauben wir.
Wo ein Logo, gibt es eine Bewegung, Firma, Partei oder Marke, und wenn das Logo hier auf eine globale Zukunft hinweist (für die es sofortigen Einsatz braucht), wenn in Erklärungen, Reden und so weiter gefordert wird, doch unbedingt die Klimaziele einzuhalten, damit den Folgegenerationen ein Weiterleben auf dem Planeten möglich ist, spricht das für den Ernst der Lage, für die Dringlichkeit, „das System“ mal eben auf Nachhaltigkeit umzustellen, das Richtige zu tun und das Falsche zu lassen.
Wo ein Logo ist, ist das Nächste nicht weit – und so gibt es „Eltern für die Zukunft“, „Wissenschaftler für die Zukunft“, „Bauern für die Zukunft“, und weitere Gruppen stehen schon in den Startlöchern?
„Bloggers United für die Umwelt“ allerdings war ein Strohfeuer, das ist abgebrannt. Das schöne, soziale Medium mag, ohne den Reiz des Neuen, nicht mehr, denn „statt Blogs zu lesen, Podcasts zu hören schauen sie Netflix“ – und niemand beklagt das. Fast niemand. Wir (aber wer, „wir“?) werden schon noch Alternativen zu diesen „Kunst-Erlebnissen“ finden…
Immerhin war „Umwelt“ schon lange ein Thema; Das „Schuleschwänzen“ hat dieses Anliegen mit der endlich erschreckenden Aussicht auf Dominoeffekte in die Medien gebracht – machtvoller als die Expertise der Fachleute, die immer von anderen „Fachleuten“ „widerlegt“ wurden.
Die Presse hat auch so gut wie nie den Überkonsum als solchen diagnostiziert; jede Tageszeitung mit Anspruch führte in der Wochenendausgabe die überaus spannende Rubrik „Mann und Auto“ und erklärte mitten in der Ölkrise, besser als viel Hubraum sei nur noch mehr Hubraum – das überzeugte, denn steter Tropfen höhlt den Stein.
Greta Thunberg hat mit ihren Sit-Ins wohl einen Stein ins Rollen gebracht, klare Worte gefunden; die junge Frau mit der Ausstrahlung eines ernsten Kindes, das weiß, was es sagt, mit Zöpfen, karierter Bluse und „Seemannsnerz“ war auch für Presseportraits interessant.
Noch können die Schüler von heute fordern, dass etwas zu tun ist – bald stehen sie in der Mitverantwortung für eine nachhaltige Bewirtschaftung bei Warenproduktion, Verkehr, Bauten, Land(wirt-)schaften & Ernährung, Dienstleistungen, öffentlichem Sektor. Das wird anspruchsvoll.
Insofern ist es Zeit für neue Lehrpläne, denn die Maxime „Nicht für die Schule lernen wir, sondern für das Leben“ bleibt zwar gültig, doch eine inhaltliche Bedeutungsverschiebung wertet sie noch viel mehr auf, bei Sozialem Miteinander, Ökologie-Lernen, Üben und Leben gehört auch die Eltern- und Lehrergeneration auf den Prüfstand, die großen und kleinen „Influenzer“ und Meinungsmacher, die Ingenieure, die ihre Intelligenz für elektrisch höhenverstellbare Fahrersitzkonstruktionen mit Gedächtnis und herabfallende Autobahnbrücken, berstende Dämme und phosphathaltige Streichwurst hergegeben haben – und deren Auftraggeber.
Mit dem „Tag“ #hummusforfuture“ möchte ich signalisieren, dass es nicht immer nötig ist, Butter oder Wurst aufs Brot zu streichen: Da gibt es Alternativen, die insofern klimafreundlich sind, als wenig „Primärnahrung“ gebraucht wird im Vergleich zu Fleisch von Tieren, die vier- bis sechsmal soviel Pflanzennährstoffe futtern, als sie an Körpergewicht zulegen.
Natürlich bezieht #Hummusforfuture sich auf die Schülerbewegung #FridayForFuture, diese Bewegung, die doch nicht aus dem Nichts gekommen ist und die möglicherweise noch so Einiges umkrempeln wird – auch der Kinderkanal berichtet…
Die Pampigkeit beim Bloggen
… hatte mich angesichts der unsäglichen Zustände in Stadt und Land, bei Radio und Fernsehen erfasst. Ich hatte nur noch die Wahl, nicht zu schreiben, gegen Schreibhemmungen anzuschreiben oder dem Gefühl, dass wir alle in Haferbrei versinken werden, stattzugeben – denn ist das nicht ein einziger Sumpf?
Für die großen Kinder wollte Anne Will alle zu Wort kommen lassen, die eines wollen: Klima und Zukunft retten. Nun, es ging zunächst um Elektrizität und ihre Kompromisse – Kohle verheizen bis 2038, also noch lange Co2 in der Luft anreichern und die Atmosphäre weiter, steigernd, zum Treibhaus machen.
Wir sehen einen Populärwissenschaftler mit Scheuklappen, unfähig, mögliche Mitstreiter zu identifizieren und geradezu verbohrt in die Überzeugung, die wahre Erkenntnis zu haben, ohne sie weitergeben zu können. Wenn doch schon die eigene Zunft ihm nicht den gebührenden Glauben schenken mag…
Das sieht nach Befangenheit im Kassandra-Komplex aus – „die jungen Leute“ sind jedenfalls eher von Greta als von Lesch & Hirschhausen „wachgeküsst“ worden. Für einfachste Energie-Sparmaßnahmen interessieren sich weder der Physiker noch der medizinische Komiker:
Wie das allgemeine Idealgewicht helfen würde, den Energieverbrauch zu reduzieren
Da ja rund die Hälfte unserer Bevölkerung Übergewicht hat, ist der kalorienmäßige Grundumsatz der Betroffenen auch höher, als wären sie idealgewichtig; grob geschätzt um 300 KCAL. Bei 40 Mio Übergewichtigen ergibt das 486.666,6 Kubikmeter Fett, Öl oder Treibstoff pro Jahr, anschaulich ausgedrückt, einen Zug von 132 Kilometern Länge.
Nur mal als Hinweis: Solche Gedanken – zum Gesundheitswesen im weitesten Sinne – kann man sich angesichts der bornierten Öffentlichkeit, der auf Altgedankentumskonservierung geeichten Experten eigentlich sparen.
Dabei ist der gedachte Zug noch viel länger, denn hier ist die Energie, die zur Erzeugung, Verteulung und Zubereitung der – rational gedacht – vergeudeten Lebensmittel noch nicht eingerechnet: Ein Fall für die Mathe-Arbeitsgemeinschaften und Ethik-Kommissionen.
Vor einer Aufgabe wie der, Ackerflächen für den Naturschutz zu erschließen und freizugeben, kapitulieren diese Fachleute – deren Expertise vorausgesetzt wird, doch in Wirklichkeit erst noch zu erweisen wäre.
Man könnte meinen, wo die Kritik der Schüler hinfällt, wächst kein Gras mehr – doch Unkraut vergeht nicht. Man darf sagen, dass es im Verkehrssektor bescheuert zugeht, man darf dafür plädieren, dass wir öfters mal das Flugzeug stehen lassen; welche „klimafreundlichen Politiker“ werden wann welche Co2-Abgabe einführen?
Habt Ihr schon mal geplant, ähnlich hohe Zuzahlungen wie fürs e-Auto fürs e-bike zu leisten? Es ist doch klimafreundlich, den Nicht-Besitz von Autos zu fördern – also!
Wenn die Öko-Diktatur kommt…
… lässt Robert Habeck sich eine Dienstuniform schneidern, und drastische Maßnahmen verändern Deutschland. Ich beschränke mich hier auf Aspekte innerhalb der Volksernährung:
Am Veggie-Tag (der wird europaweit am auf den St. Nimmerleinstag folgenden Montag eingeführt) ist dieFleischbeilage not- oder gegenenfalls in Eigenregie (hier zum Süßkartoffel-Gemüserestecurry) einzulegen. Sie kann zuvor unauffällig in der Hosentasche erwärmt werden – für Damen fakultativ mit einem Butan-betriebenen Handtaschenköttbullarerhitzer.
Maultaschen sind kein Problem: Offiziell ist die vegane Version der Maultasche in Gebrauch. Einmal jährlich werden Austernpilze und Pak Choy in Pfeffersoße angeboten, ansonsten kann durch die demokratische Abstimmung über den Speisenplan dem Gefühl, in einer Öko-Diktatur zu leben, vorgebeugt werden.
Umfragen werden verboten:
„Umfragen“ müssen künftig unterbleiben oder „Drum-Herumfragen“ heißen, denn am Kern der Sache gehen sie vorbei.
„Was sind Sie bereit, für mehr Klimaschutz auszugeben?“ ließ der „Focus“ per Telefon erfragen – „Ach, so ungefähr null Cent“, meinte circa ein Viertel, „… eine Mehrbelastung durch beispielsweise eine CO2-Steuer zugunsten des Klimaschutzes lehne ich generell ab.“
Das ist schon verständlich: Man hat ja „Klima“, und das kostet schon längst. Niemand weiß, wie hoch der Mehrverbrauch beim Auto ist, wenn die Klimaanlage läuft. Niemand ist, alle sind bereit, sich das etwas kosten zu lassen…
„22 Prozent der Befragten erklärten, sie seien bereit, bis zu zehn Euro im Monat zusätzlich für mehr Klimaschutz zu bezahlen. 32 Prozent halten einen Betrag von maximal 50 Euro im Monat für gerechtfertigt.“
Wie viele der Befragten gefragt haben, was denn mit dem fiktiven Betrag geschehen soll, ist so wenig bekannt, wie die Frage nach dem Verursacherprinzip – das könnte ja mit Entlastungen für klimafreundliches Verhalten einhergehen.
„Natur-Reis“ wird obligatorisch. Rückstandskontrolliert und mit Herkunftsnachweis für jedes einzelne Korn. Der Transport ist zu beaufsichtigen. Kunststoff-Reissäcke haben schon zu viel Unheil angerichtet. „Da kann man nichts machen“ gilt nicht. Da haben Zuständige versagt, und ein System versagt: Wir kriegen die Welt schon vor dem Klima kaputt. Doch, diese Leute müssten Panik bekommen. Genauer: Von den Grausamkeiten. die sie anrichten, vom Grauen erfasst werden.
Man kann nicht immer nur mit Anreizen locken, sondern muss auch mal mit Steuern aufreizen, eine Diskussion in Gang bringen… Wenn die Kids nicht nur Freitags vom Unterricht befreit werden, so dass sie ordentliche Betriebliche Praktika machen können, müssen sie – in Zusammenarbeit mit industriellen Design-Abteilungen – den optimalen Europäischen „Reiskocher“ entwickeln.
Damit kann man energiesparend und automatisiert Kartoffeln, Linsen, Bohnen, Gerstengraupen und vieles mehr zubereiten. Auch Reis, Gemüse, Fleisch, Yoghurt, Suppen, Brühe, Kuchen, Pudding. Der wird dann von Robotern zusammengesteckt und in die Container der Silk-Road-Railway gepackt, damit nicht so viel Leerlauf im Speditionsgeschäft herrscht. So viel zum Zusammenhang von Kultur, Kulturexport und Klima.
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