Ich habe immer Hunger – die Diät-Sorgen und die geheimen Wünsche beim Abnehmen

Die Sorgen und Nöte der Fressnet.de-LeserInnen schlagen sich (un-)sichtbar in der Statistik der Suchanfragen nieder; dort finden sich Suchbegriffe, die sie auf diese Seiten geführt haben. Wir stoßen hier auf Probleme, von denen wir vielleicht gar nichts geahnt haben;

immer hunger

zu haben ist so ein Beispiel. Die Lösung kann wohl nicht im „immer Essen“ bestehen. Der Hinweis, dass hier eine behandlungsbedürftige Essstörung vorliegt, ist wohl auch nur eine unbefriedigende Antwort.

Die Hungerforschung steckt gewissermassen noch in den Kinderschuhen. Sich mit dem Phantomhunger auseinanderzusetzen, könnte jedoch weiterhelfen. Hier sind auch Eure Ideen, ist die Mitarbeit der Betroffenen gefragt!

Wer auf Reize, wie sie obige Graphik repräsentiert, mit Hunger und/oder Appetit reagiert, kann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den leicht beeinflussbaren Individuen, also zur Mehrheit, zählen. Natürlich enthalten Kekse üblicherweise auch große Mengen an Zucker, wodurch der Insulinspiegel ansteigt und der im Blut verfügbare Blutzucker allzuschnell wieder abgebaut wird.

Es kann also das „immer Hunger-haben“ von Außenreizen verursacht werden, bestimmte Signale bewirken Appetitt.

Manchmal kommt das „immer-Hunger-haben“ jedoch auch davon, wenn man die falsche Eiche fällt:

Erysichthon, Sohn des thessalischen Königs Triopas, hatte an einem heiligen, der Ceres (Demeter) gehörigen Hain gefrevelt, und während die Dryaden darum tanzten, eine der schönsten Eichen gefällt; die Nymphen baten die Göttin um Rache, und sie plagte ihn nun mit einem nicht zu stillenden Hunger: er verzehrte sein ganzes Vermögen, verkaufte seine Tochter Mestra als Sklavin, welche, eine Geliebte des Neptun, von diesem die Gabe erhielt, sich in verschiedene Gestalten verwandeln zu können, und so als Vogel, als Kuh, als Ross immer wieder zu ihm zurückkehrte, um sich von neuem verkaufen zu lassen; doch Alles dieses war dem entsetzlich Gestraften noch nicht genug, und er frass sich zuletzt Hände, Arme und Beine, so weit er dazu gelangen konnte, ab, und starb dann des elendesten Todes.

Aus Vollmer’s Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874

Die Lösung des Problems „immer Hunger“ ergibt sich also daraus, welcher Theorie man eher Glauben schenkt:

  1. Fehlkonditionierung
  2. Frevel und Missachtung der Göttin der Fruchtbarkeit
    („Hybris„)
  3. Probleme mit dem glykämischen Index
  4. sonstige Probleme

Besonders im Falle Nr. (4.) gilt: Wir sollten mal darüber reden 😉

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  5. Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben!

3 Kommentare zu “Ich habe immer Hunger – die Diät-Sorgen und die geheimen Wünsche beim Abnehmen”

  1. Natürlich kann es auch an einer Essstörung liegen, wenn man immer Hunger hat.
    Wer sich vollwertig ernährt und das mit normal großen Portionen, sollte jedenfalls satt sein!
    Ich würde auch sagen, dass das beim Frühstück anfängt. Wer nur so winzige Portionen isst, dass es eigentlich nur Appetitanreger sind, muss sich über nichts wundern.

  2. Wissenschaftlich ist das Problem nicht erforscht: Wer Schlafstörungen hat, kann zwar im Schlaflabor untersucht werden, ein – Esslabor gibt es aber m.W. nicht.

    Generell kann man zwar annehmen, dass das Problem des „immerwährenden Hungers“ mit dem Essverhalten, den Portionsgrößen und der Frage: Was kommt hier denn auf den Tisch“ zusammenhängt. Aber im Einzelfall wird die Sättigung unterschiedlich empfunden; merkwürdigerweise, verständlicherweise macht kalorienhaltiges oft weniger satt als Anderes; und es kommt auch auf die sorgfältige Zusammenstellung der Mahlzeiten an.
    Wer den Hunger mit Chips bekämpfen will, könnte Schwierigkeiten bekommen, aber auch Salat oder Wassermelone allein lösen das Problem nur selten.

  3. […] kann man lernen und trainieren”, und zahllose Werbebotschaften sorgen dafür, dass wir immer Hunger […]

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