Unterschiedliche Ballaststoffe können verschiedene Wirkungen haben

Der Oberbegriff Ballaststoffe umfasst eine relativ große Gruppe verschiedener Substanzen, die sich sowohl in lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe aufteilen lässt.

Zu den löslichen Ballaststoffen gehören beispielsweise Pektine. Lösliche Ballaststoffe bilden einen viskösen Schleim, der sowohl die Magenentleerung als auch die Aufnahme von Zuckern verlangsamen kann. Zudem kann er Fette binden und dadurch den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen. Darmbakterien wandeln die für Menschen unverdaulichen Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren um. Diese Fettsäuren tragen vermutlich dazu bei, das Darmkrebsrisiko zu senken, dienen aber auch als Nahrungsgrundlage für Darmbakterien, vor allem Milchsäurebakterien.
Zu den unlöslichen Ballaststoffen zählen vor allem pflanzliche Gerüst- und Stützsubstanzen. Sie gelangen als Partikel in den Dickdarm, wo sie zum Teil von Bakterien fermentiert werden. Zum Teil verlassen sie den Körper aber auch unverdaut. Sie binden im Dickdarm Wasser, wodurch der Speisebrei quillt und weicher wird. Die Darmbewegung wird hierdurch gefördert und die Transitzeit des Stuhls verkürzt.

Diese “Hintergrundinformation” könnte einigermassen sinnvoll sein, wäre sie noch ein wenig um die Feinheiten ergänzt. Aber sie reicht, um ein Experiment zu erläutern, bei dem Mäusen neben einem fettereichen Futter in einer Gruppe lösliche, in der anderen unlösliche Ballaststoffe zugefüttert wurden.

Ergebnis: Die Gruppe mit den unlöslichen Ballaststoffen wurde fetter als die andere.

Die Forscher fütterten zu Übergewicht neigende Mäuse mit einer fettreichen Diät (Western-Style-Diät). Zusätzlich erhielten die Mäuse entweder lösliche oder unlösliche Ballaststoffe. Über einen Zeitraum von 45 Wochen maßen die Forscher in regelmäßigen Abständen die Gewichtszunahme sowie die Körperfettverteilung der Tiere.
Am Ende wogen die mit den löslichen Ballaststoffen gefütterten Tiere 8,2 Gramm mehr als ihre Artgenossen. "Würde man diese Gewichtszunahme in Relation zu einer 60 Kilogramm schweren Person setzen, so hätte diese am Ende stattliche 16 Kilogramm mehr auf die Waage gebracht", erklärt Weickert.

Nun nimmt man an, dass die einen Mäuse deshalb an Gewicht zugelegt haben, weil die löslichen Ballaststoffe im Darm bakteriell zu kurzkettigen Fettsäuren, die auch am Fettaufbau beteiligt sind, umgesetzt werden.

 

Vielleicht wäre der Versuch anders ausgegangen, wenn man den Mäusen (warum auch ausgerechnet solche, die zu Übergewicht neigen, und warum tun die das – ist das eine spezielle Züchtung, sozusagen der Mops unter den Mäusen?) ein besseres Grundfutter gegeben hätte?

(Quelle; Hervorhebungen d.A.)
Bild: cc pasotraspaso

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Ein Kommentar zu “Unterschiedliche Ballaststoffe können verschiedene Wirkungen haben”

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