Medikamente aus Reiskleie

Beim weißen Reis wird bekanntlich die Reiskleie vom Reiskorn abgetrennt, und ist mehr oder weniger Abfall. In Ägypten und den meisten Ländern, in denen Reis angebaut wird,  wird Reiskleie als Tierfutter verwendet, oder sie wird verbrannt.

Die Kleie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, doch das gesundheitsfördernde Potenzial der Kleie ist bisher kaum erforscht.

Dank eines Projektvorschlags des Pharmakologen Prof. Walter E. Müller von der Frankfurter Goethe-Universität untersucht nun eine deutsch-ägyptische Forscherkooperation, welche pflanzlichen Arzneimittel sich aus der Reiskleie gewinnen lassen. Die Forscher erwarten, durch die Veredelung des Abfallproduktes neue Wirkstoffe gegen Demenz, Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte zu finden. (Quelle)

Das Forschungsvorhaben wird von der Europäischen Union und dem ägyptischen Innovationsfond gefördert. Beteiligt ist auch die Deutsche Universität in Kairo (GUC), die zusammen mit dem Freiburger Unternehmen VivaCell die Sicherheit der Reiskleieprodukte testet. Das Rohprodukt und das Verfahren zur Stabilisierung der Reiskleie liefert das mittelständige Unternehmen International Trade & Marketing aus Kairo.

In Deutschland ist Reiskleie ein wenig bedeutendes Nischenprodukt, aber durchaus erhältlich:

Reiskleie besteht aus den Randschichten des Vollkorn-Reiskorns, die beim Polieren der Reiskörner entfernt werden. Gerade in diesen Randschichten finden sich jedoch die meisten Nährstoffe. Reiskleie versorgt ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen und ist eine sinnvolle Nahrungsergänzung, die zudem noch glutenfrei ist. Reiskleie enthält

  • Faserstoffe
  • Proteine (darunter essentielle Aminosäuren)
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Lipide
  • Vitamine, (viele B-Vitamine, E und K)

Für alle, die auf eine günstige Nährstoffversorgung achten und die Weizen und anderes glutenhaltiges Getreide nicht vertragen, ist Reiskleie eine geeignete Nahrungsmittelergänzung.  (Quelle)

Schwierig einzuschätzen ist dabei die Bedeutung von Aussagen wie dieser:

in den Randschichten des Getreides [sind] auch unerwünschte Inhaltsstoffe wie Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde (etwa Phytin) und Verunreinigungen (etwa Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte) konzentriert. Phytin bindet im Darm Mineralstoffe und Vitamine und verhindert dadurch die Verwertung dieser Stoffe für die Ernährung.

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3 Kommentare zu “Medikamente aus Reiskleie”

  1. kann man aber einfach beheben:

    „D.h. es ist empfehlenswert alles Getreide wie z.B. Reis oder Getreide zum Müsli in Wasser ca. 8 Stdt. einzuweichen, denn dabei wird die Phytin in die Phytase umgewandelt und abgebaut, kann sich also beim Essen nicht mehr auf die Mineralien im Körper auswirken.“
    http://www.kochen-1×1.de/phytin_getreide.php

  2. Danke, Klasse!
    Das ist die Lösung!

  3. […] wurde ja auch schon mal erforscht – bisher, ohne dass Ergebnisse der Studie aufzutreiben […]

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