Rheuma-Informationen im Internet
Geschrieben am 10. Oktober 2008 von KPBaumgardt
Empfehlenswerte Webseiten zum Thema Rheuma
Eine Projektgruppe der regionalen Rheumazentren weist auf empfehlenswerte Webseiten zu rheumatischen Krankheitsbildern hin.
Hintergrund sei das zunehmende Angebot nicht fachlich geprüfter, marketingorientierter Internetseiten, welche die Patienten mehr verwirrten als sie aufklärten.
„Qualität in fachlicher und didaktischer Hinsicht sind Voraussetzung, damit Informationen dem Ratsuchenden weiterhelfen“, betonte Matthias Schneider. Er ist Sprecher der 30 Rheumazentren in Deutschland, die sich in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben.
„Gibt man in eine Internet-Suchmaschine den Begriff „Rheuma“ ein, erscheinen mittlerweile mehr als zwei Millionen Treffer.“
Bei „Übergewicht sind es übrigens 2,5 Mio „Treffer“; die Informationsflut, das Problem der „marketingorientierten Internetseiten“ ist auf dem Gebiet der Adipositas vergleichbar.
Dennoch ist der Anspruch, nur neutrale und ärztlich geprüfte Internetseiten zu listen, arg überzogen. Zum Einen wird bei „neutralen Seiten“ eine notwendige Stellungnahme politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber schlecht möglich sein – zum Anderen: welcher Arzt bietet sich an, eine Seite wie „Fressnet.de“ zu überprüfen?
Die Kriterien „industrieunabhängig“ und „Erkennbarkeit des Anbieters“ sind da schon eindeutiger. [Quelle]
Links zum Thema
» www.rheuma-wegweiser.de
» www.dgrh.de/rheumazentren.html
Die eigentliche Link-Seite fand sich dann zufällig auch noch…
Patientenverständlich?
Die „Kurzfassung der wissenschaftlichen Leitlinie „Definition, Pathophysiologie, Diagnose und Therapie des Fibromyalgiesyndroms“ in patientenverständlicher Form“ schreckt den „mündigen Patienten“ schon gleich mal ab: „Pathophysiologie“ gehört nicht zum allgemeinen Wortschatz. Hier noch ein paar Auszüge aus dem „patientenverständlichen“ Werk:
Bei Betroffenen mit anhaltenden bedeutsamen Beeinträchtigungen von Alltagsfunktionen 6 Monate nach Ende einer (teil-)stationären multimodalen Therapie wird empfohlen, die im Folgenden genannten Behandlungsmöglichkeiten zu überprüfen.
…
Bei einer Langzeitbetreuung sind Selbstverantwortung und Eigenaktivität der Betroffenen zu stärken. Es wird empfohlen, mit dem Betroffenen ein auf sie abgestimmtes Behandlungsprogramm zu erstellen (Empfehlung offen). Folgende Behandlungsmöglichkeiten können gemeinsam mit Ihnen erwogen werden:
Es folgt eine Reihe von medizinischen Interventionen bzw. Therapiemöglichkeiten, unter anderem, mit „offener Empfehlung“ wird hier die vegetarische Kost genannt…
Andere Maßnahmen: Der zeitlich befristete Einsatz von Tai Qi und QiGong kann innerhalb multimodaler Therapiekonzepte erwogen werden. Für weitere komplementäre und alternative Maßnahmen liegen keine Nachweise eine (Nicht-)Wirksamkeit vor.
Wie so oft, fehlt hier mal wieder eine Möglichkeit, eine Nachfrage zu stellen: Widerspricht die kurzzeitige Anwendung von Tai-Chi nicht in Wirklichkeit dessen Philosophie?
Oder auch: Wie mache ich meinen vegetarischen Brotaufstrich selbst?
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