Tai-Chi, Rheuma und die Ärzteschaft
Geschrieben am 22. August 2010 von KPBaumgardt
Studien zu den gesundheitlichen Wirkungen von Tai-Chi deuten auf ein sehr breites Wirkungsspektrum, vor allem ein … verbessertes Körpergefühl; Die Einheit von Körper und Seele bedingt einen verbesserten “emotionalen Tonus” bei einem verbesserten Allgemeinbefinden.
Man muss es ja noch immer erklären, worum es sich bei Tai-Chi handelt:
Die im alten China entwickelte innere Kampfkunst “Schattenboxen” besteht aus sanften Übungen mit fließenden, zirkulären Bewegungen des Körpers, die mit bestimmten Atemübungen verbunden sind. Das Ziel ist eine Meditation, bei der die Lebensenergie “Chi” durch den Körper fließen soll.
Aus medizinischer Sicht ist Tai Chi eine komplexe Intervention, die körperliche, psychosoziale, emotionale, spirituelle und verhaltenstherapeutische Elemente umfasst. Dabei trainiert Tai Chi den Gleichgewichtssinn. http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=42425
Tai Chi lindert Fibromyalgie war übrigens diesmal die Überschrift. Aus dieser Serie könnte man noch viele Artikel schreiben, wenn genügend Studien angestellt würden: Bei welcher Krankheit hilft Tai-Chi nicht?
Dass die Lebensenergie fließen soll, ist so eine typisch ärztliche Ausdrucksweise. Bei einer Meditation wird sie schon “fließen”, ob sie soll oder nicht – auch wenn sie sich nicht messen lässt. Wer nicht vom “Chi” sprechen will, kann sie ja auch Libido nennen.
In einem Chi-Gong-Kurs hatte sich einmal eine Ärztin angemeldet: Sie nahm immerhin an der ersten Stunde teil. Offenbar fühlte sie sich inmitten der “Patienten” nicht so richtig wohl.
Machte sie auch alles richtig? Statt sich auf ihre eigene Bewegung zu konzentrieren, wirkte sie etwas verunsichert, nahm sie sich ständig den Übungsleiter zum Vorbild und Beispiel.
Offenbar konnte sie die sagenumwobenen Flüsse des Chi nicht spüren. Insofern blieb sie in der Folge weg.
Vieleicht aber auch wegen der Erfahrung, was Sitzmeditation ist, denn auch die hatten wir “eingebaut”, für eine knappe Viertel-Stunde.
Während die anderen ihr Meditationskissen dabeihatten oder schlicht auf einem Stuhl saßen, meinte die Ärztin, es sich auf einem Medizinball bequem machen zu können – und zwölf Minuten in Konzentration auf den Atem, in Ruhe und aufrechter Haltung auf einem eiernden Ball – dabei spürt man bestimmt eine Menge; ob man diese Gefühle aber dem “Chi” zuordnen will, bleibt eine andere Frage.
Mehr westlich formuliert, war dieser Balanceakt ja vielleicht Ausdruck einer inneren Haltung: Der unglückliche Versuch, die Libido zu kontrollieren, statt “Es” fließen zu lassen, oder zuzulassen. Den Begriff der Libidostauung kennen wir ja…
Aber: Es wird schon keine Ärtzekammer und kein Hartmannbund Kurse wie “Tai-Chi für Ärzte” anbieten.
Da verhält die Ärzteschaft sich wie die sieben Schwaben: “Des brauchet uns net”. Also.
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Abgelegt unter: Gesundheit | Ein Kommentar »
Jaja….so ist das mit der lieben Ärzteschaft. Ich verstehe nicht ganz, warum die sich damit so schwer tun. Tai-Chi ist einfach wunderbar und hilft beispielsweise einem guten Freund sein Rheuma halbwegs in den Griff zu bekommen. Das liegt wohl an daran, das die Beweglichkeit der Gelenke sich stark verbessert.
Aber wie sagt du schon so schön :“Des brauchet uns net“
😉