Michael Jackson – Magersucht und Narzissmus im Olymp
Geschrieben am 26. Juni 2009 von KPBaumgardt
Erinnerungen an Michael Jackson hat wohl jeder; inzwischen hat sich das Rätsel, wie er weitermachen will, gelöst.
Zwischen den “Jackson Five” und seiner Solokarriere war ein grandioser Sprung, und Michael konnte seine eigene, riesige, meist jugendliche und weibliche Fan-Gemeinde finden.
Die Art, wie er sich präsentierte, die ganzen “Schönheitsoperationen” zwingen geradezu zur Assoziation “Selbstverliebtheit”, und verschiedentlich ist ihm das “Dorian-Gray-Symptom” zugeschrieben worden: Die Illusion, in ewiger Jugend leben zu können, um den Preis allerdings, auch nicht wirklich erwachsen zu werden. Insofern mag hier noch einmal der Verweis auf den Narzissmus angebracht sein.
Um die “narzisstische Struktur” in der Pop-Musik zu belegen, hier ein etwas längeres Zitat:
Auch die Hinwendung vieler Promis zu den unterschiedlichsten religiösen Bewegungen rechnet Bandelow dem Borderline-Syndrom zu: "Wer unter Angst leidet, sucht sein Heil gern in der Religion. Typisch für Borderliner ist, dass sie sich Ausgefallenes suchen. Madonna hat sich der Kabbala zugewandt, Tom Cruise missioniert für Scientology."
und hinsichtlich michael jackson und klaus kinski, die ich persönlich ebenfalls beide für borderlinebetroffen halte, wäre noch das element der öffentlichen identitätskonstruktionen und -wechsel zu nennen, welches bei genauerer beobachtung bei vielen sog. stars zu bemerken ist. essstörungen und selbstverletzendes verhalten als symptome verstärken ebenso wie vielfältiger drogenabusus dann nur noch die indizienreihe.edit: und es bleibt natürlich notwendig, immer im hinterkopf zu behalten, dass die meisten der oben von dem zitierten psychiater genannten symptome eben auch hinweise auf (post-)traumatische störungen sein können.
Was bleibt, sind die Konserven der Kulturindustrie. Ironischerweise hat Jackson selbst eine Hymne an den Mann im Spiegel inszeniert:
Es bleibt eigentlich unverständlich, was da so grell und schrill besungen wird:
I’ve Got To Get
That Man, That Man . . .
(Man In The Mirror)
You’ve Got To
You’ve Got To Move! Come
On! Come On!
You Got To . . .
Stand Up! Stand Up!
Stand Up!
…
Stand Up And Lift
Yourself, Now!
(Man In The Mirror)
Hoo! Hoo! Hoo!
Aaow!
(Yeah-Make That Change)
Gonna Make That Change . . .
Come On!
(Man In The Mirror)
You Know It!
You Know It!
You Know It!
You Know . . .
Es sieht so aus, als hätte Jackson mit seinem Spiegelbild geredet; wenn er schon nicht selbst die Veränderung herbeiführen kann, soll es wenigstens sein Abbild, die Illusion besorgen. Wirklicher wird dadurch nichts, auch nicht das eigene Wissen, das nur noch dem Spiegelbild, der Inszenierung zugeschrieben wird, wobei das Ich verarmt…
Nochmals, aus der obigen Quelle, ein Zitat:
der vollständigkeit halber…
…hier jetzt noch ein link zu einer rezension von bandelows buch, auf dessen thesen sich der obige beitrag bezieht – einer der interessanteren sätze in dieser rezension sieht so aus:
"Merke: Nicht der Showrummel macht verrückt, sondern manche schaffen es nach ganz oben, weil sie nicht normal sind."
das wort "showrummel" lässt sich ohne weiteres auch durch die wörter "politik" und "wirtschaft" ersetzen.
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