Umfrageergebnis: Lieber Wohlgenährt und Glücklich als Fett und Unzufrieden

Die Umfrage: Mauklick = AntwortDurchaus erschreckend fand ich die Ergebnisse der letzten Blog-Umfrage:

Wenn Übergewicht zum Anlass wird, sich schlecht zu fühlen, hat man schlechte Karten.
Sicher, der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Einschätzung der Befindlichkeit ist “nur” eine Interpretation,

aber was sollte das gemeinsame Merkmal der Besucher einer Seite mit dem Untertitel “Abnehmen, Diät, Gesundheit sonst sein?

Der Satz “Wie ich mich jetzt fühle…” wurde jedenfalls so fortgesetzt:

Der Anteil der Unzufiedenen "Dicken (?) ist größer als der zufiedenen

Wenn das bei einer Klassenarbeit der Notenspiegel wäre, mit 4,2 als Durchschnitt, also weniger als “ausreichend”, müsste die Arbeit wohl wiederholt werden.
Oder, um es auf hiesige Gegebenheiten anzuwenden: Die Befindlichkeit der Übergewichtigen lässt sehr zu wünschen übrig – denn das eine oder andere “sehr gut” stammt sicherlich von topfitten Sportlern, die aus gewissen Gründen hier mal hereingeschaut haben; ohne die 1-er kommen wir auf einen Schnitt von rund 4,5.

Um jetzt zum Motto, das in der Überschrift ausgedrückt ist, zu kommen:

Ziemlich enstirnig, dieses Kind als fett zu bezeichnen 1.) Lieber wohlgenährt und glücklich

Nehmen wir mal zum Beispiel das Bild dieses Kindes. Ich kann da nichts negatives sehen. Babyspeck hin oder her – das hat sich dann auch wieder gelegt – Babyspeck ist Babyspeck und schon in Ordnung. Und glücklich ist das Kind offensichtlich auch. Aber nicht “fett”.
Das Bild hat ein erwachsener Amerikaner bei flickr eingestellt und mit  “fat baby” getitelt. Irgendwie eine Wahrnehmungsstörung?

2.) … als fett und unzufrieden, oder “patisfying patisfaction (I can get no)”

mit Seltenheitswert: Private "Selbstbespiegelung", publiziert

“Fett”, so haben wir gerade gesehen, kann ein Attribut sein, das man sich selbst zuschreibt, ohne dass dies gerechtfertigt ist.
Dabei handelt es sich nicht um einen Schlankheitswahn, sondern um den Wahn, zu dick zu sein, oder um eine “Fettphobie”.

Der  merkwürdige Titel dieser Bilder deutet aber darauf hin, dass die junge Frau nicht recht zufrieden mit sich selbst ist, was sie aber mit Humor relativiert.

Coz in fact, after taking self-photos, in general, I say to myself "how could I dare?"… I get a shyness-attack. But, isn´t some boldness a healthy thing?
There´s a saying: "The problem with you is that you take yourself too seriously." wise… 😉

Heikel: Die weiblichen Rundungen, von hinten gesehen

Gewisse Rundungen gehören einfach dazu; wer sie unbedingt weghaben will, handelt unter Umständen gegen die Biologie und bekommt es mit dem Jo-Jo-Effekt zu tun.

Ein Teil der Lösung ist bereits in einem früheren Artikel zur Umfrage zu finden, hier sei noch hinzugefügt:

Der Fleck in der Zufriedenheit wird zum “Schandfleck”.

Hinzu kommt: Einige, die selbst keine weiße Weste haben, bagatellisieren den eigenen Bauchumfang mit Blick auf jene, die relativ nur etwas umfangreicher sind. Es herrscht, was das betrifft, manchmal Krieg unter den Übergewichtigen; wie soll es einem gut gehen, wenn man ständig angegriffen wird und die “Zuweisungen” insgeheim übernimmt?

 

Ausblick: Kämpfen oder “gut” sein?

Zum Schluss des Artikels sollte doch noch etwas positives kommen – und irgendwie passt dieser Vortrag, so merkwürdig er auch sei.

Es reicht ja, bis 1.30 zuzuhören. Wenn es dann noch um “Mobilisierung von Leistungsreserven” geht – ok; aber die Behauptung, 90% unserer Fähigkeiten lägen brach – das wird nicht so ganz stimmen. Allenfalls wird ein Teil unserer Fähigkeiten gehemmt, oder aufgerieben, oder von Ängsten gebremst.
Also zum Beispiel von übertriebenen Ängsten wegen dem Übergewicht. Dass diese und verwandte Ängste viel unnötiges Leid verursachen, sollte, anlässlich der Umfrage, mal gesagt werden.  

Dass dann “Arbeit an sich” “Arbeit an sich” ist, kann man als nettes Wortspiel, triviale oder geniale Erkenntnis ansehen – wie seht Ihr das?

Fotos: cc alienessness_GiselaGiardino, crimfant

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