Noch mal gut gegangen: Nur wenige verkohlte Zuschauer bei Böhmermann
Geschrieben am 28. Juli 2021 von KPBaumgardt
Köfte und islamistische Roulade – also ohne Schweineschinkeneinlage, bei „Böhmi brutzelt„, und „Warum warst Du denn im Gefängnis“, bringt B. seinen Gast X(-atar, das ist ein Name, also kein Gewürz) in Bedrängnis, und B. serviert Ayran, der weihnachtlich schmeckt, mit Gewürzauszügen.
Das geschieht bei Minute 9.20, und auf Weiteres habe ich dann verzichtet.
Böhmermann, der als Comedian erfundene und inszenierte Skandale konnte, auf einem neuen Parkett – und just am Tage der Ausstrahlung die Meldung, dass Alfred Biolek nicht mehr lebt: Niemand hat in den Nachruf auf Alfred Biolek noch etwas darüber eingeflickt, dass er pünktlich zum Start dieser „Sendung“ aus diesem Leben schied – „Das Leben geht weiter, so oder so“ oder sonst eine Banalität, unter keinen Umständen auch nur die leiseste Andeutung, dass es nicht auf Schweinefleischverbot, sondern allgemein weniger, jedoch artgerechte Schlachttierhaltung ankommt, wegen der Bodenqualität, der Erderwärmung, der Gesundheit und – ihr kennt die Argumentation, die wir nicht mehrmals täglich herunterbeten wollen.
Was das betrifft, war Biolek ein unbekümmerter Genießer, der nicht nur eine Flasche Wein aufmachte, und B. verkohlt uns, indem er vorgibt, „politisch“ nuanciert zu sein, sich aber faktisch für die Welt interessiert, als wäre mit multikulti-normgerechtem Futter alles in Butter und „Roulade schweinfrei“ ein Vorzeigegericht.
Während Teile der Gesellschaft zur Meinung gelangen, „Klimakrise“ und „immer weiter so“ sei nicht vereinbar, kocht B, als wolle er heute noch Muttern beeindrucken – aber nicht mal „Lebensmittelqualität“ kommt ihm über die Lippen, und die Idee, Roulade mal energiesparend im Dampfdrucktopf zu machen bleibt seinem Hirn fern – jedenfalls verhält er sich so. Für die Zuschauer*innen, die mehr als „wie gehabt“ wollen, wird B. damit unsichtbar.
2018 war übrigens die Edelkastanie „Baum des Jahres“, und unsere Wälder müssten mal umgebaut werden: Damit ergibt sich doch für „Influencer*innen“ jeglicher Couleur spätestens im Herbst die Gelegenheit, etwas vegetarisches, nachhaltiges mit Kastanie vorzustellen.
Im TV reicht es ja, so zu tun, als ob es gut schmeckt.
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