Fatshaming, Geschlechterdiskriminierung, Ravioli, Maccaroni

Vivien, Caro und Selin leiden unter fat-shaming, können aber damit umgehen.  Dazu erstellt Mandana Bareh Foroush einen kurzen Hessenschau-Beitrag, der es in sich hat, denn wie immer sind viele (Rand-) Aspekte nicht darstellbar, tauchen vielleicht in den Kommentaren auf, die wiederum diskriminierenden Charakter haben  können.

Dass Demütigung und Scham zu Binge-Eating, Depression und sozialer Isolation führen (können), übersehen „wir“  häufig – und es ist zu ahnen, dass das Argument „Das ist halt eine selbstverschuldete Krankheit, meine Nichte hat abgenommen, indem sie Limonade durch Wasser ersetzt und sich einen Hund angeschafft hat“ sowohl richtige als auch falsche Anteile enthält. „Hochgewicht“ kann auch mit Essstörungen zusammenhängen, und auch Essgestörte müssen möglichst das essen, was jeweils „richtig“ ist.

Auberginen-Champignongefüllte Ravioli, vor dem Gar-Dämpfen mit einer tomatigen „Grillsauce“ eingepinselt und mit frischem Basilikum dekoriert.  Die eher rechteckige Formnudel enthält eine Viertelscheibe Ziegenkäse mit Würzkräutern.

 

Das ändert nichts daran, dass Übergewicht prozentual mehr Männer als Frauen „befällt“, so dass bei strenger Betrachtung der Artikel, der Männer ausblendet, sich wohl gegen Gewichtsdiskriminierung wendet, aber  syncron „unsichtbare Geschlechtsdiskriminiuerung“ betreibt.

 

Sozial benachteiligte Gruppen haben weniger Möglichkeiten, ihr Gewicht zu reduzieren. Wohlhabende können sich Freiräume erkaufen, sei es im Bereich des Haushalts oder beim Kochen. Je höher der gesellschaftliche Aufstieg, desto perfekter muss der Körper sein. Vor allem bei Männern: Schlankheit wird mit Leistungsfähigkeit gleichgesetzt. Manager sollen heutzutage Marathon laufen und durchtrainiert sein.

Die Gewichtsdiskriminerung unterscheidet sich nicht [?*] von anderen Diskriminierungsformen dadurch, dass das hohe Körpergewicht als selbstverschuldet angesehen wird. Ein struktureller Ursprung wird nicht erkannt, es wird als selbstverschuldet angesehen. Dabei sollte das Gewicht nicht mehr aus defizitärer Perspektive betrachtet werden. Es muss hinterfragt werden, warum die Gesellschaft dicke Menschen stigmatisiert und was wir dagegen tun können.“ (Hervorh. u. „*“ d. Autor)

 

Was Haushalt und Kochen betrifft, pfuscht die Lebensmittelindustrie mit schnell und seriell zubereiteten Fertigmahlzeiten und Naschereien bis zum Abwinken ja „ordentlich“ ins Handwerlk – die eigene, bodenständige Küche muss aber auch organisiert werden, und  der häusliche Lebensmitteletat wäre im Zweifelsfall durch die adäquate Biolebensmittelgrundversorgung zu entlasten.

 

Es wird hier nie eine Patentlösung  geben – doch der Slogan

„Rezepte sind Politik – neue Rezepte sind Gesundheitspolitik“

kann Spuren einer Lösung des Problems enthalten:

 Gedämpfte Kohlrabi an Nuss-Curcuma-Sauce mit hausgemachten Maccaroni auf scharfer Tomatensauce mit gebratenem Ingwer-fermentiertem Räuchertofu

 

 

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