Männergesundheit

Männergesundheit - Logo von Fressnet.de Wenn Männer mit ihrer Gesundheit nicht allzu pfleglich umgehen, ist es an der Zeit, hieran etwas zu ändern, und eben mehr für die Gesundheit zu tun. So weit, so banal. Der Tag der Männergesundheit wirkt da auch nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber machen wir doch zunächst eine Bestandsaufnahme: 

Männer rauchen häufiger als Frauen, trinken mehr Alkohol, lieben in jungen Jahren riskante Sportarten und im Alter eher den Fernsehsessel. Sie nehmen vermeintliche „Wehwehchen“ nicht ernst, gehen seltener zum Arzt und nur wenige Männer nutzen die Chancen der Vorsorgeuntersuchungen.
Die riskantere Lebensweise, gepaart mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein hat aber zur Folge, dass Männer häufiger als Frauen an schwerwiegenden Erkrankungen leiden und im statistischen Mittel deutlich früher versterben.

Etwas provokant könnte man hier fragen, was nun zu tun ist: Die Risiken der  Lebensweise verringern, oder gesünder leben – oder beides?

Das “Landesgesundheitsportal Nordrhein-Westfalen” jedenfalls listet zunächst einmal die Sünden der Männer wider die Gesundheit auf:

Sie frönen weit häufiger als Frauen gefährlichen Sportarten, fahren Autorennen, Boxen oder versuchen sich in Extremsportarten wie Free Climbing. Damit nehmen sie jedoch zwangsläufig ein hohes Verletzungsrisiko in Kauf.
In die Jahre gekommen ändern viele Männer ihr Bewegungsverhalten und werden zu regelrechten Bewegungsmuffeln.
Die Reduktion der sportlichen Aktivitäten auf das Verfolgen von Sportsendungen im Fernsehen aber hat ihren Preis:
Denn Bewegungsmangel ist neben Bluthochdruck, hohem Cholesterin, Rauchen und Übergewicht ein entscheidender Risikofaktor für die Entwicklung von Erkrankungen.

Nun, als wäre es nicht schon gesagt worden, kommt die Überschrift

Körpergewicht

Männergesundheit in den Medien samt der Erläuterung:

Auch Übergewicht ist bei Männern häufiger anzutreffen als bei Frauen, die zudem durch die Östrogene bis zu den Wechseljahren vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser geschützt sind. Das erklärt, warum Männer häufiger Krankheiten wie einen Diabetes und Bluthochdruck entwickeln und im Durchschnitt weit häufiger und vor allem früher als Frauen einen Herzinfarkt erleiden.

Diese Erläuterungen finden wir übrigens unter der Rubrik “Gesundheitstipps”.  Ein wirklicher Gesundheitstipp wäre an diesem Punkt, zu sagen, wie das Abnehmen funktioniert – aber Fehlanzeige.

Statt dessen eine lange Litanei des  Fehlverhaltens; auch das männliche Rollenverständnis wird nicht ausgelassen:

Zum riskanteren Lebensstil des „starken“ Geschlechts gehört auch das bei vielen Männern sehr hohe berufliche Engagement, das Stress und Hektik im Alltag, mangelnde Ruhe- und Erholungsphasen für den Körper und oft eine körperliche wie auch seelische Überforderung nach sich zieht.
Schon das verbreitete männliche Rollenverständnis setzt so manchen Mann unter Druck. Denn Männer gelten allgemein als stark, mutig, risikobereit, belastbar, leistungsfähig und erfolgreich und vielen Männern gelingt es im Alltag nicht, sich von diesem klischeehaften Rollenverständnis zu lösen.
Wünsche nach emotionaler Wärme, nach Unterstützung und nach Entspannung gelten hingegen als eher weiblich und werden von Männern nicht selten unterdrückt, um nicht die vermeintliche männliche Identität zu gefährden. Dazu gehört auch, dass viele Männer gesundheitliche Probleme sowie Ängste und Sorgen aufgrund ihres Rollenverständnisses über lange Zeit verleugnen.

Das klischeehafte Rollenverständnis setzt so manchen Mann unter Druck.

Auch mit dem Sport steht es nicht zum Besten:

Sportliche Aktivitäten

Auch in puncto Sport fallen Männer meist nicht durch ein besonders Gesundheitsbewusstes Verhalten auf. Zwar sind die meisten vor allem in jungen Jahren sehr sportlich, doch nicht selten übertreiben sie es dabei.

Mit den Jahren lässt der Ehrgeiz oftmals abrupt nach.

Fehlt noch der Hinweis auf die Vorsorgeuntersuchungen samt kompetentem Rat:

Ein bisschen mehr Sorge um die eigene Gesundheit kann entscheidend sein!

Was das Übergewicht der Männer betrifft: Daran lässt sich ohne Sorge um die Gesundheit tatsächlich nichts ändern.

Davon abgesehen, braucht Mann für die Gewichtsreduktion das richtige Konzept. Auch darüber ist hier schon spekuliert und gelästert worden: Abnehmen bei Männer funktioniert anders als bei Frauen. Leichter ist es aber auch nicht.

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7 Kommentare zu “Männergesundheit”

  1. stimmt nicht! „Abnehmen fällt Männern mit Bauch nach ärztlicher Erkenntnis leichter als übergewichtigen Frauen.Das Bauchfett sei wesentlich leichter zu bekämpfen als die bei Frauen „typische Fettansammlung im Hüft- und Oberschenkelbereich“, sagte der Heidelberger Mediziner Andreas Hamann “
    http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/news/13474/index.html

  2. Den Spruch hört man öfters – aber wie wahr ist er?

    Das Gewicht zulegen fällt Männern sicherlich nicht schwer, daraus den Umkehrschluss abzuleiten, auch das Abnehmen müsste ihnen leicht fallen, ist nicht ganz logisch.

    Immerhin haben Männer ihre eigenen Probleme mit dem Abnehmen, Verzichten und auch mit der Vorstellung, die sie von sich haben.
    Und sie dürfen sich nicht einmal über den geleisteten Verzicht beklagen, sonst heißt es gleich, sie seien ein Jammerlappen.

    Und wenn dann der Spruch kommt, als Mann hätte man es doch eh einfacher, abzunehemn – soll das eine Motivation sein?

  3. männer haben von natur aus mehr muskelmasse, außerdem sind sie größer und schwerer als frauen, insofern verbrauchen sie auch mehr energie. da gehts dann mitm abnehmen auch schneller als bei dem andern geschlecht mit dem niedrigeren energieverbrauch.
    find ich zumindest logisch…
    außerdem kriegen männer aufgrund des hormonspiegels schneller muckis wie eine gleichstark trainierende frau.
    sowas ist echt gemein :-/

  4. Ach, grau ist alle Theorie…
    In der Praxis sind aber mehr Männer übergewichtig, und damit ein paar Jahre früher fertig.
    Der Hormonspiegel ändert sich auch mit dem Gewicht – und mit der Zeit.
    Außerdem trinken sie mehr Alkohol (das Getränk mit den vielen Kalorien, das die Hemmungen – dann beim Essen – lockert, und im Falle des Biers auch noch Östrogene enthält) und sind an die größeren Portionen gewöhnt.
    Mit dem ganzen Übergewicht am Bauch fällt zum Beispiel das Joggen und Laufen aus; weil sie mehr rauchen als die Frauen, geht ihnen früher die Puste aus, und wenn sie dann resigniert haben, snkt ihr Energieverbrauch deutlich.
    Ist auch gemein!

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