Das Phantomfett – Geschwisterchen des Phantomhungers?
Geschrieben am 26. Juni 2009 von KPBaumgardt
Zugegeben – das ist aus einer unbekannten Quelle geschöpft:
Body-image experts report that it is not uncommon for these individuals to be disappointed with the end result of their weight loss, obsessing over being "perfect." Although the excess fat has diminished and they may have attained their ideal or goal weight, they often continue to see themselves as overweight. This phenomenon of lingering anxiety over nonexistent fat has been deemed by specialists as "phantom fat".
Aber im Prinzip scheint es richtig zu sein: Nach einer eigentlich erfolgreichen Gewichtsabnehme sind manche immer noch unzufrieden, weil sie dem Wunschbild vom “perfekten Körper” doch nicht entsprechen.
Auch wenn das Fett zum größten Teil weg ist, bleibt die Angst davor wirksam; das Selbstbild hinkt sozusagen der äußeren Erscheinung hinterher.
Vielleicht gibt es Zusammenhänge zum Dorian-Gray-Komplex, dieser fand sich hier erst heute im Zusammenhang mit Michael Jackson und Narzissmus; Jacksons Untergewicht wurde jedoch nur selten wahrgenommen.
Andererseits: Wer will schon den Zusammenhang von Adipositas und Essstörung wahrhaben?
Die tiefgehende Identitätsstörung wird nur bei der Magersucht akzeptiert:
"Wer wäre ich denn noch, wenn ich plötzlich wieder normal äße? Was hätte ich dann noch. Nichts. Nichts Eigenes mehr."
Links:
Magersucht und Fettsucht im Vergleich
Essstörung und gezügeltes Essverhalten
Die Essstörung als Orientierungsstörung
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„Phantomfett“ kenne ich Es liegt wohl daran, dass die Seele einfach länger zum Abnehmen braucht als der Körper. So ähnlich wie bei einer Urlaubsreise im Flugzeug. Der Körper ist schon längst in einem fremden Land, doch man kann es noch gar nicht begreifen, da man morgens ja noch im eigenen Bett aufgewacht ist.
Die Seele braucht ja immer eine bestimmte Anzahl Erlebnisse, um etwas zu lernen. Bei mir hat es ungefähr drei Jahre gedauert, bis auch meine Seele „abgespeckt“ hatte..
Der Vergleich gefällt mir.
Bei drei Jahren Umgewöhnungszeit hat halt meist schon längst wieder der Jo-Jo-Effekt zugeschlagen.
Alternative: Das „Abspecken“ über drei bis vier Jahre „strecken“?
Ich habe übrigens über einen langen Zeitraum abgenommen. Also ohne Diät, sondern durch verändertes Verhalten.
Ich war als Kind – wie es die Schulärzte ausdrückten – „wohlgenährt“ (sprich: ich hatte einen Bauch und wog mehr als die anderen Kinder). Mit etwa 16 stellte ich meine „Trinkgewohnheiten“ um. Das heißt, nicht mehr 1,5 Liter Saft pro Tag, sondern dafür ungesüßten Tee. Und so nahm ich ganz ohne Diät ab. Mit etwa 18 war ich dann schlank. Aber es hat dann trotzdem noch lange gedauert, bis ich es realisiert hatte.
Ich trinke übrigens heute (fast 20 Jahre später) immer noch fast nur völlig ungesüßte Getränke – und Saft nur als Schorle 🙂
Sehr schönes Beispiel für einen Abnehmerfolg 😉
– Aber leider nicht zu verallgemeinern. Andererseits: Kalorienfrei Trinken hat durchaus seine Vorteile…