Kultur am Sonntag – Männer sind auch anders

So ein „Diätblog“ darf ja nur das Abnehmen thematisieren, zu Not noch zu Gesundheitsthemen das Ärzteblatt zitieren oder auf an anderer Stelle gefundene  Studien über das Fressverhalten  von  Mäusen mit Gendefekten berichten…

Stimmt oder
Stimmt nicht.

Stimmt natürlich nicht, und sich vom zwanghaften Denken an das „immer gleiche“ zu befreien, ist ja auch schon ein Akt der Emanzipation. Die hatten wir bisher für die Frau(en), denen die zuvor erfolgte sexuelle Revolution zu patriarchal gewesen war – aber die war vielleicht, wie die chinesische Kulturrevolution, bloß die falsche Revolution zur falschen Zeit.

Deshalb haben wir gelegentlich noch massive Probleme mit der weiblichen wie der männlichen  Rolle, gibt es einen erstaunlichen Spielraum, der jedoch selten genutzt wird. In dem Zusammenhang entsteht die folgende Vision:

Eine Frau, die sich einfach wohl in ihrer Haut fühlt, ist eine wahnsinnige Verlockung. Sie verspricht Wärme und Exzess. Geborgenheit und Verdorbenheit. Zärtlichkeit und Versautheit. Liebe und Sex.

Die Frage, welcher Mann so eine gefunden hat, stellt Nicole.

Andererseits: Nur tolle Männer verdienen tolle Frauen. Und wie sind die Männer tatsächlich?
Daumier hatte es jedenfalls fertig gebracht, jene patriarchalische Rolle, die dem Manne angeblich anhaftet, vortrefflich auf die Schippe zu nehmen:

Wir sehen einen Herkules mit Schippe, Besen und von Strumpfhaltern gehaltenen Strümpfen, der zudem noch ein wenig übergewichtig ist, und den

in dieser Interpretation anorektischen Narziss, dem im Gegensatz zu Herkules eine wirkliche Aufgabe fehlt, weshalb er sich eben mal in sich verliebt, womit er die Grundlagen für den wissenschaftlichen Narzissmus legt.

Da macht Mythologie doch wieder Freude, und wer mehr davon will, findet es auch.

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3 Kommentare zu “Kultur am Sonntag – Männer sind auch anders”

  1. Scheinen echt extrem selten zu sein, die tollen Männer mit den tollen Frauen… oder sie trauen sich nicht, das zu sagen…

    Darf man heute nicht mehr „zugeben“, dass man sich (und seinen Körper!) mag???

    lg, nicole

  2. Tolle Männer sind Helden, so haben sie es gelernt.
    Daumier hat ja auch aktuellere Zeichnungen gemacht und das bürgerliche Spießertum herausgearbeitet, dargestellt.
    Helden sind erfundene Gestalten, Fiktion, Ideale. Deren Existenz hat auch etwas mit Herrschaft zu tun.
    In Wirklichkeit habe wir es mehr mit scheinbaren Helden zu tun, über die man sich auch lustig machen kann, ist D.’s Botschaft.
    Ganz wohltuend, weil allzuoft die Ansprüche einfach nur überzogen sind.
    Gleichzeitig werden bis in den letzten Winkel Botschaften verbreitet wie „Du musst toll sein„.

    Wer sich gut fühlt und wohl und sich mag, geht nicht zum Arzt, um ihm zu sagen: „Mir geht es gut“.
    So ein „Gesundheitsblog“ hat auch ohne Warnhinweis: „Glauben Sie nichts, was hier steht, gehen Sie zum Arzt“ den Touch einer Beratungsfunktion.

    Man kann auch daran leiden, dass man glaubt, es fehle etwas

    Die von Dir angesprochene Haltung ist also, leider, relativ selten zu finden. Wirklich intakte Beziehungen schließlich auch.

    Aber man kann ja daran arbeiten.

  3. Also WIR sind mit UNS sehr zufrieden, stehen auch dazu und das schon soooo lange. Das waren wir aber auch schon als wir beide noch kugelrund waren 😉

    Viele Grüße
    Lutz Balschuweit

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