Verlinken
Geschrieben am 20. Juli 2008 von KPBaumgardt
Domenic vom „Meinungsplaneten“ hat seine erste Blog-Parade ausgerufen, bei der er die folgenden vier Fragen stellt:
- Verlinkt Ihr viel auf andere Blogs?
- Verlinkt Ihr sinnvoll oder spamartig?
- Habt Ihr Angst, Besucher durch „Link Love“ zu verlieren?
- Welche Einstellung habt Ihr gegenüber dem Verlinken?
Der Hintergrund dieser Fragen sind Klagen über die Einstellung von Bloggern zur Blogossphäre, ist ein ungutes Gefühl, das sich angesichts des Phänomens „Linkgeiz“ einstellen kann: Offenbar gibt es Blogger, die befürchten, ihr Page-Rank könnte schwächeln, weil sie auf Andere verlinken.
Der Gegensatz dazu wäre die „Link-Love“ oder „Link-Liebe„, die beim Ideenverteiler schon einmal Thema war, mit dem Tenor „Links als digitales Zahlungsmittel“.
- Ich verlinke lieber auf Blogs als auf Massenmedien, die sowieso schon eine enorme Marktmacht – also eine Art Informationsmonopol – haben.
„Viel“ ist natürlich relativ. Im Prinzip würde ich gerne mehr verlinken; was aber auf Dauer nur Spass macht, wenn es ein ausgewogenes Verhältnis von Links und direkten oder indirekten Backlinks gibt, idealerweise in einem Verbund von Blogs mit verwandten Themen und Zielen. - Das revolutionäre bei der Einführung des Hypertextes war ja, dass ein einzelner Text direkten Bezug zu anderen Texten nehmen kann – an den Stellen, wo sich thematische Überschneidungen ergeben.
Die Angabe der (Verlinkung mit der) Quelle ist demgegenüber eine alte Übung.
Wer Romane schreibt, verzichtet weitestgehend auf Quellenangaben, wer „seriöser“ arbeitet, macht sie.
Spamartiges Verlinken wäre unseriös. Werbung, die auf einem Blog, oder einer Website geschaltet ist, ist, nebenbei bemerkt, auch eine Form der Verlinkung. Hier gilt: Mit offenen AUugen werben. - Die „Besucher“ kommen, ohne sich anzukündigen, stöbern herum, ohne zu sagen, was sie wollen, suchen etwas bestimmtes und wissen nach drei Sekunden genau, dass es hier nicht zu finden ist, hinterlassen höchst selten einmal eine Visitenkarte und lassen sich von der großen Suchmaschine ihren Weg durchs Netz zeigen.
Die, die es hier interessant finden, werden auch wiederkommen, wenn sie hier einen wertvollen Link finden. - Von Blog zu Blog drückt der Link auch aus, dass man einander wahrnimmt, hat also eine emotionale, auch mehr oder weniger ambivalente Komponente. Ein Link kann den Sinn eines freundlichen Grußes haben, oder aus Gründen der Redlichkeit, oder einfach so gesetzt werden.
Hypertext zu schreiben ist etwas anderes, als ein Buch, bei dem die Gedanken fein säuberlich, wie auf einer Wäscheleine aufgereiht, geordnet werden. Interne und externe Links machen aus einzelnen Artikeln doch etwas mehr als die einfache Summe, hoffe ich.
Zur Meinungsplaneten-Blogparade bin ich über das Blogparaden-Blog gekommen, hatte sie auf „als neu behalten“ gesetzt (bis August ist ja noch soo viel Zeit), fast vergessen, und wurde dann noch mal durch Manuels Artikel bei Vital-Genuss daran erinnert. So viel zu einem möglichen Umgang mit dem „via“ – Terminus.
Und zum Schluss noch ein wenig „Werbung in eigener Sache“ mit vielen quadratischen Bildchen.
eine Runde Kalorien zählen? |
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Abgelegt unter: Allgemein | 5 Kommentare »
Sehr schön geschrieben. Gerade der Punkt 4 ist ja schon fast als prosaisch zu bezeichnen 😉
lg Manuel
PS: Das mit den drei Sekunden wundert mich auch immer wieder… macht es doch einen nicht kleinen Anteil der schnellen Besucher aus.
Hey K – P,
gut gebrüllt Löwe!
Übrigens, durfte ich deinen tollen Essig nun endlich probieren. Schau mal vorbei, was ich daraus gemacht habe…
@Manuel:
Danke!
@Sjörn:
Ein schöner Salat; die Mischung find‘ ich gut. Auf diese Weise kommst Du auch mal in die Kreise der Genussblogger 😉
Ich trage Deinen Beitrag noch unter
http://fressnet.de/blog/?p=563
ein, dann ist die Liste der (bisherigen) Tester komplett.
[…] Fressnet […]
[…] dass die Sehnsucht nach wahrer Link-Liebe unter diesen Umständen – auch die Anziehung der Masse spielte hier mit herein – groß ist. […]