Ein Teilnehmer bei der „Mayo-Clinic-Diet“ hatte eine Frage zur Durchführung der „Diät“:
„I’m a little confused about how much fruits and vegetables we are allowed in a day.“
Wenn
das grenzenlos Essen („All you can eat?“) jetzt schon während der
Gewichtsreduktion erlaubt ist, kann das also zu Konfusion, Verwirrung
führen… Die unerwartete Antwort hatte jedenfalls
They are unlimited
gelautet.
Vielleicht lässt diese Antwort, die sich auf Obst und Gemüse bezieht,
Ahnungen vom doch vermissten Schlaraffenland anklingen – doch im Heute
und Morgen geht es nicht um fertig gebratene Täubchen, die man nur noch
vom Himmel pflücken muss…
Der Wunsch, den Jo-Jo-Effekt in die
Wüste zu schicken, müsste sich nur noch mit eiuner Zauber-Handlung
verwirklichen, und die Welt des Abnehmens wäre wieder ein Stück
freundlicher.
In der öffentlichen Diskussion bleiben die
„Wiederholungstäter“ eigentlich ziemlich unberücksichtig: Man stelle
sich bloß mal vor, die ganzen begonnenen „Gewichtsverluste“ wären von
lebenslangem Erfolg begleitet gewesen – Wer würde dann noch ein Rezept
für eine „Abnehmspritze“ wollen?
„Abnehmen und Selbstkontrolle“ zählt zu den gemiedenen Themen, Abnehmen unter kontrollierten Bedingungen oder Fremdkontrolle unterliegt einem Tabu.
„Helfen und Hilfe bekommen“ ist in den Medien vielleicht ein
beliebtes Thema – wenn Fernsehdoktoren am Beispiel zeigen, wie abnehmen
„geht“ und auch in schwierigen Fällen funktioniert. Die Behandlung
verläuft im Zeitraffer und ist selbstredend erfolgreich.
Wieder in ein bestimmtes „Traumkleid“ zu passen“ kann
durchaus ein Abnehmziel sein – Wir kennen die Zauberformeln in der Art
von „Der Weg ist das Ziel“, doch der Wunsch, wieder ins Brautkleid zu
passen, kann nicht generell bei Frauen und Männern gleichzeitig
vorausgesetzt werden. „Die Sache mit dem Ziel“ ist also eine höchst
individuelle Angelegenheit, die gleichzeitig von hoher
gesellschaftlicher Bedeutung ist. Bei der Zielfindung gilt: Weiterlesen »
Die „guten Darmbakterien“ sollten wir doch bitteschön unbedingt pflegen und fördern, der Gesundheit wegen, hatte die FAZ geworben, und „mehr“ stünde in der Zeitung, hinter der Bezahlschranke. Wer kein FAZ-Abonnement hat und auch keines buchen mag, kann sich nach anderen Quellen umschauen, und so z. B. unter „Prof. Andreas Michalsen | Ernährungsmediziner | Wie das Mikrobiom unsere Gesundheit beeinflusst“ fündig werden.
Einfache Rezepte sind gefragt – und sie werden auch geliefert, so
dass hier sogar ein Überangebot herrscht. Das lässt sich zum Beispiel
beim Thema „Linsensuppe“ beobachten – der Ehrgeiz treibt die
Rezeptersteller an, und sie stellen ihre besten Rezepte ins Internet.
Mit Zweifelsfragen
zu wirksamen Anti-Adipositas-Inhalten beschäftigt zu sein, bleibt uns
nicht erspart, wenn wir Grundlegendes verbessern wollen. In der
japanischen Industrie streben sie eine ständige Verbesserung der
Produktion, der „Produktionsweise“, letztlich der Produkte an. Wie könnte ständige Innovation, die dort unter dem Stichwort Kaizen praktiziert wird, in unserem Zusammenhang aussehen?
„Viel hilft viel“ sagt das Sprichwort, und wer sich beim Zuckerkonsum
daran hält, dem bereitet der hohe Zuckerverbrauch mehr Schaden als
Nutzen. Wenn weniger Fett beim Abnehmen hilft, müsste doch „noch
weniger“ nach dem Abnehmen noch weniger „Restgewicht“ bedeuten?
Mit, oder auch trotz Adipositas abzunehmen, ist ein zäher. und
mühseliger Weg nach draußen, aus der Sucht heraus. Da helfen auch
Durchhalteparolen wie „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freud‘ ist doppelte Freud“ nicht
immer gleich auf Anhieb. Es gibt ja nicht nur die Abnehm-Solidarität,
sondern auch den Abnehm-Neid und die Abnehm-Konkurrenz.
Angenommen, 10 Leute setzen sich zusammen, um sich beispielsweise
auszutauschen oder gegenseitig kennenzulernen – früher hieß das dann
„Selbsterfahrungsgruppe“, stellt sich bald ein Gemeinschaftsgefühl ein,
so ähnlich, wie wenn sie zusammen eine Suppe zubereiten. Da werden
verschiedene Zutaten eingebracht, es wird geputzt, geschnippelt und
gekocht, und jeder Teilnehmer ist so eine Art Spezialist in seinem
Fachgebiet. Dabei ist bekanntlich das „Salz in der Suppe“ ein extrem wichtiger Bestandteil.
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