Idsteiner Fastenspaziergang
Geschrieben am 2. September 2025 von KPBaumgardt
Wenn Gesundheits-Dokus mit Titeln wie „Letzte Hoffnung Magen-Op“ gar nicht selten sind, sagt das eine Menge aus über die Verhältnisse unserer Gesellschaft: Unter anderem, dass eine wirksame Therapie im Vorferld des 200-Kilo-Schreckensszenarios nicht stattgefunden hat.

Demgegenüber wiegen sich viele in der Hoffnung, noch das eine oder andere As im Ärmel zu haben, oder dass noch irgendeine glückliche Wendung, ein Zufall eintritt. Hoffnung habe ich persönlich ja auch, einfach weil es nichts bringt, als hoffnungsloser Fall zu vegetieren: Das wäre selbst für schwer Depressive eine Zumutung.
Das betreute Fasten ist gewiss so eine „Perspektive mit Aussicht auf den Erfolg“ als Folge dessen, was vorher geschehen ist. Betreutes Fasten findet in einer Interaktion von Betreuten und Betreuenden statt, so dass die monolytische Haltung „Ich mach‘ das alleine, das kann ich auch ohne Hilfe“ überhaupt unpassend wird. Wie alles, braucht auch das betreute Fasten einen Ort – also habe ich mich mal vor der Haustür umgesehen:

Wir befinden uns in der Altstadt von Idstein, vor dem Rathaus, das wir in dieser Perspektive im Rücken haben.
Beim Überwinden einiger Treppen und Treppchen wird der Kreislauf angekurbelt, die Spezialitäten der Eiscafés lassen wir unangetaqstet.

Vom fast gleichen Standpunkt aus, mit dem Blick in eine andere Richtung

Verlassen wir hier die malerische Altstadt, um in der Fußgängerzone noch ein „Street-Photo“ zu schießen:
Mit der Ertlaubnis der Motorradfahrer, wenn der Helm aufgesetzt ist, ein Foto zu machen, kann ich dieses hier auch beruhigt posten.
Der Spaziergang geht weiter, vorbei am Schlossteich – ein ähnliches Foto hatte ich bereits gepostet, doch kann man Beispielfotos auch per künstlicher Intelligenz erstellen lassen, was mit einem Arragement von Personen im Freien funktioniert, könnte man auch mit einem buntgemischten Teller machen:
Die „Fotomontage“ wird auch in der vergrösserten Darstellung nicht besser, im Original kann
man deutlich weniger Leute authentisch dabei beobachten, wie sie einen
sonnigen Sonntag verbringen. Der Eindruck, dass auf dem „Gruppenbild“
nur schlanke Personen, keinesfalls 30-40 Prozent Übergewichtige und
Adipöse zu sehen sind, ist doch zutreffend?
Vielleicht kann so eine
Umsetzung von „Bildbearbeitung“ künftig die menschliche Fotographie
ersetzen; mit ferngesteuerten Kameras arbeiten „wir“ ja auch schon
längst. Dass menschliche Fotographen damit bedeutungslos werden, halte
ich für wenig wahrscheinlich, dennoch wecken solche Entwicklungen auch
Ängste.
Während Mensch nicht ohne Gefühle wirkt, macht die Maschine
nur ihre Arbeit; „Parasoziale Bindungen“ zu einer KI können entstehen.
Es gibt keine echte Gegenseitigkeit bei einseitiger emotionaler
Investition.
Echte Empathie, „Resonanz“ ist hier nicht zu erwarten; parasoziale Bindungen sind asymmetrisch.
Wo „Zomby-User“ sich mit fremden Federn schmücken und KI-Erzeugnisse
als eigene Kreation ausgeben, entstehen veränderte „echte Beziehungen“.
Im schönen Idstein, dessen Bebauung mehr und mehr verdichtet wird, geht der Spaziergang weiter, durch eine gefällige Spaziergehstrecke:
Beim Spaziergang könnte man darüber nachdenken, wer auf die Idee zum Slogan „bringt verbrauchte Energie zurück“ gekommen war. Das verdeutlicht, dass es uns darum geht, unnötige Energiespeicher zu leeren, wenn denn ihre Notwendigkeit oder sogenannte Notwendigkeit aufgehoben ist.
Anregungen für eigene Rezepte sind wichtig und haben ihre eigene soziale Funktion, „Austausch“ zum Beispiel. Nach dem Motto „Kommunikation ist alles“ wissen wir auch, dass selbst das Schweigen etwas aussagt, wenn auch in hartnäckigen Fällen nichts Gutes. Dabei sind Kooperation und Konfliktlösung als wertvoller zu bevorzugen, soweit möglich.
Und nicht jede Nicht-Reaktion bedeutet „Feindseligkeit“. Wenn ich vorschlage, für die eigene Grünzone Papyrus-Ableger zu spenden, und keine Resonanz erfahre, ist das fast bedeutungslos, nämlich einfache Interesselosigkeit.
Vielleicht geht es letztlich um die Frage: Kann so ein Spaziergang Resonanz und den oft übersehenen Mut zur Vertrauensbildung wecken?“
– Fortsetzung folgt –
Related posts:
- Der Kalorienverbrauch beim Spaziergang
- Abnehmen \ Fasten – die falsche Formel: Keine „Bauch-weg-Diät“ ohne Richtiges Essen!
- Intervall-Fasten als Alternative
- Wegen Kultur-Schwund und Bindungsverlusten verliert die Humanität und wir haben die „familiäre Qual der Diäten“
- Intervallfasten und wechselnde Anforderungen
Abgelegt unter: Allgemein | Keine Kommentare »
Frische Kommentare