Der Kalorienverbrauch beim Spaziergang
Geschrieben am 14. September 2008 von KPBaumgardt
– für einen Menschen von 80 kg mit ca 288 kcal pro Stunde zu beziffern, sollte nicht das interessanteste am Spazierengehen sein.
Der Mehrwert beim Spazierengehen
Wichtiger ist die Seite des Erlebens – welche Eindrücke strömen auf die Spaziergänger ein, wie erleben sie die Umwelt, in der sie sich bewegen – in der „Freien Natur“ mit monotonen, endlosen Feldern und Wiesen, oder welche Wahrnehmung entwickeln wir in einer abwechslungsreichen Landschaft mit größerer Artenvielfalt, Feldrainen, Hecken, Bäumen und Wiesen, auf denen auch einmal eine seltene Pflanze wächst.
Gehen ist nach wie vor die natürlichste und nicht zuletzt die sozialste Form der Fortbewegung. Zugleich ist es die einfachste Art, sich eine Stadt oder Landschaft zu erschließen. Sehr viele tun es alltäglich, … (Quelle)
Eine soziale Form der Fortbewegung wird der Spaziergang natürlich erst als gemeinsamer. In dem Zusammenhang gibt es sogar spezielle Kalorienwege, bei denen der Kalorienverbrauch im Mittelpunkt des Interesses steht – aber auch die Landschaft, durch die man sich bewegt.
Gedankenaustausch beim Spaziergang
Möglicherweise ist das „einen Fuß-vor-den-Anderen-Setzen“, die eher harmonische und unangestrengte Bewegung, auch dem gleichmäßigen Gedankenfluss förderlich, und damit dem Gedankenaustausch. Kalorienverbrennung, Kalorienverbrauch findet nebenbei statt.
Die Trägheit überwinden
Die größte Hürde beim Spaziergang ist die Haustür. Hat man die erst einmal hinter sich geschlossen, ist man auch schon draußen. So schwer kann es doch nicht sein. Aber Viele scheuen diesen Schritt, bevorzugen das Sofa, den Fernseher, die Chips-Tüte (Die man aber auch während des Spaziergangs leeren kann).
Beim Spaziergang essen
Gerade beim sommerlichen Spaziergang in der Stadt lässt sie sich beobachten: Die Schlange vor den Eisdielen. Mit der Eiswaffel in der Hand ist der Gedanke an einen Kalorienverbrauch beim Spazieren-Gehen natürlich utopisch.
Spaziergang und Wandern
Natürlich kann die Intensität des Spaziergangs auch gesteigert werden. Das Wandern bezweckt die Fortbewegung über größere Strecken, nimmt mehr Zeit in Anspruch, erfordert auch mehr Vorbereitung, entsprechende Kleidung, Streckenplanung und mehr. Größer wird dementsprechend der Kalorienverbrauch…
Radwandern
Das Radwandern als Sonderform kennt keine Entsprechung zum Spaziergang. Rad-Spaziergang – diese Wort kennt unser Sprachschatz nicht. Beim
Autofahren
hat sich der Wortimport „cruisen“ eingebürgert – und entspricht etwas dem „bummeln“ oder „dahingleiten“. Gerade Cabrios sind offenbar zu diesem Zweck erfunden worden. Beim „Autospaziergang“ ist der Kalorienbedarf erheblich – allerdings nur der des Motors, und wenn sich der Tank leert, nimmt der Mensch deshalb noch nicht ab.
Der Spaziergang im Park
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Parks Parks sind oft das ideale Gelände für einen Spaziergang. In einem Bergpark wird der Kalorienbedarf – aufwärts – höher ausfallen 😉
Sanfte Bewegung
Die „sanfte Bewegung“ ist wohl das Haupt-Charakteristikum des Spazierganges. Dementsprechend ist er auch mit einem sanften Kalorienverbrauch verbunden. Wann immer Zeit und Ort günstig sind, ist sie empfehlenswert:
- Beim Morgenspaziergang
- beim Spaziergang in der Mittagspause
- beim Abendspaziergang
- beim Nachtspaziergang
- beim Sonntagsspaziergang
Sonntagsdemonstrationen und politische Spaziergänge
Ein merkwürdiges Phänomen ist auch, dass es politisch motivierte Spaziergänge gibt, doch das ist ein Sonderthema, bei dem es kaum um einen Kalorienverbrauch geht, sondern meist um die Veränderung von Verhältnissen, um die Demonstration von Veränderungswillen und Veränderungsbedarf.
Therapeutisches Spazierengehen
Mancherorts gibt es noch alte Kurparks, die keinen anderen Zweck haben, als beim Spaziergang Anregungen für Auge, Nase und Ohren zu bieten. Dort sind auch manchmal Barfusspfade angelegt, und Parkbänke sind ein Muss: Gehen und entspannen, Schauen, die Sonne genießen sind sozusagen im Gelände einprogrammiert.
Heilspaziergänge
gibt es im Qi-Gong: Bewusstes, meditatives Gehen, das die Koordination und den Gleichgewichtssinn schult, die Aufmerksamkeit von der Außenwelt abzieht und nach innen lenkt: Entspannung in der Bewegung.
Spaziergang in der Stadt – Der Stadtbummel
Beim Stadtbummel unterbricht, wer mit der Kamera seine Eindrücke festhält, immer wieder den Spaziergang. Aber auch solche Pausen gehören dazu und schaden nicht. Schwierig wird für Manche dann die „Nachbereitung“ des Spaziergangs: Wohin mit den Bildern? Nicht alle Spaziergang-Fotos kann man schließlich auf einem Blog deponieren.
Der Einkaufsbummel
Hat es in der Stadt Sinn, zu flanieren, gibt es außer Schaufenstern mit mehr oder weniger interessanter Dekoration auch noch andere Anreize für das Auge oder bloß eine „nackte“, zumal Sonntags ausgestorbenen Fußgängerzone?
Der Spaziergang in der Wissenschaft
Das Flanieren, Lustwandeln, oder wie man das gemächliche Gehen in der Natur noch bezeichnen mag, hat endlich eine kompetente Fan-Gemeinschaft. Diese Fans sind Wissenschaftler und die haben sich treffen sich heute und morgen in der Universität in Frankfurt am Main getroffen um sich zu ihrem Forschungsgebiet auszutauschen.
Die speziell zum Kongress eingerichtete Website www.promenadologie.de bietet weiterführende Informationen: Die Promenadologie (=Spaziergangswissenschaft) erforscht die Wahrnehmung und nutzt den Spaziergang als Forschungsmethode, zur Raumanalyse und zur Vermittlung von Inhalten.
Von außen betrachtet ist die Spaziergangs-Wissenschaft die reine akademische Dekadenz, während die Promenadologen sich – berufsbedingt – bester Gesundheit und eines moderaten Kalorienverbrauchs erfreuen.
Gassi Gehen
… ist häufig eine Sonderform des therapeutischen Spaziergangs. Kalorien verbrauchen Herrchen und Hundchen oder Frauchen und Hundchen. Der Spaziergang mit dem Hund erspart den Mitmenschen und stiftet Kontakte mit Gleichgesinnten: Mit Hundehaltern. Wenn diese sich bücken, um die Hinterlassenschaften des Vierbeiners zu beseitigen, ist das erfreulichste am Mensch-Hund-Spaziergang.
Der Spaziergang und die innere Ruhe
Eigentlich sollte das Auge beim Spaziergang Ruhe finden, der Blick frei schweifen können. Damit ist es oft schon vorbei, wenn Windmühlenflügel am Horizont auftauchen, ist die Ruhe des Blicks nur noch bei Windstille gegeben.
Die Harmonie der Landschaft ist zerstört.
Natürlich hat auch dieses Phänomen etwas mit Energieverbrauch zu tun: Wir verbrauchen zu viel Energie, und wissen nicht mehr, woher sie nehmen.
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Abgelegt unter: Wellness | 6 Kommentare »
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