Zweifelsfragen zu Adipositas

„Viel hilft viel“ sagt das Sprichwort, und wer sich beim Zuckerkonsum daran hält, dem bereitet der hohe Zuckerverbrauch mehr Schaden als Nutzen. Wenn weniger Fett beim Abnehmen hilft, müsste doch „noch weniger“ nach dem Abnehmen noch weniger „Restgewicht“ bedeuten?


Die „Wirksamkeiten von Diäten zur nachhaltigen Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Adipositas“ kann man noch lange überprüfen und das eine oder andere „Zwischenergebnis“ den eigenen Konzeptionen einverleiben: Beispielsweise, dass die Vorschrift „Ganz wenig Fett verwenden“ eher dazu führt, dass die DiäterInnen der Diät eher den Rücken zukehren, als wenn die Regel lediglich „nicht zu viel Fett“  lautet: So ganz ohne Fett schmeckt es nicht, und die Butter („Ein Leben ohne Butter ist nicht lebenswert“) wird noch lange nicht vom Brot gestrichen.
Indirekt kann Statistik also auch zu unerwarteten Ergebnissen führen; die erwähnte Wirksamkeitsstudie schweigt sich über die Wirksamkeit des Fastens mit den Intervall-Versionen jedenfalls aus und  das Wort „Intervall“ kommt nur einmal, wie folgt, vor:

Studien und Meta-Studien müssen eine gewisse Transparenz hinsichtlich ihrer Methodik vermitteln, z. B. sicherstellen, dass „…  für Mittelwerte und Signifikanztests Konfidenzintervalle angegeben [wurden].“

Auch bei Themen, für die „gesundheitspolitischer Entscheidungsbedarf“ besteht, kann noch die schönste Fragestellung ins Leere führen: Diäten im herkömmlichen Sinne taugen  langfristig so viel wie Luftschlösser, sind zumindest auf Sand gebaut, und die interessanten Fälle, die „einfach so“ sich zügeln und ohne viel Brimborium einfach abnehmen, werden bei den Erfolgs- und Misserfolgsstatistiken nicht erfasst.

In einer Hühnchen-Gemüsebrühe tummeln sich Zuckererbsen, Paprika und Vollkornbandnudeln, auch in „größer“ zu betrachten.

Tofu ist eine schöne Suppeneinlage – zart und eiweißreich, kann per marinade einen reizvollen Geschmack bekommen, ist relativ lange haltbar und schnell verfügbar, wenn im Vorrat 😉 .

Schlicht und einfach, mit wenig Aufwand zubereitet: Es geht nicht um eine kommerzielle Präsentation, sondern um den ernährungs-bezüglichen Normalfall.

Hier nun mal eine Zufallskomposition.

Offene Fragen zu „Ernährung/Ernährung bei Übergewicht

Frühstück – Ja oder Nein?

Eine eindeutige Antwort ist hier nicht in Sicht, zu jedem Argument gibt es ein Gegenargument, zu jeder Studie gibt es eine Studie mit anderem Ergebnis. Wenn alle Menschen unterschiedlich sind, kann es auch keione absolut gleichlautenden Ergebnisse geben.

Die Atmosphäre der Veränderung kann verunsichernd sein – dann noch Zweifel zu schüren, ist reichlich dumm, weil möglicherweise schädlich. Ich hatte mich einst an Frischzkornbrei mit Yoghurt schon fast gewöhnt, da erzählte mir ein Freund, ungekochtes Getreide wäre schädlich, wegen der Fraßgifte, mit dem die Pflanze sich gegen Fressfeinde schütze. Die Information, dass schon das Einweichen über Nacht den Gedtreide-Frischkornbrei harmlos macht, hätte eigentlich das falsche Abraten verhindert.

Von Desinformation sprechen wir inzwischen bei vielen Gelegenheiten – hier noch so ein Fundstück aus einem betagten Forum:

„Adipositas ist eine Krankheit!
Adipositas ist keine Frage des Lebensstils!“

Sicher ist bei einem Beinbruch ein Hinweis auf einen Lebensstil, bei dem „das“ nicht passiert wäre, nicht sinnvoll. Jeder weiß selbst, dass ohne Skifahren das Risilo eines derartigen Sportunfalls gering ist.
Mit dem gesunden Lebensstil haben wir aber noch unsere Probleme – das ist ein großes Feld, das wir noch zu bestellen haben.

Aus der Pfanne kamen hier nur die kleingewürfelte Zwiebel und der Knoblauch, hinzugefügt zum Geflügelhackfleisch mit edlen Semmelbröseln und Ei.
Ansonsten spielte das Garen sich im Dampfdrucktopf ab, energiesparend und so nachhaltig wie möglich, was ja auch eine Form der Achtsamkeit ist, die gegen einen Achtsamkeitsmangel mobilisiert werden muss.

Apfelessig

Kürzlich ist eine Studie, die gewisse Hinweise auf die Wirksamkeit von Apfelessig beim Abnehmen lieferte, wsegen methodischer „Mängel“ zurückgezogen worden. Was bleibt, sind tausende von Behauptungen der gewichtssenkenden Wirkung, oder einer pflegenden Wirkung bei Haarewaschen und so weiter. Wenn die „sozialen Medien“ den früheren Waschplatz als Tratsch- und Schwatzplatz abgelöst haben, verscuhen auch hier redegewandte „Leutz“, als wichtige Meinungsführer aufzutreten.

Wer unter Selbstoptimierung die reichliche Verwendung von Eigenlob versteht, kennt die im Folgenden gezeigte Darstellungsweise schon längst:

Wenn hier die Schrift schon in eine bestimmte Richtung des Denkens führt, wieviel mehr tun das kommerzielle Darstellungen? Teilweise haben wir eine Umgebung, die sich durch Reizüberflutung, Stress und ständiges Herauskitzeln von Bedürfnissen „auszeichnet“. Marketing und Public Relations sollen uns lenken, unsere Entscheidungen beeinflussen oder gleich ganz treffen. Wenn das Umfeld „Zucker ist Nervennahrung“ auffährt und sich daran hält, ist die Lage ähnlich.

Würden wir zu Gastro-Steuersenkung noch eine Gesunde-Ernährung-Sonder-Steuersenkung einführen wollen, wäre viel Spaß garantiert. Warum wohl lassen wir uns das entgehen?

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Frische Kommentare

  • Anja: Hallo, einen sehr schönen Blog hast du da. Ich werde mich mal etwas umschauen, denn auch...
  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂

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