Meldungen, die nur nerven: Der Abnehmschlauch im Dünndarm
Geschrieben am 11. Oktober 2013 von KPBaumgardt
Verlorene Fettmassen
Zumindest in Experimenten mit übergewichtigen, zuckerkranken Ratten reduzierte ein flexibles, in den Dünndarmarm eingeführtes Röhrchen deutlich das Körpergewicht. Dabei verloren die Tiere fast ausschließlich Fett und kaum Muskelmasse. Auch der Blutfett- und Zuckerstoffwechsel verbesserten sich. Vorteil dieser Methode ist, dass sie einfacher und risikoärmer als eine Magenoperation ist und jederzeit wieder rückgängig zu machen ist.
Mit solchen Mitteilungen sollen wir uns informiert fühlen. Dabei ist der Reißer
Darmröhrchen hilft beim Abnehmen
nur eine vieleicht-Option, eine nette Idee, die bei Ratten funktionieren mag, beim Menschen aber kaum praktikabel erscheint:
Der Dünndarm ist beim Menschen recht lang, davon auch nur einen relevanten Teil zu isolieren, dürfte schwierig werden, und “Je nach Tonus schwankt die Dünndarmlänge des Menschen bei Erwachsenen zwischen 3 und 6 Metern.” (Wikipedia)
Insofern erinnert die Verbreitung von solchen Meldungen an die Hühner, die über ungelegte Eier gackern, und die Hoffnungen, die aufs “Abnehmen ohne Mühe” gemacht werden, sind Illusionen, die verbreitet werden – und, weil ständig auf Lösungen hingedeutet wird, die keine sind, verbreitet sich letztlich nur ‘Resignation und das Gefühl “Da kann man nichts machen.”
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