Trend: Stadtwäldchen / Versteppung / Gletscher-Schmelze / Bruderkrieg / Räte-Raten und Nachhaltiges Essen

Wer beim Bloggen – oder beim Schreiben allgemein – nicht weiß, wie anfangen und „was dann“ oder auch „what next?“, kann ja ein paar Kärtchen mit Titeln oder Zwischenüberschriften für mögliche Themen erstellen, mit der Schriftseite nach unten auf einen Tisch legen, mischen und dann die gewünschte Anzahl ziehen.

So ähnlich bin ich zu diesem Anfang gekommen:

Tiny urban forests

Die Vorteile solcher Klein-Wald-Konzepte sind im Video beschrieben – wenn es auch nicht überall solche parkähnlichen Flächgen gibt, die so aufgewertet werden können, denkt man aber auch automatisch an Auto-Parkplätze, die man umwidmen, und „entsiegeln“ könnte, müsste…
Orte der Ruhe, wo man sich erholen und entspannen kann, sind eigentlich unbezahlbar, wenn auch nicht rentabel. Gleichzeitig werden die Städte ohne solche Orte wertlos, verlieren an Lebenswert.

Botanischer Garten Frankfurt/Main, April 2022, Foto; Heike Guderjahn

Dass man neben den Kleinwäldern, wie sie der japanische Botaniker Akira Miyawaki erdacht hat, auch botanische Gärten erhalten oder neu anlegen kann, versteht sich von selbst.

 

„Panorama-Impression Parkbaum Idstein“Möge dieser schlanke Baum mit der großen Krone ein hohes Alter erlangen!

 

Die Kunst des städtischen Gartenbaus stagniert jedoch – es gibt nur noch seelenlose Bau-Konzepte, die möglichst viel umbauten Raum und wenig Natur einräumen – selbst so günstige Möglichkeiten, begrünte Fläche zu schaffen wie Fassaden- und Dachbegrünung vermeidet man, nicht aber den aufgewirbelten Staub, wenn die „reinigenden Laubbläser“ mit heulenden Motoren eingesetzt werden.

Wo Autos parken und fahren, wächst allgemein kein Gras mehr, da hilft auch kein elektrischer oder bunter Wasserstoffantrieb.  Wo genug Autos fahren, fährt auch kein Zug mehr – noch ist unklar, wie die leicht zu diagnostizierende Automanie (das Wort wird hier verwendet, weil „Besessenheit“ aus anderen Zeiten stammt) zu überwinden wäre.

Wir leben in heißen Zeiten, und noch mehr Hitze kommt auf uns zu, da gibt es nichts zu leugnen:

Der Abstand zwischen den Fotos beträgt 100 Jahre – diese Aufnahmen hatte ich beim Scrollen von Twitter mitgenommen, die Quelle kann ich also nicht nennen – um Fake scheint es sich nicht zu handeln.

Es geht um schmelzende Gletscher in der Arktis – aber wie lange noch?

 

Hinter der Meldung

Arktische Gletscher
Gletscherschmelze erhöht Umweltgefahren

verbirgt sich das fast banale Detail, dass ein aufgegebener militärischer Stützpunkt samt „unter dem ewigen Eis entsorgten“ Altlasten mit dem Wegtauen der Gletscher zur akuten Gefährdung wird.

Das große Schmelzen überführt Eis in Wasser, während Eis-„Decken“ schmelzen, steigen Ozeanpegel, und wo ein Gletscher-gespeister Fluss, weil der Gletscher weg ist, keinen kontinuierlichen Zulauf mehr hat, wird es unkalkulierbar, kommt es zum (zeitweisen) Austrocknen oder üblen Fluten, wenn die Niederschläge nicht mehr als Eis „gepuffert“ werden.

 

 

Kimchi

Wenn wir Gletschereis und das Eis an den Polen als „gespeichertes Wasser“ betrachten, liegt die Idee, dass Sauergemüse „gespeichertes Gemüse“, eine Form der Konservierung ist, nahe.

 

Im Zusammenhang von Klima und Umgebungstemperaturen wurde auch bereits die Schlagzeile

Hydrologen warnen: Deutschland trocknet aus

gesichtet – sollte je unsere Politik auf (gesicherte!) Prognosen reagieren, könnten wir Maßnahmen gegen noch weiter sinkende Grundwasserspiegel erleben – fragt sich nur, welche, und was ausreicht.

 „Der Wasserrückgang in Deutschland beträgt etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr. Damit gehört es zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit.“

Das Publikum kann mit diesen Giga-Zahlen natürlich nichts anfangen. Nach meiner subjektiven Einschätzung gibt es „tragische“, unlösbare Probleme bei der Wiederaufforstung, wenn auch alternative Jungpflanzen nur staubtrockene Böden vorfinden und natürlich nicht, wie Kraut und Rüben, künstlich bewässert werden können.

Die Überschrift „Deutschland trocknet aus!“ halte ich für mal wieder alarmistisch, nicht zu vernünftiger Reaktion anregend, sonder ein „Häh? Wenn ich den Hahn aufdrehe, fließt doch das Wasser, und wenn nicht, kauf ich Mineralwasser“ provozierend.
Hier fehlen noch Lösungen, wie auch in der Frage, wie Urwaldrodungen angehalten werden sollen – die  globale Gefährdung der Süßwasserversorgung geht  mit gesteigerter Entnahme bei zurükkgehender  Verdunstung durch Wälder (die auch eine kühlende Rolle spielt) einher.

Wir haben es bekanntlich mit einer ganzen Palette von Problemen, die im Zusammenhang mit dem Klima stehen zu tun, die globale Süßwasserversorgung ist hierbei ein gigantischer Aspekt.

 

Jetzt zu sagen,

„Wer etwas in seinem persönlichen Leben ändert, etwa hin  zu einer nachhaltigen Ernährung, kann es auch gleich sein lassen, denn das ist höchstens ein Tropfen auf dem heißen Stein“

– das hat auch keinen größeren sittlichen Nährwert als einen hoch moralischen Appell gegen die Festetzung einer vernünftigen Höchstgeschwindigkeit beim Autorasen zu lancieren.

 Linsentempeh, mariniert und mit Zwiebel angebraten, vermischt mit einem Rest von Curcuma-Reis-Gemüsepfanne- Prädikat: Überaus genießbar, sogar. Auch in voller Auflösung zu betrachten…

 

 

Krieg unter Brüdern

Ein russischer Bruderkrieg bringt derweil – neben Corona – die Weltwirtschaft ins Trudeln. Es ist Imperialismus, Kolonialismus der übelsten Sorte, der weltgrößten „Kornkammer“ die Exportwege für Getreide abzuschneiden und zusätzliche Hungersnöte zu provozieren. Meinte noch Lenin: „Imperialismus ist das letzte Stadium des Kapitalismus“, betreibt sein Herkunftsland nicht den Übergang in eine bessere, menschenwürdigere nach-kapitalistische Weltordnung (was ja mal das Rattenfängerlied der so genannten Kommunisten in den „sozialistischen Sowjetrepubliken“ gewesen sein mag), sondern verschaukelt die Welt samt „eigenem“ Volk.

Internationalismus im Sinne von „Mitverantwortung bei zentralen globalen Fragen zu übernehmen“  muss für Putins Riege ein Fremdwort sein, doch, was nicht ist, kann noch werden

„Jetzt und heute“ erst recht kommt es aufs Bewußtsein der und Verständnis für die Lage auf der Welt an.

Was im Katalog der Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen zur  Zusammenarbeit der „Völker der Vereinten Nationen“ als Verpflichtung der Mitglieder notiert ist, können wir als so wichtig wie das Grundgesetz, oder wichtiger, erachten.

Das Bewusstsein und Verständnis der globalen Erfordernisse  (nicht der nationalistisch-egoistischen „Rechtsauffassung“) sind der Schlüssel, wenn ein politischer Willen, progressiv-dynamisch Maßnahmen zu ergreifen, überhaupt vorhanden ist.

Wenn auch nur Einer, dem eine Laus über die empfindsame Leber gelaufen ist, den Waffengebrauch anordnet, wird das nämlich nichts mit dem Weltfrieden – und den brauchen wir wegen der weltweiten Klima-, Rohstoff- und Sinnkrise.

Ich schätze, dass die benötigten Lösungen  nicht im Kreis der erlauchten Regierenden, Abgeordneten und Wesir*Innen zutage treten werden. Die tun doch bereits, was sie können und werden nur selten über sich oder das, was sie bisher so schaffen, hinauswachsen.

Wenn guter Rat teuer ist, muss vielleicht das Volk sich beraten und Räte eröffnen – nicht so problembeladen wie Selbsthilfegruppen im ausweglosen Sich-im-Kreis-drehen, eher multikompetent mit gegenseitiger Ergänzung.

Alternativ zum Engagement in den Räten könnt Ihr auch mal raten:

  • Was ist das
  • und
  • Was wird das?

Ein kleine Hilfestellung ist vielleicht die vergrößerte Darstellung des Testbilds – die Auflösung erfolgt  in der kommenden Woche.

 

 

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
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