Moderne Mythen: Granderwasser, Pflaster, Narzissmus,Wundermittel, Hoodia

Bericht

Ist die Bezeichnung „Wellness-Schinken“ für den Herrn Hund vielleicht doch ein wenig übertrieben?

Hilreiches Pflästerchen

Also, mir hat‘ geholfen, das Pflästerlein, und von meinen Lästerleins, der Zuckerlust und dem Drang, Alkohol zu trinken, hab‘ ich auch nichts gespürt, ehrlich, Viele Grüße, Deine Karla!

Na ja, etwas eleganter war er schon, aber der Kommentar hatte  die gleiche Tendenz, ward zur Kenntnis genommen und mit einem „Schade um die Mühe“ gelöscht.

Narzisstische Bestätigung für Webworker

… wenn die Suchmaschine einen Artikel unter den ersten zehn Ergebnissen listet z.B. und gerade einen über Narzissmus 😉

Wundermittel zum Abnehmen

der sinnlosen Art werden im Diätlexikon besprochen, bzw. über sie wird abgelästert. Demnächst auch über die Fressnet-Wundertropfen? Oder ist das schon genug gelästert?

Hoodia

eine sukkulente Pflanze, die gegen den Hunger wirkt, keine Droge, aber ein Inhaltsstoff gaukelt dem Gehirn vor, man sei satt.
Wir schon seit Jahren im Internet vermarktet, abwer in Produkten zweifelhafter Qualität. Ökologisch bedenklich, immer noch nicht ausreichend erforscht. Warum Pfizer die Verwertung wohl wieder abgegeben hat?
Zunächst kein eigener Artikel, aber Verweis auf Wikipedia.

Noch keine Konzepte für Adipositas-Selbsthilfe

Wenn die Fraunhofer-Gesellschaft einen PDA entwickelt, der Daten sammelt und Abnehmwillige mit Informationen versorgt, dürfte das ähnlich zu bewerten sein wie das Mandometer. Dieser „Adipositas-Begleiter“ ist so lange treu, wie seine Akkus halten, aber keine Sekunde lang menschlich.

Aber dieses technische Gerät wird unter der Überschrift „Hilfe zur Selbsthilfe“ beschrieben.

Punktuelle Artikel zur Selbsthilfeproblematik:

Wenn auch ein Drittel der Bevölkerung adipös sein mag – auf einer Versammlung hessischer Selbsthilfegruppen erschien ein einziger Vertreter einer Selbsthilfegrupe bei Adipositas.

„Schreiben als Therapie“ (z.B. bloggen) ist keine Lösung für die breite Masse.

Selbsthilfegruppen müssten sich als Arbeitsgruppe verstehen – aber es gibt praktisch keine, und somit auch keine Kommunikation von Gruppen untereinander.

Abnehmkurse oder Selbstbehauptungstrainings sind kein Ersatz, und auch die Weight-watchers verfolgen kein kompatibles Konzept.

Individuelle Beratung und Selbsthilfegruppe wird als suspekt beargwöhnt.

Der Bezug auf die klassische Diät und die Ausgewogenheit von Arbeit und Ruhe, Wachen und Schlafen,  Gemüt usw. ist nur schwer zu vermitteln.

Arges Übergewicht ist regelmäßig mit Schuld- und Schamgefühlen verbunden. Gäbe es Selbsthilfegruppen, wäre die Teilnahme schon eine Art Outing, bedingt ein Eingeständnis einer gewissen Hilflosigkeit, evtl. einer Sucht, wie bei AA oder Overeaters A.

Gäbe es Selbsthilfegrupen für Übergewichtige, könnte die Teilnahme aber auch relativ selbstverständlich sein.

Nur – bis Selbsthilfegrupen für Übergewichtige selbstverständlich sind, ist die Anstrengung, eine zu gründen und zu betreiben, unverhältnismäßig außerordentlich groß.

Appetithemmer auf chemischer Basis

Die Anmerkungen der Hamburger Verbraucherzentrale zu den geläufigen Appetithemmern haben wir hier wieder aufgegriffen und z.T. ergänzt:

Reductil

Der Wirkstoff Sibutramin beeinflusst den Stoffwechsel von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn und wirkt sich so auf die Appetit- und Sättigungsregulation aus. Der Stoffwechsel im Körper wird angekurbelt, so dass mehr Energie verbraucht wird. Reductil ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz.
  • Das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko ist erhöht.
  • Außerdem können Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Verstopfung auftreten.

LiDa Präparate

Gesundheitsgefahr bei Einnahme. Laut Deklaration ein rein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel, bei dem aber der Wirkstoff Sibutramin nachgewiesen wurde.

Xenical Anti-Fett-Pille

Der Wirkstoff Orlistat hemmt die Fettverdauung im Darm und sorgt so dafür, dass rund 1/3 des Nahrungsfettes nicht aufgenommen sondern unverdaut wieder ausgeschieden wird. Xenical ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Bewertung: Eingeschränkt empfehlenswert

  • Xenical wird auch vom Hersteller nur zur Gewichtsabnahme bei Personen mit einem BMI von über 30 bzw. einem BMI von 27 und weiterer Risikofaktoren (Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen etc.) empfohlen.
  • Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme ist nur möglich, wenn gleichzeitig eine fettreduzierte Ernährung eingehalten wird, ansonsten kommt es zu massiven Durchfällen.
  • Das Essverhalten wird durch die Einnahme allein nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.

Mögliche Nebenwirkungen: Durchfälle, fettlösliche Nährstoffe wie z.B. Vitamin E und ß-Carotin werden vom Körper schlechter aufgenommen.

Boxogetten S Vencipon Dragees
Recatol mono Retardkapseln

Der Wirkstoff Phenylpropanolamin ist als Appetitzügler bekannt. Boxogetten S ist rezeptpflichtig.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Ähnliche Appetitzügler wurden bereits verboten

Antiadipositum X 112 T

Der Wirkstoff Cathin (andere Bezeichnung: Norpseudoephedrin) hemmt das Hungergefühl, senkt das Schlafbedürfnis und wirkt aufputschend und stimulierend. Antiadipositum X 112 T ist rezeptpflichtig.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr wird beeinträchtigt.
  • Eine längerfristige Anwendung führt zur Abhängigkeit; nach plötzlichem Absetzen kann es zu Entzugserscheinungen kommen

Mögliche Nebenwirkungen: Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen, Verwirrtheitszustände, erhöhte Neigung zu Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Bluthochdruck

Acomplia

enthält den seit September 2006 zugelassenen Wirkstoff Rimonabant, Er blockiert einen Rezeptor im Gehirn, der Appetit auslöst.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen konnten die Teilnehmer in den bislang veröffentlichten Studien ihr Gewicht nicht halten. Der JoJo-Effekt droht.
  • Toxische Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet.
  • Bei manchen Personen traten leichte Übelkeit und Schwindel auf.
  • Endgültige Bewertung laut Expertenmeinung wegen zu kurzer Erfahrungszeiten nicht möglich.

Auf der Seite „medknowledge.de“ finden wir unter dem Titel „Rimonabant (Acomplia®): Cannabis-Antagonist bei Übergewicht (Adipositas) und Rauchen“ die folgenden Informationen:

Die mittlere Gewichtsreduktion nach einem Jahr betrug für Rimonabant 20 mg 6,3 kg gegenüber 1,6 kg für die Placebogruppe, die alleine mit Diät und Bewegung erzielt wurde. …

Patienten in der 20mg-Rimonabant-Gruppe, die während des zweiten Jahres in die Placebogruppe re-randomisiert wurden, haben erneut zugenommen. Patienten, die weiterhin Rimonabant 20mg einnahmen, konnten ihr Gewicht halten. …

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Infektion der oberen Atemwege, Übelkeit,
Häufig: Diarrhoen, Erbrechen, psychische Symptome (Stimmungsänderungen, mit depressiven Symptomen,
Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen), Schwindel, Stürze mit Kontusion, Gedächtnisstörungen, Sensibilitätsstörungen, Hitzewallungen, Juckreiz, Muskelkrämpfe, Sehnenscheidenentzündung, Müdigkeit.

Kommentar:

Die Hemmung körpereigener Cannabinoide erfolgt hier, ohne dass deren Wirkung überhaupt verstanden wurde. Die auftretenden Nebenwirkungen deuten darauf hin, dass auch diese Stoffe für das normale Funktionieren gebraucht werden.

Interessant schließlich die Befunde in der Placebo-Gruppe: Hier haben sich Verbesserungen ergeben, die z.B. über einen 10-Jahres-Zeitraum sich zu einem durchaus beachtlichen Ergebnis summieren – man muss nur früh genug anfangen, nämlich, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Weitere Studien, die Möglichkeiten untersuchen, der „nur-Diät“-Gruppe zu größeren Erfolgen zu verhelfen, wären die logische Konsequenz.

Die Preisfrage ist wie folgt zu beantworten:

Medikament:
ACOMPLIA Filmtabletten

Menge: 56St.
Hersteller: Sanofi-Aventis Dt. GmbH
Rezeptpflicht: Keine Angabe
günstigster Preis: 166.58 €
max. Preis: 191.53 €

Der Hinweis auf den Wikipedia-Artikel zum Wirkstoff ist dem „Berliner Abnehmblog“ zu verdanken.

Mayo-Diät, Halbwissen, Eier und Cholesterin

Immer noch werden Halbwahrheiten über die „Mayo-Diät“ verbreitet; im ungünstigen Fall wird ein zwei-Wochen-Mayo-Diätplan verbreitet, um die Frage nach einer Diät-Vorschrift zu beantworten, im etwas günstigeren Fall wird generell von Diäten abgeraten und vor der „Mayo-Diät“ gewarnt, wegen der vielen Eier und wegen dem Cholesterin.

Das Kapitel

Eier und Cholesterin

hat mir auch schon Sorgen gemacht, von der Hausärztin gewarnt, habe ich auf manches Frühstücksei verzichtet und dafür kritische Blicke geerntet.
Vor vielleicht drei Jahren habe ich zum ersten Mal in einer Zeitschrift gelesen, dass das Cholesterin im Eidotter wegen des Lecithins nicht aufgenommen wird. Entwarnung vom Arzt gab es allerdings keine…

Das Märchen von den schädlichen Eiern wird munter weitererzählt; in dieser Hinsicht verhalten wir uns noch wie die Vor-Steinzeitmenschen: Einer plappert nach, was der Andere erzählt hat, und niemand fragt den Medizinmann, was die Wissenschaft dazu sagt 😉 .

Mit einer Studie samt Quellenangabe zu

Eier Cholesterin Lecithin

kann ich nun nicht dienen, aber mit diesen Stichworten habe ich den folgenden Text gefunden:

… Die Cholesterin-Angst ist unbegründet. Das haben Wissenschaftler schon vor 2 Jahren nachgewiesen. Inzwischen haben Studien ergeben: Das Ei bremst sogar das eigene Cholesterin. Und man weiß auch, wie das funktioniert.

Eier sind harmloser als man denkt
Jahrzehntelang sah man im Ei den Hauptschuldigen für zu hohe und ansteigende Cholesterinwerte im Blut. Dann hat man erkannt: Im Körper eines gesunden Menschen steigen nach regelmäßigem Eier-Konsum die Cholesterinwerte kaum an und werden vom Organismus sofort reguliert. …
Bei den meisten Menschen kommt es nach häufigem Eier-Konsum deswegen zu keinem nennenswerten Anstieg des Cholesterins im Blut, weil das Eigelb reich an dem Fettstoff Lecithin ist. Und dieses Lecithin senkt die Aufnahme des Ei-Cholesterins im Darm. Zuständig dafür ist die Lecithin-Substanz Phosphodyl-Cholin. Sie bremst oder verhindert jenen Mechanismus, der in der Darmwand für die Aufnahme des Cholesterins verantwortlich ist. Die Folge: Das nicht aufgenommene Cholesterin wird über den Darm wieder ausgeschieden und kann im Organismus keinen Schaden anrichten.

Bei 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung funktioniere dieser Mechanismus, aber Patienten mit einem extrem gefährlich hohen Cholesterinspiegel sollten wegen der Eier noch einmal mit dem Arzt sprechen.
Wie auch immer: Nichts genaues weiß man nicht so richtig, jedenfalls, was die verbleibenden 10-15 Prozent der Eier-Esser betrifft. Die müssten dann vielleicht zunächst einmal ihren Cholesterinspiegel ohne Eierverzehr ermitteln lassen, und dann, unter ärztlicher Aufsicht, während dem Eierverzehr und danach.

Die Fastenzeit ist schneller vorüber, als uns lieb ist, und Ostern steht vor der Tür: Also rechtzeitig die Cholesterinwerte checken lassen!

Wie Zora die Fastenzeit begeht

Dass in der Fastenzeit tatsächlich gefastet wird, davon ist wenig zu spüren. Das Thema "Fasten und Abnehmen" jedenfalls wird nicht verstärkt aufgerufen.

Die neue Brigitte-Diät mit Zora Zora begreift die christliche Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag als eine Gelegenheit, in sich zu gehen und bewusst auf liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten.
Nicht nur bei Alkohol, Nikotin oder Fernsehen beschränkt sie sich, auch ihr Essverhalten überdenkt sie nochmals. Zora weiß durchaus, was eine gesundheitsfördernde Ernährung ausmacht, und eigentlich ist sie ja bereits fertig mit ihrer Ernährungsumstellung

Leicht ist es nicht, ungünstige Gewohnheiten, wie die fünfte Zwischenmahlzeit um Mitternacht, abzulegen.
Zora teilt ihren guten aber sehr großen Vorsatz in kleine Schritte. Ihr Seelsorger hatte gemeint:  

"Die Fastenzeit bietet sich zum Beispiel dafür an, für einige Wochen Süßigkeiten und süße Getränke zu meiden"

Zora, die eher liebliche Weine mag, trinkt in der Fastenzeit einen dunklen, herben Rotwein.

Sie will bis Ostern durchhalten und so sich eine gute Grundlage für weitere Veränderungen schaffen. Industriell hergestellte Süßigkeiten mit ihrem  sehr hohe Süß-Niveau lassen sie kalt, in der Hinsicht ist ihr Geschmackserlebnis sehr gut.

Eine Phase ohne Zucker ist manchmal wie eine Fastenzeit, und das Geschmacksempfinden reagiert danach wieder viel sensibler auf Süßes. Zora findet schon jetzt fast alle Fruchtyoghurts einfach zu süß. 

Idstein, Nordic Walking (2) und öffentliche Möbel

Nachträglich einige Bilder vom letzten Samstag:

Blick über Idstein

Das ist der Ausblick aus der Perspektive des alten Krankenhauses, sozusagen auf dem Weg zum Walking.

Recht beliebt: Der Weg Schützenhausstraße Richtung Grillhütte, "und dann immer weiter".

Nordic-Walking-Strecke Idstein

Wobei es in den Wald geht und der Weg zum Rundweg wird…

Weg mit Spuren

Der Weg ist angenehm weich und schont auf diese Art die Gelenke.

Man muss hier kein Indianer sein, um Spuren lesen zu können.

 

 

 

Nach dem Laufen bietet Idstein auch für Gruppen die Möglichkeit, in entspannter Runde zusammen zu sitzen.

Idsteiner Sitzmöbel

Wahrscheinlich wollte die Stadtverwaltung den Einwohnern und Besuchern der Stadt das Erlebnis einer besonders kultivierten Gruppendynamik zukommen lassen.

Das öffentliche Sitzmöbel stellt ja immerhin ein Angebot dar, sich auf eine bestimmte Art und Weise zusammenzusetzen. Ob das besonders einladend ist, entscheidet jeder selbst. Ich habe jedenfalls noch nie gesehen, dass auf dieser Bank(?) jemand gesessen hätte.

Und hier noch mal das Idsteiner öffentliche Sitzmöbel in voller Pracht nebst Strassenbezeichnung:

Öffentlicher Rastplatz?

Weitere Artikel zum Thema:

Nordic-Walking in Wiesbaden (1)
Nordic Walkin Idstein (1)
Laufprogramm für Einsteiger
Vorurteile gegen Nordic Walking
Laufen, Radfahren, Nordic-Walking: Grundlegende Informationen
Der Nordic-Walking-Stock als Einbeinstativ

Lebensmittel-Fotos – Die Bilder-Suche Kapern

Beim farmblogger wurde ich heute auf den Plan 2.0 aufmerksam: Es tut sich etwas bei der Bildersuche; lebensmittelfotos.com greift die Bildersuche an und will bei Lebensmittelfotos die Spitzenposition erobern.

Die Diskussion, die vor einem Jahr ihren ersten kleinen Höhepunkt 😉 hatte, komplett zu verfolgen, ist nicht mehr möglich, wenn ein „Initialbeitrag“ schon knapp hundert Kommentare und Trackbacks nach sich zieht. Momentaner Stand: Nächste Woche geht es los.

Die Vorherrschaft eines gewissen Kochbuchs ist krass: Gibt man bei der Bildersuche “senfölglycosid” ein, findet man „Kapern“ jener Seite auf Platz eins.

Naive User kommen mit dem selbst-Fotografieren zwar klar, aber irgendwie reicht ihnen das Ergebnis, was Schärfe, Farben, Gestaltung betrifft, nicht so ganz aus.
Sie freuen sich über das schöne, freigestellte Bildchen und übernehmen es mal eben für ihr klitzekleines Webprojekt, (so rund 60 Aufrufe im Monat, davon 20 vom Webmaster, um zu sehen, ob es die Seite noch gibt) und wundern sich, wenn sie Post von einem Anwalt bekommen.

Der dürfte dann einen Screenshot nebst Ausdruck besitzen, aus dem hervorgeht, dass der Webseitenbetreiber naiv aus xy das geistige Eigentum des Ehepaars Ungenannt entwendet hat.

Das geistige Eigentum der Ungenannts besteht in tausenden einheitlich gestalteten Lebensmittelfotos; eine Art Schatten vor weißem Hintergrund hat möglicherweise beim automatisierten Scannen des Netzes eine Signalfunktion.

Nun, wie Lebensmittelfotos.com sich schlägt, wird sich in einem weiteren Jahr zeigen. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wird die Seite erfolgreich, drängt sie natürlich noch Andere nach unten.

Zunächst einmal braucht sie Bilder als Futter. Am Beispiel „Kapern“ finden wir etliche Gestaltungsmöglichkeiten, am schönsten fällt m.E. das Bild der Seite Biologie.de aus.

Aber, entscheiden wir uns für ein armes Häuflein von Kapern, geben diese auf einen weißen Teller, Morgensonne, Makro, voilá:

Da die Suchmaschine auch Inhalte „lesen“will, muss sie entsprechend gefüttert werden. Zum Beispiel so: (Foolforfood möge mir das Zitieren verzeihen oder sich geehrt fühlen)

Oliven, Kapern, Sardellen, Chilischote und Knoblauch fein hacken und mit Pfeffer würzen. Olivenöl unter die Mischung rühren und in ein Weckglas füllen.

Serviertipp: Sauce über frisch gekochte Nudeln geben.

Klar, dass denjenigen, die Inhalte zur Verfügung stellen, ein Backlink zusteht. Lebensmittelfotos.com wird auch einen sehr hohen PR bekommen.
Ein Foto ist schnell gemacht – aber welche Qualitätsansprüche werden angelegt, wer pflegt das Alles ein, was hat derjenige, der ein Foto zur Verfügung stellt, davon? Wo ist die vorausschauende Kalkulation, die mehr besagt, als „Irgendwie werden wir das hinkriegen, und in einem Jahr sehen wir wahrscheinlich werbefinanziert weiter?“

Gute Fotos fallen nicht vom Himmel – wie viele Blogger machen gute Lebensmittelfotos?

Wie ich dazu stehe, wenn Andere ein Foto von Fressnet.de brauchen können, habe ich bereits gesagt. Ich würde wohl kaum Nein sagen.

Nicht ganz zu Unrecht haben wir doch alle unseren Stolz und möchten nicht, dass Andere unsere Sachen veröffentlichen und so tun, als hätten sie es selbst gemacht. Mit irgend einem cc-Lizenzvertrag, an den sich niemand hält, ist niemandem geholfen.

Nennen Sie die Quelle (dann wohl Lebensmittelfotos.com?) und den Autor!

Nein, so nicht! Was hab‘ ich davon, wenn jemand meinen Namen nennt? Die Endnutzer werden sich nicht daran halten, und haben, da sie sich auf einer Anti-Abmahnseite bedienen, nichts zu befürchten.

Bekommt der „Bildgeber“ außer der „anonymen Ehre“ vielleicht auch noch einen konkreten Backlink, oder gibt er seine Urheberschaft ab?
Aber auch das wird zu klären sein, und so drücke ich die Daumen für Lebensmittelfotos.com.

P.S.: Das Kapernbild hab‘ ich wirklich selbst gemacht und würde mich freuen, wenn es a.a.O. gebraucht wird.

[Update 2011-09-11:]

Wenig hat sich an der Platzierung innerhalbn der Bildersuche geändert: Auf dem ersten Platz ein nichtssagendes Kapern-Bild, etwas unterbelichtet, ohne jegliche Dynamik; „lieblos gemacht“ könnte man denken.

Ein Rezept: Königsberger Klopse ist hier mittlerweile auch zu finden. Natürlich haben sie bei Muttern immer besser geschmeckt 😉

Die neue Diät: Portionsdiät

schnell abnehmen

Nudel-Diät

Optiblogties: Ein Witz, Direktvermarktung, Listen in Blogs, Pellkartoffeln, Elektrozigarren

Bericht vom Humorverein

Nach der Erfolgsgeschichte „Abnehmen nach Punkten“ haben wir nun die Story vom Lachen nach Zahlen ausgegraben.

Direktvermarktung regionaler Produkte

wird im Kochrezept propagiert [Da muss ich schnell mal zustimmen!]Genauer gesagt: Im Kochblog beim Kochrezept, vom Chefkoch Norbert. Eine große Rezepte-Seite mit Blog – das ist doch ein Fortschritt!

Chefkoch ist wieder eine andere Rezept-Seite, hat ein anderes Konzept und nicht so viele Bilder. Aber Bilder in Web-Koch-„Büchern“ (Eines kenne ich, das das Papier nicht wert ist, auf dem es nicht gedruckt ist) sind ein Thema für sich…

Von vorgestern

sind 10-Punkte-Listen in Blogs:

Wer mehr als fünf braucht, hat sein Thema nicht im Griff.

sagt Kathrin Passig. Gefunden via Kaltmamsell bei Vorspeisenplatte.

Gut, aber um eine 15-Punkte-Liste zum Wiedereinstieg beim Sport auszudünnen, müsste man schon genau wissen, was das Wichtigste ist.

Warum „die Pellkartoffel“ hier das meistaufgerufene Rezept ist, wollen wir gar nicht wissen ;-).

Jedenfalls hatte ich mich bemüht, das Rezept möglichst minimalistisch zu gestalten. Ein Gedicht von Ringelnatz über die Pellkartoffel ist typisch Ringelnatz.

Starker Tobak

Eine „elektronische Zigarette“ erlaubt es, Nikotin „wie gewohnt“ zu inhalieren, ohne dabei die Lunge mit Teer und anderem Gift zu belasten. Bisher werden die Teile scheinbar mehr oder weniger unzuverlässig in China produziert, ein deutsches Produkt ist m.W. nicht auf dem Markt.

Dass das Produkt hierzulande nicht hergestellt wird, ist rätselhaft; möglicherweise gibt es da politische Bremser und Bedenkenträger – wahrscheinlich müssen die (39?) deutschen Tabakbauern geschützt werden.

Gurken, Saures, Sattmacher – Snacks

Essig verstärkt den Sättigungseffekt einer Mahlzeit, haben schwedische Forscher herausgefunden. Legen Sie sich also öfter mal eine saure Gurke auf den Teller.

Diese Aussage fand sich in der Diaschau „Hungerbremsen“ auf der Seite oe24.at unter dem Titel

„Sattmacher schlank dünn Diät gesund – Gesund… . „

Nun, ein paar Gurken liegen schnell auf dem Teller – mit wenigen Kalorien. Ob also, was die Wirkung der Säure betrifft, am Abnehmen mit Apfelessig doch etwas dran ist?
Wobei ich Essig auf nüchternen Magen nur denen empfehlen würde, die einen robusten Magen besitzen.

Dass Kombucha auch eine gewichtsreduzierende Wirkung haben könnte, wirkt nun noch wahrscheinlicher.

„Sauer macht lustig“ – aber warum eigentlich?

„Weil es nicht dick macht“ könnte die richtige Antwort sein. Denn Snacken mit Nüsschen, Chips und Salzstangen bringt viel mehr Kalorien als so ein unschuldiges Essiggürkchen.

Die neue Diät: Portionsdiät Nudel-Diät

Das Come-Back der Sex-Diät

Sex-toy, SexspielzeugZiemlich zeitgleich mit der Bundesernährungsstudie, die uns eine Gewichtszunahme attestiert, ist eine Studie zum Lustverlust erschienen, nach der mehr Lustgewinn und/oder eine Sex-Diät eigentlich geboten sind:

Die Studie der Uni-Klinik in Hamburg, an der 10.000 Männer beteiligt waren, besagt, dass Deutsche Männer nur noch ein Drittel so viel Sex wie in den 70er Jahren hätten.
18- bis 30-Jährige haben „vier bis zehn Mal“ Sex pro Monat; vor 30 Jahren: 18 bis 22 Mal.

Je älter die Gruppe der Befragten wurde, desto düsterer war das Ergebnis. Die 31 bis 40 Jahre alten Männer vergnügten sich in den wilden 70ern noch acht bis zwölf Mal im Monat. Heute kribbelt es im selben Zeitraum gerade noch drei bis sechs Mal.

Und bei den über 40-Jährigen läuft fast gar nichts mehr.

Der „eklatante Rückgang in der Libido der Männer“ ergebe sich, weil Job, PC und Handy so viel Triebenergie absorbieren, dass kaum mehr Kraft übrig bleibt.

Professor Frank Sommer vom Institut für Männergesundheit der Hamburger Uniklinik Eppendorf nennt neben dem beruflichen Stress noch den Bauch als Lustkiller: Im Bauchfett werde das männliche Testosteron in weibliche Östrogene umgewandelt, was sich negativ auf Antrieb, Leistungsstärke und Libido auswirke.

Es scheint, die Studie wird lediglich reproduziert, aber nicht diskutiert. Bezeichnend, dass Frauen-Zeitschriften über das Thema hinweggehen, als sei frau nicht an der Misere beteiligt und ganz zufrieden.

Vor dreißig Jahren waren Hard-Core-Bilder und Filmchen, belästigende mails, die heute massenhaft im Spam-Ordner landen, kommerzieller Telefon-Sex und Dauerpornosendungen noch gänzlich unbekannt. Wir haben heute eine Phantasie-tötende mediale Überfütterung.

Vielleicht sollten wir mal wieder auf andere Gedanken kommen und in ein altes Buch schauen (OVID, Liebeselegien):

Liebe, gesättigt und allzu bereit, wandelt sich uns
in Überdruss und schadet wie eine süße Speise dem Magen.

Wer begehrt, was erreichbar und leicht ist, pflücke Laub vom Baume
und trinke Wasser aus großem Strome

Will ein Mädchen lange herrschen, treibe sie mit dem Liebenden ihr Spiel:
Oh weh, dass mir nicht die eigenen Weisungen zur Folter werden!

Frische Kommentare

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