Die Wiederauferstehung eines Diätgetränks: Kombucha

Kombucha ist, als Wort, die Zusammensetzung von „Kombu“ und „Cha“, wobei – im Chinesischen – „Kombu“ der Name eines Arztes ist und „cha“ bekantlich für „Tee“ steht.

Kombucha ist eine Teespezialität, die durch die gleichzeitige Vergärung gesüssteen Tees und teilweise Umwandlung in Essig hergestellt wird.

Beim „Kombucha-Pilz“ haben wir also eine Sybiose von Hefepilzen und Essigbakterien – ein schwabbelige Masse von nicht so ganz einheitlicher Struktur. Der „Pilz“ braucht 8-10 Tage, bis das Getränk fertig ist; man muss ihn allerdings erst einmal bekommen – z.B. käuflich (Internetbestellung) oder sich schenken lassen (z.B. im Fressnet-Club); ihn anschließend wieder zu verschenken, ist kein Verlust, da der Pilz recht schön an Größe zulegt und sich vermehrt (wie bei der Essigherstellung die Essigmutter).

Beim Trinken hat man ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Obwohl Kombucha sauer riecht, schmeckt er süß, aber nicht zu süß, sondern erfrischend.
Der Kombucha-Tee hat meist eine leicht braune Färbung und ist trüb. Für den Hausgebrauch ist eine Pasteurisierung überflüssig.

Beim selbst gemachten Kombucha kann man Kräuter und grünen oder schwarzen Tee mischen, man kann ihn verdünnt oder pur trinken: Alles Geschmackssache. Gute Gründe, Kombucha zu trinken, liegen in den zu erwartenden positiven Auswirkungen: Wir haben ein Getränk, das viele Vitalstoffe enthält und auch sehr gut schmeckt – bzw. „nach Geschmack“ hergestellt werden kann, denn, wie süß oder sauer der Kombucha werden soll, kann, in gewissen Grenzen, jeder selbst festlegen.

Die wichtigsten im Kombucha enthaltenen Säure sind die Milchsäure, Clucuron + Cluconsäure.
Weiterhin produziert der Kombucha-Teepilz die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12 und C, sowie Folsäure, rechtsdrehende (L+) Milchsäure, Enzyme und antibiotische Stoffe.

In der Rubrik „Tee zum Abnehmen“ hat selbstgemachter Kombucha so viel zu suchen wie alle anderen Teegetränke: Bewusster Genuss ist immer ein Trumpf beim Kampf gegen das Übergewicht.

Kombucha selbst gemacht ist wieder ein wenig Umgang mit der Natur, spart Energie für den Transport von Getränken, einges an Geld und ist vielleicht für Einige eine interessante Alternative.

P.S.:

Viele Fragen zum Kobucha werden wahrscheinlich im Kombucha-Forum beantwortet,
Das Thema „Kombucha zu verschenken“ wohl leider nicht.

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19 Kommentare zu “Die Wiederauferstehung eines Diätgetränks: Kombucha”

  1. […] Einen gewissen Bedeutungszuwachs erfährt er allerdings, wenn hier die unterschiedlichen Aspekte der Diät mit berücksichtigt werden. Auf dem Sektor Essen und Trinken zeigt sich beispielsweise bei der Linsensuppe und beim Kombucha, dass es ohne Planung nicht geht. […]

  2. […] Unabhängige Forschung in dieser Richtung ist selten: Welcher Tee ist hilfreich? Die Erforschung der Wirkung des Kombucha ist m.W. hierzulande in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts eingestellt  worden.  […]

  3. […] Dass Kombucha auch eine gewichtsreduzierende Wirkung haben könnte, wirkt nun noch wahrscheinlicher. […]

  4. […] Das wäre eine nette Artikelserie für Alle, die einfach nicht genug (Kohl-) Suppe bekommen können. Rezept mit Bild und selbst geprüft, wie immer. Eine innovative Diät wäre zwar etwas anderes, aber Vielen reicht es, kalorienarme Rezepte zu bekommen. Vielleicht ein absolutes Nischenthema – vielleicht auch ein Thema mit Perspektive: Kombucha. Hierzu ist noch viel zu sagen, wenn es interessiert. […]

  5. […] kombucha […]

  6. Kombuchaherstellung aus den Nichts

    Um Kombucha wird regelrecht ein Kult betrieben, was den Erwerb belangt und was er eigentlich ist. Er wird nicht verkauft, sondern unter der Hand durch Verschenken weitergegeben. In soweit ist dieses auch in Ordnung. Nur sehr unverschämte Leute verlangen mehr als 50 Euro für ein paar Eßlöffel Naturessig, als wäre Kombucha etwas ganz Besonderes! Käufliche Kombuchagetränke sind oft pasteurisiert und gefiltert, so daß man einen Teepilz kaum daraus gewinnen kann, weil die Essigbakterien und die Hefen die Pasteurisierung nicht überleben. Durch Bakterienfilter werden diese Getränke durchsichtig. Ganz selten sind manchmal noch die Hefen am Leben, weswegen man auf den Etikett liest: „Mit lebenden Kombuchakulturen!“ Besonders unverschämt sind auch die Preise des sogenannten Kombucha nach Originalrezept von Dr. Sklenar, der in Reformhäusern erwerbar war, als auch die handelsüblichen Kombuchagetränke! Der Sklenarkombucha wird in vielen Reformhäusern heute wegen geringer Nachfrage nicht mehr geführt, weil er zu teuer war. (Zwischen neun und zehn Euro pro Liter!)

    Wie schon angedeutet, ist der Teepilz eine Mischung aus verschiedenen Wildhefen und verschiedenen Essigbakterien und sogar einigen Milchsäuerebakterien und ist nichts weiteres als natürlicher Essig und entspricht in etwa auch einem Obstessig. Es gibt keinen „Orignal“-Teepilz, da er stets lokale Essigbakterien aus der Luft aufnimmt, auch die Hefen können durch die Pfege variieren. Das, was man als Teepilz bezeichnet, ist die dickerwerdende Haut, die aus reiner Zellulose besteht und auf der Teeoberfläche schwimmt, die das Essigbakterium Acetobacter xylinum bildet. Trocknet man diese Haut, so hat man erstklassiges Papier. Es ist schon verwunderlich, daß man das nicht schon vor einigen Jahrtausenden dieses genutzt hatte, stattdessen wurde damals Papier schweißtreibend aus Papyrus oder Tierhäuten gehämmert. Auch heute vernichtet man massenweise Wälder, um Papier zu erzeugen. Aus den Teepilz gewonnenes Papier braucht zur Bleichung keine giftigen Chemikalien, Ozon oder Wasserstoffperoxyd genügen bereits. Es ist faser- und damit staubfrei! In Spanien werden überschüssige Apfelsinen immer noch vernichtet, als daß man sie zur Papiergewinnung mittels des Teepilzes heranzieht.

    Geschichtliches

    Schon seit urdenklichen Zeiten vergärt man Früchte um Obstwein zu gewinnen. Ursprünglich wurden die Fruchtsäfte nicht unter Luftverschluß vergärt. So wurden häufig die Säfte nicht wie gewünscht zu Wein, sondern schon während der Gärung gleich zu Essig. Nur unter Luftabschluß können sich die Essigbakterien nicht vermehren, so daß man einen Wein erhält. Damals war also die (Obst)weinherstellung reine Glücksache. Der Teepilz ist nichts weiter als die Essigmutter, die man schon seit urdenklichen Zeiten her kennt. Es haben wahrscheinlich nicht die Chinesen den Kombucha entdeckt. Als Jesus am Kreuz hing, gab man ihn Essigwasser zu trinken. Das war jedoch kein Akt von Grausamkeit, wie es heute oft interpretiert wird, sondern die letzte humane Zuwendung, die man ihn erwiesen hat. Denn wahrscheinlich war dieser verdünnte Essig nichts weiteres als Kombucha. Bei den Römern galt mit Wasser verdünnter Essig bzw. halbvergorene Essige als durstlöschende Erfrischungsgetränke.

    Vorkommen von Hefen und Essigbakterien in der Natur

    Hefen befinden sich oft auf der Schalenoberfläche von süßen Früchten, weswegen bei der Weinherstellung diese man nicht waschen darf. Sind einige Früchte durch Verletzung der Schale in Gärung, so finden sich gelegentlich auch Essigbakterien darin. In wie weit sie in der Luft vorhanden sind, ist ungeklärt, wahrscheinlich werden sie durch Essig- oder Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) übertragen.

    Teepilzerzeugung

    Um einen eigenen Teepilz in Besitz zu haben, braucht man eigentlich keinen unter der Hand zu erwerben. Man nimmt eine Zuckerlösung, wo auf ein Liter Wasser 100 g Zucker hinzugegeben wird, was der Zuckerkonzentration von Coca Cola entspricht. Man nimmt ungewaschenes ungespritztes, rohes Obst und preßt den Saft aus, den man zur Zuckerlösung hinzugibt. Den Preßrückstand gibt man ebenfalls hinzu da hier Hefen und Essigbakterien anhaften. Handelsübliche Fruchtsäfte gären nicht mehr, da sie pasteurisiert sind. Nach einem Tag werden die Preßrückstände ausgesiebt und der Saft mit einem Kaffeefilter gefiltert. Den gefilterten Saft gibt man in enghalsige saubere Glasflaschen und füllt diese ganz voll. Die Flaschen werden verschlossen. Nach ein paar Tagen setzt die Gärung ein und der Verschluß wird ein wenig geöffnet, damit das Kohlendioxyd entweichen kann. Auf der Flüssigkeitsoberfläche können sich eventuell die unerwünschten Kahmhefen gebildet haben. Sie lassen sich durch das Kohlendioxyd aus den Verschluß herausschäumen. Durch Zugabe von etwas Wasser kann man sie über den Flaschenrand hinweg herausspülen. Nach einer Woche Gärzeit, gießt man den den vergorenen Saft vorsichtig weg, darauf achtend, daß der Bodensatz nicht aufgewirbelt wird. Diesen behält man, weil er aus Wildhefen besteht. Um viele Arten von Wildhefen zu erhalten, mischt man deswegen viele verschiedene Früchte. Wildhefen bilden nur wenig Alkohol im Gegensatz zu den Edelhefen im Wein oder Bier. Das Gleiche gilt auch für die Hefen im Originalkombucha. Diese Wildhefen mit einigen Tropfen Gärflüssigkeit gibt man in ein sauberes Glas und die Flaschen werden sorgfältig mit heißem Wasser gereinigt. Man füllt sie mit kochendem und mit Zucker versetzten Tee, der ebenfalls mit 100 g Zucker pro Liter gesüßt wurde. Damit das Flaschenglas nicht zerspringt, gibt man zuerst sehr wenig kochenden Tee in die Flasche und schwenkt diesen, damit das Glas gleichmäßig erwärmt wird und füllt dann kochenden Tee nach, bis die Flasche voll ist. Der kochende Tee wirkt sterilisierend. Wenn der Tee sich in den Flaschen abgekühlt hat, so gibt man die Wildhefen mit ganz wenig der vergorenden Restflüssigkeit hinzu und wartet einige Tage bis die Gärung wieder in Gange ist. Man verfährt hier genauso wie mit dem ersten Saft, um eventuelle Kahmhefen zu beseitigen. Allerdings wird nach einer Woche die Gärflüssigkeit nicht fortgeworfen, sondern in eine größere saubere Flasche umgefüllt, die nur halb gefüllt wird. Durch heftiges Schütteln wird das Kohlendioxyd ausgetrieben und die Gärflüssigkeit mit Luft vermischt. Nach Austreiben des Kohlendioxyds gibt man die Gärflüssigkeit in große saubere Glasgefäße, wie beispielsweise Einmachgläser. Sie werden mit einen sauberen Tuch abgedeckt, damit Fliegen nicht hier naschen. Die Gärung erfolgt jetzt unter Luftzufuhr, d.h. aerob. Es kann sein, daß sich eine feste durchsichtige Haut auf der Flüssigkeitsoberfläche bildet, die nach einigen Tagen an Dicke zunimmt und undurchsichtig wird. Ist dieses der Fall, und schmeckt die Flüssigkeit angenehm säuerlich, so kann man sich beglückwünschen, denn es hat sich ein Teepilz gebildet! Falls nicht, läßt man das Ganze ca. zwei Wochen lang oder mehr gären, gießt dann die Gärflüssigkeit fort, und entnimmt wieder den Bodensatz (Hefen) mit etwas Gärflüssigkeit und macht erneut einen Ansatz mit Tee. Falls auf der Gärflüssigkeit keine Kahmhefen vorhanden waren, so braucht man den Flaschenansatz nicht mehr, sondern man macht den neuen Ansatz gleich in den Einmachgläsern, die vorher gründlich gereinigt werden müssen. Auch hier gibt man gesüßten kochenden Tee hinein und verfährt wie bei den Flaschen, damit die Gläser nicht zerspringen. Der Tee muß stets im Glas auf Zimmertemperatur abgekühlt sein, bevor man ihn mit den Hefen und etwas alter Gärflüssigleit beimpft. Nach etwa drei bis vier Ansätzen müßte sich eine feste Haut (Teepilz) bilden, die nach langer Gärung durchaus mehr als ein Zentimeter dick werden kann. Schnellen Erfolg hat man meistens im Sommer bei warmer Witterung. Der Teepilz braucht viel frische Luft, Zigarettenqualm mag er überhaupt nicht. Die optimale Gärtemperatur liegt zwischen 23° C und 33° C. Bei vierzig Grad stirbt er wieder ab. Sollte trotz nach mehreren Ansätzen kein Teepilz sich gebildet haben, so kann man zum Tee selbstgepreßten Fruchtsaft hinzugeben um Essigbakterien und weitere Wildhefen einzuschleusen.

    Teepilzerzeugung mit Essig

    Um schneller einen Teepilz zu gewinnen, kann man auch Obstessig verwenden, der nicht pasteurisiert wurde. Es gibt im Handel zum Beispiel Apfelessig, bei dem dieses zutrifft. Erkennbar ist das manchmal daran, daß am Flaschenboden neben Hefen auch eine Gallerte sich gebildet hat. Falls sie einen Essig im Haushalt haben, mit solchen herumschwimmenden Gallerten, dann nehme man diesen. Diese Gallerte ist nämlich eine Essigmutter und ist mit dem gallertartigen Teepilz identisch. Manchmal leben auch noch die Hefen im Essig, andernfalls verfährt man mit der Fruchtsaftmethode, um Hefen zu gewinnen. Man gibt die Essigmutter mit etwas Essig in den selbstgepreßten Fruchtsaft oder kalten gesüßten mit Wildhefen angereicherten Tee. Es kann sich eventuell bereits nach dem ersten Ansatz ein Teepilz bilden, gewöhnlich bildet er sich meistens nach dem zweiten oder dritten Ansatz, weil die Hefen und Essigbakterien zueinander sich erst einpendeln müssen.

    Es kann passieren, daß die Gärflüssigkeit widerlich schmeckt und nicht angenehm erfrischend. So etwas passiert auch bei einem normalen Teepilzansatz. Häufig sind Kahmhefen und einige Bakterien die Ursache. In solch einen Falle ist der Ansatz verdorben und man muß das Ganze erneut versuchen und darauf achten, daß keine Kahmhefen sich bilden. Die Kahmhefen bilden eine helle pulverige Schicht auf der Gärflüssigkeitsoberfläche. Die Kahmhefen zerstören auch die Zellulosehaut bzw. unterbinden dessen Bildung. Bei dünnhalsigen Flaschen bildet sich eventuell nur eine kleine Schicht, die durch Zugabe von Wasser herausgespült werden kann, als auch durch Überschäumen herausgetrieben wird. Ist die Gärung nicht mehr so intensiv, so sollte man die Flaschen fester verschließen. Durch das Kohlendioxyd und ohne Luft sterben die übriggebliebenen Kahmhefenreste ab. Sollte sich auf der Gärflüssigkeit Schimmel bilden, dann muß sofort gehandelt werden, ehe er Sporen bildet. Man gießt dann die Gärflüssigkeit durch ein Filter in enghalsige Flaschen. Da hier die Flüssigkeitsoberfläche sehr kein ist, kann nur wenig Schimmel sich neu bilden, und durch Nachgießen von Wasser über die Flaschenöffnung hinweggespült werden. Man beläßt die Gärflüssigkeit ein paar Tage in den Flaschen bis kein Schimmel mehr zu beobachten ist, reinigt die Glasgefäße gründlich und gießt anschließend die Gärflüssigkeit in diese zurück, um die aerobe Gärung fortzusetzen. Durch aufkommenden Schimmel ist der Teepilz noch nicht zerstört, aber man sollte diesen Kombucha nicht anschließend trinken, sondern erst nach dem nächsten Ansatz, der schimmelfrei sein wird. Sicherheitshalber sollte man mehr als einen Ansatz parallel laufen lassen, falls einer doch mal verdirbt und widerlich schmecken sollte.

    Den Teepilz züchtet man weiter, indem immer etwas Gärflüssigkeit in abgekühlten mit Zucker gesüßten Tee hinzugegeben wird. Ein oder zwei Ansätze läßt man lange gären, wo man immer Gärflüssigkeit für die Getränkeherstellung entnehmen kann. Man gewinnt in diesem alten Ansätzen einen mehreren Zentimeter dicken Teepilz und die Gärflüssigkeit ergibt einen milden Essig. Die Essigsäure und ein paar andere Säuren sorgen dafür, daß der Teepilz von unerwünschten Bakterien nicht befallen wird. Im grünen Tee gedeiht der Teepilz schlecht, weil dort bakterienhemmende Gerbstoffe vorhanden sind. Auch sie können unerwünschte Bakterien fernhalten, jedoch kann der Teepilz selbst bei ständiger Kultur mit grünen Tee irgendwann einmal absterben. Traditionell wird immer ein Stück „Teepilz“ (den Zelluloseteil) in den Ansatz gegeben. Eigentlich ist das nicht notwendig, da die Organismen sich in der Gärflüssigkeit befinden. Der Zelluloseteil ist schwammähnlich mit dieser Gärflüssigkeit und den darin enthaltenden Hefen und Essigbakterien gefüllt. Optimal wächst der Teepilz in unaromatisierten schwarzen Tee, der mit ebenfalls unaromatisierten Früchtetees oder Kräutern oder gar mit Holunderbeersaft gemischt wurde. Jedoch kann solch nahrhafter Tee auch leichter verderben. Aromatisierten Tee sollte man grundsätzlich nicht verwenden.

    Das Essigbakterium Acetobacter xylinum im Teepilz hat eine erfreuliche Eigenschaft, daß es den Tee von Feststoffen reinigt. Denn Feststoffe wie beispielsweise feine Teeblattrückstände und Staub begünstigen die Schimmelbildung. Man sollte bei einen neuen Ansatz den Tee mittels Flaschen gut mit Luft durchschütteln, damit Sauerstoff in den beimpften Tee gelangt. Der Acteobacter xylinum spinnt daraufhin spiralförmig feine Zellulosefäden durch den gesamten Teeansatz an denen die Schmutzstoffe daran kleben bleiben. Sie sinken dann mit den Fäden auf den Boden des Gärgefäßes, wo nach einem halben Tag Gärzeit eine dunkle, schleimige und zusammenhängende Masse sich bildet. Es empfiehlt sich, dieses Getränk durch ein feines Sieb zu passieren, wo der Schleim mit seinen Schmutzstoffen zurückbleibt. Danach kommt der Tee in die gereinigten Gärgefäße zurück.

    Ich habe einen solchen Teepilz selbst einmal auf die oben beschriebenen Methoden gewonnen und habe unter gleichen Bedingungen einen Ansatz mit einen Originalteepilz und einen Ansatz mit meinen „Waldwiesenteepilz“ ausgeführt. Ich konnte geschmacklich und auch von der körperlichen Wirkung zwischen beiden Getränken keinen Unterschied feststellen. Um sicher zu gehen, daß vom Orignalteepilz keine Hefen oder Bakterien überspringen konnten, brachte ich diesen zu einen Freund, und sterilisierte alle Bestecke und Gefäße und arbeitete sogar mit Gummihandschuhen um eine Übertragungen von Hefen oder Bakterien, die vom Originalkombucha stammen könnten, zu vermeiden.

    Gärgefäße

    Als Gärgefäße eignen sich am besten Glasgefäße oder wasserdichte Keramik wie Porzellan oder Steingut. Bei Steingut sollte man achten, daß keine bleihaltige Glasur vorhanden ist. Glasgefäße haben den Vorteil, daß die Gärflüssigkeit besser zu beobachten ist auf eventuelle Schimmel- oder Kahmhefenbildung. Kunstoffgefäße sollten nicht verwendet werden, da im Kombucha beipielsweise Glukoron- und Glukonsäure gebildet werden, die einige Kunststoffe auflösen. Ferner bilden sich auch aus den vorübergehenden Alkohol außer Essig auch einige aromatische Esterverbindungen. Esterverbindungen sind auch in der Lage, Kunstoffe aufzulösen. Metallgefäße sollten wegen der Säuren gar nicht verwendet werden.

    Das Getränk Kombucha (Zusammenfassung)

    Um das Getränk Kombucha mit Hilfe des Teepilzes zu erzeugen, entnimmt man vom Kombuchaessig etwas und gibt es in erkalteten mit Zucker gesüßten Tee und durchlüftet ihn wie oben beschrieben, damit der Acetobacter xylinum die Schmutzstoffe entfernt. Man läßt das Ganze einen halben bis einen Tag gären, und siebt den braunen Schleim ab. Man kann den Tee je nach Geschmack drei Tage bis eine Woche aerob vergären. Das Abdecktuch muß sehr sauber sein, da Schimmelbildung durch unsaubere Tücher hervorgerufen werden. Nach drei Tagen schmeckt der Tee fruchtig, nach einer Woche jedoch ist er fast ein Essig. Mittels eines Siebes passiert man diesen vergorenen Tee in Glasflaschen und verschließt sie. Falls man Mehrwegflaschen benutzt, so sollte man darauf achten, daß es nicht solche sind, wo die Etiketten abgeschliffen wurden, und das Glas Schleifspuren aufweist. Solche Flaschen explodieren nämlich durch die Gasentwicklung im Tee. Mehrwegflaschen aus den Supermarkt werden oft so behandelt. Einige Naturkostläden führen Mineralwasser in Mehrwegglasflaschen, wo die Etiketten mit Dampf abgelöst wurden. Sie sind unbeschädigt und können Druck vertragen. Man achte aber trotzdem auf Glasschäden. Nachdem das Getränk in Flaschen abgefüllt wurde, läßt man den Kombucha ca. eine Woche lang nachgären. Bei grünen Tee ca. zwei Wochen. Danach hat man eine erfrischende Limonade mit viel Kohlensäure. Beim Öffnen der Flasche kann hierdurch die Hälfte rausspritzen, so daß man sehr vorsichtig Öffnen muß, womöglich über einen Auffangbehälter.

    Maßnahmen im Urlaub

    Der Teepilz ist sehr robust und bedarf während des Urlaubs keinerlei Vorkehrungen. Ich habe einmal einen Kombuchaessig erzeugt, wo ich die Hefen durch Dekandieren fast entfernt hatte, damit der Essig klar und durchsichtig wurde. Ich füllte ihn in eine Flasche und verschloß sie fest. Nach zwei Jahren Reifung in der Flasche und ohne Luftzufuhr bei Zimmertemperatur konnte man immer noch aus den Essig ein Kombuchagetränk herstellen! Es waren keine Beeinträchtigungen vorhanden.

    Gesundheitliche Wirkung

    Wie alle sauren Getränke wirkt Kombucha sehr harntreibend und entwässernd. Dabei werden auch Schadstoffe vermehrt ausgeschieden. Der Genuß von Kombucha ist analog einer Apfelessigkur. Die Milchsäure hat wie beim Sauerkrautsaft eine leicht abführende Wirkung. Die Hefen sind reich an Vitaminen der B-Gruppe und die Essig- und Milchsäurebakterien wirken günstig auf den Darm, so daß Blähungen minimiert werden. In Kombination mit Milchsäurebakterienprodukten wie Sojajoghurts und Kefir, als auch unerhitzten Sauerkraut bzw. dessen Saft kann man damit die Darmflora sanieren. Mundgeruch wird durch schwefelabbauende Bakterien beseitigt. (Mundwasser fördert eher Mundgeruch, da es genau diese Bakterien zerstört, als auch die Mundschleimhaut und Speicheldrüsen!). Als Einreibemittel verdrängt es pathogene Bakterien, da unschädliche Essigbakterien sich jetzt dort breit machen. In mit Kochsalz vermischten Kombuchaessig kann man die Füße darin baden, was der Fußpilz überhaupt nicht mag.

    Nebenwirkungen

    Durch die stark harntreibende und entgiftende Wirkung werden leider auch lebenswichtige Mineralien aus den Körper gespült, so daß bei täglichen Genuß (mehrere Liter am Tag) Krämpfe auftreten. Man kann ihnen aber mit Mineralwasser entgegensteuern. Obwohl der Zuckergehalt durch Vergärung veringert ist, sollten Diabetiker mit Insulinresistenz nur sehr sparsam trinken, am besten dann, wenn er fast zu Essig geworden ist. Man nimmt ihn dann besser zu einem Salat als Essigzugabe.

  7. Hallo,

    und Danke für diesen ausführlichen Beitrag!

    Wer sich für Kombucha interessiert, wird hier sicher noch Neues finden können; ich habe zwar schon einiges recherchiert, aber hier durchaus neue Aspekte gefunden, was die Selbst-Anzucht, Wildhefen usw. betrifft, und einiges zur Behandlung des Kombuchas.

    Die Weiterverwendung der Essigmutter für Papierherstelung ist so ein Beispiel; davon, dass man sie für Lautsprechermembranen verwenden könnte, hatte ich mal gelesen und eine Schicht Essigmutter auf den Wäschetrockner gehängt.
    Die dünne Haut, die dabei entstand, war tatsächlich hoch elastisch.
    Aber das nur am Rande.

  8. […] Kombucha – das Diätgetränk? […]

  9. […] ist hier ein Kommentar eingelaufen, der eigentlich ein eigenständiger Beitrag ist: “Kombucha – aus dem Nichts“. Wolfgang erklärt das Wesentliche zur Kombucha-Zubereitung, und auch, wie man ohne Teepilz […]

  10. […] Kombucha […]

  11. […] sich am Rande die Frage, ob nicht auch ein Kombucha als probiotisches Lebensmittel einzustufen ist – aber das, was es an “Kombucha” auf dem Markt […]

  12. […] Abgesehen davon, dass auch Meditation und Bewegung bei Übergewicht helfen, spricht nichts gegen Tee.Artikel: Tee, vergoren; Kombucha […]

  13. […] dieser Brottrunk – wer hat damit positive Erfahrungen gemacht? Und was ist mit selbstgemachtem Kombucha? 6) Pellkartoffeln, Vollkornnudeln oder Vollkornreis anstatt Pommes, Kroketten, Eierteigwaren oder […]

  14. Leider kann man durch Kombucha nicht abnehmen!
    Er enthält Zucker! Wenn man ihn ausschließlich trinkt und den Zucker nicht gleich wieder abbaut, kann man sogar dick werden. Deswegen geht man mit diesen Getränk sparsam um.
    Vollständig zu Essig vergorene Kombucha ist jedoch frei davon und einer der wertvollsten Essige überhaupt.
    Handelsübliche Essige sind Industrie-Essige, die aus Holzdestillation oder Alkoholoxidation chemisch gewonnen (Essigessenz) und mit Wasser verdünnt werden (Branntweinessig). Hinzu kommen noch Aromastoffe! Selbst der Balsamo-Essig im Supermarkt ist ein Branntweinessig dieser Art mit zugesetzten Traubenrückständen. Apfelessige ist zwar wie Kombucha-Essige gegärt, jedoch hat man ihn, sofern er nicht erhitzt worden ist, alle Essigbakterien herausfiltriert. Abgestorbene Hefen wurden dann zur Trübung wieder zugesetzt. Selten kommt es vor, daß doch ein Bazillus dieses überlebt hat und dann schwimmt doch mal ein kleiner Kombuchapilz (Essigmutter) in der Flasche. Da sollte man gleich zugreifen!
    Echte lebende Obstessige sind heutzutage genauso teuer, wie die teuersten Weine und nur noch schwer erhältlich. Wer also eine Essigmutter bzw. einen Teepilz hat, und Essig damit produziert, wo man als Ausgangstoff auch Fruchtsaft verwenden kann, bzw. kann der Essig mit gleicher getrockneter Frucht oder Kraut nacharomatisiert werden, hat einen Essig der wertvollen teuren Sorte und somit wirklich einen Schatz!

  15. Ich habe einige Jahre in China gelebt und auch über Kombucha dort recherchiert. Der Teepilz ist im 19. Jahrhundert in Polen oder Rußland entstanden, bei den Versuch Teewein herzustellen, der dann zu wohlschmeckenden Essig wurde. Im Zusammenhang mit der Zuckerproduktion konnte dieser entstehen.

    In China jedoch trinkt man Tee ohne Zucker oder Honig. Das Mandarin kennt keine Silbe Kom, so daß ich in China auch das Wort Kombucha nicht benutzen konnte, sondern den Begriff hierfür jiu cha. Ich hatte sogar extra ein paar Flaschen Kombucha mit nach China genommen um den Chinesen eine Kostprobe zu geben und selbst weiterhin dort welchen zu brauen. Sie kannten mein Getränk, jedoch wird es dort nicht traditionell hergestellt. In Japan gab es eine Verwechslung mit einen Getränk, den ein Arzt Kombu aus Algen hergestellt hatte und mit Kombucha nicht zu tun hat. Die Japaner haben das chinesische Wort cha für Tee übernommen. In Indien und Rußland nennt man den Tee chai bzw. chay woraus das Wort Tee entstand.

  16. Danke für den Kommentar!

    Kombucha ist einfach ein Mythos – aber wenigsten nicht ungesund. Hierzulande hat er ja mal im Zusammenhang mit Bionade Aufmerksamkeit erregt.

  17. […] – und offenbar ist hier in der Tat bisher wenig, äußerst wenig erforscht. Vielleicht hat Kombucha wirklich nur eine schwache Wirkung – bei pasteurisierten Produkten wird diese logischerweise […]

  18. […] enthält dann noch lebende Essigkulturen, Kombucha daneben noch anderes, auch Hefen, und die “Bionade” ist auch aus dem Kombucha abgeleitet […]

  19. […] sich über Kombucha schlau zu machen, kann man zum Beispie den Wikipdia-Artikel lesen. “Die Wiederauferstehung eines Diät-Getränks” hatte ich vor Jahren beschrieben […]

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