Folsäure + Vitamin B12: Schutz vor Schlaganfall

Nahrungsergänzungsmittel, die eine Kombination verschiedener B-Vitamine enthalten, waren kürzlich Gegenstand einer Untersuchung bei Ökotest. Die Tester waren jedoch mit dem Gebotenen nicht recht zufrieden, und meinten, insgesamt werde zu hoch dosiert.

Man könnte sich auch fragen, wozu die Vitamin-B-Präparate überhaupt auf dem Markt sind, zumal Aussagen wie

„“unterstützt Zellfunktion von Nerven und Haut, unterstützt Konzentrationsfähigkeit, Aufrechterhaltung der mentalen und physischen Leistungsfähigkeit“ (Abtei Vitamin B Komplex Supra, Dragees) sind so richtig wie nichtssagend. Da die Versorgung der hiesigen Bevölkerung mit den meisten B-Vitaminen gut ist, dürfte selbst die Einnahme hoch dosierter Vitamine nicht die Leistungsfähigkeit explodieren lassen oder das allgemeine Wohlbefinden verbessern.“

 

eher absurd klingen. Zum Schluss bietet Ökotest noch eine Auflistung von möglichen Vitamin-B-Mangelkrankheiten, wobei neben Beri-Beri, Pellagra und anderen auch das Folgende angemerkt wird:

Mangel an Folsäure -> Blutarmut, Haut- und Schleimhautstörungen, Missbildungen beim Embryo (Neuralrohrdefekt)

Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure -> wird mit erhöhten Homocysteinspiegeln im Blut in Verbindung gebracht, die wiederum mit dem Auftreten von Arteriosklerose korrelieren.

An anderer Stelle wird genau dieser Mangel als recht kritisch eingeschätzt:

„Nach unseren Ergebnissen ist ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel besonders in Kombination mit niedrigen Folat-Werten ein entscheidender Risikofaktor für Schlaganfälle und zerebrale Durchblutungsstörungen“.

Beide Vitamine gehören zur Gruppe der B-Vitamine, sind wasserlöslich und können leicht aus der Nahrung über den Darm aufgenommen werden.
Vitamin B12 und Folat sind unter anderem an der Blutbildung beteiligt.

Lebensmittelquellen für Vitamin B12: Leber, Fleisch, Fisch und Eier.
Lebensmittelquellen für Folsäure: Blattgemüse, Salate, Vollkorn-produkte, Nüsse, Tomaten, Eigelb und Leber.

 

An dieser Stelle sei auch noch die Medizinauskunft hinzugezogen. Sie führt aus, dass das Stoffwechsel-Abbauprodukt  Homocystein die Wände der Blutgefäße angreift und so die Arterienverkalkung in erheblichem Maße fördert.

Untersuchungen zeigen: Ein Zuviel an Homocystein steigert das Herzinfarkt-Risiko um 70 Prozent, die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöht sich sogar um 150 Prozent.

Als „natürlicher Gegenspieler des Homocysteins im Körper“ wirkt das Vitamin Folsäure. 

„Der natürliche Gegenspieler des Homocysteins im Körper ist das Vitamin Folsäure. In einer großen Studie mit 10.000 Männern und Frauen im Alter zwischen 25 und 70 Jahren konnte bewiesen werden, dass diejenigen, die täglich mehr als 400 Milligramm Folsäure zu sich nahmen, deutlich seltener von Herz-Kreislauf-Erkrankungen heimgesucht wurden. Verstärkt wird der Schutzeffekt der Folsäure noch, wenn man sie mit den Vitaminen B12 und B6 kombiniert.“

Folsäure-Unterversorgung?

Mehr als 90 Prozent der Bundesbürger nehmen allerdings nicht einmal die Hälfte der notwendigen Menge an Folsäure zu sich. Deutschland ist ein Folsäure-Mangelland, lautet das alarmierende Urteil der Ernährungsexperten.

Wenn auch Folsäure in vielen grünen Gemüsesorten vorhanden ist, müsste man  täglich etwa 700 Gramm Obst und Gemüse essen. „Zudem ist Folsäure sehr empfindlich und kann schon beim Kochen und Lagern zerstört werden.“

Deshalb wird hier der Rat gegeben, unter Anleitung des Arztes Selbstvorsorge zu treffen:

 Wer älter als 50 ist, sollte zunächst eine Homocystein-Bestimmung bei seinem Arzt vornehmen lassen.

Fällt der gemessene Wert zu hoch aus, wird der Arzt entweder dazu raten, die fehlenden Vitamine Folsäure, B12 und B6 mit einer Spritzen-Intensivtherapie zuzuführen oder ausreichend hoch dosierte Vitamin-Tabletten empfehlen. Mit einer solchen Behandlung kann der Homocysteinspiegel wirkungsvoll gesenkt werden. (Kursive Hervorhebungen d.A.)

Bei korrekter Interpretation der Quellen ergibt sich das folgende Bild:

Vitamin-B-Präparate als Nahrungsergänzung sind eher fragwürdig und würden – als Selbstmedikation – nur „auf Verdacht“ eingenommen, etwa, weil man sich unkonzentriert fühlt und etwas dagegen tun will.

Mit der entsprechenden Diät (siehe Kasten) sollte nach menschlichem Ermessen der Vitaminbedarf zu decken sein. Wer sagt, Vollkornprodukte seien „überflüssig“, leistet möglicherweise dem Schlaganfall Vorschub.

Über 50 – und gegebenenfalls auch jünger – ist die Bestimmung des Homocysteinspiegels ratsam. Dies kann dann mit einer Überprüfung des LDL-Wertes verbunden werden (Dabei gleich mal den Hausarzt nach der Bedeutung des oxidierten LDL Cholesterin fragen).

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2 Kommentare zu “Folsäure + Vitamin B12: Schutz vor Schlaganfall”

  1. ist ja toll. Alles auf unserem Speiseplan und 50 simma auch noch net 😉

    Aber nächste Woche oder in zwei Weeks ist bei uns wieder Arzt mit Check-Up (nicht Ketch-Up) 😉 angesagt

  2. Ausreichend Folsäure ist auch ganz wichtig für allle Schwangeren und alle die es werden wollen (Schwanger meine ich ) 🙂

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