Essenszeiten, Fehlernährung, Ernährungsverhalten
Geschrieben am 28. Januar 2009 von KPBaumgardt
Die von Nestlé in Auftrag gegebene und vom IfD Allensbach durchgeführte Studie zum Ernährungsverhalten hat ergeben, dass immerhin 15% der Bevölkerung keine Ernährungsfehler begehen. Ansonsten: Heißhunger, Stress und Übergewicht plagen die Bevölkerung. Das sind die häufigsten Fehlverhalten:
1. Ich esse zu wenig Obst und Gemüse
Bevölkerung gesamt: 31 Prozent
20-29-Jährige: 39 Prozent
Anmerkung: Wahrscheinlich gibt es nicht genug Obst auf dem Markt, oder es ist zu teuer. Deutschland ist ein echtes Apfel-Mangelland. Wenn die Äpfel alle aus Südafrika, Neuseeland oder auch Südamerika eingeführt werden müssen…
Außerdem haben Äpfel Punkte…
2. Es kommt häufig vor, dass ich spätabends Heißhunger bekomme
Bevölkerung gesamt: 31 Prozent
20-29-Jährige: 40 Prozent
Anmerkung: Heißhunger kommt nun mal abends. Vielleicht wird er aber auch mit dem Phantomhunger verwechsaelt, weil die Bevölkerung – warum auch immer – über den Phantomhunger nicht ausreichend aufgeklärt ist.
3. Ich esse zu viel Süßes
Bevölkerung gesamt: 26 Prozent
20-29-Jährige: 29 Prozent
Anmerkung: Das ist ein völlig sinnloser Vorwurf: Erst Süß essen und dann jammern, das ergibt doch keinen Sinn! Wo bleibt da der Genuss?
Und der Verzicht auf Süßes führt vielleicht zu Blähungen…
4. Ich esse zu unregelmäßig
Bevölkerung gesamt: 26 Prozent
20-29-Jährige: 42 Prozent
Anmerkung: Wer vernünftig isst, isst nur, wenn er Hunger hat, und der kommt nun mal nicht regelmäßig. Diese Klage scheint mit völlig unseriösen Behauptungen zusammenzuhängen, wie „regelmäßiges Essen muss sein, um abnehmen zu können“ – das ist doch alles nur Spekulation!
5. Ich trinke zu wenig
Bevölkerung gesamt: 25 Prozent
20-29-Jährige: 26 Prozent
Anmerkung: Das muss nun wirklich nicht sein: Leitungswasser kann sich doch noch jeder leisten! Andererseits:
Die Balance beim Essen und Trinken ist eine Frage des rechten Maßes. Gleichzeitig ist entscheidend, wie und was wir essen.
So einen Satz kann doch niemand verinnerlichen…
6. Ich esse oft zu fett
Bevölkerung gesamt: 25 Prozent
20-29-Jährige: 25 Prozent
Anmerkung: Auch das ist entschuldigt, denn Fett ist ein Geschmacksträgerle…
7. Ich trinke zu viel Kaffee
Bevölkerung gesamt: 23 Prozent
20-29-Jährige: 21 Prozent
Anmerkung: Was heißt zu viel Kaffee? Lösungsvorschlag: Mit der gleichen Menge Kaffeepulver die doppelte Menge des beliebten Heissgetränks herstellen!
Und: Kaffee senkt das Demenzrisiko!
8. Ich nehme mir zu wenig Zeit zum Essen
Bevölkerung gesamt: 23 Prozent
20-29-Jährige: 34 Prozent
Anmerkung: Wer keine Zeit hat, kann sich auch keine nehmen, was soll der Vorwurf also? Das kommt doch nur, weil die Zeit zu schnell vergeht, dagegen kann man aber nichts machen…
9. Ich ernähre mich oft zu einseitig
Bevölkerung gesamt: 22 Prozent
20-29-Jährige: 31 Prozent
Anmerkung: Auch diese Klage ist völlig überflüssig. Wer weiß, was passiert, wenn diese Leute plötzlich zweiseitg essen?
10. Wird mir etwas zu essen angeboten, kann ich oft nicht ablehnen
Bevölkerung gesamt: 22 Prozent
20-29-Jährige: 26 Prozent
Anmerkung: Das ist kein Fehler, das ist ein Reflex: Könnte ja sein, man bekommt das nächste Mal nichts mehr angeboten, wenn man ablehnt.
11. Ich esse oft zu viel, zu große Portionen
Bevölkerung gesamt: 19 Prozent
20-29-Jährige: 22 Prozent
Anmerkung: Kann doch gar nicht wahr sein – Man kann doch mal eine Schüssel Salat essen (Nein, Kartoffelsalat ist hier nicht gemeint)
Gegessen wird, was auf den Teller kommt, und die Sättigung tritt ein, wenn der Teller leer ist…
12. Ich esse zu viel zwischendurch, ohne Hunger zu haben
Bevölkerung gesamt: 18 Prozent
20-29-Jährige: 24 Prozent
Anmerkung: Was soll man denn sonst machen? Däumchen drehen?
Übrigens ist Zwetschgenkuchen eine ideale Zwischenmahlzeit-
13. Ich muss zu oft alleine essen
Bevölkerung gesamt: 15 Prozent
20-29-Jährige: 17 Prozent
Anmerkung: Ja, wie kommt das denn aber auch? Kaputte Familienverhältnisse? Einzelhaft? Vereinsamung? 15% der Bevölkerung betroffen? Das ist aber ein Problem, das niemand angeht; Wir brauchen mehr Gemeinschaftsverpflegung; und in der Kirche sollte täglich Abendmahl gefeiert werden.
14. Ich trinke zu viel süße Getränke
Bevölkerung gesamt: 15 Prozent
20-29-Jährige: 30 Prozent
Anmerkung: Wenns denn schmeckt…
Merkwürdigerweise hat man auch die Frage nach dem Alkohol gar nicht gestellt.
Da kämen noch ein paar Prozent hinzu, dann noch die Kaffeetrinker – Vielleicht wird auch nur zu wenig Tee getrunken?
15. Ich esse zu viel Fleisch
Bevölkerung gesamt: 15 Prozent
20-29-Jährige: 12 Prozent
Anmerkung: Fleisch ist doch ein Stück Lebenskraft? Oder sollen jetzt alle eine Quark-Diät machen?
16. Ich esse zu viele Fertiggerichte
Bevölkerung gesamt: 11 Prozent
20-29-Jährige: 25 Prozent
Anmerkung: Nur ein Viertel der Bevölkerung – kaum zu glauben. Dabei sind Fertiggerichte doch oft besser als selbst gekocht – Maultaschen z.B. kann man gar nicht selbst machen, und auch die Pellkartoffel ist ein Fertiggericht – nur noch 15-20 min. kochen.
Fertiggerichte werden in letzter Zeit nur unnötig verteufelt…
17. Beim Essen muss ich mich oft nach anderen richten
Bevölkerung gesamt: 11 Prozent
20-29-Jährige: 12 Prozent
Anmerkung: Wann muss man sich eigentlich nicht nach anderen richten; Was für eine seltsame Klage ist das denn schon wieder?
Oder: Wenn alle schmatzen, muss ich das dann auch?
18. Manchmal esse ich nur aus Frust und Stress
Bevölkerung gesamt: 10 Prozent
20-29-Jährige: 13 Prozent
Anmerkung: Frust und Stress in Kombination führen offenbar zu Übergewicht – Dann hat man schon drei Dinge zum Abbauen. Zum Glück lautet die Aussage ja: „Manchmal…“.
Und: Wer erfolgreich zugenommen hat, kann auch erfolgreich abnehmen…
19. Keine Defizite
Bevölkerung gesamt: 15 Prozent
20-29-Jährige: 10 Prozent
Anmerkung: Nobody is perfect – und hier sollen es ganze 10 Prozent sein? Wie jetzt das aber auch?
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Abgelegt unter: Abnehmen, Ernährungsumstellung, Satire | 5 Kommentare »
😆
Deine Anmerkungen sind der Knaller…
Mal wieder was lustiges neben der ganzen vielen Wahrheit so Tag für Tag.
Eben! 😉
Mal wieder eine Studie die von einem Lebensmittelhersteller in Auftrag gegeben wurde, und die sicherlich nicht im geringsten irgendwie Einfluss nimmt auf das Unternehmen !? 😆
Danke für deine Anmerkungen, ich stimme dir größtenteils zu!
LG
Hehe, sehr schön das mit den Anmerkungen 🙂
Aber ob die Studie was bringt, bezweifle ich auch…
@ Bonafina: Danke! Was das Unternehmen betrifft, das mit den Fertiggerichten verdient, ist klar: Die haben gar kein Interesse an Veränderungen – Verbesserungen.
@ Sebastian: Klar, die Studie spiegelt zum Teil solides Halbwissen.