Regelmäßig essen muss sein, um abnehmen zu können

Ein präzises Uhrwerk zählt zum Beispiel die Schwingungen eines Pendels, einer Unruh oder eines Quarzes, und berechnet daraus die Uhrzeit.
Auch der Mensch hat eine „biologische Uhr“, wenn er sich auch gern, was Schlafens- und Wachzeiten betrifft, von dem Sonnenlicht beeinflussen lässt. Ganz ohne Sonne würde sich der menschliche Tag auf 25 Stunden belaufen, hat man in irgendwelchen Bunkern herausgefunden; das wird auch irgendeinen Sinn haben…

Den Wert eines geregelten Tagesablaufs kann man wohl auch nur schätzen, wenn man unregelmäßigen Abläufen ausgesetzt ist, sei es durch Schichtarbeit, oder beispielsweise Schlafstörungen.

Mit einer gewissen Logik lässt sich behaupten, Regelmäßigkeit bei den Mahlzeiten ist wichtig. Wirklich schlüssige Beweise wird niemand erbringen können; Studien zu „Regelmäßigkeit der Mahlzeiten und Abnehmen“ sind nicht zu finden und wohl auch von Setting her sehr schwierig durchzuführen.

Was bleibt, wäre Erfahrungen zusammenzutragen und nach Erfahrungen  zu fragen.

Es findet sich auch die Behauptung, dass man ohne Frühstück schneller zunimmt bzw. nur mit Frühstück abnimmt.

Die Erklärung ist einfach: Unser Körper funktioniert noch so, wie zu den Zeiten, als die Menschen noch jeden Tag um ihr Essen kämpfen mussten. Fanden sie an einem Tag keine Nahrung, drosselte der Körper den Energieverbrauch, um sich vor dem Verhungern zu schützen.
Eine Funktion, die dazu beigetragen hat, dass der Mensch überlebt hat.
In der modernen Zeit ist diese Funktion aber mehr als lästig, denn wenn der Körper in den Sparmodus schaltet, nehmen wir zu oder schaffen es nicht, abzunehmen.
Das können wir verhindern, indem wir gleich morgens ein gutes Frühstück zu uns nehmen.

Nun, das war zwar der Inhalt einer Werbebroschüre, die für einen besonders guten Brei werben sollte – aber es könnte ja wahr sein.

Üblicherweise bekommt man – nicht überreichliche Mahlzeiten vorausgesetzt – alle vier bis fünf Stunden Hunger.

Lässt man das Frühstück ausfallen. wird der Hunger übermächtig. Lässt man auch das Mittagessen ausfallen: Dann droht oder kommt die Fressattacke.

Wer das Frühstück regelmäßig ausfallen lässt, dürfte früher oder später dazu neigen, abends „auf Vorrat“ zu essen – mit welchen Auswirkungen auf die Kalorienbilanz?

Bei einer „Gesunden Mischkost“ dürfte es Nahrungsbestandteile geben, die früher, und welche, die später „ins Blut gehen“. Damit ist eine gleichmäßige Energieversorgung über die Zeit hinweg sichergestellt: Voraussetzung sowohl für körperliche, als auch geistige Arbeit.

Wo der Tag in gleichmäßige Etappen eingeteilt ist, finden die Mahlzeiten ihren natürlichen, selbstverständlichen Platz im Tagesablauf – einschließlich Zubereitung, wo dies nicht arbeitsteilig, etwa in der Kantine, geschieht.

Zwischenmahlzeiten sollten somit weitgehend überflüssig sein.

Bei einem „fragmentierten Tagesablauf“ geht es eher darum, die Fragmente zu größeren, übersichtlichen  Einheiten zusammenzufassen; die wenigsten haben schließlich die Möglichkeit, nach Feierabend einfach die Füße hochzulegen – dies und das ist immer noch zu tun, Hobbies, Verpflichtungen, Familien- und sonstiges Sozialleben und auch der „Diätkurs“ wollen noch untergebracht sein, auch für die aktive Entspannung mit Yoga, Tai-Chi, Meditation oder kreativem Gestalten muss Zeit reserviert werden.

Wer zum Beispiel kraftzehrenden Sport auf dem Stundenplan stehen hat, muss wissen, ober diesen mit vollem oder leerem Magen beginnen will und wie weit die Leistungsreserven reichen.

„Regelmäßig“ heißt auch, mit genügend Zeit. Man kann die gleiche Portion in drei oder in 15 Minuten verspeisen – welche Art des Essens besser sättigt und mehr Genuss zulässt, liegt auf der Hand.

Wir könnten nun die These wagen: Der Mensch ist nicht nur, was er isst, sondern auch wann er isst, wie oft er ist und wie er isst.

„Oft und schnell“ wäre etwa ein „schlingender Vielfrass“, regelmäßig und langsam wäre im günstigen Fall ein „bedachter Genussmensch“.

Daneben gibt es noch den „pragmatischen Energieversorger“ („Ich weiß, was ich brauche und nehme mir, ohne extravagante Ansprüche, das, was ich brauche“) und die „Brigitte-Diätlerin„, die sich auf der Webseite der entsprechenden Frauenzeitschrift ihre Inspiration bei der Frage „Was soll ich heute essen“ holt.

Wer häufig und regelmäßig Naschereien, Süßkram, Luxuslebensmittel zu sich nimmt, wird bald nichts außergewöhnliches mehr daran finden; auch das ist ein Aspekt beim regelmäßigen Essen.

Weiter bei:

Regelmässig ist besser – Rhythmen, Zyklen und Stimmungen

und noch ein paar Gedanken zu

Sinn der Ordnung – Ordnung herstellen und halten

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5 Kommentare zu “Regelmäßig essen muss sein, um abnehmen zu können”

  1. […] die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten ein Problem ist, ist vermutlich auch die Ordnung ein Problem. Jedenfalls: Irgend etwas ist nicht in […]

  2. […] Gemeinsame an  Regelmässigkeit, einem Sinn für Ordnung und dem Unterwegs-Sein mag die Bewegung in Raum und Zeit […]

  3. […] mit dem Essen wieder beginnt, nachdem man abgenommen hat, ist der Jojo Effekt unumgänglich. Regelmäßig essen muss sein denn eine Diät muss nicht bedeuten dass man nichts mehr zu sich nehmen […]

  4. […] könnte auch dabei helfen, wenn man sich regelmäßig seine Affirmation aufsagen will: Zum Beispiel eine stündliche Affirmation: “Ich gehe achtsam […]

  5. […] Diese Klage scheint mit völlig unseriösen Behauptungen zusammenzuhängen, wie “regelmäßiges Essen muss sein, um abnehmen zu können” – das ist doch alles nur […]

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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