Morgens kein Hunger – also kein Frühstück?

Man kann das Frühstück auslassen  – Viele sind daran gewöhnt, nicht zu frühstücken.  Was spricht dagegen, ohne Frühstück auszukommen? Ist, wo der morgendliche Hunger ausbleibt, eine Ernährungsumstellung angesagt?

Das Frühstück bringt einen  entscheidenden Leistungsvorteil: Eine der größten Frühstücksstudien, die je erstellt wurde, die Iowa Breakfast Studie aus den USA, kommt zu einem klaren Ergebnis: Wer gefrühstückt hat, leistet in den Morgenstunden wesentlich mehr und ermüdet nicht so rasch wie jemand, der gar nicht oder nicht ausreichend gefrühstückt hat.

Aber dabei kommt es nicht nur auf das „Ob“, sondern auch auf das „Wie“ und „Was“ an:

Significantly more overweight girls and significantly more girls following vocational training were categorised as eating a low-quality breakfast. In boys, the energy contribution of polysaccharides was significantly higher in consumers of good-quality breakfasts. [Quelle]

Gewisse Zusammenhänge zwischen Frühstück und Lernbereitschaft (und umgekehrt), aber vor allem auch zwischen Frühstück und der Qualität der insgesamt aufgenommenen Nahrung deuteten sich an.

Und: Bereits das Frühstück sollte reich an „Mikronährstoffen“, also Mineralien und Vitaminen sein.

Wer morgens nicht frühstückt, hat oft den ganzen Tag leichten Hunger. Dann wird öfter schnell und nebenbei mal irgend etwas gegessen.

Zu den Gründen, das Frühstück ausfallen zu lassen, dürften gehören:

  • Spätes und ausgiebiges Essen
  • eventuelle verbunden mit „flüssigen Kalorien“, die bevorzugt verstoffewechselt werden
  • Die Idee, irgendwie in der Zeit zwischen dem eigentlichen Frühstück und dem Mittagessen abnehmen zu können
  • Die Idee, durch das ausgefallene Frühstück irgendwie Kalorien einzusparen
  • Der Gedanke, sich auf diese Art „stark“ und unabhängig von Körperbedürfnissen zu erweisen – wenigstens zum Anfang des Tages.

Jedoch wird der Appetit wird u. a. durch den Blutzuckerspiegel reguliert. Ohne Frühstück aber kann der Blutzuckerspiegel in den Morgenstunden nicht richtig ansteigen, der Körper meldet immer wieder „Hunger“ – und wir essen, ist der Widerstand, der mit Hilfe von Kaffee und ähnlichem zunächst einmal geleistet wird, gebrochen, schnell mehr Kalorien, als wir eigentlich brauchen.

Zudem ist, wo das Frühstück regelmässig ausfällt, oft das Abendessen reichlicher als sonst ausgefallen, manchmal noch durch ein Nachtessen ergänzt worden.

Regelt man also das Abendessen so weit herunter, dass man morgens einigermaßen hungrig aufwacht, stellt sich die Lust aufs Frühstück dann schon selbst ein.

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13 Kommentare zu “Morgens kein Hunger – also kein Frühstück?”

  1. Ich habe über 10 Jahre nicht gefrühstückt und war immer davon überzeugt, ich könne morgens noch nichts essen. Dabei hatte ich mich nur daran gewöhnt, nichts zu essen. Gut war es nicht. Und als ich wieder anfing zu Frühstücken, ist es mir in der ersten Zeit schwer gefallen, schnell merkte ich aber die Vorteile eines gesunden Frühstücks. Ich war wesentlich ausgeglichener, fühlte mich wohler und hatte auch nicht mehr diesen Zwischendurchheisshunger am Vormittag. Mittlerweile frühstücke ich täglich und möchte es nicht mehr missen.

  2. @ Rio: So ist das wohl. Bin gerade dabei, das späte Frühstück nach vorne zu verlegen.

  3. Da ich morgens vor dem Frühstück immer Sport treibe ist es unerlässlich gut zu frühstücken.

    Ich würde den Mittag nicht erreichen…

    Für mich ist das Frühstück nach dem Frühsport eine der zwei wichtigsten Mahlzeiten neben dem Abendbrot um 18 Uhr.

    Lieben Gruß
    Lutz

  4. Ich frühstücke seit zwei Wochen nicht mehr! Und es geht mir sehr gut!
    Nach dem Frühstück hätte ich immer schlafen können, fühlte mich träge und schwer (ca. 100g Brot und Gemüsebelag, sehr selten Wurst oder Käse, ebenso selten Marmelade)
    Jetzt steh ich gegen 5 Uhr auf, bin fit und aktiv, leistungsstark ohne Ende!
    Vormittags trinke ich Brottrunk mit Apfelsaft und Wasser, gegen 14 Uhr esse ich eine Kleinigkeit und am Abend eine richtige mediterrane Mahlzeit.

    Und nun nehm ich auch endlich ab!

    Eine Million Menschen brauchen ihr Frühstück! Ich scheine der Millionundeinte zu sein!
    Lang hats gedauert, bis ich das kapiert hab.

    Servus
    Ingrid

  5. @ Ingrid: Auch gut! Aber schau mal nach der Langzeitentwicklung; was 14 Tage funktioniert, kann in einem halben Jahr schon wieder anders sein.

    Und: Sicherlich ist jeder Stoffwechsel unterschiedlich; wir hatten es hier
    http://fressnet.de/blog/?p=3141
    schon vom „Darmgehirn“; das wird auch ein Gedächtnis haben.
    Brottrunk hatte ich noch nicht, aber Kombucha. Das habe ich aber wieder iengestellt; kann sein, ich komme noch mal darauf zurück.

  6. …ja, das kann sein!

    Ich denke, dass ich meinen Kopf von 25 Jahren Diäterfahrung -und akribischer Einhaltung von Empfehlungsernährungen – einfach frei bekommen muss!

    Für mich ist das jetzt eine tolle Erfahrung, dass ich selber was entschieden hab – und dass es klappt! – Zunächst! Danach wird was anderes Erfolg bringen.

    Vielleicht bin ich in einem halben Jahr ein leidenschaftlicher Frühstücker und ein Nichtzuabendesser!
    Weiss man’s?
    Mein „Ich“ wird mir’s schon sagen!

    Servus
    Inrid

  7. @ Ingrid: Finde Deine Kommentare sehr optimistisch, inspirierend: Die Einhaltung von Empfehlungsernährungen als(o) zienmlich fremdbestimmt, und jetzt der Übergang zur Selbstbestimmung.
    Und das stärkt das Ich: Selbstbestimmung hat auch mit Selbstbeherrschung zu tun, das aber „liberal“, also, wie es als gut empfunden. Wenn ich das richtig interpretiert habe.

    LG

    Klaus-Peter

  8. Hallo Klaus-Peter,

    ich hoffe, ich sprenge den Rahmen nicht, wenn ich mein ganz persönliches Problem nochmal kommentiere!

    Meine ersten Pfunde hab ich mir so um die 35 angefuttert. Einfach durch „gutes Leben“! Jeden Tag Kuchen, ständig was zwischendurch gemampft – dann kamen da die ersten Diätprodukte. „Minikal“ Suppen haben grausem geschmeckt, haben genausoviel Kalorien gehabt, wie selber gekochte Suppen, aber sie waren „interessant“. Wirkung? Keine Ahnung, denn ich hab undiszipliniert weiter gegessen.
    Nachdem ich sehr schlank war, sind die paar Pfunde überhaupt nicht aufgefallen! Im Gegenteil! Mein Mann mochte meine plötzlichen Rundungen, die Kinders warens zufrieden, weil ich nicht mehr so hektisch war…..!

    Dann kamen Ernährungsberater und Ärzte in mein Leben.
    Bücher, Gruppen, wieder Ärzte, wieder Ernährungsberater…! Die Diäten wurden langfristige Nahrungsmittelumstellungen. Alle „logisch“, alle „absolut nachvollziehbar“ und alle ohne nennenswerte Wirkung.
    Ich habe mich besonders fettreich ernährt – nur kurz, das ging garnicht!
    Besonders fettarm – da hab ich in 6 Wochen 2 Kilos zugenommen!
    Im Intervall – da hab ich in 9 Monaten 6 Kilos abgenommen und danach in 3 Monaten 8 zu!
    Ich hab gefastet und Formula Diäten gemacht – unter Anweisung – und ich bin dabei immer dicker geworden. 14 Jahre lang hab ich nur dreimal am Tag gegessen und nichts dazwischen!
    Mein Essen ist mittlerweile sehr vernünftig und gesund!
    Ich esse seit Jahren täglich 300 – 500 Kalorien unter meinem Verbrauchswert. Nix!

    Mein Leben hat sich – ich bin jetzt 66 – völlig verändert!
    Ich habe kaum noch Kontakte – schon gleich garnicht zu Menschen „von früher“ – gehe nicht mehr schwimmen und muss mich wirklich überwinden auszugehen!

    In solch einer besonderen Tiefphase, hat mir eine Psychologin geraten, nochmal eine Formuladiät zu starten. Das war im vergangenen Jahr – und die hat mir 6 Kilos mehr gebracht – noch während der Diät.
    „Da machen Sie was falsch“ hat der betreuende Arzt gemeint – ich denke aber, dass es eine Unverträglichkeit auf einen Inhaltsstoff des Produkts war.

    Meine Hausärztin hab ich gewechselt, nachdem sie „ja, dann dürfen Sie halt nicht so rumnaschen“ in mein sprachloses Gesicht gesagt hat. Sie kennt seit Jahren mein Problem, hat Ernährungsprotokolle in meinen Unterlagen…!

    Und nun war mir klar – ich darf nicht mehr hinhören!
    Anscheinend passt mein Stoffwechsel nicht in die gängigen Ernährungspläne – jetzt hör ich auf m i c h !

    Ein langer Weg – aber jetzt seh ich den Streifen am Horizont!

    Löscht den Beitrag halt einfach, wenn er zu lang ist oder im falschen Thema steht!

    Freundliche Grüsse
    Ingrid

  9. @ Ingrid: Natürlich wird Dein Kommentar hier nicht gelöscht! Ich gehe jetzt aber nciht mehr auf alles ein – denke, was Du schreibst, ist schon deutlich genug.
    Das mit der Formuladiät find‘ ich mit das Schlimmste. Verboten ist es aber nicht, so etwas anzubieten. Und wenn manche darin den Strohhalm sehen…

    Was ja auch die Anbieter wissen.

    Ärzte haben einfach keine Zeit, und das Thema ist kompliziert.

    Aber Hoffnung haben ist schon mal viel wert.

    Und schau Dir vielleicht gelegentlich mal die Portionsdiät an:
    http://fressnet.de/blog/?p=3129

    LG

    Klaus-Peter

    Versuch‘ halt, wieder mehr optimistisch – gelassen – geduldig das Beste daraus zu machen, für Dich.

  10. Ja, ich bin wieder optimistisch, denn ich hab abgenommen!
    Und ich akzeptiere auch ein auf und ab, denn ich bin so froh, dass mein Körper endlich Reaktion zeigt!

    Wird schon!

    Danke für Dein geliehenes Ohr!

    Herzliche Grüsse
    Ingrid

  11. Gern geschehen; ich hab‘ ja auch profitiert, wg. dem Punkt „selbstbestimmt“ vs. „Diäten-fremdbestimmt“ essen.

    Viele trauen sich halt nicht zu, das „Ernährungsregime“ selbst zu übernehmen, und dann werden Regeln gesucht, übernommen, aber mit ungutem Gefühl, und dann klappt das nicht – oder die ganze Diät ist von vorneherein schon Murks.

    Diese Langzeitstudie zum Frühstück hatte ja auch ergeben, dass bei der großen Mehrzahl ein Frühstück hilfreich ist – auch da hatte es Ausnahmen gegeben.

    Wer das übersieht und sagt: „Immer muss Frühstück sein“, macht einen Fehler.
    Auch ein Ergebnis war, dass es sehr auf die Qualität ankommt; sinbemäß „wenn Frühstück, dann xund“ 😉

  12. […] die Sex-Diät, sondern 10in2. Aber das werd’ ich bestimmt nicht ausprobieren; Seit dem Artikel “Frühstücken oder Nicht-Frühstücken” bekomme ich spätestens um 10 Uhr […]

  13. Frühstück….Wenn ich das schon gehört habe, ist mir früher schlecht geworden.
    Auch ich zählte zu den „Nichtfrühstückern“ eben weil mir so kurz nach dem Aufstehn das Frühstück regelmässig aus dem Gesicht gefallen ist.
    Ich hab keine Ahnung woran das lag.
    An den Mengen kann es nicht gelegen haben und selbst als ich mich durch alle Varianten von süß über deftig, bis hin zu Tee mit nur etwas Zwiebak gequält habe war keine Besserung in Sicht.
    Mittlerweile ist es so , dass ich frühstücken kann…Nur eben erst ein bis zwei Stunden nach dem aufstehn -so ca um 8 Uhr morgens.
    Unter einer Stunde nach dem aufstehen geht nix.
    Mein Doc, meite damals, dass mein Körper wenn er vom „Schlafmodus“ nach wach schaltet, rebelliert, weil er noch nicht bemerkt „Hallo-Die ist wach und hat Hunger“
    Daher mein Rat an alle „Nichtfrühstücker“ Lieber spät als nie.
    lg

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