Würzige Bandnudeln mit Babyspinat und Verhaltensoptimierung

Die Idee der Selbstoptimierung mag allzu systemkonform und opportunistisch wirken – als würde der Mensch sich bedingungslos den gesellschaftlichen Erwartungen unterwerfen.
Doch wenn es um gesundheitliche Verbesserungen geht, sollten solche Argumente nicht im Vordergrund stehen. Gesundheit ist keine Frage des Zeitgeistes oder der Anpassung, sondern eine grundlegende Voraussetzung für Lebensqualität. Im Falle von Übergewicht und Adipositas muss diese Priorität (wieder) bewusst hergestellt werden, denn körperliches Wohlbefinden ist nicht nur ein Ziel, sondern oft auch eine Voraussetzung für andere Lebensbereiche.

Natürlich ist der Mensch keine Maschine. Ein Auto lässt sich durch aerodynamische Anpassungen, Gewichtsreduktion und optimierte Kraftstoffnutzung effizienter machen – aber der menschliche Organismus ist kein technisches System, das sich nach Belieben tunen lässt. Gesundheitliche Veränderungen erfordern nicht nur rationale Planung, sondern auch emotionale Akzeptanz, Geduld und die Bereitschaft, mit dem eigenen Körper im Dialog zu bleiben. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, sich auf eine Weise weiterzuentwickeln, die dem eigenen Leben dient und fürs Umfeld förderlich ist.

Man kann zum Beispiel durchaus bei Müdigkeit tagsüber einen Mittagsschlaf machen, der sollte dann aber erfrischend sein und nicht dem Nachtschlaf voraus- oder hinterhereilen. Wer Möglichkeiten hat oder sucht und findet, wie sich das Nachmittagstief überwinden lässt, ist deshalb kein Opportunist, sondern will vielleicht mehr erleben, als das „Dösen“ bietet.

Abnehmprogramme, die auch als „Diäten“ bezeichnet werden, befassen sich mit der Steuerung der Nahrungsaufnahme und auch mit dem Kalorien-Verbrauch oder -Defizit – dass wir in Zeiten des Umbruchs auch neue Rezepte für kreative Ernährung benöigen, wird als „breiter Konsens“ akzeptiert werden, wenn es richtig kommuniziert wird.

Die Essenszubereitung soll meist zeitsparend sein; das in der Folge vorgestellte „Tagesgericht“
Babyspinat mit aromatischen, hausgemachten Bandnudeln
kocht sich fast von selbst: Meine „Schmackhaften Bandnudeln mit Baby-Spinat“, die durch das Kochen in selbst gemachter, vollständig einreduzierter Gemüsebrühe eine besondere Note erhalten haben, verdienen das Pädikat „Besonders gelungen“. Dabei war die Herstellung dem Zufall zu verdanken, dass ich sie (glücklicherweise nicht zu lange Zeit) auf der Kochplatte vergessen hatte…

Wer hier noch optimieren zu müssen glaubt, kann geröstete Pinienkerne und Knoblauch nach Wunsch beifügen – mehr würde nur den Verdacht auf Optimierungszwang oder -Wahn erwecken und widerspricht dem Sprichwort „Weniger ist mehr“.

„Schöner Dösen“ wird von Selbstoptimierungsprogrammen wenig berücksichtigt – die Verbesserungen per  Selbstoptimierung sind zwar nie genau definiert, so dass auch schon einmal „alles“ nachbearbeitet wird – also die körperliche, psychische, geistige oder /und soziale Ebene.

Die „mittlere Ebene“ wäre hier die intuitive. „Vertraue auf Deine Intuition“, denn Fragen wie „Mittagsschlaf oder welche Alternative?“ sind lösbar und brauchen nicht unendliche Rechenkapazitäten, weil sie gar nicht allzu kompliziert sind.  Aus der Summe tausender Einzelentscheidungen ergibt sich dabei das Verhalten. Bei manchen Fragen gehört zur Entscheidungsfindung, dass man die Frage zum Thema macht, sie „thematisiert“, um sie bewusst zu lösen.

Zum „Thematisieren“ gehört im Prinzip das Besprechen, das Gespräch. Dazu wünscht man sich einen Rahmen, ein Team, das allgemein Zusammenarbeit ermöglicht, aber auch ein Aktionsfeld  für intensivere  Formen von Coaching. Beratung, Erfahrungsaustausch sein kann.

Im Team herrscht der Teamgeist und etwas fast vergessenes: Der Zusammenhalt. Weitere Schlagworte mit „Zu“ sind Zukunft und Zuversicht. Die drei stehen in einem engen Arbeitsverhältnis mit „der Wahrheit“ und sind wie sie manchmal vor lauter Widerstand kaum zu finden, aber es gibt sie.

Auch „das Zuhause“ spielt mit der Vorsilbe „zu“, zu viel „Zu“ nun mal zum Schluss, zumal Heimat, Heimatverlust, Migration und Völkerwanderungen auch zu unseren familiären Erfahrungen gehören und unvergessen sind.
Wenn wir auch darüber diskutieren und die steigende (?) Zahl der Amokgeschehen bei Deutschen und Nicht-Deutschen Tätern  die mangelhafte Traumaversorgung  anmahnt, wirken die Gesten der Integration, die vielleicht einmal im Jahr nach dem Motto: „(Wir) Alle sind ja so lieb“ zu einem Stadtteilfest gedeihen, wie pure Selbstsuggestion.
Ähnlich falsch denkt auch, wer den Personalausweis mit einer Integrationsurkunde verwechselt, um deren Inhaber man sich folglich nicht zu kümmern habe.

Jetzt könnte man doch zur Forderung nach allgemeiner Integration die Forderung nach kulinarischer Integration und progressiver Ernährungsgestaltung gesellen – meine Empfehlung heißt:Brat-Linge.

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Frische Kommentare

  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...

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