Anmerkungen zur intuitiven Diät
Geschrieben am 15. März 2010 von KPBaumgardt
Zum “Gegensatz von Kopf und Bauch” fällt uns vielleicht noch das Begriffspaar “Verstand und Gefühl” oder “Rational und Irrational” ein.
Dazwischen steht die Intuition; das Wort stammt vom lateinischen “intueri = betrachten, erwägen” ab…
Sehr passend: Meist wird “Intuition” mit “Bauchgefühl” übersetzt; wenn schon ein Gefühl über die Diät (konkret: die Mahlzeiten) entscheiden sollte – welches, wenn nicht das Bauchgefühl?
Allerdings führt die Intuition auch schon mal zur bequemen Lösung, der Fertiglasagne statt zur selbstgemachten Diät-Lasagne, und zwar wider die Vernunft und wider das Gewissen, die in solchen Momenten abgeschaltet werden.
Denn eigentlich ist es ja meist bekannt, dass solche Mahlzeiten zu viel weißes Mehl, zu viel Fett, zu wenig Gemüse beinhalten.
Dann bräuchte es noch die Versöhnung von Verstand und Gefühl. Die Intuition ist durchaus in der Lage, zu erfassen, was ein bestimmtes Ding bewirkt. Die Vernunft ist auf Worte, Argumentationsketten angewiesen – wenn-dann, also und so weiter.
Ob ein Stuhl, ein Sofa bequem ist, erfassen wir auf den ersten Blick, und ein diesbezügliches Verstandes-Urteil wird die intuitive Erfassung des Dinges immer als Grundlage haben.
Manager, die intuitiv entscheiden, sind dann am erfolgreichsten, wenn sie über ein großes Sachwissen auf ihrem Gebiet verfügen; auch
deuten neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass man mit der Intuition manchmal – und nicht zuletzt in komplexen Situationen – zu besseren Entscheidungen kommt als mit dem bewussten Verstand. Die Theorie dahinter: Das Unbewusste ist in der Lage, weitaus mehr Informationen zu berücksichtigen als das Bewusstsein, das zwar sehr präzise ist, jedoch mit nur wenigen Informationen klar kommt.
Das belegt, dass Verstand und Bauchgefühl als Team am erfolgreichsten sind.
Und was, wenn die Intuition einen verlassen hat? Am besten: Ganz ruhig bleiben, und warten, bis ein instinktives Erfassen oder eine gefühlsmäßige Ahnung auftreten – vielleicht sogar auf einen Geistesblitz 😉
Und nicht alles, was man ausprobiert, hat mit Intuition zu tun. Die Ergebnisse laufen dann unter “Erfahrung”. So musste ich kürzlich die Erfahrung machen, dass das Thema “intuitives Essen” niemanden interessiert – schon gar nicht im Zusammenhang mit der Überschrift “Ich ess’ mich jetzt schlank”.
Davon will niemand etwas wissen, oder es wirkt nicht glaubhaft. Ganz klar ein Fall von Intuition.
Wobei sich auch zeigt, dass Vorurteile der Feind der intuitiven Erkenntnis sind: Wenn ich etwas erst gar nicht ausprobiere (oder auch ausdenke), kann ich auch nicht entdecken, inwieweit es vielleicht doch funktioniert.
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