Kinder mit Übergewicht und das Gesundheitsamt
Geschrieben am 10. September 2009 von KPBaumgardt
Daten, die bei der Einschulung erhoben werden, sollten eine verlässliche Grundlage für Aussagen über den Gewichtsstatus der Schulkinder sein.
Ein Bericht in der Augsburger Allgemeinen bezieht sich auf den Landkreis Günzburg im Jahr 2006:
Massives Übergewicht zeigten … 3,3 Prozent der Mädchen und 3,5 Prozent der Jungen.
Die Analyse: Das Übergewicht hat vielfältige Gründe…
Und das Gesundheitsamt betätigt sich zunächst einmal als warnender Rufer – ob das etwas nützt?
Gerade weil der Gang zum Psychologen oder Kinder- und Jugendpsychiater schwer fallen könnte, macht das Gesundheitsamt auf die Folgen von Übergewicht aufmerksam. Diese sind im Erwachsenenalter auftretende vorzeitige Verschleißerscheinungen am Bewegungsapparat, Stoffwechselstörrungen, Gallensteine, Bluthochdruck und Herzkrankheiten. Richtige Hilfe, gegebenenfalls auch psychologische, zur möglichst frühen Zeit wird den übergewichtigen Kindern im Erwachsenenalter manches Problem ersparen, so der Behördenleiter. Übergewicht, insbesondere starkes im Kindesalter, dürfe nicht verharmlost, sondern müsse entschlossen und umfassend reduziert werden. Daran sollte verantwortungsbewussten Eltern gelegen sein.
Anders gefragt: An wen sollen die Eltern sich wenden, um entschlossene und umfassende Hilfe zu bekommen?
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Abgelegt unter: Adipositas, Gesundheit, Politik | 2 Kommentare »
besonders traurig find ich, dass daran ausschließlich die eltern schuld sind – das kind kann rein gar nichts dafür; es wird vorm fernseher geparkt, mit junk-food vollgestopft und eignet sich verhaltensweisen an, die es später nur schwer loswird. mal abgesehen von den erwähnten gesundheitlichen folgen…. eigentlich ist das körperverletzung. bei verwahrlosten, hungernden Kindern wird in Deutschland schnell eingegriffen, aber bei sowas schaut jeder weg.
Ich bewzweifle, dass die Eltern Schuldgefühle entwickeln, und wenn sie es tun, könnten die Schuldgefühle lähmend wirken.
Davon abgesehen – welche Hilfe bietet die öffentliche Hand?
Die Schulobst-Verteilung haben die Politiker bisher noch nicht wahr gemacht; das ist also zu wenig. Und laut obigen Zahlen brauchen rund drei Prozent der Kinder intensive Hilfe…