Eltern-Kind-Beziehung, Übergewichts-Prävention und Eltern-Schulung
Geschrieben am 9. September 2008 von KPBaumgardt
Prävention von Übergewicht durch die richtige Kinderstube – durch ein Milieu, in dem das Kind zuverlässige und vertrauensvolle Beziehungen erlebt und erlernt ist eine ideale Vorstellung, die nicht immer der Wirklichkeit entspricht, wie diese Meldung im Ärzteblatt erahnen lässt:
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die aufgrund schwerster Beziehungsstörungen kinderpsychiatrische Behandlung in Anspruch nehmen müssen, wächst stetig. … [So] …. sind rund 15 Prozent aller Kinder verhaltensauffällig.
Gerade in den ersten drei prägenden Jahren ist eine gute Beziehung zu den Eltern bekanntlich am wichtigsten und die beste „Prävention gegen psychische Störungen, Suchtmittelabhängigkeit, Übergewicht, kriminelle Entwicklung und sozialen Abstieg im späteren Leben …“.
Bei der abgebildeten Musterfamilie herrscht die symmetrische Beziehungsform vor: Alle starren in die gleiche Richtung und nehmen wenig Bezug aufeinander.
Die Nachricht stammt aus der der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters der Universität Leipzig, deren Direktor Kai von Klitzing ist.
Unschwer gelangen wir mit diesem Stichwort zur Frage, was sich Kinder wünschen. Was die Eltern betrifft, werden von den Kindern häufig gar keine Wünsche geäußert – das ist dann ein gutes Zeichen, das auf eine intakte Beziehung hindeutet:
In der Regel können Eltern auf die intuitive Beziehung zwischen sich und ihrem Kind vertrauen. Ein Beispiel aus dem Alltag:
Säuglinge sehen in den ersten Monaten auf eine Entfernung von 20 Zentimetern am schärfsten. Auch wenn es den Eltern nicht bewusst ist, nehmen sie intuitiv Rücksicht darauf und halten das Baby im exakt richtigen Abstand, um Blickkontakt aufzunehmen.Ich halte deshalb wenig davon, dass Eltern einen Ratgeber nach dem anderen lesen. Dadurch baut sich ein viel zu großer Druck auf, wie eine perfekte Mutter zu sein hat. Wenn das Kind dann mal anders reagiert als im Ratgeber beschrieben, fühlen sie sich gleich als Versager.
Problematisch kann es bei zerrütteten Familien und bei Scheidungen werden:
Zerrüttete Familie: Isolation und Düsternis sind vorherrschend
… das Aufwachsen eines Kindes ist eine Abfolge von Krisensituationen, die man am besten zu zweit bewältigt. Ich bin anders als viele Bindungstheoretiker nicht der Meinung, dass ein Elternteil reicht, sondern glaube an das System Mutter und Vater.
Sicher, in manchen Situationen gibt es für Eltern keine Alternativen mehr zur Trennung. Ich plädiere dann aber dafür, dass Kinder weiterhin engen Kontakt zu beiden Elternteilen halten können. Im Idealfall sehen die Eltern das auch ein und finden eine Lösung zum Wohle der Kinder. Sie stellen also die eigenen Gefühle zurück. Für die Mutter kann der Ex-Mann ja ein Idiot sein, für die Kinder ist er trotzdem wichtig.
Nur dürfte es praktisch nicht zu vermitteln sein, was die Kinder von dem Kontakt mit einem Idioten profitieren.
Fragt sich, ob die Sichtweise, der ehemals doch geliebte, Auserwählte hätte sich zu einem Idioten verwandelt, unumstößlich sein muss.
Oder auch, was „idiotisch“ ist: Ursprünglich stand der politische Raum
synonym für den Begriff der Öffentlichkeit. Wer private Angelegenheiten nicht im eigenen Haushalt („oikos“) verbarg oder nicht als geeignet für das öffentliche Leben angesehen war,… wurde als „idiotes“ (Privatperson) bezeichnet.
Wenn in diesen Fällen die intuitive Rücksichtnahme (vgl. o.) nicht funktioniert – könnte vielleicht eine präventive Elternschulung helfen? Für die Kindererziehung wird sie ja bereits gefordert. Das Wissen um das korrekte Verhalten als Eltern und als Partner ist stellenweise allzu dünn…
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Man könnte, um sich auf einen intensiven Schokoladengenuss vorzubereiten, in Kino gehen und sich „Chocolat“ anschauen. Ein kleines Fachgeschäft mit einer freundlichen Verkäuferin ist jedenfalls eine gute Voraussetzung für den gehobenen Genuss. In diesem Fall sollte es etwas unverfälschtes sein, ohne Ingwer, Chili oder andere exotische Spezialitäten, die durchaus ihre Berechtigung haben mögen.
Dabei kann man auch einmal auf den Klang vertrauter, großer Markennamen verzichten und Unbekanntes kennen lernen.
In einer Verpackung von schlichter, funktionaler Eleganz, transparent und silbern glänzend, mit papiersparender Banderole, die die zu erahnende Tafel nur wenig verhüllt…
Hier wird nicht einfach aufgerissen oder gar per Knick die Verpackung an der Sollbruchstelle aufgebrochen, sondern an einem Ende der Tafel sorfältig der Klebestreifen entfernt und Cellophan und Folie werden entfaltet. Farbliche Kontraste, wie sie größer kaum sein können, treten zutage. Ein Dunkelbraun, das zu Schwarz tendiert. Vielleicht ist dies der richtige Moment, an der Schokolade zu riechen?
Beim Umdrehen der Tafel zeigt sich, dass die einzelnen Stücke sanft abgerundet sind und von ausgewogener Proportion. Wer zwischen Einkauf und Öffnen der Tafel ein oder zwei Tage hat vergehen lassen, hat es der Schokolade ermöglicht, sich an die neue Umgebung zu akklimatisieren. So kann man entspannt und ohne Hektik daran gehen, vom Ganzen einen Teil abzutrennen. – – – –
Es macht nichts, wenn dieser Vorgang nicht ganz glatt verläuft. Wir lassen die Portion Schokolade noch eine Weile auf uns wirken, bevor wir mit Bedacht ein Stück in die Hand nehmen, es vielleicht sogar zwischen den Fingern ein wenig weich werden lassen und vorsichtig ein Stückchen abbeißen. Dieses ohne Kauen langsam in Mund zerschmelzen zu lassen, mag eine kleine Kunst sein – aber nur so entfalten sich nach und nach verschiedene Aromen, entwickelt sich der Schmelz, der sich im Mund verbreitet, erreicht das cremige Gefühl auch Rachen und Schlund, ist ein langer Nachhall zu erfahren.





















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