Die Ahle Wurscht ist angekommen!

Wenn der Chef selbst sich um den Betrieb kümmert, läuft der Laden rund: Vorgestern abend bekam ich eine mail von Carsten Neumeier, dass am Folgetag ein Wurstpaket Richtung Idstein abgeschickt wird; gestern abend eine mail, dass es unterwegs ist, und heute stand der Bote vor der Tür.

Ahle Worschtgrößere Darstellung

In Stroh gepackt – das passt zum rustikalen Charakter der „ahlen Wurscht“, die bei slow-food geliebt wird und auch einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat – ist sie schnell und heil hier angekommen.
Verkostet wird später – für heute nur die Geruchsprobe: Sehr vielversprechend, ganz besonders bei der dunklen, die schon ganze sechs Monate gereift ist, dabei einiges an Gewicht verloren hat und  einen intensiven, fast konzentrierten Geruch verströmt.

Der Kontakt zur Landleischerei Neumeier in 37235 Walburg war auf der BioFach 2008 entstanden; jetzt wird schon wieder die Bio-Fach 2009 angekündigt – da „musste“ ich auf den Newsletter der Landfleischerei doch einfach reagieren…

Eine kleine Anekdote muss ich jetzt noch loswerden: Als ich am Neumeier-Stand die ahle Wurscht probierte – man kam leicht ins Gespräch, an der Wurst war keine Fehl und kein Tadel – gab ich noch „Für alle Fälle“ meine Visitenkarte ab. Diese war – manche „Privatblogger“ sind nun einmal so, selbstgemacht und nicht wirklich professionell.
Trotz Messetrubel war Herr Neumeier aufmerksam genug, auf den ersten Blick zu erkennen, dass da gar keine e-mail Adresse angegeben war – die ließ sich aber noch handschriftlich ergänzen.

So viel zum Zusammenwirken von handwerklichen Betrieben und Bloggern, wie man es sich wünscht 😉

====>>> um weitere BloggerInnen zu motivieren, hier noch ein Zitat von BioEmma:

Zum Bloggertreffen ist jeder willkommen, der in irgendeiner Weise bloggt, sich nachhaltigen Themen verbunden fühlt und bei herwig sein Kommen ankündigt. Die Presseakkreditierung ist zusätzlich dann notwendig wenn man neben der Teilnahme am Bloggertreffen auch von der Messe bzw. dem Kongress berichten will.

Warum nicht? Lecker Schweineschnäuzchen im Hot-Dog

Der Mensch ist, was er isst“ – das ist kürzlich Thema bei Fressnet gewesen. Auf Englisch, und frei Übersetzt: „You are what you eat“.

Gillian McKeith (Gillian McKeith Online Shop, 7 Park Crescent, London, W1B 1PF Adresse: Gillian McKeith Online-Shop, 7 Park Crescent, London, W1B 1PF Telephone: 0845 602 6744 Email: gillianmckeith@nutricentre.com ) macht daraus ein Medienspektakel, in dem Dicke vorgeführt werden.

Die ganzheitliche Erneuerung der Persönlichkeit in drei Schritten wird da empfohlen, der tägliche Symptom-check angeboten (Heute: Impotenz wegen Dehydrierung), Restaurantführer, Boot-Camp und eine Ernährungs-Bibel.

Starke Worte, oberflächliche Informationen, glattes Design.

Was hier aufklärend wirken soll, ist in Wirklichkeit Effekthascherei. Dass in der Wurst nicht nur die edelsten Teile des Tieres landen – beim Presskopf, wenn er handwerklich gekonnt hergestellt und vielleicht mild geräuchert ist, eine Delikatesse – ist dem verzärtelten Mädel, das hier „bekehrt“ werden soll, nun mal nicht klar.

Das entfremdete Verhältnis, das viele Konsumenten zum Essen und zu sich selbst haben, kann durch solche Brachial-Aufklärung, die doch schnell abstumpfen muss, auch nicht geändert werden.

Frühstück: Müsli-Test bei Utopia und Käsekuchen bei Fressnet

Müsli, fertig gemischt, ist seit wann-auch-immer keine Utopie mehr, sondern alltägliche Realität; wahrscheinlich, seitdem der Begriff „Müsli-Freak“ sich aus dem Sprachgebrauch verabschiedet hat.

Bei Utopia gibt es nun den „Müsli-Test“ für Konsumenten, die es lieber vorgemischt haben. 

Die Bewertungen reichen von

staubig-grauen Mix, der außer fadem Geschmack und vielen Sonnenblumenkernen wenig zu bieten hat,

bis zu einem einladenenden

Erinnert zwar optisch stark an Vogelfutter und ist sehr kleinteilig, aber der ausgewogenene Geschmack überzeugt.

Die Alternative wäre nun ein selbst gemachtes Müsli mit Flocken und Obst nach Wahl, meist in Quark eingerührt, oder auch einmal kein Müsli, zum Beispiel, wenn die Flocken gerade mal alle sind…

Quark, etwas Zucker, etwas Getreide und Obst – soweit hat der Käse-Kuchen ja auch die gleichen Inhaltsstoffe wie das obligate Müsli – die zwei zusätzlichen Eier sollten nicht schaden – und die etwas längere Zubereitungszeit muss einkalkuliert werden.

Und abkühlen muss dieser vollwertige Müsli-Ersatz noch.

Extra-Tipp: Wer den Käsekuchen im Büro zubereiten möchte, kann dafür auch die meist vorhandene Mikrowelle benutzen. Aber fragt mich nicht nach Risiken und Nebenwirkungen dieser Zubereitungsform…

Selbstmitleid und Übergewicht

Es gibt viele gute Gründe, sich zu bedauern, wenn etwas nicht ist, wie man es sich wünscht.

Man hat zum Beispiel das falsche Gewicht, den falschen Beruf, die falschen oder keine Freunde oder Verwandten. Wie soll man da zufrieden sein, wo es doch so viele Gründe zum Jammern gibt, und das sich-beklagen eine Gewohnheit ist, und wirklich nichts, aber überhaupt nichts zum Besten steht? 

Wer an der Wehleidigkeit leidet, tut gut daran, dies mitzuteilen und auf die Tränendrüse zu drücken: Vielleicht findet sich ja jemand, der seine Mitschuld einsieht.
Direkte Vorwürfe haben sich, solange sie möglichst pauschal sind, durchaus bewährt:  „Immer muss ich die unangenehmen Hausarbeiten machen“.

Indirekte Vorwürfe bieten sich bei einem größeren Publikum an, kann man so doch vermeiden, den wirklich selbstmitleidigen Gedanken: „Niemand mag mich“ zu offenbaren.
Rührselig bloggen heißt zum Beispiel, ein freundliches „Im Übrigen findet mein Blog nicht die ihm zustehende Aufmerksamtkeit“ in die Runde zu werfen. Ist hiermit das Nicht-Erscheinen des Blogs auf der Titelseite des Spiegel gemeint, illustriert dies sehr schön den Zusammenhang von überhöhter Erwartungshaltung und Frustrationswahrscheinlichkeit.

Allerdings gibt es auch die  Schein-Selbstmitleidigkeit, wie wir sie von den schlauen Bauern kennen, deren Ernte nie wirklich „gut“ ist, und wenn sie es ist, sind die Preise schlecht: Nur bei „schlechter“ Ertragslage fließen die Subventionen.

Alternativ ziemt sich die Aussage „Du beachtest mich doch gar nicht mehr, ich bin für Dich doch nur noch eine Gewohnheit“, die aber mit Vorsicht zu gebrauchen ist, da sie mittlerweile als emotionale Erpressung erkennbar ist. (Und was ist an Gewohnheiten, die keine falschen sind, auszusetzen?)

Um ein larmoyantes Milieu aufrechtzuerhalten, hat sich die Prokrastionation, das ständige Aufschieben, hervorragend bewährt, wie auch  Dinge anzufangen, aber noch mindestens einen Teil der Arbeit liegen zu lassen. 

Ein häufiges Phänomen ist, dass dem Selbstmitleider seine Selbstmitleidigkeit vorgeworfen wird; es sei belastend, mit ansehen zu müssen, wie wenig er in Gang komme, wenig erfreulich, die ständigen Klagen über die böse Welt anzuhören, weltfremd, zu denken, es seien nur die anderen schuld an der Misere, und in Wirklichkeit hätten doch nur die Anderen unter dem Selbstmitleider zu leiden, und nicht umgekehrt.

Dem echten Selbstmitleider wird bei einer solch forschen Herangehensweise etwas fehlen. Wir wissen nicht, ob er bedauert werden will – aber sicherlich möchte er, dass man sich für ihn interessiert.  Die Misere, die Unzufriedenheit, bietet da doch wunderbare Anknüpfungspunkte.

Gewiefte Bemitleider können mit einem aufrichtigen „Ja, da tust Du mir aber wirklich leid“ das seelische Tief ausloten und erweitern. Auch ein freundlich geäußertes „Nee. lass mal, Dein Psycho-Müll ist mir doch allzu belastend“ ist eine verfeinerte Form der Abwehr, Grenzziehung im Zeichen der Ignoranz.

Statistisch gesehen, ergäbe sich auch eine hohe Trefferquote, lenkte man das Gespräch auf die Fragestellung „sexuelle Zufriedenheit und Larmoyanz“ – die bleibt selbstverständlich nur charakterlich gefestigten Persönlichkeiten vorbehalten.

Non-direktiver Optimismus plus eine ordentliche Portion Humor und eine unverkrampfte Herangehensweise  (optimale KGE) sind das beste Rezept im Umgang mit „den Jammerlappen“.

 … nicht jammern – machen…!

Wer nun noch versteht, was an dieser Stelle der Link zur Spülbürste zu bedeuten hat, ist zu mindestens 80% larmoyanzfrei. Glückwunsch!

Warum abnehmen? Nur noch ein paar Schritte zum Wunschgewicht…

„Es“ braucht, wie alles im Leben, zunächst einmal einen Anfang, der hier mit der Frage „Warum abnehmen?“ gesetzt sei. Kein Mensch hätte vor hundert Jahren den Begriff „Selbst-Führung“, „Selbst-Leitung“ oder „Selbst-Verwaltung“ benutzt: Entweder man war, von Geburt und Stand, eine Führungspersönlichkeit, oder man wurde geführt; inzwischen ist das Verhältnis zu „Führern“ oder „Lehrern“ oft zwiespältig. In einer Gesellschaft, die die Einzelnen zunehmend isoliert, gilt also häufig das Prinzip des „self-management“: Wo „Führung“ nicht persönlich stattfindet, gibt es immer irgendwo einen kleinen Leitfaden, wo sich die Regeln, die zum Erfolg führen, finden, oder finden sollen. Entweder im Horoskop-Stil – kleine Alltagsweisheiten, die nicht weh tun und meistens stimmen, oder als „Checkliste“, Punkt-für-Punkt Programm. Wichtig ist hierbei der richtige Einstieg, der erste Schritt, ohne den nichts geht, die Entscheidung für einen Weg. Natürlich kann man auch unverbindlich an einem Programm, einem Kurs teilnehmen, kommen und fernbleiben nach Lust und Laune, mal sich einbringen, mal weghören – wie bei einem Vertrag, der zu nichts verpflichtet, einem „Scheinvertrag“. Dann wird auf keine Einhaltung der jeweiligen Leistungen geachtet, Leistung und Gegenleistung nicht eingefordert, aber auch nichts bewegt. Deshalb wird gerne vorgeschlagen, einen Vertrag mit sich selbst abzuschließen – fragt sich, wie oft das schon schief gegangen ist, wie viele Zielbstimmungen schon in den Papierkorb gewandert sind. Auch mutet ein Vertrag mit sich selbst eher schizophren an, weil er eine Zweiteilung der Person verlangt und auf das Glatteis von Diät und Narzissmus führt; Besser ist es, mit einer anderen Person einen Vertrag abzuschließen – wenn eine Gewichtsreduktion gefordert ist, kann das Gegenüber (auch eine Gruppe kann diese Funktion erfüllen) allenfalls als Kontrollinstanz, nicht als Leistungserbringer gefordert sein. Mit einem unbändig starken Willen wären diese „Umwege“ überflüssig, aber wer hat den schon? Dennoch gilt das Motto „Das Leben in die Hand nehmen„, und sei es in Begleitung einer Gruppe oder eines Trainers/einer Trainerin (besser eine Lösung als keine Lösung).

„Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer.“

Friedrich Nietzsche

Dieser Satz ist zweifellos richtig und zielführend, markiert aber bereits den Punkt, an dem es mit der Allgemeingültigkeit des „kleinen Leitfadens“ vorbei ist. Immerhin sind absehbare und selbst akute gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht immer Grund genug, etwas zu unternehmen. Beim „Warum abnehmen“ nicht die Augen zu verschließen und Gründe, oder den vernünftigen Grund zu finden, und festzuhalten – das wäre also der erste Schritt. Sinnvollerweise findet sich hier ein anerkannter Grund; möglichst ein uneingeschränkt anerkannter Grund. Wünsche wie „Bikinifigur“ werden nämlich von Unterbewusstsein oft sowohl gewünscht als auch abgelehnt und taugen als wirkliche Motivation wenig: Solche Wünsche, einem Ideal zu entsprechen, sind „Ambilvalent besetzt“, zwiespältig und nicht immer frei von gewissen Konflikten, taugen als Hauptmotiv nur selten, sind oft auch nciht wirklich vorstellbar. Wenn wir unser Vorwissen verwenden, kommen wir zu diesem Punkt:

Die Einsicht in gesundheitliche Notwendigkeit oder der starke Wunsch, sich (wieder) wohler zu fühlen

Auführungen zu: Gesundheitliche Gründe

Aus dem „Warum“ ergibt sich also die Selbstverpflichtung, ergibt sich das „Wie“. Das kann im Einzelnen auch wenig spektakulär sein, tausend einzelne Punkte beinhalten, anstrengend und ungewohnt sein – jedenfalls, wenn es dem hier im Folgenden vorgestellten Programm folgt. . . .

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

Schokoladengenuss ohne Kalorienfalle

Das Feld zwischen impulsivem und intuitivem Essen ist weit. Irgendwo dazwischen liegt der Bereich des bewusst-genießenden, geplanten „Zugriffs“.

Versuch zum Genusstraining

Man könnte, um sich auf einen intensiven Schokoladengenuss vorzubereiten, in Kino gehen und sich „Chocolat“ anschauen. Ein kleines Fachgeschäft mit einer freundlichen Verkäuferin ist jedenfalls eine gute Voraussetzung für den gehobenen Genuss. In diesem Fall sollte es etwas unverfälschtes sein, ohne Ingwer, Chili oder andere exotische Spezialitäten, die durchaus ihre Berechtigung haben mögen. Dabei kann man auch einmal auf den Klang vertrauter, großer Markennamen verzichten und Unbekanntes kennen lernen. In einer Verpackung von schlichter, funktionaler Eleganz, transparent und silbern glänzend, mit papiersparender Banderole, die die zu erahnende Tafel nur wenig verhüllt… Hier wird nicht einfach aufgerissen oder gar per Knick die Verpackung an der Sollbruchstelle aufgebrochen, sondern an einem Ende der Tafel sorfältig der Klebestreifen entfernt und Cellophan und Folie werden entfaltet. Farbliche Kontraste, wie sie größer kaum sein können, treten zutage. Ein Dunkelbraun, das zu Schwarz tendiert. Vielleicht ist dies der richtige Moment, an der Schokolade zu riechen? Beim Umdrehen der Tafel zeigt sich, dass die einzelnen Stücke sanft abgerundet sind und von ausgewogener Proportion. Wer zwischen Einkauf und Öffnen der Tafel ein oder zwei Tage hat vergehen lassen, hat es der Schokolade ermöglicht, sich an die neue Umgebung zu akklimatisieren. So kann man entspannt und ohne Hektik daran gehen, vom Ganzen einen Teil abzutrennen. – – – – Es macht nichts, wenn dieser Vorgang nicht ganz glatt verläuft. Wir lassen die Portion Schokolade noch eine Weile auf uns wirken, bevor wir mit Bedacht ein Stück in die Hand nehmen, es vielleicht sogar zwischen den Fingern ein wenig weich werden lassen und vorsichtig ein Stückchen abbeißen. Dieses ohne Kauen langsam in Mund zerschmelzen zu lassen, mag eine kleine Kunst sein – aber nur so entfalten sich nach und nach verschiedene Aromen, entwickelt sich der Schmelz, der sich im Mund verbreitet, erreicht das cremige Gefühl auch Rachen und Schlund, ist ein langer Nachhall zu erfahren.

Schokoladengenuss (externer Artikel)
verführende Werbung

Schokoladen-Test Ritter-Öko / Feodora

Magerquark mit Schokoraspeln

Diättipp: Schokolade

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

Wie dekadent ist Olivenöl – oder Armut tötet

Herr X war heute besonders schlau, trug sich im Kommentarfeld als „Fototasse“ ein, dazu einen Link, über den man Fototassen bestellen kann, und wollte im Beitrag mit dem Olivenöl-Test kommentieren:

Der Artikel stimmt mich wirklich nachdenklich. Du hast sicherlich Recht, auf der einen Seite hungern die Menschen und wir untehalten uns hier über kostbares Olivenöl. Sehr dekadent.

Soll der gute Mann einmal nachdenken – wenn es bloß etwas nutzt!

Der Olivenöl-Beitrag war völlig wertneutral, von Armut und Olivenöl war aber unter Olivenöl, handgepflückt die Rede – allerdings nicht unter dem Aspekt der Dekadenz, sondern mit dem Hinweis, dass, wer will, dass die Pflücker ordentlich bezahlt werden, das Öl nicht geschenkt bekommen kann.

Von Armut war hier auch schon im Zusammenhang mit dem Blog-Action-Day die Rede, aber von einem offenkundig hungrigen Spammer kann man nicht erwarten, dass er sich die Mühe macht, am passenden Ort zu kommentieren.

 

Wenn etwas gegen Armut und armselige Verhältnisse unternommen wird, kann das Grund zur Hoffnung sein.

Wenn aber, in der Hoffnung auf ein paar page-Impressions oder – im Bereich Politik: Stimmen – nur dumm herumgesülzt wird, ist das empörend. Und infam: Dekandent und überflüssig sind wahrscheinlich die Fototassen.

Hingewiesen sei hiermit auf den

WHO-Report: “Soziale Ungleichheit tötet”

im Ärzteblatt.

Ein Mädchen stirbt in Lesotho 42 Jahre früher als in Japan. In Schweden stirbt eine von 17.400 Frauen während der Schwangerschaft, in Afghanistan ist es eine von acht.

Bei den Bloggern findet der WHO-Report keine Beachtung, dafür gibt es skurrile Reports über die

Auswertung mobiler Endgerätezugriffe (Smartphones, Handys) … Anbei einige ausgewählte Grafiken und am Ende findet Ihr den

und Anderes. „Soziale Ungleichheit“ ergab innerhalb der Blog-Suche 34 Treffer; In Worten: Vierunddreissig.

Dass das Thema gemieden wird, ist aber auch verständlich: Bekanntlich wird man ja vom Blitz erschlagen, wenn man das Thema anspricht 😉 .

Puddingdiät

Mit „Keine Lust auf Milch“ war hier einstmals ein Artikel überschrieben, der eine OETKER-Werbung

für Puddingpulver vorstellte. Wenn Kinder die ach so gesunde Milch nicht mögen, solle die liebende Mutter sie doch einfach überlisten und ihnen einen Pudding kochen.

Mag sein, dass gegen Ende der 50-er Jahre das Verwöhnen und Stopfen der Kinder im größeren Massstab angefangen hat, dessen Folgen wir heute „hier und da“ spüren.

Polizist, Arzt, Pfarrer und sogar Lehrer waren Damals noch geachtete „Respektspersonen“, und Kinder glaubten, das „Dr.“ vor dem „Oetker“ bedeute, was da in den Tüten verkauft wird, sei ganz besonders gesund, weil es von einem Doktor gemacht wird.

Mit Backpulver, abgepackt in Portionsgrößen, und den entsprechenden Rezepten sollte dass zudem jeder Kuchen garantiert gelingen und der Hausfrau die Angst genommen werden, ihre Küchen- und Backstubenkunstwerke könnten misslingen.

Es waren diese Zeiten, da man die Not der „halben Portion“ hinter sich hatte und, unvernünftig, sich in Teilen der Bevölkerung an die größeren und doppelten Portionen gewöhnte.

Vanillin und andere Aromen (Mandel, Rum und ähnliches) war man noch aus Kriegszeiten gewohnt, man schätzte auch künstliche Farbstoffe für die Optik – aber es gab noch keine Fertigbackmischungen, und die Milch wurde noch in der Flasche verkauft oder beim Bauern mit der Milchkanne geholt.

Zwei Generationen später wird den Kindern die Milch mit angereicherten Traubenzucker-Kakaomischungen versüsst, und sie schauen als Jugendliche auf ihre Eltern herunter, haben wundersamerweise reihenweise Garde-Maße erreicht, die noch früher ganz selten und Grund zur Furcht waren.

Die Erfindung der Puddingdiät steht uns noch bevor, wir sind bald so weit, denn es gibt bereits in Mengen Diät-Pudding. Und, auf der anderen Seite, den Ruf nach der „Kinder-Diät„.

Cremig-leichter Premium-Pudding, wie selbstgemacht: in optimaler Konsistenz – wie frisch gekocht – und mit bestem Geschmack und nur 0,1 % Fett für anspruchsvolle Großverbraucher in Hotelerie, Gastronomie und Catering.

Entrahmte Milch, modifizierte Stärke, Inulin, Zuckeraustauschstoff Fructose (1,6 %), fettarmes Kakaopulver (0,6%), fettfreies Kakaopulver (0,5 %), Verdickungsmittel Carrageen,Aroma, Farbstoff Titandioxid, Süßstoffe Aspartam und Acesulfam. 100g = 0,8 BE / 1 BE = 125 g Enthält eine Phenylalaninquelle.

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Sprühsahne, schlechtes Gewissen und Diät für Dicke

Der kostenlose Online-Diätsündenbeichtstuhl ist nicht gerade ein Renner. Vielleicht sollte man Gebühren erheben, und die Sache wird interessanter 🙁 .

Andererseits vergeht kein Gespräch mit Leuten, die sich für „Diät-für-Dicke“ interessieren, ohne Mini-Beichte.

So erzählte mir ein „Kollege“ neulich während eines Telefonats:

„Ach, ich habe mir gerade noch den Rest Sprühsahne auf den Kaffee gegeben, bevor die verdirbt, trinke ich sie lieber mit dem Kaffee“.

Vielleicht sind es gerade die „kleinen Sünden“, die doch eigentlich gar nicht so viel ausmachen können, die ins Gewicht fallen: Da kann irgendetwas zum Türöffner werden und dem Fressanfall „Tür und Tor“ öffnen – nicht umsonst gibt es die Redewendung „wehret den Anfängen“. Oder, um es möglichst drastisch auszudrücken:
Ein kleines Ferkel kommt noch mit relativ wenig Futter aus, wird aber schnell größer und braucht dann Mengen wie ein ausgewachsenes Schwein.

Die trockenen Alkoholiker haben ja auch gelegentlich das Problem, dass eine Weinbrandpraline der Anfang eines Rückfalls sein kann.

Er hatte übrigens vor drei Jahren 30 Kilo abgenommen, sein Wunschgewicht eine Weile gehalten, und sein Ausgangsgewicht nach einer schnöden Trennung wieder erreicht.

Sollte hier Essen als Trost im Spiel gewesen sein, braucht es eigentlich kein Essen, sondern ein Heilmttel gegen die Liebe

Nun ist es sinnlos, einen Feldzug gegen die Sprühsahne anzufangen, das Problem sind ja eher die Denk-Gewohnheiten. Ein „bloß nichts verkommen lassen“ kann ein richtiger Gedanke sein, wenn er zu Ende gedacht wird – und zwar schon beim Einkauf:

Lieber das Kunstprodukt im Regal stehen lassen, als sich zu Hause gezwungen sehen, es „alle“ zu machen, nur um es vor dem Verfall zu retten – und selbst zu „verfallen“.

Wenn die Sprühsahne im Regal verfällt: Wer dafür verantwortlich ist, braucht uns ja nicht zu interessieren.

Der Bekannte, der sein Gewissen beruhigt, indem er sich an uralte Regeln hält, findet „Fressnet“ auch viel zu kompliziert:
Er vermisst klare Handlungsanweisungen, findet, dass  „Fressnet“ als Name der Seite abschreckend wirkt und hat mir empfohlen, etwas wie „Diät-für-Dicke“ als Seitentitel zu nehmen.

„Fressnet“ – das sei viel zu kompliziert und wirke abschreckend.

Gibt es hierzu vielleicht noch andere Meinungen? 

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


°

Perspektiven der Selbsthilfe im Dialog

Die AOK Hessen veranstaltet regelmäßige Treffen für die Selbsthilfegruppen bzw. deren Vertreter – mit steigender Tendenz, denn das Engagement in Selbsthilfegruppen nimmt zu.

Somit kann auch der Bericht von einer regionalen Veranstaltung beitragen, allgemeine Tendenzen abzubilden.

Vorträge mit anschließender Diskussion und Workshops am Nachmittag bieten weiterführende Informationen zur Selbsthilfearbeit.


Bei der Idsteiner Veranstaltung am 22.08. war der Bürgermeister, Gerhard Krum, anwesend, und brachte zum Ausdruck, dass die Gesundheitspolitik sich bis in die kommunale Ebene auswirkt und „Gesundheit“ zu einem Schwerpunkt der Stadt-entwicklung geworden ist.

Hier zum Beispiel Krankenhaus, Ärztehaus und die Ausbildung in Medizinischen Berufen, an der Fachhochschule in Idstein Ergo-, Logo- und Physiotherapie, aber auch Gesundheitsökonomie, deren Bedeutung bei der medizinischen Versorgung – ob man es will oder nicht – ständig zunimmt.

Krum sprach die Präventionsarbeit der „Gesundheitskasse“ und auch die Bereiche Ernährung und Bewegungskultur an, denn die Gesellschaft wird einerseits älter, andererseits werden Bewegungsmangel und Ernährungsprobleme bei den Kindern Spätfolgen mit sich bringen.

Die Arbeit der Selbsthilfegruppen sei eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Ralf Metzger, Abteilungsleiter Politik und Presse bei der AOK Hessen, erläuterte die Gesundheitsreform bzw. den kommenden Gesundheitsfond.

Der Teufel wird hier wieder mal im Detail stecken – Die Diskussion von Therapietreue (compliance) bei chronischem Übergewicht jedenfalls wäre schwierig…

Die Arzt-Patienten-Beziehung

… war das hierzu passende Thema, vorgetragen von Dr. Friedhelm Meyer von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland in Gießen.

Es ging um unterschiedliche Behandlungs- und Beratungsstile, die Möglichkeit, konsensuell über die Therapie zu entscheiden und – mehr am Rande – Fragen der Persönlichkeit des Behandlers.

Als „Versuchsleitereffekt“ bezeichnet man ein Phänomen, das sich bei folgendem Experiment gezeigt hat:

Hundert Ratten wurden in zwei Gruppen auf- und Studenten zugeteilt. Die Studenten sollten den Ratten bestimmte „Kunststückchen“ beibringen und ihnen wurde gesagt, dass die Ratten aus Gruppe eins besonders intelligent, die aus Gruppe zwei eher „dumm“ wären – in Wirklichkeit war an dieser Eingruppierung nichts Wahres dran.

Im Ergebnis jedenfalls lernten die Ratten aus Gruppe eins besonders schnell, weil die Studenten von ihnen überzeugt waren.

So haben im Bereich der Psychotherapie Studien über die Wirksamkeit der unterschiedlichen Studien das Ergebnis erbracht, dass die Person des Therapeuten entscheidend ist, nicht, welcher Methode er anhängt.

Zu umfangreich für eine Darstellung in diesem Rahmen war auch der Workshop zum Thema

Foundraising

Für gemeinnützige Gruppen und Initiativen gibt es – Phantasie und Engagement vorausgesetzt – im Kleinen und im Großen noch viele Mittel-Quellen, aus denen geschöpft werden könnte. Dr. Karl Friedrich Rittershofer informierte sehr überzeugend und hat auch angeboten, im Bedarfsfall eine persönliche Rücksprache zu ermöglichen.

Weitere Links:

Selbsthilfe – Lobby für Patientinnen und Patienten

Adipositas-Selbsthilfegruppen stark unterrepräsentiert

Selbsthilfegruppen – Suche für Hessen (AOK)

Selbsthilfe Adipositas/Übergewicht

Frische Kommentare

  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...

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