Sprühsahne, schlechtes Gewissen und Diät für Dicke

Der kostenlose Online-Diätsündenbeichtstuhl ist nicht gerade ein Renner. Vielleicht sollte man Gebühren erheben, und die Sache wird interessanter 🙁 .

Andererseits vergeht kein Gespräch mit Leuten, die sich für „Diät-für-Dicke“ interessieren, ohne Mini-Beichte.

So erzählte mir ein „Kollege“ neulich während eines Telefonats:

„Ach, ich habe mir gerade noch den Rest Sprühsahne auf den Kaffee gegeben, bevor die verdirbt, trinke ich sie lieber mit dem Kaffee“.

Vielleicht sind es gerade die „kleinen Sünden“, die doch eigentlich gar nicht so viel ausmachen können, die ins Gewicht fallen: Da kann irgendetwas zum Türöffner werden und dem Fressanfall „Tür und Tor“ öffnen – nicht umsonst gibt es die Redewendung „wehret den Anfängen“. Oder, um es möglichst drastisch auszudrücken:
Ein kleines Ferkel kommt noch mit relativ wenig Futter aus, wird aber schnell größer und braucht dann Mengen wie ein ausgewachsenes Schwein.

Die trockenen Alkoholiker haben ja auch gelegentlich das Problem, dass eine Weinbrandpraline der Anfang eines Rückfalls sein kann.

Er hatte übrigens vor drei Jahren 30 Kilo abgenommen, sein Wunschgewicht eine Weile gehalten, und sein Ausgangsgewicht nach einer schnöden Trennung wieder erreicht.

Sollte hier Essen als Trost im Spiel gewesen sein, braucht es eigentlich kein Essen, sondern ein Heilmttel gegen die Liebe

Nun ist es sinnlos, einen Feldzug gegen die Sprühsahne anzufangen, das Problem sind ja eher die Denk-Gewohnheiten. Ein „bloß nichts verkommen lassen“ kann ein richtiger Gedanke sein, wenn er zu Ende gedacht wird – und zwar schon beim Einkauf:

Lieber das Kunstprodukt im Regal stehen lassen, als sich zu Hause gezwungen sehen, es „alle“ zu machen, nur um es vor dem Verfall zu retten – und selbst zu „verfallen“.

Wenn die Sprühsahne im Regal verfällt: Wer dafür verantwortlich ist, braucht uns ja nicht zu interessieren.

Der Bekannte, der sein Gewissen beruhigt, indem er sich an uralte Regeln hält, findet „Fressnet“ auch viel zu kompliziert:
Er vermisst klare Handlungsanweisungen, findet, dass  „Fressnet“ als Name der Seite abschreckend wirkt und hat mir empfohlen, etwas wie „Diät-für-Dicke“ als Seitentitel zu nehmen.

„Fressnet“ – das sei viel zu kompliziert und wirke abschreckend.

Gibt es hierzu vielleicht noch andere Meinungen? 

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


°

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11 Kommentare zu “Sprühsahne, schlechtes Gewissen und Diät für Dicke”

  1. Na dann muss „Ohne Diät“ ja ultra-richtig sein. Warum hast Du dann nur ein vielfaches der Besucher wie ich? 😎

    Ich hab das net von Fressnet eher als englisches Netz wahrgenommen. Von daher keine Abschreckung.

  2. Ohne Diät ist falsch – siehe Umfrage 😉 und irgendwann, irgendwo hat sich auch Horst 😎 mal zum „Lebensstil“ bekannt…;-)

  3. Der gemeine Hesse sollte sofort kapieren, was der Domainname mitteilen will.
    Der Bekannte war wohl kein Ureinwohner?!

  4. @ Horst:
    Aus den Aufrufzahlen würde ich nichts ableiten – im Schnitt ein Aufruf pro Seite ist nicht gerade berauschend. Zu der Stelle, wo Diät als ganzheitlich verstandene, gesunde Lebensweise definiert wird, kommen wohl die wenigsten Leser.

    DasMissverständnis mit „Netz“ passiert öfters: „Wie heißt die Seite? Fressnetz?“

    Was solte aber an „Friss-Nicht“ abschreckend sein, außer dem (derben ?) Ton?

    Den hat man sich „ewig“ gefallen lassen – unter dem Motto „FDH“.

    @ équilibriste: Klar, der Horst hat doch (Lebens-) Stil! Du aber auch! 😉

  5. @ Christoph

    Nee, dem sein Dialekt iss hochdeutsch. Mer soll dess auch net mache, einfach hessisch babbele, kommt net so gut in annerrn Geschende. – Sorry an alle –

  6. Ich hab ja auch nie behauptet, ich sei diätfrei. Ganz im Gegenteil 😉
    Und: ich hab’s verstanden mit dem „net fressen“, obwohl mein Dialekt ein anderer ist…

  7. Eines ist mir bewusst geworden. Es macht keinen Spaß sich den ganzen Tag Gedanken über Kalorien, Gewicht und Abnehmen oder Zunehmen zu machen. Das ist nicht der richtige Weg. Verbiete ich mir etwas, dann will ich es irgendwann so stark, dass ich zu viel davon will und das kann ich dann nicht mehr steuern. Also ist die Erreichbarkeit aller Leckereien meiner Meinung nach langfristig der beste Schutz vor dem Fressen.

    Es wird jedenfalls immer besser wenn ich mal so zurückschaue 😉

    Nennt es Diät – Ich nenne es akzeptieren. Akzeptieren, das Gelüste nach Schokolade und so auch schon mal viel davon bedeutet und nicht immer nur ein Häppchen.

    Do beruhigt sich der Bedarfsgedanke nachhaltig.

    Lieben Gruß
    Lutz Balschuweit

  8. Wie wär’s mit der Installation vom „Subscribe to Comments“-Plugin, Klaus-Peter? Erleichtert die Kommunikation in den Kommentaren 😉

  9. Hi, Christoph, Du hast aber auch Ideen!
    Stell Dir mal vor, jeder würde das
    http://txfx.net/code/wordpress/subscribe-to-comments/
    installieren …. 😉

    Hoffe, ja, dass alles stimmt; ich brauch mich hier ja nicht einzutragen, weil ich automatisch über Kommentare benachrichtig werde.
    So, denn viel Spass beim „Kommentieren mit Benachrichtigung bei Folgekommentar“ – hier wird es ja richtig edel…

  10. Yep 🙂

  11. @ Lutz: Das war ja eine richtige Grundsatzerklärung; und ich stimme Dir im großen und ganzen zu.
    Deshalb habe ich in der Umfrage ja auch die Möglichkeit „Diät als ausgewogener Lebensstil mit Mass und Ziel“ angeboten 😉

    Gerade beim Süßkram ist das „maßvoll“ vielleicht das das Schlüsselwort, oder das Zauberwort.

    Was unter „eine Portion“ zu verstehen ist, dazu haben andere schon -zig Seiten geschrieben; und das muss jeder selbst wissen. (und austarieren)

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