Kaffee-Blog-Parade
Geschrieben am 27. November 2008 von KPBaumgardt
Nach der bei Fressnet.de schon vor Ur-Zeiten gestellten Frage:
geht es nun weiter, in die Details:
Kann Kaffee eine Sünde ohne Reue sein?
Der Kaffe-Blog Masqual stellt zusammen mit dem Vitalgenuss-Blog diese und andere Fragen und hat dazu eine Blog-Parade eingerichtet und die bloggenden Kaffeetrinker (also eine Minderheit) bzw. die kaffetrinkenden Blogger (eine Mehrheit?) zur Teilnahme aufgefordert.
Als – im weitesten Sinne – Kaffeeliebhaber (vgl. „Bilder von Kaffeetassen„) kann ich mich dem natürlich nicht entziehen.
Fragen:
• Wie bereitest Du Dir Deinen Lieblingskaffee zu und was muss für Dich in einen „perfekten“ Kaffee rein: nix, Milch(schaum), Zucker, Sirup… ?
Seit einer ganzen Weile kaufe ich nur noch ungemahlenen Kaffee. Die Kaffeebohnen sind von der Qualität meiner Meinung nach etwas besser als gemahlener Kaffee, und das Mahlen mit der Kaffeemühle gehört zum Ritual.
Das Wasser wird im Wasserkocher zum Kochen gebracht. Dessen Deckel ist abhanden gekommen, aber ich stelle einfach den Kaffeefilter darauf.
Um die benötigte Menge Bohnen abzumessen, sollte ich vielleicht ein Kaffeelot benutzen; aber meist nutze ich das Mahlfach der Kaffeemühle als Maß; bei zwei Tassen wird es zu etwas 3/4 gefüllt.
Das Aufbrühen erfolgt dann von Hand, direkt vom Filter in die Tasse, ohne Kaffeekanne.
Am liebsten trinke ich den Kaffee mit Milch – also Milchkaffee, aber ohne Aufschäumen, das ist mir meist zu aufwändig.
• Achtest Du beim Kaffeekauf auf bestimmte Siegel (Bio, Transfair, UTZ Certified, Rainforest Alliance)? Wenn ja, warum?
Das ist eine sehr spezielle Diskussion.
Die „Frente de Cafetaleros Solidarios de América Catina“, ein Produzentenverband, der Mitglied bei TransFair ist, hat ausgerechnet, dass nur 20% des Mehrpreises (gegenüber dem normal gehandelten Kaffee) an die Kaffeehersteller geht. [Quelle]
Also ist irgend etwas an der Fair-Trade-Geschichte doch nicht so 100-prozentig fair. Bei einer vertrauenswürdigen „Kaffeequelle“ wäre deren guter Name so gut wie ein Siegel. Und auch mehr Kommunikation zwischen Endverbraucher und Bauern, zum Beispiel in Form eines oder mehrerer Blogs, habe ich schon einmal angeregt.
Sozusagen: Campesionos-Blogs.
Könnte mich auch mit einer Art des Vertriebs wie bei der Tee-Kampagne anfreunden, denn, ehrlich gesagt, gehöre ich nicht zu denen, denen der Kaffeepreis egal ist.
• Ist Kaffee Deiner Meinung nach ein Problem für die Umwelt? Warum (nicht)? (C02-Verbrauch, Anbau, Pestizid- u. Herbizideinsatz, Energieverbrauch etc.)
Da müsste man mal die Kirche im Dorf lassen. Ananas-Anbau ist m.W. um einiges schädlicher, die Frucht verderblich, der Anbau erfordert Rodungen usw.
Beim Mais-oder Soja-Anbau für die Energieerzeugung ist die Sache wesentlich schlimmer. Die Schäden, die von den Giften angerichtet werden, kommen zum Teil wohl erst als Langzeitfolgen zum Vorschein, und addieren sich mit der Zeit. Das ist ein generelles, kaum ein spezielles Kaffeeproblem.
• Fühlst Du Dich beim Kaffeekauf genügend informiert (Angaben auf der Packung, Webseite des Herstellers etc.) oder welche Informationen vom Kaffeeanbau bis zur Zubereitung vermisst Du?
Die Packungsangaben sind ja meist so, dass sie in einer zwei-Wort-Kombination die Charakteristik zusammenfassen sollen. Etwas „vollmundig-duftig“ oder „kräftig-aromatisch“ oder „belebend-erfrischend“. Das reicht doch vollkommen 😉
Von „schrumpfenden Busen durch zu viel Kaffee“ findet sich natürlich bei den Kaffee-Vertreibern kein Wort…
Und informativ finde ich solche idyllischen Bilder (hier: Darboven) gar nicht. Vermutlich geht es dem Kaffeepflücker ähnlich wie dem hieigen Spargelstecher oder Erdbeerpflücker, da wird allerorten gerne ausgeblendet, was Sache ist.
• Was war bislang Dein schönstes Kaffee-Erlebnis (Flirt am Kaffee-Automaten, Diskussionen in der Espressobar… was auch immer)?
Wenn ich mich – bei einer Tasse Kaffe oder irgendeinem Getränk – gut unterhalte, liegt das an den beteiligten Personen und nicht am Kaffee. Der ist dann echt Nebensache, solange er nicht unbekömlich ist.
Aber, ganz im Sinne der Blogparade: Ich verrate hier noch ein kleines „Kaffee-Geheimnis“:
Guten Freunden kann man – heutzutage wieder (?) – mit einem Päckchen sehr guten Kaffees durchaus eine Freude machen, zum Beispiel innerhalb eines Gastgeschenks. Weitere Einzelheiten sage ich hier aber nicht…
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